Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.08.1903
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- 1903-08-26
- Erscheinungsdatum
- 26.08.1903
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- Deutsch
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12 angeregte Herausgabe einer »Studienmappe- mit Reproduk tionen von Scyüterarveiten wurde durchgesührt; in dankenswerter Weise leistete die Stadtgemeinde hierzu eine Beihilfe von 200 während die Munistzenz der Kunstanstatten und Papierfabriken in der erhofften Art eintrat. Auf diese Weise wurde die Heraus gabe der »Studienmappe», welche sonst ca. 1500 gekostet haben würde, um etwa das Drittel dieser Summe ermöglicht. Die Aufnahme der »Studienmappe« in Fachkreisen war eine höchst anerkennende; es referierten durchgehends lobend über sie 18 photographische und typographische Zeitschriften und Tages- blätler; sie gab ferner Veranlassung, daß die Anstalt eingelaöen ivurde, rm Märkisch - Pommerschen Photographen - Verein, Sitz Eberswalde-, im »Deutschen Photographen-Berein, Sitz Weimar« und in der »Photographen-Jnnung zu Hildesheim« Arbeiten auszustellen. Diesen ehrenden Einladungen konnte aber vor erst, vor der Mainzer Ausstellung, nicht Folge geleistet werden; lediglich dem »Märrisch-Pommerscyen Pyotographen-Verein« wurde eine kleine Kollektion Bilder für seine Frühjahrssttzung gesendet. Die Anstalt in ihrer öffentlichen Stellung. Am 12. Mai wurde die Anstalt von Ihrer Königlichen Hoheir Prin zessin Therese von Bayern, mehrere Tage spater von Prinzessin Klara von Bayern besucht und besichrigt. Die hohen Damen ließen mehrfach eigne Ausnahmen zu größeren Wandbildern aus arbeiten und gaben hierbei wiederholt ihrer Anerkennung über den Ausfall der Arbeiteu Ausdruck. — Die Anstalt wurde auch fortgesetzt aus den Kreisen der Chefwelt stark besucht. — Am 20. Mai besichtigte die Anstalt eine vom königlich preußischen Ministerium für Gewerbe und Handel abgeordnete Kommission. Die Beteiligung der Anstalt an der Ausstellung in Mainz. Die Anstalt beteiligt sich in Mainz mit 102 gerahmten Bildern und einer Anzahl Arbeiten des Zeichenunterrichts; die Titel der Bilder sind im Katalog der Ausstellung einzeln an geführt (Seite 38 bis 41 desselben). Das Königliche Staats- ministeriuin des Innern gewährte mit Entschließung vom 12. März 1003 Nr. 4690 für würdige Beteiligung der Anstalt an der Mainzer Ausstellung einen Staatszuschuß von 400 V6. Schulschreibhefte. — Für Schreibhefts, die in den Ber liner Gemeindeschulen zugelassen werden, hat die städtische Schul- deputalion folgende Normalbestimmungen erlassen: »Das Papier soll holzfrei, gut geleimt und geglättet sein, damit die Tinte nicht verläuft unü die Feder nicht aus- sprigt. Format: Hochquart, 16,5 ow breit, 21 ow hoch. Ein Seitenrand von 3,5 ow ist durch eine Doppellinie abzu schneiden. Die Linien dürfen nicht punktiert, sondern müssen voll ausgezogen, scharf und sarbenvoll sein, entweder blau oder blaugrün. Bei Doppellinien ist die Entjernung so zu wählen, daß die Buchstaüenlängen für Grund-, Hoch- oder Lief- unö Langbuchstaven bei üeutscher Schrift das Verhältnis 1:3:5, bei lateinischer Schrift das Verhältnis 1:2, 5:4 ausweisen. Der für die Grundlängen bestimmte Mittelraum soll bei deutscher Schrift 3 ww, bei lateinischer Schrift 4 raw betragen. Danach ergibt sich für die Buchstabenlängen bei üeutscher Schrift die Höhe von 3, 9, 15 mm, der lateinischer Schrift 4, 10, 16 mm. — Die einfachen Linien sollen 12 mm Entfernung haben.. Richtungs linien sind ausgeschlossen. Die Stärke der Hefte soll mindestens 16 Blätter betragen. Die Blätter sind mit Fäden in einen steifen, geglätteten Umschlag zu heften; der Rücken ist zu überkleben. Auf dem Deckel ist ein weiges Schild fest aufzukleben, aus dessen unterm Rande in kleinem Druck der Verlag des Heftes angegeben werden darf.