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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1903
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- Deutsch
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9740 Nichtamtlicher Teil ^ 274, 26 November 1903. bestanden hat. Es ist hier nicht der Ort, die vielen irrigen Anschauungen, von denen Herr Bücher in seiner Darlegung ausgeht, zu widerlegen; wir freuen uns, daß dies unter andern auch von unserm Kollegen Herrn Prager bereits in ruhiger, klarer und erschöpfender Weise geschehen ist; wir wollen hier nur die grundsätzliche Stellung andeuten, die der Buchhandel in der Rabattfrage einnimmt, und die den um die Festhaltung des Ladenpreises geführten Kampf aus der Sphäre rein materieller Fragen heraushebt. Herr Bücher nennt den Schutz des Ladenpreises »eine über die Volksbildung, den Jugendunterricht, die Wissenschaft verhängte Besteuerung, die Unterdrückung des freien Verkehrs, die Ausbeutung der geistigen Arbeit, unchristlichen Wucher«. Wir sagen, daß wir damit für redliche Arbeit den wohl verdienten, vollberechtigten und angemessenen Lohn fordern, wie ja auch alle andern Berufsstände und nicht zum wenigsten die Beamten in Staat und Gemeinde unter den völlig veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen der letzten Jahrzehnte eine von allen als berechtigt anerkannte Ver besserung ihrer äußeren Verhältnisse erstrebt und erreicht haben. Und wenn Herr Bücher der Mehrzahl der be stehenden Sortimentsbuchhandlungen die Existenzberechtigung abspricht und sie dem Untergang anheimfallen lassen will, so stehen wir auf dem entgegengesetzten Standpunkt, daß es gerade in unsrer, von wirtschaftlichen Kämpfen durchsetzten Zeit eine verdienstliche Tat ist, unsre im harten Kampf ums Dasein stehenden Berufsgenossen vor dem Untergang zu bewahren und ihnen wenigstens eine bescheidene Existenz möglichkeit zu erhalten. Wir glauben aber auch, damit dem geistigen Leben unseres Volkes einen nicht gering zu schätzen den Dienst zu erweisen, das in den kleineren Orten einer immer größeren Verödung anheimfallen müßte, wenn dort nicht mehr die Möglichkeit geboten würde, mit dem vater ländischen Geistesleben durch Vermittlung der Buchhand lungen in lebendigem Zusammenhang zu bleiben. Der schrankenlosen Konkurrenz gegenüber, die die Gewerbeordnung geschaffen hat, hält der Buchhandel in seiner Mehrheit es für sein Recht, durch freie Vereinbarung die verderbliche Wirkung einer auf den Ruin der anderen gerichteten Kon kurrenz, die nirgends leichteres Spiel hat als im Buch handel, weil der Verkaufspreis der Ware feststeht und jeder mann bekannt ist, von unseren Berufsgenossen fernzuhalten. Trotz Herrn Bücher haben wir das gute Bewußtsein, damit Segensreiches für unfern Beruf und für die Gesamtheit zu wirken, und wenn wir auch nicht verkennen wollen, daß sich in seiner Schrift manches Beherzigenswerte findet, so müssen wir diese nach ihrer Tendenz doch unbedingt ablehnen. Auch im vergangenen Jahre haben die Geschäfte der Bestellanstalt in einzelnen Zweigen einen Rückgang erfahren; es wäre erfreulich, wenn wir daraus den Schluß ziehen dürften, daß dies lediglich die Folge verminderter Produktion des Verlagsbuchhandels ist. Einen Einblick in die Entwicklung der