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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-01-16
- Erscheinungsdatum
- 16.01.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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^ 12, 16. Januar 1906. Nichtamtlicher Teil. 569 die »Wage« und die »Zeitschwingen«, wurden von Ludwig Börne herausgegeben »Die Wage, eine Zeitschrift für Bürgerleben, Wissenschaft und Kunst« in Frankfurt a/M. in zwanglosen Oktavheften von 1819 bis 1821 (anfänglich im Selbstverlag, zuletzt bei Heinrich Laupp in Tübingen). Die Auflage stieg bis auf 800 Exemplare, so daß der Herausgeber einen Reingewinn von 47 Gulden für den Druck bogen erzielte Die Zeitschrift war witzig redigiert, und ihr Erfolg verschaffte Börne auch einen großen Ruf. Er erhielt verschiedene Anträge von Verlegern und ließ sich zunächst be stimmen, die Redaktion der »Zeitung der freien Stadt Frank furt« und weiterhin die Redaktion der Wochenschrift »Zeit schwingen« zu übernehmen, die, nachdem sie 1817 von Pfeilschif ter gegründet, schließlich zu dem Verleger Ferdinand Hauch in Offenbach a M. verschlagen worden war. Die großherzoglich hessische Regierung unterdrückte die Zeitschrift, die nur von: 8. Juli bis 9. Oktober 1819 von Börne redigiert worden war. 1821 ging auch die »Wage« ein, nachdem sie einen großen Teil ihrer Abonnenten verloren hatte. Neben den vorstehend erwähnten politischen Zeitschriften von weitreichender Bedeutung führt Salomon noch eine Reihe kleinerer Blätter an, darunter einzelne, die jetzt zu den größten Seltenheiten gehören, wie die »Teutschen Blätter« von Karl von Rotteck (1814), ferner »Neue Fackeln« (Quedlinburg 1813—1815), »Germania« (Oldenburg 1814 —181,'.) usw. In jener aufgeregten Zeit nach den Befreiungskriegen waren für die Zeitschriften für universelle Bildung und die Unterhaltungsblätter die Verhältnisse nicht günstig. Am vornehmsten hielt sich das Cottasche »Morgenblatt für- gebildete Stände«, dem auch ein Literaturblatt und ein Kunstblatt beigegeben waren. Die Redaktion ging mehrfach in andre Hände über; u. a. leitete auch Therese Huber, eine federgewandte Schriftstellerin, die Witwe des früher» Re dakteurs der »Allgemeinen Zeitung«, das Blatt, doch hatte sie Mühe, sich der Eingriffe Cottas in die Redaktion zu erwehren. Die Redaktion des Literaturblatts wurde dem rauflustigen Adolph Müllner übertragen, der schließlich auch mit Cotta in Konflikt geriet, weil er satirische Bemerkungen über Goethe und andre Autoren des Verlags machte. Die »Wiener Zeitschrift« pflegte das literarische Leben in Österreich und förderte z. B. Grillparzer. Die »Abendzeitung« von Winkler und Kind in Dresden diente dagegen der seichten Unterhaltung und dem Klatsch. In Norddeutschland und besonders in Berlin sorgte »Der Ge sellschafter« für den nötigen Lese- und Unterhaltungsstoff. Im westlichen Deutschland, besonders am Mittelrhein, war eine Zeitlang das »Rheinische Archiv« eine sehr beliebte belletristische Wochenschrift, die aber 1814 ihr Erscheinen einstellte. Was die literarisch-kritischen Blätter betrifft, so war in jener von politischen Leidenschaften erregten Zeit auch die literarische Kritik wenig abgeklärt; Haß und Groll trübten sehr oft das Urteil. Abgesehen von den rein fach- wissenschaftlichen Zeitschriften, der Höllischen »Allgemeinen Literaturzeitung«, der »Jenaischen Literaturzeitung«, der »Leipziger Literaturzeitung«, den »Heidelberger Jahrbüchern« und den »Göttinger gelehrten Anzeigen«, erschien kein einziges kritisches Blatt in Deutschland, das bei der großen Masse des gebildeten Publikums tonangebend geworden wäre. Immer hin wußte sich das »Literarische Wochenblatt«, das Kotzebue von 1818 ab bei der Hoffmannscher: Hofbuchhand lung in Weimar erscheinen ließ, einen ansehnlichen Leserkreis zu verschaffen. Kotzebue befaßte sich aber auch mit Politik; er erklärte sich gegen die freiheitlichen Bestrebungen der Burschenschafter und entfachte dadurch bei diesen einen solchen Haß, daß Ludwig Sand ihn erdolchte. Das Blatt, das zu Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. Kotzebues