« Das »Volksheim» in Wien. — In der Zeitschrift »Das Wissen für Alle- (Wien, Moritz Pcrles) 3. Jahrgang Nr. 27 gibt unser dortiger Kollege Herr Friedrich Schiller einen ausühr- Uchen Bericht über das Wiener -Bolksheim«. Wir entnehmen diesen Ausführungen das Folgende: In Wien sind in der Geschichte der Volksbildung drei Phasen, die eine logische Fortentwicklung bedeuten, zu konstatieren; sie verkörpern sich in drei Institutionen: dem Volksbilüungsoerein, den volkstümlichen Universitätskursen und dem Volksheim. Der Wiener Volksbildungsverein, acht Jahre hindurch ein Zwcigverein des am 7. April 1885 in Krems gegründeten Allge- gemelnen niederösterreichischen Volksbildungsvereins, machte sich im Jahre 1893 selbständig und zählte (1887 als Zweigverein 1224), ini Jahre 1903 bereits 7000 Mitglieder, somit gegen das erste Vereinsjahr die sechsfache Anzahl. Die Tätigkeit des Bolksbildungs- vereins erstreckt sich hauptsächlich nach zwei Richtungen: Anlage von Bolksbibliotheken, welche Bücher ,zu sehr geringen Gebühren ausleihen, unü Abhaltung von Vorträgen, die rn der Regel jeder mann unentgeltlich zugänglich sind. Zahlen sprechen am deut lichsten: Im Jahre 1900 verzeichneten die Bibliotheken des Vereins 1297040 Entlehnungen, im Jahre 1901 1352657, also in einem Jahre eine Steigerung um 55617 Bände; es wanüerten somit Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. Tag für Tag mehr als 4500 Bände, die Regale verlassend, in die Hände eifriger Leser. Einen ebenso erfreulichen Ausschwung weist die Vortrags tätigkeit des Vereins auf. Dozenten unü Professoren der natur wissenschaftlichen und historischen Fächer, Arzte, Advokaten, Tech niker, Lehrer haben sich in den Dienst des Vereins gestellt und halten an den Sonntag-Nachmittagen der Monate Oktober bis April Vorträge populär-wissenschaftlicher Art. Zu den belehrenden Vorträgen gesellten sich bald Rezitationen unü Konzerte, und namentlich oie Zahl dieser ist im Wachsen begriffen. Die ge spannte Aufmerksamkeit, mit der eine oft nach Hunderten zählende Menge den Vorträgen, den musikalischen und deklamarorischen Produktionen folgt, ist ein schönes Zeichen für die Empfänglichkeit der Zuhörer und die beste Widerlegung des wohlseilen Spottes, der sich durch jedes ungewöhnliche Streben herausgefordert fühlt. Boten die sonntägigen Borträge des Volksbildungsvererns Momentphotographien, Einzeldarstellungen aus den Gebieten der Wissenschaft, deren Zweck erreicht war, wenn sich die Hörerschaft zum selbständigen Studium der Materie angeregt fühlte, so war ein Schritt weiter zu tun durch planmäßige, mehrstündige Kurse, welche dem Hörer das Wissenswerteste aus einem Gebiete syste matisch vermitteln sollten. Die Idee der »volkstümlichen Univer- sitätskurse» war damit gegeben und sie wurde durch österreichische Hochschulüozenten mit Unterstützung der Universität in die Praxis umgesetzt. Sechs Abende bilden einen Kurs, jür den die Ern- schreibegebühr 1 Krone beträgt. Noch war der