9568 Künftig erscheinende Bücher. ^ 270, 21. November 1903. (Fortsetzung der ersten Umschlagseite). Die neue Rundschau Wir werden veröffentlichen: Gerhart Hauptmann: Das Hirtenlied. Eine unveröffentlichte Dichtung von wunderbarer ruhender Glut und Tiefe. Richard Dehmel: Der kleine Held. Dehmel ist auch als Dichter des Kindes ein tiefsinniger Geist. Sein kleiner Held erlebt in den Um wandlungen seiner Wünsche und Hoffnungen den ganzen Schicksalskreis der tätigen Menschheit. Alles ist durchaus kindlich gesehen und ist doch Symbol. Emil Strauß: Kreuzungen. Ein Romans Emil Strauß ist durch seinen „Freund Hein" in die erste Reihe der modernen Erzähler gerückt. Wir freuen uns, jetzt auch sein neues Werk bringen zu dürfen. Arthur Schnitzler: Der tapfere Cassian. Ein wie ein Puppenspiel burlesk bewegter Akt. Hugo von Hofmannsthal: Über Gedichte. Der Leser. Zwei philosophisch-dichterische Dialoge. Hermann Stehr: Der begrabene Gott. Ein Roman. Über Stehr hat kürzlich Gerhart Hauptmann einen längeren, von Bewunderung erfüllten Aufsatz ver öffentlicht. Sein neues Werk zeigt den Dichter zu immer größerer Breite und Kraft aussteigend. Originalität und Energie des Ausdrucks, eine Naturanschauung von mythischer Großartigkeit und eine Seelenkenntnis, die an Tolstojs und Dostojewskis Tiefe gemahnt, sind ihm eigen. Paul Mongrs: Der Arzt feiner Ehre. Ein satirisches Dramolett über die Duellfrage. Größere novellistische Arbeiten folgen von: Helene Böhlau: Die gute Seele. Gustas af Geijerstam: Liebe. Hermann Hesse: Hans Arnstein. Georg Hirschfeld: Requiem. Ricarda Huch: Lebenslauf des heiligen Wonnebald Pück. Thomas Mann: Ein Glück. Jakob Wassermann: Sarah Malcolm. Weitere novellistische Beiträge sind in Aussicht genommen von: Hermann Bang, C. A. Bernoulli, I. I. David, Moritz Heimann, Graf E. Keyserling, Gabriele Reuter, Bernard Shaw, Stijn Streuvels u. A. Von Briefen und Memoirenwerken können wir ankündigen: Briefwechsel zwischen Nietzsche und Ritschl. Auf das Herauswachsen Nietzsches aus der Philologie in die Philosophie fällt aus diesen Briefen ein völlig neues Licht. Es ist von fast dramatischem Interesse, die Aussprache der beiden Männer zu be lauschen, von denen der eine als der radikalste moderne Philosoph endete, während der andere den Ruhm des größten und charaktervollsten Vertreters der alten Philologie behielt.