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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1903
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- Deutsch
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4472 Nichtamtlicher Teil. 127, 5. Juni 1903. Kleine Mitteilungen. Zahlungseinstellung. — Von der Geschäftsstelle des Deutschen Verlegervereins in Leipzig wird uns auf Grund amt licher Meldungen aus Kopenhagen mitgeteilt, daß die Buch handlungsfirma V. Oskar Sötofte in Kopenhagen ihre Zahlungen eingestellt hat und ein außergerichtliches Arrangement mit ihren Gläubigern anstrebt. Konkurs ist bisher nicht eröffnet worden. Einem Passivstand von 98 000 Kronen (darunter eine vorzugsberechtigte Forderung von etwa 6000 Kronen) stehen Aktiva von höchstens etwa 1b 000 Kronen gegenüber, aus welchem Betrag zunächst die bevorrechtigte Forderung und im Fall des Konkurses dessen Kosten zu decken sein würden. Post. Paketbeförderung mit Schnellzügen. — In der Sitzung der Handelskammer zu Darmstadt vom 18. Mai wurde mitgeteilt, daß seit dem 1. Mai von der Verwaltung der Preußisch- Hessischen Eisenbahngemeinschaft die Bestimmung getroffen worden sei, daß Postpakete nur noch in dringenden Fällen, wofür ein Zu schlag von 1 ^ 40 zu zahlen sei, mit Schnellzügen befördert werden sollen. Die Beförderung aller übrigen Pakete solle durch Personenzüge erfolgen. Die Handelskammer beschloß, bei der preußischen Regierung gegen diese Maßnahme vorstellig zu werden. Königliche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. — Die königliche Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin hielt am 14. Mai eine Sitzung ihrer philosophisch-historischen Klasse ab (Vorsitzender Sekretär: Professor Diels). Professor Kekuls von Stradonitz las über ein attisches Relief in den königlichen Museen. Vor kurzem ist in die königlichen Museen ein in Äphäntu auf Rhodos gefundnes Relief gelangt, das, wie es denn auch in pcntelischem Marmor ausgeführt ist, sich als eine attische, der Zeit des Parthenonfrieses nahe zu rückende Arbeit erweist. Auf einem von vier Pferden gezognen Wagen stehen ein Jüngling und eine weibliche Figur, vor den Pferden ein anbctender Mann. Das Relief ist der von Kavvadias in der Lxbsmoris arobaioloAiüs 1893 Tafel 9, S. 130 ff. veröffentlichten und besprochnen Reliefdarstellung des Echelos und der Bastle sehr ähnlich und mit deren Hilfe zu deuten. — Professor von Wilamowitz-Moellendorff las: Drei Schlußszenen griechischer Dramen. III. 3. Der Schluß der Phönissen des Euripides. Der wirkliche Schluß ist bei Vers 1736; bis dahin steht alles in untadelhastem Zusammenhang. Was dann in den Hand schriften folgt, ist Dublette zu 1710—1736. — Professor Erman legte eine vorläufige Mitteilung des Professors H. O. Lange in Kopenhagen über den Papyrus I 344 von Leiden vor, der Prophezeiungen eines ägyptischen Weisen enthält. Der Weise ver kündet seinem König, daß schwere Zeiten der Pest und Not und fremder Invasionen über Ägypten Hereinbrechen werden, Zeiten, in denen das Land gänzlich verwirrt wird, und in denen die Armen reich und mächtig und die Mächtigen arm und verstoßen sein werden. Dann werde aber doch ein Hirt kommen, der Aegypten wieder rette. Welchem Könige diese Prophezeiung vorgetragen wird, ist nicht mehr zu ersehen; das Buch selbst ist im Mittlern Reich verfaßt (um 2000 v. Ehr.). — Professor Sachau teilt aus einem Bericht des vr. Oskar Mann mit, daß er in bestem Wohl sein seine Wanderungen und sprachlichen Forschungen in den Ge- birgsländern des südwestlichen Persiens unter kurdischen und per sischen Bauern und Nomaden in der Zeit vom November 1902 his zum April 1903 fortgesetzt hat. Diejenigen Orte, in denen er längere Zeit verweilte, sind Kirmanschah, Chorremabad, Sul- tanabad, Teheran und Senne, die Hauptstadt der persischen Pro vinz Kurdistan. Von letzterer aus gedenkt er im Hochsommer dieses Jahres die persisch-türkische Grenze zu überschreiten und zunächst in Sulaimanije Aufenthalt zu nehmen. In der Sitzung der physikalisch-mathematischen Klasse vom gleichen Tage las Professor Marburg über eine von ihm zu sammen mit Professor Arthur W. Gray, WRiti'ng §oUov in Lb^sios ok tüs Cuivsrsit^ ok Oalikoruia, ausgeführte Untersuchung über die Ozonisierung des Sauerstoffs durch stille elektrische Ent ladungen. Diese Abhandlung erscheint später in den Berichten der Akademie. — Professor Planck machte eine Mitteilung: Metalloptik und Maxwellsche Theorie, die eine kurze Besprechung der neuerdings von Professor E. Cohn in Straßburg unter dem vorstehenden Titel der Akademie übersandten Mitteilung enthält. Verein jüngerer Buchhändler in Jena. — Der »Verein jüngerer Buchhändler in Jena« veranstaltete in den Tagen vom 24.