Geschäfte auf der Bestellanstalt werden die folgenden Zahlen geben: I. Die Paketausfuhr am hiesigen Platze betrug: ») von hiesigen Firmen aufqeqebenes Gewicht 818 199 kg (im Vorjahr 794 078 Lg) b) von auswärts eiugetroffenes Gewicht 341 088 „ (im Vorjahr 340 170 Lg) in Summa 1 159 287 Lg Das Vorjahr wies eine Gewichtsmenge von 1 134 248 „ auf, so daß wir eine Zunahme von 25 039 Lg zu verzeichnen haben. — II. Das Inkasso der von hiesigen Firmen aufgegebenen, sowie von auswärts eingetroffenen Barpakete betrug 1 248 752 88 H im Vorjahr 1 205 071 „ 51 „ ergibt mithin eine Zunahme von 43681 37 H Werden die für die Bestellanstalt beziehungsweise Kor poration selbst eingezogenen Vierteljahrs- und Spesenbeiträge (69 302 ^ 20 H) sowie die eingezogenen Beiträge für den Unterstützungsverein (3985 mit berücksichtigt, so ergibt sich für die Bestellanstalt ein Barverkehr von 1 322 040 08 H. III. Die Versendungen nach Leipzig an unseren dortigen Kommissionär erreichten die Höhe von 191 998 Lg (gegen das Vorjahr 5 602 Lg weniger). Hiervon entfallen 3 605 Lg auf die im Januar v. I. infolge veränderter Bahnbeförderung der Bücherwagen ein gerichteten Eilgutsendungen. IV. Durch unseren Leipziger Kommissionär trafen hier ein 112 760 Lg 2 157 Lg weniger als im Vorjahr. V. Im direkten Verkehr gingen hier ein: s.) an Neuigkeiten und Fortsetzungen seitens auswärtiger Verleger an hiesige Sortimenter 167613 Lg (3 833 Lg weniger als im Vorjahr) b) an Remittenden seitens auswärtiger Sortimenter an hiesige Verleger . 173 475 Lg gegen das Vorjahr 4 751 Lg mehr) in Summa 341 088 Lg mithin eine Zunahme gegen das Vorjahr um 918 Lg. — VI. Der direkte Verkehr mit den Hamburg-Altonaer Firmen, dessen Gewichtsmenge in obigen Zusammenstellungen bereits mit enthalten ist, wies für die Monate Oktober 1902 bis September 1903 ein Gesamtgewicht von 42 750 Lg (mehr 692 Lg), darunter Barpakete im Betrage von 67 954 43 H (mehr 5226 66 H) auf. Aus diesen Zusammenstellungen ergibt sich, daß auf der Bestellanstalt insgesamt 1464 045 Lg gegen 1446 766 Lg im Vorjahre, also im Durchschnitt — bei 300 Arbeitstagen — täglich 5 022 Lg mit einem täglichen Durchschnitts- Inkasso von 4 407 zu bewältigen waren. Zur Erledigung dieser Arbeit standen uns wie bisher zur Verfügung: 1 Geschäftsführer, 1 Hauptkassierer, 3 Buch halter und 3 Sortierer für den inneren Dienst in der Be stellanstalt, 6 Kutscher, 6 Kassierer, 6 Begleitburscheu für die Ausfuhr, sowie ein Hausmann für unser Buchhändlerhaus, der gleichzeitig den Fahrstuhl mit bedient. Unser Buchhändlerhaus steht gegenwärtig mit 535 927 zu Buch und bleibt mit einer Hypothek von 250 000 ^ zu 3^ Prozent zugunsten der Simonschen Familienstiftung belastet. An Zinsen haben wir für unser Haus jetzt noch auf zubringen: 9 375 für die Hypothek von 250 000 ^ zu 3^/. Prozent, 8 000 ^ für 200 000 ^ Anleihe zu 4 Prozent, 720 ^ für die vom Geschäftsführer der Bestellanstalt hinterlegte Kaution von 18 000 18 095 ^ in Summa gegen 20 075 im Vorjahre. Im Anfang dieses Jahres mit der Berliner Paketfahrt- Gesellschaft gepflogene Verhandlungen, die uns eine schnellere Abfuhr der von außerhalb eintreffenden Sendungen erwarten ließen, haben uns veranlaßt, dieser einen Teil der Spedition
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