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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1887
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- Deutsch
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1428 Nichtamtlicher Teil. 61, 16 Marz 1687. 2) Item dat Passional, dat is Hilligent lident unde levcnt, dat is een Spegel der minschen levent, wente, als sünte Augu stinus secht, ueeu dink thuet den minschen so seer to dogenden nnde van den undogheden, als de der hilligen leuent vaken Horen lesen cdder segghen. 3) Item de Evangelia aver dat gantze jahr, mit der glotzen, nnde besunderen in der vasten alle dage. 4) Item unses Heren levent mit den fignren, alzo de Ewan- gclisten hebben beschreven. 5) Item de teyn Gebode gades mit der uthdüdingc, wo men de schal verstacn. Ok mit den fignren der bade, unde der plaghen, de eneme tokamen, de de hade avertrced un de rade nnses Heren dat sind de bade de men Ee. 6) Item de Passte, dat is dat liden unses Heren, mit sproeken unde Betrachtinge der hilligen lerers, bisundercu mit den vraghen Ancelnii, nnde mit den ghecstliken tho reisinghe der innicheit, als snnte Bernardus beschrifft. 7) Item een schon sermoen, wo eene juncfruwe eren jnitcfrnwcliken staeth schall bewaren. 8) Item de Historie van der verstoringhe der stad van Trohe. 9) Item de Historie van deine groten kouinge Alexander. 10) Item eene Historie van den soven wiisen meysteren und is tomale ghenoechlik to lesende, unde me vind ganz gude exemple dar inne. 11) Item de Historie van der duldigheu vrouwcn Griseldis de een Spegel is ghewesen aller eerbaren vrouwen in der duldicheit. 12) Jte>n eene gantze seltzene Historie van eener konin- ginnen geheten Melusina dar de Kouinge van Cipren, van Frankrik, van Arragonien, van Bremen (? soll doch wohl »Bremen« heißen), nnde van Norweghen, van ghebaren sind, unde veele ander Greven, Heren unde vorsten, als men in der Historien lesen mach. 13) Item eene godlike lere und vermaninge, wo sik twe minschen in deine sacramente de hilligen Ee holden scholen, dar se gade mede behegelik werden mögen. 14) Item van VIII stade der minschen in der Ee. 15) Item van IX stücken dar me gade wol mede denet unde behegelik wert. 16) Item de Zelentrocst.« Von diesen sind neun (2, 5, 7—12, 16) teils nur in Drucken der Michaelisbrüder, teils auch in solchen bekannt, während drei (1, 3, 6), an der Spitze die niederdeutsche Bibel, jedenfalls nach Lübeck gehören, wo auch Nr. 2, das Passional, herstammen kann. Die vier übrig bleibenden vermochte ich noch nicht näher zu bestimmen; doch geht aus diesen Zahlen wohl mit ziemlicher Sicherheit hervor, daß es das Lager eines Rostocker oder wenigstens von Rostock ausgehenden Buchhändlers ist, welches uns hier vorgeführt wird. Selbstverständlich schließen diese Anzeigen nicht aus, daß die Buchhändler auch leichtere, mehr für den Massenabsatz be rechnete Ware mit sich führten; aber im allgemeinen wurde das Bedürfnis breiterer Schichten wohl hauptsächlich, wie schon vorhin angedeutet, durch wandernde Krämer und durch die Buch binder befriedigt. Hiermit kommen wir zu einem weiteren Zweige des Büchergewerbes, den wir bisher nur in Verbindung mit den übrigen kennen gelernt haben. Als Regel ist wohl anzunehmen, daß in den vorhergehenden Zeiten die Bücher in den Klöstern selbst mit Decken versehen wurden und daß ebenso die gewerbsmäßigen Schreiber und Hand schriftenhändler, wie die 8tki.tiollg.rii, dies