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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19030605
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190306058
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4470 Nichtamtlicher Teil. ^ 127, 5. Juni 1903. Vorstand des Börsenvereins direkt zu dem Preis und den Bedingungen bezogen werden, welche für Nicht mitglieder festgesetzt sind.« Jndem ich zurückkomme auf die Ziffer 2 auf Seite 11 der Broschüre, die ich verlesen habe, welche lautet: »wenn die Einkaufspreise der Sortimenter dem großen Publikum un bedingt unbekannt bleiben«, gestatten Sie darauf zu verweisen, daß auch mit der Gestattung dieser einzelnen besondern Aus nahmen unsrer Ansicht nach die Aufrechterhaltung der Geheim haltung gegenüber dem großen Publikum gewährleistet ist. Denn wir sind überzeugt, daß die großen Bibliotheken und einige andere große Institute, wie das Reichsgericht usw., eine solche Verpflichtung, die sie unterschreiben, auch ernst nehmen und halten werden, und daß es nicht wieder Vorkommen wird, daß das Börsenblatt in dem Lesezimmer eines größern Jnstitus für jeden Interessenten ausliegt! Ich habe Ihnen namens des Börsenvereinsvorstands diese Erklärung verlesen und ich hoffe, daß Sie einver standen sind, daß ein Streit, der unsrer Ansicht nach nicht zu umgehen war, dadurch geschlichtet wird und daß wir einer Zukunft entgegensehen, in der es uns ermöglicht ist, mit einem Kundenkreis, der nicht für den gesamten Buchhandel, aber doch für einen beträchtlichen Teil unsrer Mitglieder von größter Bedeutung ist, freundliche Beziehungen wieder aufzunehmen und in Zukunft pflegen zu können. Wir em pfehlen daher, Ihre Zustimmung Ihrem Vorsitzenden aus zusprechen, um ihn in die Lage zu setzen, bei der morgigen Hauptversammlung Ihren Standpunkt der Hauptversamm lung gegenüber auszusprechen. (Vielseitiger lebhafter Beifall.) Vorsitzender: Meine Herren, es freut mich der Beifall, mit dem Sie die Worte des Herrn Ersten Vorstehers aus genommen haben; gestatten Sie, daß ich dem mit wenig Worten Ausdruck gebe. Ich meine, unser Herr Vorsteher hat in durchaus würdiger Weise, wie es dem deutschen Buchhandel zukommt, den Standpunkt' des Börsenvereins hier vertreten; er hat die Handhabe gegeben zu einem Ver gleich, zum Frieden, und ich meine, wir können nicht besser bestätigen, daß wir diesem Frieden mit ganzem Herzen zustimmen, als indem wir den Wunsch erfüllen, den Herr Brockhaus ausgesprochen hat, und indem wir jetzt nicht mehr viele Worte machen, sondern das zum Beschlüsse erheben, was Ihnen die gestrige Versammlung durch mich übermittelt hat, so daß wir dann in der Tagesordnung weitergehen können. Herr Behrend (Berlin): Meine Herren, ich möchte die Erklärung wiederholen, die ich gestern schon hier abgegeben habe, daß nach diesem Vorgehen des Vorstands wir in der sehr angenehmen Lage sind, den Antrag Niemetzer zurückzuziehen. Vorsitzender: Meine Herren, Sie haben die Worte des Herrn Behrend gehört. Ich erblicke auch darin ein Zeichen der Zustimmung zu meiner Auffassung und meine, daß wir nun nicht mehr die Debatte in die Länge ziehen sollten. Es ist ja alles bekannt; geben Sie alle Ihre Zu stimmung zu den gestrigen Beschlüssen und gestatten Sie dann, daß wir die Debatte über diesen Gegenstand schließen. — Es erhebt sich kein Widerspruch, — ich nehme an, daß Sie damit einverstanden sind und durch Akklamation den ganzen Antrag genehmigen. Herr Thienemann: Ich möchte mir nnr die Anfrage gestatten, ob der Vorstand den Verlangzettelbogen als einen integrierenden Bestandteil des Börsenblatts ansieht. Herr Brock Haus: Den Verlangzettel werden wir Nicht buchhändlern nicht mitgeben, da er nur für Buchhändler be stimmt ist. Wir werden auch eine Anzahl