Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1884
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- 1884-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1884
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- Deutsch
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Und weil die Anstalt als nach einem großen Plan und in großem Sinne angelegt gedacht ist, so ist es selbstverständlich, daß zu ihrer Schaffung der Staat, die Stadt, die Corporationen und die Einzelnen zusammen wirken müßten, damit sie nicht nur für die mit Glücksgütern Gesegneten, nicht nur für die Söhne der Wohlhabenden offen stände, sondern durch die Gründung von Stipendien, Freistellen u. dergl. auch der Aermere Aussicht hätte, das dort winkende hohe Ziel zu erreichen, wie das Hunderten und Tausenden von unbemittelten jungen Männern auf unseren Univer sitäten möglich ist. Als Schüler dieser Anstalt denkt sich der Verfasser zunächst die Söhne von Prinzipalen, welche sich zur dereinstigen Ueber- nahme des väterlichen Geschäfts vorbereiten wollen; sodann solche, welche für einzelne Specialitäten eine höhere fachgemäße Bildung erstreben, wie Correctoren und andere. Daß eine große Anzahl der in Leipzig dauernd oder vorübergehend angestellten Gehilfen Be sucher der Curse sein würden, ist Wohl selbstverständlich. Aber auch die einzelnen Fachschulen würden höchst segensreich wirken. Der tüchtige, strebsame Setzer, der es gern zum Factor bringen möchte, der Drucker, welcher wie der Setzer seine praktischen Kenntnisse durch die Theorie erweitern und vertiefen möchte, der Zeichner, der sich speziell für die Bedürfnisse der graphischen Künste ausbilden will, die Angehörigen aller der „verwandten Ge schäftszweige", welche mehr und mehr darauf angewiesen sind, bei der immer steigenden Concurrenz die Qualität ihrer Leistungen zu verbessern, um im Kampfe um's Dasein nicht zu unterliegen, — warum sollten sie nicht alle die Gelegenheit benützen, sich durch eine höhere, umfassendere Bildung, durch gründliches Eindringen in das Wesen ihres Berufes für die großen Anforderungen zu stählen, die heute das Leben mehr als jemals an Jeden stellt, der sich auch im kleinsten Kreise über das Niveau der Mittelmäßigkeit zu er heben strebt? Die hier gestellten Aufgaben sind so groß und mannigfaltig, die eröffneten Perspectiven so weit und verlockend, daß nicht ein mal die Denkschrift selbst, viel weniger dieses kurze Resume dersel ben auf jede Einzelheit eingehen kann. Uebcrhaupt kann von einer Ausarbeitung des Planes in's Einzelne natürlich noch keine Rede sein. Es soll eine Anregung gegeben werden; die einzelnen leitenden Ge sichtspunkte sollen dargelegt werden, wie sie einer Anzahl von Män nern vorschweben, welche ihrem schönen Berufe mit dem heißen Wunsche anhängen, ihn immer mehr zu einer wahren „Kunst" zu erheben; — aber es ist nicht die Meinung, daß etwas Fertiges und Unantastbares vorliege, und die einzelnen Punkte werden von Spezialcommissionen noch gründlich und eingehend durch gearbeitet werden müssen. Am Schlüsse seiner Arbeit weist der Verfasser nochmals auf die Wichtigkeit umfassender und womöglich permanenter Aus stellungen hin. Dieses Thema ist in neuerer Zeit so oft im Börsenblatt erörtert worden, daß ein näheres Eingehen auf diesen — zumal nur allgemein gehaltenen — Theil der Denkschrift hier wohl unterbleiben kann. Ein höchst erfreulicher Anfang zu einer würdigen, vielversprechenden Neugestaltung dieser alten, aber auch veraltet gewesenen buchhändlerischen