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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010206
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190102067
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 1103 Arbeiten kommen. Die Blätter sind aüs gelblichen Karton oder in entsprechenden Passepartouts aufgelegt, die in sehr dauerhaft gearbeiteten, von I. V. Cissarz dekorierten Kasten mappen untergebracht sind. Angekauft wurden für diese Abteilung nur einige wenige besonders wertvolle Einzel blätter, dann aber namentlich eine durch den Direktor im Verein mit Herrn Direktor vr. Graul sorgsam ausgewählte Samm lung von rund 500 älteren Lithographien, die aus den großen Beständen eines der ersten Sammler auf diesem Ge biete unter höchst günstigen Bedingungen zu erhalten war. Unter den erworbenen Blättern befinden sich Haupt werke von Menzel in sehr schönen Drucken, charakteristische Blätter von Kriehuber und Pettenkofen, von Vernet, Charlet und Raffet, von Achenbach, Fackert, Milster u. s. w. Dazu zahlreiche Inkunabeln der Lithographie. Alles in allem darf sich der Verein zu dieser Erwerbung, die den Abschluß einer mehr als ein Jahr dauernden Verhandlung bildete, Glück wünschen. Neben dieser Abteilung der Originale ist eine zweite Abteilung für Nachbildungen eingerichtet. Sie um faßt Schrift, Ornament, Druckschriften, Buchschmuck, die graphischen Künste, Abbildungen von Einbänden. Diese Abteilung ist schon sehr reich. Sie zählt etwa 10 000 Blätter. Auch hier haben wir einzelne Schenkungen zu verzeichnen Wenn wir, wie aus dem Gesagten hervorgeht, vielseitige Unter stützung finden und zu zahlreichen älteren manchen neuen Freund erworben haben, so verhehlen wir uns doch nicht, daß das Interesse für unsere Sache noch keineswegs überall rege ist. Von mehreren Verlegern, an deren Werken uns besonders gelegen wäre, haben wir noch keinerlei Förderung erfahren, und ebenso verhalten sich einzelne Druckereien gänz lich passiv, ja ablehnend. Wir zweifeln nicht, daß es mit der Zeit gelingen wird, auch da noch Anteil zu wecken, wo bisher Zurückhaltung herrschte. Den Geschenkgebern wurde von der Direktion des Deutschen Buchgewerbemuseums bereits der Dank ausgesprochen; aber auch wir wollen es nicht unter lassen, den Herren unseren herzlichsten Dank auszusprechen, der im einzelnen durch Abdruck der Geberliste erfolgen wird. Ganz besonderen Dank aber verdient das Vorgehen des Herrn Milo (Odense), der in der liebenswürdigsten Weise aus freien Stücken für uns dänische Accidenzen, Umschläge, Plakate rc. sammelt und uns schon zweimal reiche Sen dungen zukommen ließ. Solche Bemühungen um Dinge, die wir auf andere Weise nur sehr schwer erlangen können, ist uns natürlich die allerwertvollste Förderung. Die bisher genannten Bestände können im Lesezimmer von jedermann benutzt werden. Die Einrichtung dieses Lese zimmers bewährt sich gut. Es liegen jetzt 113 Zeitschriften auf. Außerdem wird in den Tagesstunden jedes Buch und jede Mappe dem Besteller sofort ausgehändigt, in den Abend stunden nur auf vorherige Bestellung. Ein sehr bequemer alphabetisch geordneter Zettelkatalog giebt üier die vor handenen Werke Auskunft. Ein systematischer oder Real katalog ist noch in Arbeit. Verzeichnisse orientieren über den Zeitschriftenbestand und die Blättersammlung. Der Besuch betrug in den Monaten August bis Dezember 2927 Personen, das ist im Vergleich mit der Besuchsziffer ähnlicher Anstalten eine sehr erfreuliche Zahl, zumal wenn man bedenkt, daß zur Hebung des Besuches noch nichts gethan wurde, weil der Direktor erst die Vollendung der