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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1871-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1871
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- Deutsch
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- Saxonica
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Luchhandlung) — Eduard Heinrich Gummi in München — Ernst Harms in Spandau — Adolf Hofmeister in Leipzig — F. W. Kcppler in Passau — Franz Philipp Mainoni in Leipzig — F. A. Meyer in Hamburg — F. W. Nelte in Berlin — Ör. C. E. I. de Ridder in Utrecht (in Firma Kemink L'Zoon) — I. Schimmelburg in Halberstadt — Basil Sowade in Pleß — Justus Wallis in Thorn — C. F. Weigmann in Schweidnitz — G eorg Carl Winter in Heidelberg — G. C. Zsch eyg e in Cassel (in Firma G. E. Vollmann'sche Buchh.) und, bis 1664 dem Buchhandel und dem Börsenvereine angehörend: Otto Wigand in Leipzig. An diesen Namen und an den des Heimgegangenen Gubitz darf ich wohl einige Worte knüpfen. Otto Wigand war ergriffen von dem leidenschaftlichen Leben und der tiefen, schwermüthigen Poesie des südlicheren Volkes, bei dem er gelebt, ehe er irach erfolg reicher Arbeit sich in Leipzig niederließ. Er trat den Fragen, die eine gährende, ringende Zeit aufwarf, die neuen Zielen zustrebte, mit einem warmen Herzen entgegen, er suchte mit seinen Diensten sie zur Klärung zu führen und der Lauf seines privaten wie buchhändlerischen Lebens gewährt in ihrem Fortschritte ein Bild jenev Arbeiten, an welchen er bis wenige Jahre vor seinem Tode jugendlich feurig und unermüdlich mithalf. Er vereinigte in seinem Verlage die vornehmsten Kräfte, die lebendigsten Männer, deren Lebensaufgabe auch seine Aufgabe war, und verbreitete mit ihnen und durch sie die alten und neuen Lehren, von denen er das Heil der Menschheit erwartete. Den Angelegenheiten des Börsenvereins stand Otto Wigand gerne helfend und rathend nahe. F. W. Gubitz widmete sein Leben vornehmlich der Pflege des Schönen. Er erweckte die schlafengegangene Kunst des Holz schnittes; seine poetischen Leistungen, die er namentlich der sittlichen Hebung der Bühne widmete, und jene Kunst führten ihn dem Buch handel zu. Seine Rednerbühne stand nicht in Parlamenten und Versammlungen, die den Staat und die Gesellschaft den politischen Zielen zuführen wollen; aber nicht minder unermüdlich redete er in seinen Schriften, in Zeitungen und in seinem berühmten Volkskalender mit sanfter Mahnung zu den Dichtern, zu den Freunden der Künste und zu dem Volke, welches er mit vaterländischem Herzen liebte. Er war ein liebenswürdiger, feinsinniger Mann, dessen rührender Cultus der Erinnerung uns in seinem letzten Werk die bedeutenderen literari schen Personen seit Beginn des Jahrhunderts bis heute, aus fast 70Jahren, denen er nahe stand, schildert. Gubitz und Otto Wigand, so verschieden auch in ihrem Wesen und ihrerErscheinung, sind doch eins gewesen in gleicher Treue, gleichem Ernst, gleicher Aufopferungs fähigkeit und in deutscher Gesinnung. Am l. Februar dieses Jahres hatte der Börsenvorstand die Freude, unserem Collegen Wilhelm Braumüller Vater in Wien die herzlichsten Glückwünsche zu dem, in vielen Kreisen gefeierten Jubiläum seines 50jährigen Eintrittes in den Buchhandel auszu sprechen; am 17. April beglückwünschten wir freudig Herrn Christian Peßler, den Procuristen der Hahn'schen Verlagshandlung in Leipzig zu seinem seltenen Ehren-Jubiläumstage, an welchem der rüstige und thätige Greis vor sechszig Jahren in das genannte Haus eingetreten und ununterbrochen in demselben fördernd und leitend mitgewirkt hat. In der Mitgliederrolle des Börsenvereins waren am 1. Juli 1870 987 Mitglieder eingetragen; ausgeschieden sind seither 14, neu ausgenommen wurden 37, so daß die Mitgliederzahl gegenwärtig 1010 beträgt. Der neugeregelten Fortführung der Börsenmitgliederrolle widmet der Vorstand eine stete Aufmerksamkeit. Infolge dessen waren wir auch veranlaßt, die Erben und Besitznachfolger einer Anzahl von Geschäften, deren Gründer oder frühere Be sitzer Börsenmitgliedcr waren und welche seither ohne die Mitgliedschaft neu zu erwerben in der Rolle fortgeführt wurden, zu der Neuer werbung der Mitgliedschaft aufzufordern, da, erfolgt dieselbe nicht, der §. 