Henry D. Thoreau, Der moderne Franziskus von Assisi Die amerikanische Literatur, so kühn und großartig sie ist, hat kein schöneres und tieferes Buch aufzuweisen, und die Weltlite ratur bietet wohl Vollendeteres und Glänzenderes, aber nichts Innigeres und Reineres. Hermann Hesse Ich bitte um weitere tätige Verwendung für Henry D. Thoreau, Walden Übersetzt von vr. Wilhelm Nobbe Brosch. Mk. 5.—, geb. Mk. 6.—. Statt Besprechungen eine Probe: Oft widmete ich einige Stunden der tiefen Nacht — auch im Hin blick auf das nächste Mittagessen — bei Mondschein im Boot der Fischerei, während Eulen und Füchse mir ein Ständchen brachten und von Zeit zu Zeit der knarrende Schrei eines unbekannten Vogels erklang. Solche Ergebnisse waren denkwürdig und von hohem Wert für mich. Unbewegt lag das Boot auf dem vierzig Fuß tiefen Wasser, ungefähr fünfundsiebzig bis hundert Meter vom Afer entfernt. Am mich herum tanzten tausend kleine Barsche lind Weißfische, die mit ihren Schwänzchen im Mondlicht die Wasserfläche kräuselten, während ich durch eine lange flächserne Schnur mit geheimnisvollen nächtlichen Fischen, die vierzig Fuß tiefer wohnten, Bekanntschaft anknüpfte. Oder ich zog, wenn das Boot vor dem leichten Nacht wind dahintrieb, eine sechs Fuß lange Angelschnur durch den Teich und fühlte ab und zu, daß sich ans Ende der Schnur ein Stück Leben voll stumpfen, ungewissen und blinden Begehrens heimlich heran schlich und schwerfällig einen Entschluß faßte. Mit seltsamem Er schauern spürte ich, zumal in dunklen Nächten, wenn die Gedanken mit unergründlichen und kosmogonischen Problemen in andere Sphären gewandert waren, dieses leichte Zucken, das meine Träume unterbrach und mich wieder mit der Natur verband. Ich dachte, daß ich meine Angel ebensogut in die Luft hinauswerfen könnte wie hinein in das kaum dichtere Element. So fing ich zwei Fische mitZeiner Angel. Eugen Diederichs Verlag in Jena ^>ooc soeben ersobienen: (Z) «MS 0. Nit siuslll von Studien. Lin Londsrdruok aus den Nonats- bekten ,vt>r ^.robitskt", erxLnrt durob neue ^.nknabwen, rnsanunen- ßsstslit und sriitutert von Lerdinand v. Lsldsßß Lin Land in 4". mit oa. 275 Illustrationen, 7 Liiobtdrnokt. n. 6 Ink. in Orsikarbsadrnok. Lrsis slsß. ßsb. X 35.— oder ^ 30.— Lber die Lsdsutuoß Lr. Obmanns als eins» der nambaktesten Lauküostlsr Ostsr- reiobs ist kaum sin Wort nötiß. lilan kennt ibn lLnßst als den unverßleioblicbgn Dar steller, und sein sinniges Laebsmpünden der Denkmals alter Laukunst, insbesondere des Laroeks und des Glitte!alters, und man kennt ibn aueb als den Künstler moderner Lrä- ßuvß, als welcbsr er uns in einzelnen seiner ausßekükrten Werke entßSßSntritt. Desssnunßeaobtst bat es bisbsr an einer Lublikation ßeksblt, dis uns Obmann» 8obakksn in seiner Oesamtbsit reißt. Vereinrslt war ia vieles von Obmanns Land Oesobaöene sebon publiziert; vor allem im .Lrobltskt", in der .^robitektonisobsn kund- sebau" und in dem bekannten Werke ,Ostsr- reiob-Lnßarn in Wort und Lild". ^.ber vieles bat darunter noob ßskeblt. Luser Werk dagegen weist keine Lüoks auk. Lnter Obmanns üditwirkunß entstanden, sntbL.lt es Lllss, was der Künstler dsrrsit als rur Lublikation reik und ßeeißnet bs- traobtet. selbst seine beiden Lobulen, dis ru Lraß und dis ru Wien, sind durcb aus- ßewäblts Lsispisls rsiobliob vertreten. Von den ausßstubrtsn Werken Obmanns bsanspruobt vor allem sein Uaßdsburßgr Idussum Leaobtunß, als das wobl monu mentalste Werk, das der Künstler bisber ßs- sobaüsn bat. Leine Oesamtxublikation erkolßt bisr rum erstenmal. Der von Lroksssor Lsrd. v. Leldsßß ver fasste 1'ext wird durob eins allßsmsins Obarakteristik Lr. Obmanns sinßeleitet, die dessen bedeutungsvolle Lteilunß als Lbsr- ßavßskünstlsr, der die alte Tradition mit den neursitlioben Lestrsbunßen ru verbinden strebt, kennrsiobnst. Im Vnsoblusse daran entbält unser Werk Krlautsrunßsn der meisten Lauten und Kntwürfs Obmanns und bietet dem Leser so einen vielkaob inter essanten Lsitraß reitßenössisober Lau- ßssobiobts. Ltebt ä oond. ru Diensten. Wien, danuar 1906. Brilon 8ck>foll L Lo.