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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1903
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 127, 5. Juni 1903. Nichtamtlicher Teil 4471 alle Befürchtungen sind in glücklicher Weise beseitigt, und ich begrüße das als ein wirklich hocherfreuliches Ergebnis. Herr Fischer (Königsberg): Ich habe schon gestern den Ausdruck beanstandet: »in einzelnen Fällen«. Er scheint mir zu Mißdeutungen führen zu können, und ich möchte vorschlagen, daß man vielleicht statt dessen sagte: »in besondern Fällen«. Vorsitzender: Ich muß Herrn Fischer erwidern, daß wir bereits Beschluß gefaßt haben und nicht in der Lage sind, daran noch etwas zu ändern. Außerdem handelt es sich hier um eine Erklärung des Börsenvereinsvorstands, und wir sind nicht berechtigt, an dieser Erklärung die freiwillig abgegeben wird, irgend etwas zu ändern. (Zustimmung.) Wir verlassen diesen Gegenstand und gehen weiter zu Punkt 5. Neuwahl des Verbandsvorstands. Meine Herren, Sie werden sich erinnern, daß, als wir vor zwei Jahren hier versammelt waren, wir alle hofften, es würde der Kreis Norden die Geschäfte des Verbands übernehmen. Es kamen aber einige heftige Auseinander setzungen, und der Kreis Norden erklärte durch seine an wesenden Abgeordneten, er wäre nicht in der Lage, die Verbandsgeschäfte zu übernehmen. Sie werden sich erinnern, daß der Rheinisch - Westfälische Kreisverein durch seine Abgeordneten hier erklären ließ, er wäre bereit in die Bresche zu springen. Das Amt ist nachher auf mir sitzen geblieben, und ich habe nunmehr zwei Jahre mit meinen beiden Kollegen Ganz und Strauß die Geschäfte weiter geführt. Sie waren so liebenswürdig, uns im vorigen Jahr wieder auf ein Jahr zu wählen; dieses Jahr läuft heute ab, und wir legen das Amt in ihre Hand zurück, indem wir Ihnen gleichzeitig nun jetzt die Mitteilung machen, die ich im Jahresbericht versprochen habe! Wiederholte Verhandlungen mit den Vereinen ergaben eine ausgezeichnete Übereinstimmung mit der Ansicht des Verbandsvorstands, daß nunmehr der Kreis Norden die Geschäfte übernehmen sollte, und ich bin in der erfreulichen Lage, Ihnen nicht nur diesen Kreis zu nennen, sondern Ihnen gleich drei Herren vorzuschlagen, bei deren Nennung Sie alle in freudige Erregung kommen werden. (Heiterkeit!) Meine Herren, ich bitte, dem Ernst der Sache entsprechend diese Namen anzuhören. Es ist wirklich ein ernstes und schweres Amt, das diese Herren übernehmen, und wir wollen es ihnen mit der nötigen Würde nun auch übertragen. Es haben also nach wiederholter Korrespondenz die Herren Seippel, Pape und Meißner sich bereit erklärt, das Amt zu übernehmen. (Bravo!) Die Herren haben sich nicht leichten Sinns bereit er klärt, sie sind nicht ohne weitres zu haben gewesen; sie haben ein gutes Gedächtnis und haben sich gesagt: »es war nicht mehr schön, wie wir vor zwei Jahren hier gezaust worden sind; es war eigentlich doch wohl die Grenze dessen über schritten, was man eine rein sachliche Diskussion nennt.« Ich habe dann den Bericht über jene Versammlung noch einmal genau durchgelesen und habe es für meine Pflicht gehalten, mich an die Vorstände der Vereine zu wenden, die damals die Opposition gegen den Kreis Norden gebildet haben; es waren außer dem Verein, dem ich angehöre, noch die Vereine Schlesien, Bagern und Württemberg. Meine Herren, ich habe hier die Rückäußerungen dieser Vereine vor mir liegen; ich kann daraus mitteilen, daß die Vorstände in wirklich außerordentlich erfreulicher Einmütigkeit erklärten, daß in jener Versammlung ihre Absicht immer und stets eine rein sachliche gewesen wäre, und wenn im Feuer der Debatte die Worte einmal so