^ 26, 2. Februar 1904. Nichtamtlicher Teil. 1079 der Musik hin und betont den Charakter Leipzigs als Musik stadt. Hierher gehören vor allem hervorragende plastische Werke, die Büsten Liszts und Richard Wagners von Max Klinger, die Robert Schumanns von Johannes Hart mann und die Bachs von Georg Kolbe. Sie weisen weniger intime persönliche Züge realistischer Darstellung auf, als sie vielmehr in großzügiger stilistischer Weise das Ton schaffen dieser Musikheroen versinnbildlichen. Den gleichen Hin weis auf die Musik tragen die geschnitzten Holzarbeiten der Firma F. A. Schütz, die an der Wandtäfelung, den in diese eingelassenen Wandschränken (bestimmt für die Aufnahme der Verlagswerke Leipziger Firmen) und besonders an dem schön gegliederten Orgelwerk austreten. Sehr feinsinnige Schmuck stücke bilden ferner die Bronzen und Plaketten von Felix Pfeifer, Paul Sturm und Johannes Hartmann Inmitten des Raums hat ein sehr geschmackvoll in Eichenholz ausgeführter und dem Grundton angepaßter Flügel der Hof-Pianofortefabrik Julius Blüthner Auf stellung gefunden. Der Eindruck der Ruhe und des Weihevollen wird nirgends gestört durch starkbewegte Formen oder aufdringliche Farben, und so trägt die stimmungsvolle Gesamterscheinung des Raums selber den Charakter eines in sich abgeschlossenen, vornehmen Kunstwerks. Ernst Kiesling. Kleine Mitteilungen. Kaufmannsgerichte. — Die »Ältesten der Kaufmann schaft von Berlin- beschäftigten sich in ihrer Sitzung vom 25. gegeben werde^ ^ ^ , ^ ^ ^ st b ^ ^ die Gesamtzahl der im Deutschen Reich beschäftigten Handlungs gehilfen auf etwa 660000 zu schätzen. Hiervon entfallen auf Städte mit über 50000 Einwohnern 372000, auf Ortschaften mit zwischen 20- und 50000 Einwohnern 138000, auf die kleinern Gemeinden 147000, Die Einbeziehung der 138000 Handlungs- Händler. (Vergl. 1903 ^Nr.^245" 252^ 256, 264^268,° 272^2^8, 28b,. IgOg^Nr. ^16,^21)^ XII, Deb Broschieren ,und Eigi- bis 24 Messern arbeitet, so ist sie iinstande, täglich bis 50 000 Deckel Decken bis zu 15 000 Stück täglich liefert. Cs erübrigt vor dem Einhängen der Bücher noch die An bringung des Kapitalbandes (oben und unten am Rücken des ge hefteten Buchs) und die Prägung der Deckel und Rücken in der Prägepresse. Diese ist für Blind-, Vergolde- und Prägedruck ein gerichtet, mit Hebelvorrichtung und Heizapparat versehen, welcher letztere genau auf den richtigen Hitzegrad gestellt werden kann. Zum Prägen werden gravierte Messing- oder geätzte Zinkplatten benutzt. Im farbigen Deckeldruck werden in neuerer Zeit auch Platten mit Autotypie-Raster verwendet, deren Einführung Herr Wübben für sich in Anspruch nimmt. Probedeckcl dieser Art wurden rieben^ der Zeichnung des Künstlers vorgezeigt. Auch die in der Presse gehörig, was im Interesse eines guten Bandes sehr zu wünschen sei. Als Überzug für Halbleinen- (und Halbfranz-) Bände benutze man die verschiedensten Stoffe — sogar Menschenhaut. 143*