Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1887

1393 60, 15. März 1887. Künftig erscheinende Bücher. Verlag van A. Pichler's Witwe k Sahn in Wien. (13565s Zur Versendung gelangen in den nächsten Wochen folgende Neuigkeiten: Ernst Laas) literarischer Nachlaß, i. Idealistische und positivistische Ethik. II. Ökonomische Mängel unseres nationalen Bildungswescns. III Gym nasium und Realschule. Eingeleitet und herausgegeben von vr. Benno Kerry, Privatdocenten der Philosophie an der Universität Straßburg. 5 Bogen in 8°. Broschiert 2 ord., 1 ^ 50 ^ netto. Ernst Laos starb im Jahre 1885 zu Straßburg als Professor der Philosophie und Pädagogik. Außer verschiedenen kleineren und größeren Schriften und Abhand lungen ist Laas der Verfasser des dreibändigen Werkes „Idealismus und Positivismus" (Berlin, Weidmann). Hier wird der litterarifche Nachlaß des leider sür die Wissenschaft zu früh geschiedenen Gelehrten geboten. Aufsatz (I) giebt in markanten Zügen eine kritische Übersicht aller hervorragenden Moralshstcme, wie sie seit den Zeiten der antiken Sophistik bis in die Gegenwart herauf entstanden sind, und kennzeichnet die positivifche Stellung, die der Verfasser gegenüber denselben einnimmt. — Aufsatz (II) bezeichnet die Punkte in unserem Bildungs- und insbesonders Unterrichtswesen, an denen einer unleugbaren Verschwendung von Volks kraft abgeholfen werden sollte. Hier wird u. a. der Gedanke einer das Wesentliche von Gymnasium und Realschule verschmelzenden „Einheitsschule" nochmals ausgenommen und der Plan eines solchen rechten Realgymnasiums entworfen. — Aufsatz (III) knüpft an eine frühere Erörterung über denselben Gegenstand an und modificiert die dort vv'- gebrachten Erwägungen in einer der Realschule günstigen Weife. — Für Philosophen und Angehörige des gelehrten Schulwesens ist der litterarifche Nachlaß Ernst LaaS' von höchstem Interesse. Friedrich Frübel's Lindcrgarten-Äliese. Herausgegeben von Hermann Pösche, Erziehungs-Jnspector bei der Waisen-Vcrwaltnng zu Berlin. 15 Bogen in 8". Broschiert 3 ord., 2 25 L, netto. Es sind bisher noch nicht gedruckte Briefe des Altmeisters des Kindergartenwesens, die hier zur Veröffentlichung gelangen. Dieselben wurden von dessen Witwe gesammelt, welche einen Ausruf an solche Freunde Friedrich Fröbcls erließ, die im Besitze von Briefen des berühmten Pädagogen waren. Herr Hermann Pösche übernahm die prüfende Durchsicht der Skripturen, wozu er umsomehr berufen warst als er seine Studien in des Meisters Hanse zu Marienthal bei Bad Liebenstein machen konnte. Einleitung und begleitende Worte gestalten das Buch zu einem organischen Ganzen auf dem Gebiete der Kindergarten-Erziehung. Fröhlich, 0r. Gustav, Schulinspector in St. Johann (Rheinprovinz), Vit wissenschaftliche Pädagogik Helkart-Ziller-Stoii's in ihren Grund lehren gemeinverständlich dargestellt und durch Beispiele erläutert für Erzieher, Leiter und Lehrer niederer und höherer Schulen. Gekrönte Preisschrift. Vierte Auflage. 