weitrer Kleinig keiten in einem Empfehlungsschreiben, wenn ich es so nennen soll, unterbringen und den einzelnen Beziehern gegenüber aussprechen müssen, die im Interesse der Geheimhaltung des Börsenblatts notwendig sind. Ich kann nur das Eine sagen, das keine einzige darunter ist, die für die Herren irgend bedenklich wäre einzuhalten. Herr Prager (Berlin): Ich möchte mir eine Frage an den Herrn Vorsteher des Börsenvereins erlauben: In welcher Weise denkt er diesen Beschluß zu publizieren? Herr Brockhaus: Meine Herren, am Dienstag nach der Kantateversammlung wird der Vorstand wieder zu sammentreten und über alle diese Einzelheiten Beschluß fassen. Im allgemeinen wird es sich so abspielen müssen: es wird ein Bericht über die Hauptverhandlung im Börsen blatt erscheinen, und da wir überzeugt sein dürfen, daß ein großer Teil der Bibliotheken das Börsenblatt schon heute erhält (Heiterkeit), so werden sie auf diesem Weg von dem Beschluß der Hauptversammlung Kenntnis erhalten. Ab gesehen davon werden wir uns verpflichtet halten, allen denjenigen Instituten, welche mit Genehmigunng des Vor stands das Börsenblatt früher bezogen haben, es unter- gewissen Vorbehalten wieder zur Verfügung zu stellen. Es wird eine ziemlich schwierige Aufgabe sein, eine Form zu finden, wie wir uns an diejenigen wenden sollen, die bisher ohne Genehmigung des Börsenveinsvorstands das Börsenblatt bezogen. Ich halte es aber nicht für un möglich, daß wir einen Ausweg finden, der die eine Partei schont und der andern nicht zum Schaden gereicht. Ich möchte mich aber darüber nicht heute aussprechen. Seien Sie überzeugt, daß wenn der Börsenvereinsvorstand meint, es sei notwendig, vollen Frieden zu schließen, daß er auch nicht in der kleinsten Kleinigkeit Veranlassung geben wird, daß der andre Teil einen Teil seiner Maßregeln übelnehmen kann. Herr Prager: Nach dem Entgegenkommen, das der Börsenvereinsvorstand in dieser Frage gezeigt hat, wäre es Unrecht von mir, wenn ich irgend welche Schwierigkeiten machen wollte; es soll kein Antrag sein, was ich sagen will, ich will es vielmehr dem Börsenvereinsvorstand nur zur Erwägung geben. Meinem Empfinden würde es entsprechen, wenn brieflich dieser Beschluß dem Verein der Bibliothekare mitgeteilt würde. Es würde dies nach meiner Enrpfindung ein Friedensschluß sein, und es würde sich auch der Börsen vereinsvorstand nichts damit vergeben. Aber ich verzichte darauf, dem Börsenvereinsvorstand irgend welche Direktive geben zu wollen, ich möchte das nur zur wohlwollenden Erwägung anheimgeben. Herr Theodor Ackermann-München: Ich möchte mit großer Freude dem Ausdruck geben, daß ich in den einund- sechszig Jahren, seit ich dem Buchhandel angehöre, kaum eine so beruhigende Beschlußfassung erlebt habe wie heute. Ich bin mit einigen Befürchtungen hierher gereist: ich dachte mir, es werden die Gegensätze zwischen Sortiment und Verlag, die sich in nicht erfreulicher Weise in der letzten Zeit im Börsenblatt kundgegeben haben, hier in unliebsamer Form aufeinanderplatzen, und es werde die Verstimmung zwischen Buchhandel und Bibliotheken noch verschärft werden. Das ist glücklicherweise verhütet worden. Man konnte aus den beiderseitigen Börsenblattartikeln manchmal zu der Meinung kommen: besteht denn der Börsenverein aus lauter Schwach köpfen? Diese Meinung hatte ich für mein Teil nicht, und ich dachte auch: der Börsenverein wird nicht gerade die am wenigsten Befähigten an seine Spitze gestellt haben, der jetzige Vorstand wird also gewiß einen Weg finden, um die Wünsche von Sortiment und Verlag in befriedigenden Ein klang zu bringen, sowie den Bibliotheken dabei nach Mög lichkeit entgegenzukommen. Gottlob, dieser Weg ist gefunden,
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