5. der Statuten uns nöthigt, sie in der Nolle der Mit glieder zu löschen. Nachdem der legale Betrieb des Buchhandels gegenwärtig in fast allen deutschen Staaten nicht mehr von einer Concession abhängig ist und somit den Vorschriften der §§. 2. und 3. der Statuten durch Beibringung einer solchen auch nicht entsprochen werden kann, werden Sie die Anordnung des Vorstandes gerechtfertigt finden: von demjenigen Buchhändler, welcher die Aufnahme in den Börscnverein nach sucht, zum Nachweise des Betriebes des Buchhandels entweder den Anmeldeschein über die Eröffnung einer Buchhandlung oder den Auszug aus dem Handelsregister zu fordern, in welchem die Firma der Buchhandlung eingetragen ist. Zu einer vollständigen Revision der Statuten des Börsenvercins, welche die seither so wesentlich veränderten staatlichen wie gewerblichen und geschäftlichen Verhältnisse vielfach wünschenswerth machen und welche, außer im Vorstande auch in der letzten Generalversammlung zur Sprache kam, glaubt der Vorstand erst dann schreiten zu dürfen, wenn jene, zum Theil neuen Verhältnisse sich noch mehr geklärt haben werden und wenn ihr Einfluß namentlich auf den Buchhandel klarer und bestimmter her- vorgetrcten ist. Der Bericht des Bibliothekars über die Bibliothek des Börsenvercins ist in Nr. 66 des Börsenblattes veröffentlicht; nach demselben ist die Vermehrung unserer Bibliothek keine große und die Benutzung derselben während des Kriegsjahres nur eine schwache gewesen. Die schönen Geschenke, welche die Bibliothek einer Anzahl von College» zu danken hat, bezeugen, daß der Buchhandel den Werth unserer, in buchhändlerischer Beziehung einzig dastehenden Sammlung zu schätzen Weiß. Daß dieselbe auch ferner allerseits gepflegt werden wird, dürfen wir erwarten. Hervorheben will ich an dieser Stelle eine überaus große Sammlung von in den Ver einigten Staaten von Amerika erscheinenden deutschen politischen, belletristischen und wissenschaftlichen Zeitungen und Fachblättern, welche die Bibliothek der Güte des Hrn. E. Steiger in New-Uork verdankt; wir hoffen über diese Sammlung, welche ein ebenso lehrreiches wie interessantes Material zur Kenntniß der literarischen und Culturzuständc und der geschäft lichen Einrichtungen jener, für den deutschen Buchhandel immer größere Bedeutung erlangenden Laude gibt, einen verheißenen Bericht später im Börsenblatte veröffentlichen zu können. Inwieweit die veränderten Zustände Deutschlands auf die dortigen deutschen Verhält nisse wirkten, ist aus jener Sammlung, die mit dem August vorigen Jahres schließt, noch nicht zu ersehen. Vielleicht dürfen wir eine Fortsetzung und Ergänzung dieses interessanten Geschenkes erhoffen. Aus solcher gewönne der verheißene Bericht erst seinen Abschluß. Das Bedürfnis; einer Erweiterung der Räume, welche für die Aufstellung und Benutzung unserer Bibliothek bestimmt sind, macht sich von Jahr zu Jahr fühlbarer; der Bericht unseres Bibliothekars weist abermals hierauf hin und der Vorstand wird mit der Zeit genöthigt sein, dem Gegenstände ernstlich näher zu treten, zumal auch die Ostcrmeß-Ausstellungen, welche sich aus kleinen Anfängen inimcr mehr entwickelt haben, durchaus größere Räume erheischen, wenn sie dem Zwecke, um dessentwillen sie ins Leben gerufen sind, entsprechen sollen.
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