Zeiten etwa 1800 Abonnenten hatte, aber bis auf 900 zurückging, wurde 1820 für den Preis von 1000 Taler von Brockhaus erworben, bei dem es dann jahrzehntelang unter dem Titel »Blätter für literarische Unter haltung« eine hervorragende Stellung unter den kritischen Zeitschriften einnahm Schon vorher (Ende 1818) hatte Brockhaus die Viertel jahrschrift »Hermes oder kritisches Jahrbuch der Literatur« gegründet, zu der ihm die englischen Blätter »lös Läm- bur^b Usvisve« und »IRs tzuartsrl^ Ksviorv« als Vorbilder gedient hatten. Den ersten Jahrgang redigierte der Leipziger Professor W. T. Krug, die folgenden Bände Brockhaus selbst. In Österreich ließ Fürst Metternich die »Jahrbücher der Literatur« aus Staatsmitteln Herstellen (1818—1849); doch konnten sich die Autoren darin nicht frei bewegen, da sie in den spanisch-österreichischen Zensurpanzer fest einge schnürt waren. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Verzollung dünner Holzpappen in Deutschland. — Die Handelskammer zu Leipzig hat beim Sächsischen Ministerium des Innern im Anschluß an eine Eingabe gleichen Inhalts der Vereinigung für die Zollfragen der Papier verarbeitenden In dustrie in Berlin, beantragt, es möge dahin wirken, daß die bis her beobachteten Fälle der Erhebung eines 3 ^-Zolls für Holz pappen von weniger als 350 x/gw-Gewicht nicht zur Regel werden, und daß die zuständigen Zollbehörden Weisung erhalten, solche Pappen ihrer wirklichen Beschaffenheit nach mit 1 Zoll zu belegen. (L. in der Papier-Ztg.) Eine niederdeutsche Bücheranzeige aus dem Ende des fünfzehnten Jahrhunderts. — In der Universitätsbibliothek zu Upsala hat der schwedische Bibliothekar vr. I. Collijn einen wertvollen Fund gemacht, bestehend aus einer alten Bücheranzeige, von der bisher nur ein Exemplar bekannt war, das R. Nyerup um 1800 in der Großen Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen aufgefunden hat. Collijn hat während der letzten zwei Jahre beim Katalogisieren von Inkunabeln gerade ein Dutzend Stück davon entdeckt, die auf der Innenseite von Einbanddeckeln auf geklebt saßen. Von diesen 12 sind seitdem 3 Stück verschenkt worden, darunter eins an die Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Eine Untersuchung seines Fundes bringt der Gelehrte soeben in einer großen Veröffentlichung »klttdlaästrz-air trän ksw- tsnäs ardunäraäst» (7 Abhandlungen, betr. von ihm ge fundene Einblattdrucke, als Beiträge zur Geschichte des ältern, und zwar mit einer Ausnahme deutschen Buchdrucks, nebst 12 Tafeln in Mappe; Verlag der -b-örsviuxsu kor bolrdanlltvsrlr«, Stockholm, und deren Jahrespublikation für 1905), zugleich mit einem Faksimile der Anzeige in Lichtdruck (Gr.-Folio). Für die Geschichte des Buchhandels wie auch der Typographie hat sie hervorragende Bedeutung. Es ist die einzige Bücheranzeige, die in niederdeutscher Sprache bekannt ist, gleichzeitig die einzige, die die Buchdruckergeschichte Norddeutschlands berührt. Sie gehört, wie Verfasser nach einer Einleitung über das Aufkommen von Bücherinseraten ausführt, mit Bezug auf K. Haeblers Einteilung in seinem Aufsatz »Aus den Anfängen des Buchhandels« (Rud. Haupts Antiqu.-Katal. Nr. 3, 1904) zu der Gruppe solcher, die Werke mehrerer verschiedener Verlage oder Druckereien anbieten. — Der Anfang lautet wörtlich: -vltlilr sz- allen lullen äat dir sinll to lcops äsess na^dssobrsusns bolrs in äuäesoii. Is llat isniZsn bsbsxslilr is ässss naASsoürsusns boks alle eääsr stilles to leopsn lls maoü Iramsn in äs stsäs sällsr derberes dir naßssoreusn bs sodal vlnllsn snsn willlsn vsrlcoxer«. Danach ist ein leerer Raum gelassen zum Ausfüllen des Namens der Herberge, wo der fahrende Händler mit seinem Lager eingckehrt ist. Leider ist auf keinem der gefundenen Exemplare ein Ort hinzugefügt. Nun folgt, gleichfalls plattdeutsch, die Aufzählung von 16 Schriften, mehr dem Inhalt als dem genauen Titel nach mieder- gegeben und alle ohne Angabe von Druckort oder -Jahr, so daß sich nur 5 als bekannt feststellen lassen, nämlich die zehn Gebote 76
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