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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1903
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- Deutsch
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.V 274, 26. November 1903. Nichtamtlicher Teil. 9743 1881 wurde die Buchhandlung von den Linden 21, wo sie so lange Jahre bestanden hatte, nach der Leipziger Straße verlegt, und gleichzeitig schied Richard Wilhelmi aus der Firma aus. 1885 verkaufte Emil Goldschmidt seine Buch handlung au den jetzigen Besitzer derselben, Klinsmann. Sein Bedürfnis nach Tätigkeit und das rege Interesse für seinen Beruf ließen ihn jedoch nicht lange in Untätigkeit verharren; am 1. Juni 1888 gründete er eine Verlags buchhandlung unter der Firma Emil Goldschmidt, in der er hauptsächlich Schulbücher, Wörterbücher, Werke populär wissenschaftlichen Inhalts, auch Schriften freimaurerischen Inhalts herausgab. Als selbständige Abteilung neben dem Verlagsgeschäft führte er noch die Vertretung und die Aus lieferung für Deutschland und Österreich-Ungarn des Pariser Verlagshauses Paul Ollendorff. Am 2. Februar verschied Goldschmidt ganz plötzlich und unerwartet, tief betrauert von seinen Angehörigen und seinem Personal, dem er stets ein gütiger Chef und Freund war. In ihm schied ein Mann aus dem Leben, der es mit seinem Beruf ernst nahm, der in tätigem Wirken seine Befriedigung fand, und der allen, die ihm nahe standen, in unerschütter licher Treue verbunden blieb. Die Firma, in die des Verstorbenen Sohn, Ernst Gold schmidt, inzwischen eiugetreten ist, wird von dem bisherigen Kompagnon, Eugen Marquardt, unverändert weiter geführt. Am 1. März verschied Eduard Beck, Geschäftsführer der »Deutschen Evangelischen Buch- und Traktat-Gesellschaft«. Eduard Beck wurde am 28. Februar 1827 zu Neuwied als Sohn eines Schulrektors und spätern Pfarrers geboren. Den Buchhandel erlernte er in Neuwied, und dann führte ihn eine lange Wanderzeit nach Solingen, in die Schweiz nach Burgdorf, Zürich und Schaffhausen und endlich nach Berlin. Hier gründete er 1858 mit Küntzel zusammen ein ein eignes Geschäft, das er zwanzig Jahre lang mit großem Fleiß führte, und in dem eine ganze Reihe angesehener theologischer Werke und besonders Predigt- und Erbauungs bücher erschienen. 1878 beteiligte sich Beck an der Be gründung der »Deutschen Evangelischen Buch- und Traktat- Gesellschaft«, die später durch Filialen in der Behrenstraße und in Charlottenburg erweitert wurde und deren Geschäfts führer er von da an bis zu seinem Tod gewesen ist. Er war von einer großen, unermüdlichen Schaffensfreudigkeit beseelt, und wie er ganz in der Arbeit für die »Buch- und Traktat-Gesellschaft« aufging, so hat er ihr auch bis zum letzten Augenblick in freudiger Bekeunung seines Glaubens in treuster Pflichterfüllung gedient. Aus einem reich ge segneten Leben rief ihn der Tod im Alter von sechsund siebzig Jahren ab, nur wenige Monate nach dem Heimgang seiner Gattin, mit der er einundvierzig Jahre in glücklichster Ehe verbunden war. Carl Hermann Müller wurde am 21. Mai 1824 als erster Sohn des Predigers Müller zu Niederwerbig bei Treuenbrietzen, einer mit Lesstng durch Frau Ernestine Reiske geb. Müller innig befreundeten Familie geboren. Er wurde zuerst im Hause der Eltern unterrichtet und besuchte daun das Gymnasium zu Wittenberg. Später widmete er sich der Buchdruckerei und war längere Zeit in Wien und in Leipzig als Buchdrucker und auch buchhändlerisch tätig. Im Jahre 1847 kam er nach Berlin und gründete hier am 1. Januar 1856 eine Buchdruckerei, mit der er am 1. Juni 1866 die von Martin Berendt am 1. Januar 1857 ge gründete Verlagsbuchhandlung vereinigte. Unter anderen größeren Werken, die allgemeineres Interesse haben, wurde die jetzt