Institution ist ja in dieser Ostermesse bereits gemacht worden, und die gewonnenen Er fahrungen und Resultate werden sicher nicht unbenutzt bleiben. Als ein Hauptförderungsmittel aller der hier gemachten Vorschläge aber fordert die Denkschrift die Gründung eines großen Gra phischen Centralvereins in Leipzig, etwa nach dem Muster des Pariser „Lsrots de l» librairie". In den dort stattfindenden Besprechungen, in dem Austausch der vielfältigen Erfahrungen und der sich widersprechenden und gegenseitig ergänzenden Meinungen, in dem lebendigen, persönlichen Zusammentreffen tüchtiger Männer aus allen Zweigen unseres Berufes wird sich am besten das Material zusammenfinden, das zur Lösung der ge stellten Aufgabe nöthig ist. Soweit unsere Denkschrift, deren Gedankengang, so weit es in Kürze möglich war, hier getreulich wiedergegeben ist. Nach zwei Seiten hin sind bereits Erfolge zu verzeichnen, welche beweisen, daß die hier gemachten Vorschläge nicht dem Ge biete schöner Träume oder unerreichbarer Utopien angehören. Durch die Zustimmung zum Bau der neuen Börse hat der Börsenverein gezeigt, daß ihm das Wohlergehen, das Gedeihen, die Vlüthe seiner alten Metropole noch eben so am Herzen liegt, wie nur jemals seit seinem Bestehen, und er hat bereits für ein würdiges Heim gesorgt, wo die hier geplanten Institutionen wenig stens zum Theil ihre Stätte finden können. Und das königlich sächsische Ministerium hat seine Absicht kundgegeben bei Aufstellung des nächstjährigen Haushaltungsplaues die Erwerbung der Klemm'schen Sammlung zu dem genannten Zwecke mit in Betracht zu ziehen. So sind nach zwei Seilen hin Grundsteine für die Aus führung der hier entwickelten Pläne gelegt. Um sie ganz in's Leben treten zu lassen, werden große Anstrengungen, zähe Aus dauer, unentwegte Thatkraft nöthig sein, und manche Enttäuschungen werden uns nicht erspart bleiben. Aber dafür ist das Ziel, das uns winkt, auch sicherlich des Schweißes der Edlen Werth und, nicht nur zum Nutzen Leipzigs, sondern zum Heil und Frommen des gesummten Buchgewerbes, höchst erstrebenswertst So sei es gestattet, mit den (hier aus dem Gedächtniß citirten) Worten des großen Philosophen zu schließen: „Wenn der Weg, den ich euch vorgezeichnet, auch rauh und steinig und mühsam ist, che er zu dem ersehnten Ziele führt, glaubt mir, zu finden ist er doch. Denn alles Herrliche ist schwierig und ist selten!" Rudolf Winkler. Personalnachrichten. Jubiläum. — Die Begründer der „Oidreria. alla älinerva" (Drucker L Tedeschi) in Verona, die Herren Ad. I. Tedeschi und Douato Tedeschi, feierten am 4. Juli im Kreise der Familie und der Geschäftsangehörigen das Fest des 50jährigcn Bestehens dieses Hauses. Der Mitbegründer, Herr Siegmund Drucker, konnte diese Feierlichkeit leider nicht mehr erleben. Er starb im Jahre 1869, und traten dann seine beiden Söhne in das Geschäft, deren einer die Leitung des Filialgeschäftcs in Padua (seit 1874) übernahm. Die „Oibesiia. alla. ülinerva." in Verona besitzt ein Sorti mentslager von über 100,000 Bänden; ihr Verlag ist ein hoch bedeutender. Ause/Ae»' und 7?rb0'o//rekre/5ssnso/m/t. Her- auZAeAeben von Or. d. kstrdoldt. ckuli 1884. Indalt: Oie VerdandluvAen de8 Oreuegiaeden liig.udta.A8 ?.un> Otat der KZI. Lldliotdeü iu Oerlin. — Handgobritten-Ver- reioduiao über den dlaodlg.88 dsa Oan. Oottkrisd vou 6ar- dapen La Köln 1375. Von Ol. Oselrsr. — Oie letrtvergtor- deueu Oantopdilen. — Oittsratnr und Ltiaesllen. — ^.llAsrnsins OidlioArapdis.
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