kreuzweis um die Ohren geflogen wären, so wäre das nicht schlimm gemeint gewesen; es wären immer nur sachliche Bedenken, die sie hätten verfechten wollen, und die drei Vereine würden es mit Freuden begrüßen, wenn diese drei Herren das Amt übernähmen, und sie versicherten sie schon jetzt ihres vollsten Vertrauens. Meine Herren, ich glaube, daß wir dem nur zustimmen können, und ich möchte Sie bitten, in diesem Sinn sich von Ihren Sitzen zu erheben und dadurch gleich kundzutun, daß wir mit dieser Wahl einverstanden sind. (Bravo!) Meine Herren, ich sehe zu meiner Freude, daß die Herren mit dieser Wahl einhellig einverstanden sind, und ich bitte Sie, das auch durch die Stimmzettel zu betätigen. Herr Karl Siegismund (Berlin) : Aus welchem Grunde sollen wir mit Abstimmen durch Stimmzettel die Zeit verlieren? Ich glaube, wir sind alle einverstanden mit dem Vorschlag, der von dem Vorstandstisch aus an uns herangetreten ist, und da wollen wir doch die Herren ein stimmig durch Akklamation wählen. Vorsitzender: Sie haben die Worte des Herrn Siegis mund gehört, ich frage, ob jemand dagegen ist, daß die Herren durch Akklamation gewählt werden. — Es wider spricht niemand; ich nehme an, daß Sie damit auch die Wahl selber durch Akklamation vollzogen haben. Ich bitte die Herren sich zu erklären, ob sie die Wahl annehmen. Herr Seippel: Meine geehrten Herren Kollegen, im Namen meiner Freunde möchte ich die Erklärung abgeben, daß wir von Herzen gern die Wahl annehmen. Verschweigen darf ich nicht, daß wir schwere Bedenken zu überwinden hatten, die aber jetzt hinter uns liegen. Gestatten Sie aber, diese Bedenken mit ein paar Worten zu streifen. Ich will nicht zurückgreifen auf die Ereignisse vor zwei Jahren; etwas nachzutragen liegt nicht in meiner Natur; aber der Moment, wo wir die Geschäfte übernehmen sollen, scheint mir be sonders schwierig. Es liegen noch so verschiedne Fragen in der Luft, und wir wissen nicht, welchen Weg dieses oder jenes nehmen wird. Mitten in dieser Bewegung, in dieser Unruhe, wenn ich so sagen soll, soll nun eine neue Amts führung des Verbands eintreten. Wir geben uns dabei nicht dem Gefühl der Sicherheit hin, meine verehrten Herren, son dern stellen uns nur zur Verfügung, weil wir Ihr Ver trauen finden; das haben Sie uns eben ausgesprochen, und so gestatten Sie mir, Ihnen dagegen die Versicherung zu geben, daß, was auch kommen möge, wir fest sein werden und Ihnen geloben, die Geschäfte in ruhiger Weise zu führen; daß wir uns bestreben werden, nicht unsre persönliche Anschauung in Sie hineinzutragen, sondern daß wir unsre erste und vornehmste Aufgabe darin erblicken, Gegensätze, wo sie auftreten, auszugleichen, und jeden Weg, der sich uns zeigen wird, zu gehen, der das Wohl des deutschen Buchhandels fördern kann. Etwas schweren Herzens, muß ich nochmals sagen, treten wir an die Auf gabe heran, aber doch mit frischem Mut, und ich bitte Sie, das Vertrauen, das Sie uns in dieser Stunde bekundet haben, auch zu betätigen, so oft wir Sie um Ihre Mit hilfe bitten, und das wird vermutlich recht oft geschehen. Vor allen Dingen bitte ich aber den verehrlichen jetzigen Vorsitzenden, daß er mit seiner reichen Erfahrung uns helfen möge, wenn wir ihn fragen. Also, meine Herren, wir sind dankbar für Ihr Vertrauen, und wir werden alles aufbieten, uns desselben würdig zu zeigen. (Andauernder lebhafter Beifall.) Vorsitzender: Ich schließe mich dem lauten Ausdruck des Beifalls der Herren Abgeordneten für meine Person ebenfalls an und danke Herrn Seippel, daß er zugleich im Namen seiner Kollegen die Wahl angenommen hat. (Schluß des Verhandlungsberichts folgt.) SS4*
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