13 Bogen in 8°. Broschiert 2 ^ 50 ^ ord., 1 90 ^ netto. Dieses von den Herbart-Zillerianern heftig angegriffene Werk erscheint seit 1883 bereits znm vierten Male. Ein Beweis, daß der Verfasser mit seiner Darlegung der sogenannten wissenschaftlichen Pädagogik ein gediegenes Buch geschaffen hat, welches sowohl von Freunden als auch von Nichtanhängern der Lehre Herbart-Ziller gekauft wird. — Herr Dr. Dittes bespricht das Buch im Pädag. Jahresbericht folgendermaßen: . . . Hier bemerken wir nur noch, daß das angezeigte Buch von Fröhlich die wärmste Empfehlung verdient, weil es ohne Weitläufigkeit alles Wesentliche der so genannten „wissenschaftlichen" Pädagogik in populärer Form vorsührt, also auch den Uneingeweihten einen genügenden Einblick in die Mysterien des vielgepriesenen Systems gewährt und somit zur Klärung der Ansichten über dasselbe neuen Anhalt bietet, der um so zuverlässiger ist, als er ja von einem Kenner und Freund desselben geboten wird. äöhst, Fr., Schnlinspector in Burgdorf in d. Schweiz, Pädagogilchl' Vorträge. Zur Fortbildung der Lehrer. 3. verbesserte und vermehrte Auflage. 12 Bogen in 8". Broschiert 2 ^ ord., 1 50 ^ netto. Das Kärntische Schulblatt urteilt hierüber: Ein prächtiges Buchl Es behandelt pädagogische Zeitsragen mit einer seltenen Gründlichkeit und Wärme; auf jeder Seite waltet Peslalozzischer Geist. Wer es ernst nimmt mit seinem Lehrberufe, sollte nicht versäumen, dieses Buch recht oft zur Hand zu nehmen, er wird den Nutzen der Lektüre bald verspüren. Hochachtungsvoll Wien, im März 1887. II. OvoiA, VtzilriA in knsel. (13568s Xäellstons srsolloint in meinem Verlaß und stellt aul Verlangen ü oonck. ru Diensten: HI iit11ui0U8 HI or!rill. 8kmr6 8611168 Imboim urlä ltimkülirlieds L68elii'6il)iillg 86l116r lopoZi-apIlia Oki'iiNllliiw nebst V6i'L6>oIirli88 äsr äa-rikl 6libim1t,6N6n Lilpkerkbiollk. Lins kiiilturkiZhoriselis 8tul1i6 von II. Leliinät. VIit dem Dortrüt Aerians. Olltavband Drosoll. 4 *2* Das Duell llat kür Dillllotllsllen, Xn- tiguare unck Sammler Interesse. (13567s Deinnäollst erselleint: 1)16 Ll'itzZSMM äö8 (ik 6 r Nl L II i 6 II 8 iu voutsolillllut von Dr. ki-iväriek Lnokv, Alt 5 Karten. gr. 8". XII u. 566 Seiten. 1887. 15 Der Verfasser vendet sieb in erster Itsille an Dllilologsn und Ossolliollts- korsellsr, dann aber auell an die unter- riolltsts Welt übsrlluupt, rvis denn sin lebllakter 8inn kür die Sellauplätrs der ältesten vaterländisollen Ossolltollte in weiten Kreisen unseres Vollles verbreitet ist. Ditts kür dieses bedeutende VVsrll um Illr geselläktlielles Interesse. Dro spellte unbersellnet. Dsrlrn 81V. 1t. Oaertnvr'8 Verlag, II. Dsz-kelder. (13568s Am 17. März wird ansgegeben: Dtrlinrr geflügelte Worte. Eine Sammlung Berliner Worte und Redensarten. Herausgegeben von Paul Li n de» brr g. Wir bitten freundlichst alle Herren Sorti menter, die noch nicht ihre Bestellungen auf gegeben haben, uns sobald als möglich ihre werten Aufträge zukommen zu lassen. Nach den Angegangenen Bestellungen zu urteilen, wird das Buch binnen kurzem ver griffen sein, und machen wir nochmals daraus aufmerksam, daß wir nur bei gleichzeitiger Barbcftcllung ä cond. liefern. Berlin W., Friedrichstr. 185, den 12. März 1887. Hermann Lazarus. A. Pichlcr's Witwe L Sohn.