wichtigste Schritt auf dem Gebiet der Volks bildung zu tun: die Schaffung eines Instituts, in dem das ganze Jahr über systematischer Unterricht in allen Ge bieten der Wissenschaften jenen geboten werden sollte, denen durch ihre soziale Lage die Erwerbung einer höhern Bildung aus dem normalen Wege durch die Mittet- und Hochschule unerreichbar ist. Dieser Gedanke würbe am 21. Februar 1901 verwirklicht durch die Gründung des »VolksHeims«. Der Name »Volksheim«, der die Sache nicht ganz deckt und die Tendenz nicht ganz erklärt, ist dank der innern Notwendigkeit der Institution in Wien rasch populär geworden. Jeder Wiener weiß, daß sich am Neubaugürtel, am Urban, Loritzplatz 1, unter dem bescheidenen Namen »Bolksheim« eine Volkshochschule be findet, an der ideal gesinnte Männer der Wissenschaft allabend lich ihre Unterrichtstätigkeit einem wissensüurstigen Auditorium wiümen. Über die Besucher des »Volksheims« äußert sich der Schrift führer des Vereins, Or. Emil Reich, anläßlich des zweiten Jahres berichts wie folgt: »Ein starkes Kontingent stellten die industriellen Arbeiter, nicht minder aber die Kontoristen und Handlungsgehilfen; auch Lehrer und Studenten beteiligten sich nicht selten, daneben öffent liche Beamte, Kleingewerbetreibende, ja sogar Soldaten. Von der Jugend, die kaum die öffentliche Schule verlassen hat, bis zum Greisenalter finden sich alle Altersstufen vertreten. Beide Ge schlechter erlangen hier ihre gemeinsame Fortbildung. Kaum je stört ein Mißton; ein ungezwungener Geist selbstverständlicher Gleichheit waltet hier vor.- — Auch im »Volksheim« sind die Lehrenden mit den erzielten Ergebnissen zufrieden, denn, wie Ur. Reich weiter ausführt: »die Hörer der Kurse des »Volksheims« sind eben nicht gelangweilte, sensationslüsterne Leute, die mit unruhiger Hastigkeit jetzt dies, bann jenes in Angriff nehmen, rasch erlahmen, nirgends aus- harren, und morgen mit dem wohlfeilen Spott des Trägen über gießen, wofür sie sich gestern zu begeistern Vorgaben.- Wie sehr bie Gründung des »Bolksheim- einem tatsächlichen Bedürfnis entsprach, beweist der Umstand, daß es sofort nach der Eröffnung mit 23 Kursen einsetzte. Schon wenige Monate später machte sich Raummangel geltend — man bedenke, daß z. B. die französischen Sprachkurse von 150, die englischen gar von 276 Hörern besucht wurden — und es mußten zu den bisherigen Räumlichkeiten weitere sieben Zimmer gemietet werden, so daß das »Bolksheim« derzeit über 18 Räume, die jeden Abend vollauf benötigt werden, verfügt. Aus dem Bericht über das zweite Vereinsjahr ist die Zahl der Kurse im Sommersemester 1902/03 mit 31, rm Wintersemester mit 35 zu ersehen; die Gesamtsrequenz der 66 Kurse betrug (im Sommersemester 901, im Wintersemester 1223) 2124 Hörer. Der Unterricht währt das ganze Jahr; nur in der heißesten Zeit, vom 8. bis 31. August, war das -Volksheim« geschlossen. An die Vor träge gliedern sich Arbeiten im chemischen Laboratorium unü semrnarartige Uebungen in Geschichte, Physik, Botanik und Ana tomie; mit besonüerm Stolz weist die Leitung auf das Labora torium für experimentelle Psychologie, das zweimal wöchentlich unter Leitung des Universitäts-Professors Stöhr eine Anzahl ent sprechend vorgebildeter Teilnehmer versammelt. Über den Rahmen des Unterrichts gehen jene Veranstaltungen hinaus, die der künstlerischen Bildung und der Unterhaltung im 866
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