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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1884
- Sprache
- Deutsch
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Er! eun auner ^onnittgtz rüglich. — BiL früh 9 Uhr em gehende Anzeigen kommen in der Siegel u. wenn irgend möglich in der nächsten Nr. znr Ansnahm für den Senium Nn dns Bdrsenblau sind an di, Aiedaclion — Anzeigen nboi an die Expedition desselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eilicntftiin! de« BörsenliereinS der Deutschen Buchhnndlcr. 158. Leipzig, Mittwoch den 9. Juli. 1884. Nichtamtlicher Theil. Dir Zukunft des Buchgewerbes in Leipzig.*) Bei der feierlichen Einweihung des Neubaues der Leipziger Buchhändlerbörse im Jahre 1836 schloß ein hervorragendes Mit glied der von den Berliner Collegen dazu entsandten Deputation, Carl Duncker, seine Rede unter allgemeiner Zustimmung mit den Worten: „So kamen wir hierher! Hier sind wir! Hier wollen wir bleiben!" Es war der Ausdruck der damals allgemein herrschenden Neberzeugung, daß Leipzigs Stellung als Mittelpunkt und Vorort von Deutschlands Buchhandel und Buchgewerbe eine auf natür lichen Grundlagen von selbst erwachsene und deshalb unantast bare sei. Seit jener denkwürdigen Feier sind beinahe fünfzig Jahre verflossen, ist eine Zeit der großartigsten Umwälzungen auf allen Gebieten des Daseins an den Aelteren unter uns vorübergegangen; vorzüglich aber im wirthschaftlichen Leben der Völker ist in dieser Zeit eine ganz neue Epoche eingetreten. Der Dampf und die Elektricität haben Raum und Zeit bezwungen, die Vervollkomm nungen der Verkehrswege haben Handel und Wandel erleichtert, die Verbesserungen und Vereinfachungen im Zahlungs- wie im postalischen Verkehr haben Einrichtungen fast überflüssig gemacht, welche früher unentbehrlich schienen, und es ist deshalb möglich geworden, auch in kleineren Städten graphische Etablissements ersten Ranges zu gründen. Auf der anderen Seite hat Deutschland mit seiner nationalen Wiedergeburt einen politischen Mittelpunkt von gewaltiger Schwer kraft, von unwiderstehlichem Anziehungsreiz erhalten; es entwickelt sich dort naturgemäß eine Centralisation auch auf solchen Gebieten, welche früher in fröhlicher Mannigfaltigkeit die verschiedensten Heimstätten im ganzen Reiche hatten. Die geistigen wie die wirth schaftlichen Interessen gravitiren immer mehr nach dem Punkte, wo alles politische Leben zusammenlänft. Wenn trotz dieser beiden Strömungen, welche entgegengesetzte Ziele verfolgen, sich zu widersprechen scheinen und nur darin über einstimmen, daß sie Leipzigs Interessen auf dem hier in Frage kommenden Gebiete nachtheilig sind, es der alten Pleißestadt bisher gelungen ist, ihren Ehrenrang an der Spitze des deutschen Buch gewerbes zu behaupten, so ist dies sicher ein günstiges Zeichen für *) Dis Aulrunkt des LuvbASvsrbss in llsixriA. Lins Oonüsebrikt, dsm Löni^I. 8äobs. Ministerium des Innern ebr- srbisti^st nbsrrsiebt von den Vorständen des Lrsisss Laebssn des Osutsebsn Lnebdruelrsrvsrsins, dss Versins llsipriAsr öncbdrnolrsrsi- besitrsr, dsr 'l'xpo^rnptiiseirsn Osssllsobakt ln llsixriA. Iin Vnk- trnxs dsr (isnunntsn nnsxsnrbeitst von Lnrl 8. 8 o re Ir. 36 8. Loeb 4°. Ostsrn 1884. Einundsünszigster Jahrgang. die noch immer vorhandene innere Gesundheit der hiesigen Zustände. Natürlich wirkt dazu auch die Macht der Gewohnheit und der Ein fluß mit, den fest eingewurzelte Zustände durch ihr bloßes Vor handensein immer ausüben. Vorzüglich der eine Factor von Leipzigs Präponderanz, das Commissionsgeschäft, wird, so lange von der jetzigen Organisation des deutschen Buchhandels noch ein Stein auf dem andern ist, schwerlich ernstlich bedroht sein. Solange ein Centralpunkt für unseren Verkehr unentbehrlich ist, wird kein Verständiger einsehen, welchen Zweck es haben sollte, einen solchen neu und künstlich zu schaffen, wenn der alte, Dank einer bis in's Kleinste ausgebildeten vorzüglichen Technik, einer hundertjährigen Erfahrung und einer ihm zu Gebote stehenden ganz bedeutenden Capitalkraft, so vortrefflich allen billigerweise an ihn zu stellenden Anforderungen entspricht, wie es bisher der Ziall gewesen ist. Denn alle irgendwie gegründeten Bedenken gegen einzelne ^Schattenseiten dieser Centralisation würden sich ja sofort in gleicher Stärke gegen jeden anderen Mittelpunkt erheben, und wer heute so freundlich ist, in Leipzig den „Wasserkopf" des deut schen Buchhandels zu sehen, der wird morgen die gleiche liebevolle Anschauung von jedem anderen Orte hegen, der an Leipzigs Stelle getreten sein sollte. Anders dürfte die Sache liegen, sobald es sich um Leipzig als Vorort der ausübenden graphischen Künste, als Druckstadt handelt; und aus der Erwägung der Frage, ob Leipzigs so lange behauptete Hegemonie auf diesem Gebiete überhaupt noch besteht, ob sie ernstlich gefährdet ist, und was sich thun läßt, sie zu befestigen und unantast bar zu machen, ist die Denkschrift entstanden, welche der Gegenstand dieser Besprechung ist. Die Vorstände der drei Corporationen haben es nämlich für ihre Pflicht gehalten, der obigen, von der kgl. sächsischen Staats regierung aufgeworfenen Frage näher zu treten, sie ohne Vorein genommenheit zu Prüfen und das Resultat ihrer Arbeit der könig lich sächsischen Regierung vorzulegen, welche von jeher dem in Leipzig zu so hoher Blüthe entwickelten Buchgewerbe Verständniß und sorgliche Förderung zugewandt hat, und deren Bcihülfe auch jetzt erforderlich ist, wenn die gemachten Vorschläge Aussicht auf Durchführung haben sollen. Die bewährte Sachkenntniß des mit der Ausarbeitung der Denkschrift Beauftragten bürgt dafür, daß die Zustände weder zu schwarz noch zu rosig dargestellt wurden, und daß die gemachten Vorschläge bei gutem Willen und entsprechender Thatkraft der zur Theilnahme Berufenen auch ausführbar sind. Der Verfasser eröffnet seine Darlegungen mit einem kurzen historischen Rückblick. 448
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