Ordnungsarbeiten in der Sammlung abwarten wollte. Sehr erfreulich im Wachsen ist die Zahl derer, die Aus kunft in irgend einer Frage begehren, und wir hoffen, daß das Buchgewerbemuseum, wenn erst die Einrichtung der um fangreichen Sammlungen vollends durchgeführt sein wird, noch mehr als bisher mit Rat und That zur Verfügung stehen kann. Von dem Verkehr nach außen giebt die Zahl der 1071 Ausgänge eine annähernde Vorstellung. Das eigentliche Museum ist in dem mittleren Saale des zweiten Obergeschosses der Nordseite untergebracht worden. In Schaukästen liegt eine reiche Sammlung von Druckwerken aus, die eine Uebersicht über die Entwickelung der Buch druckerkunst ermöglichen. In den Rahmen an den senkrechten Wänden über den Kästen wird vierteljährlich wechselnd eine Ausstellung von Einzelblättern zur Ergänzung der Auslage in den Kästen veranstaltet. Zur Eröffnung des Museums und für das darauf folgende Vierteljahr hatten wir eine Aus wahl von Blättern aus dem Besitze des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler ausgestellt. Dem Börsenvereine sei auch hier für diese entgegenkommende Förderung unserer Sache der wärmste Dank ausgesprochen. Im letzten Viertel jahre ist dann eine Ausstellung von Werkschriften an die Stelle jener Zierblätter getreten. Im anschließenden Eckraume des Museums hat der Direktor zunächst alle vier Wochen eine kleine Ausstellung von Neuerscheinungen nnd Neuerwerbungen veran staltet, zu deren Besichtigung die Leipziger Mitglieder des Vereins jedesmal schriftlich eingeladen wurden. Solche Aus stellungen hatten wir im abgelaufenen Jahre fünf: 1. Zeich nungen und graphische Arbeiten des Künstlers Grimm; 2. Dänische Buchumschläge und Einbände, Deutsche Accidenz- arbeiten, neue deutsche Buntpapiere, Celluloidclichss; 3. Werke und Originalzeichnungen aus dem Verlage von Eugen Diede- richs; 4. Bemalte Einbände von Hans Dietrich Leipheimer und Drucksachen in Eckmannschrift; 5. Alte und neue Bunt papiere. Der Meinungsaustausch, der sich bei der Besichtigung durch die Geladenen ergab, bot mancherlei Anregendes. Der Direktor denkt, mit diesen Ausstellungen und der Praxis schriftlicher Einladung zur Besichtigung fortzufahren. Solche auswärtige Mitglieder, die gleichfalls vorherige Einladungen zu erhalten wünschen, mögen dies freundlichst melden. Das Museum beteiligte sich an den buchgewerblichen Ausstellungen zu Mainz und Goteburg. Für seine Aus stellung am zuletzt genannten Orte erhielt es ein Diplom. Endlich hat der Direktor auf Vortragsreisen mehrfach Ge legenheit gehabt und genommen, mit auswärtigen Anstalten Beziehungen anzuknüpfen, von denen er hofft, ihnen all mählich eine festere Gestalt geben zu können, um so zu der sehnlich gewünschen Einrichtung von wirklich förderlichen Pflegschaften zu gelangen. Die Anstellung eines neuen wissenschaftlichen Hilfsarbeiters, des Herrn vr. Haupt, wird dazu beitragen, die rege Benutzung der Museumseinrichtungen rascher als bisher möglich war, zu fördern. In den letzten Jahren haben wir mit reichlicher Arbeit die Erbauung und Vollendung unseres neuen Heims ge schaffen, sowie Einrichtungen und Aenderungen getroffen, von denen wir für die Zukunft eine gedeihliche Entwickelung unseres Vereins und Museums erwarten. Auch weiterhin wird eifrig für Mehrung und Festigung der Grundlagen gewirkt werden müssen. Dazu erbitten wir die Unterstützung aller unserer Mitglieder, vor allem der durch Wahl zu Ehren ämtern Berufenen. Nur durch vereinte Kräfte und uner müdliche Arbeit werden wir das gesteckte große Ziel erreichen. 146*
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