—26. Mai d. I. eine Ausstellung von Erzeugnissen Jenaer graphischer Gewerbe, die einen großen Erfolg hatte. Der Andrang war derartig, daß sich der Ausstellungsausschuß genötigt sah, die Dauer der Ausstellung um einen Tag zu verlängern. Leider hatten sich von den am Ort befindlichen fünf größeren Druckereien nur zwei (Costenoble und Frommann'sche Hosbuchdruckerei) be teiligt. Die lithographischen Anstalten waren vollzählig vertreten. Der Deutsche Buchgewerbeverein hatte sich in äußerst dankenswerter Weise mit einer Sonderausstellung beteiligt. In anschaulicher Weise waren hier fast alle modernen Druckverfahren in muster hafter Ausführung vertreten, und dem Jenaer graphischen Gewerbe war dadurch der Ausstellungs-Wettbewerb etwas er schwert. Aber obwohl diese Sonderausstellung ein vorzügliches Bild vom Stand unsrer heutigen Technik gab, brauchten die Jenaer Gewerbe nicht zurückzustehen. Es waren vorzügliche Leistungen, die geboten wurden, und mancher Besucher mag den Eindruck mit heimgcnommen haben, daß das Jenaer graphische Gewerbe reif ist, an dem großen Konkurrenzkampf mit Erfolg teilzunehmen. Möchte diese Ausstellung nicht die letzte sein! Es war ein starker Achtungserfolg, den der Buchhändlerverein und mit ihm das Jenaer graphische Gewerbe erzielt hat. Die Be sucherzahl während der vier Tage belief sich auf annähernd 1000 Personen. Geschästsjubiläum. — Die Verlags-, Sortiments- und Antiguariatsbuchhandlung Herm. H. I. Lynge L Son in Kopenhagen, Walkendorffsgade 8, konnte am 26. Mai d. I. das Jubelfest ihres erfolggesegneten fünfzigjährigen Bestehens feiern. Das Geschäft wurde am 26. Mai 1853 von Herman Henrik Julius Lynge gegründet. Seit 1892 ist es im Besitz von Herman Johannes Vilhelm Lynge, dem Sohn des Gründers. Dem Herrn Jubilar sprechen wir zum Ehrentag seines Hauses unsre besten Glückwünsche aus. (Sprechsaal.) Medizinisches Warenhaus. Einem Universitätsbuchhändler (Sortimenter) ist kürzlich die nachfolgend abgedruckte Anfrage zugekommen, die — ihrer Form nach zu schließen — allgemein versandt worden zu sein scheint: »LMI)I0IM86M8 L.otisn-CsssUsobakt lüäsckrioü - 8trasss 108,i- Uorlin di. 24. »Berlin, Datum des Poststempels. »?. ?. »Anläßlich der Herausgabe des Buches »Verkehrs-Erleichte rungen für die Mitglieder des Medizinischen Warenhauses, Act.-Ges., Berlin«, gestatten wir uns, bei Ihnen höfl. anzufragen, ob auch Sie geneigt wären, den Mitgliedern unseres Vereines, sowie deren Angehörigen bei Bar-Einkäufen in Ihrem gesch. Hause, eine Vergünstigung in Form eines Rabattes zu be willigen. »Im Fall Ihres Entgegenkommens würde Ihr geschätztes Haus in diesem Buch, das für den Arzt, sowie für dessen Patienten ein Nachschlagebuch bei vorkommenden Fällen sein wird und das in einer sehr hohen Auflage etwa Ende dieses Jahrs erscheint und an alle unsre Mitglieder, sowie an viele Arzte, Direktoren von Krankenhäusern, Sanatorien rc. des Jn- und Auslands gratis zum Versand gelangt, eine kostenlose Aufnahme finden. Zu diesem Zweck gestatten wir uns, Sie höfl. zu bitten, umseitiges Formular möglichst genau auszufüllen und an uns zurückzusenden. Wir bemerken höflichst, daß wir uns die Wahl der auszunehmenden Firmen, Vorbehalten und möchten nicht verfehlen, Sie noch auf die in diesem Buch vorgesehenen Seiten für Sonderreklame, auch für solche Firmen, die keine Vergünstigung gewähren können, hinzuweisen. »Ihrem gütigen Bescheid gern entgegensehend, empfehlen wir uns Ihnen mit vorzüglicher Hochachtung Medicinisches Waarenhaus Actien-Gesellschaft.« Plakate. Der Redaktion des Börsenblatts sind aus dem Leserkreis die nachfolgenden Fragen mit der Anregung vorgelegt worden, eine Besprechung und Beantwortung herbeizuführen. Sie kommt diesem Verlangen gern nach und bittet um gefällige Mitteilung von Er fahrungen aus der Praxis: Frage 1: Welche Erfahrungen haben Verleger mit künstlerisch wertvollen, wirkungsvollen Plakaten gemacht? — Kamen sie dabei auf ihre Rechnung? — Kamen insbesondre solche Verleger, die teure, farbenprächtige Plakate Herstellen ließen, dabei auf ihre Kosten? Frage 2: Haben die Sortimenter den praktischen Wert solcher Plakate, die sie gut plaziert hatten, erproben können? — Werden tatsächlich Einkäufe und Abonnements auf größere Werke gemacht infolge solcher Plakate? — Legen die Sortimenter großen Wert auf derlei Plakate?
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