vergriffene große »Geschichte des Johanniter-Ordens von A. v. Winterfeld« in damaliger Zeit herausgegeben. Sein Hauptinteresse galt indessen der Buchdruckerei, in der schwierigere wissenschaftliche Werke und Zeitschriften seine Schaffensfreudigkeit selbst bis wenige Minuten vor seinem Tode wach erhielten. In früherer Zeit hatte er längere Jahre als Schieds- mann rc. städtische Ehrenämter bekleidet, auch gehörte er seit Gründung der Fachschule für Berliner Buchdrucker-Lehrlinge dem Kuratorium derselben an. Bis in sein hohes Alter fast immer gesund, konnte Müller bis zu seinem Ende sich seiner Arbeit widmen und sich, ihrer freuen; ein schneller Tod befreite ihn dann von den letzten schweren Leiden und führte ihn in dem gesegneten Alter von neunundsiebzig Jahren zur ewigen Ruhe. Plötzlich und unerwartet starb am 2. Juni Hugo Bern stein, Besitzer von Ferd. Tümmlers Verlagsbuchhandlung. Hugo Bernstein wurde am 13. Dezember 1857 als Sohn des Buchdruckereibesitzers G. Bernstein in Berlin ge boren. Der hochangesehene Vater war einst als einfacher Buchdruckergehilfe nach Berlin gekommen, hatte dann hier eine Buchdruckerei gegründet und diese durch unermüdlichen Fleiß allmählich zu einer der angesehensten in Berlin empor gebracht. Nach Abschluß seiner Schulbildung bildete sich Hugo Bernstein im väterlichen Geschäft zum Buchdrucker aus, ging dann einige Jahre ins Ausland und trat nach seiner Rückkehr nach Berlin 1878 als Prokurist in die Buch druckerei seines Vaters ein, deren Teilhaber und nach dem Tode des Vaters 1887 alleiniger Besitzer er wurde. Bern stein gehörte seinem Berufe mit voller Neigung an, und seine reichen Kenntnisse und Erfahrungen kamen nicht nur seinem Geschäfte zugute, sondern er stellte sie auch stets freudig in den Dienst der gemeinsamen Interessen des Buch druckereigewerbes. So ist er in den verschiedensten ehren amtlichen Stellungen bis zu seinem Ende tätig gewesen; er hat einen wesentlichen Anteil an der Errichtung der Tarif- Organisation gehabt, durch die der Friede zwischen den Arbeitgebern und -nehmern im Buchdruckereigewerbe seit einer Reihe von Jahren erhalten worden ist, und er ist auch sonst unermüdlich tätig gewesen, wo immer es galt, gemein same Aufgaben des Berufs zu fördern. Dem Buchhandel trat Bernstein durch Ankauf der Ver lagsbuchhandlungen von Gustav Hempel und Ferdinand Dümmler nahe, die er beide unter der Firma Ferd. Dümmlers Verlagshandlung fortführte. Hier betätigte er sich nach den verschiedensten Richtungen; seiner besondrer: Neigung folgend, pflegte er aber vor allem den Verlag von Werken zur Förderung der ethischen Kulturbewegung, und ebenso fand die Frauenfrage in ihm einen eifrigen Förderer. In den letzten Jahren wirkte Bernstein auch als Handelsrichter bei dem königlichen Landgericht I zu Berlin. Bernstein war eine in hohem Grade liebenswürdige Persönlichkeit, die durch die Freundlichkeit ihres Wesens die Menschen leicht an sich heranzog und dauernd fesselte. Seinen Angestellten war er der humanste Chef und stets ein treuer Berater, und sein Wohltätigkeitsdrang kannte kaum eine Schranke. So hat er in der selbstlosesten Weise vielen im Leben geholfen, und groß ist die Zahl derer, die um sein frühes Ende trauern. Ein außerordentlich glückliches Familienleben wurde durch den plötzlichen Tod des Heim gegangenen so jäh zerstört, und mit den Hinterbliebenen haben auch wir trauernd an der Bahre des werten Mannes gestanden, der vielen von uns im Leben so nahegetreten war, und dessen Andenken wir stets in Ehren halten werden. Am 21. Januar starb in Rheinsberg Otto Feindt, der fast 40 Jahre hindurch unsrer Bestellanstalt augehört und sie von 1877 bis 1899 geleitet hat. Feindt war in die 1290*
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