durch eigene Gehilfen ausführen ließen. Wahre Kunstwerke von Einbänden sind uns schon aus dem frühesten Mittelalter noch erhalten geblieben, und wenn auch solche Mühe und solcher Aufwand immer nur eine selten vorkommende Ausnahme bildeten, so können doch in bezug auf Solidität selbst die einfachsten Bände mit den besten Erzeugnissen der Jetztzeit in die Schranken treten. Mit der Zunahme der literarischen Produktion zweigte sich aber auch die Buchbinderei als selbständiges Gewerbe ab. Die meisten von uns werden noch die angenehme Überraschung kennen gelernt haben, wenn ein nötig gebrauchtes, eilig verschriebenes Buch vom Buchhändler roh, in losen Bogen geliefert wurde, wie es vor dreißig Jahren noch ziemlich häufig vorkam und bei älteren Werken noch immer Vorkommen kann. Etwas anderes kannte man natürlich vor vierhundert Jahren gar nicht; das Buch wurde eben gebunden oder roh verkauft, und da ein Buch erst durch den Einband, mochte er auch nur in einem einfachen Blatt Pergament oder Schweinsleder bestehen, wirklich gebrauchs fähig und damit auch leichter verkäuflich wurde, so lag nichts näher, als daß die Buchbinder den Verkauf gehefteter und ge bundener Bücher, wenigstens solcher, die einen starken nnd raschen Absatz versprachen, selbst in die Hand nahmen So kommt cs, daß wenigstens in Rostock sehr bald die Ausdrücke Buch binder und Buchführer als gleichbedeutend gebraucht werden und z. B. die städtischen Schoßbücher der Jahre 1511, 1512 und 1513 den in der Gegend des Hopfenmarktes wohnenden Johannes Mytzener einmal als Buchführer, ein anderes Mal als Buch binder bezeichnen, und wie der Buchbinder Hans Meyer ganz direkt in das Verlagsgeschäft übergreift, haben wir schon oben gesehen. Hiermit überschreiten wir aber bereits die vorläufig gesteckte Grenze. Das folgende Jahrhundert zeigt ganz andere, weit ent wickeltere, aber auch gegenüber dem einfachen klösterlichen Betrieb, wie ihn die Michaelisbrüder aus dem fünfzehnten Jahrhundert mit in das sechzehnte herüberbrachten, verwinkeltere Verhältnisse und erfordert eine eigene Behandlung. August Reher, Titel-Verzeichnis der neuen und volkstümlich- wissenschaftlichen Werke in deutscher Sprache, nach den Schlag wörtern alphabetisch geordnet. Ein Handbuch für Leih bibliothekare, Sortimenter und Antiquare, sowie für Schrift steller und Bücherfreunde. Altona 1887, A. E. Reher. Lsg. 1. gr. 8°. 48 S. 75 Der Wert solcher Bibliographieen, welche den Inhalt der Bücher mehr als deren Autoren in den Vordergrund stellen, ist schon früher*) hervorgehoben, und bereits vielfach hat man bekannt lich in neueren Bibliographieen dem Inhalt wenigstens durch kurzen Hinweis auf die betreffenden Autoren Berücksichtigung zu teil werden lassen. In dem vorliegenden Verzeichnis findet für einen bestimmten Zweig der neueren deutschen Litteratnr, die Belletristik (denn nur dieser fremdländische Ausdruck bezeichnet mit einem Worte die berücksichtigte Litteratnr zutreffender als der gewählte Titelt, hinsichtlich des Alphabets ausschließlich eine Berück sichtigung der Titel statt. Nach Autoren geordnete Verzeichnisse sind ja auch zur Genüge vorhanden; denn jede Leihbibliothek besitzt ihr eigenes, meist natürlich außerdem auch nach Fächern geordnetes Verzeichnis. Die Nützlichkeit eines solchen Nachschlagewerkes eben für diesen Zweig der Litteratur bedarf für niemand einer Auseinander setzung, welchem bekannt ist, daß gar häufig, namentlich im Leih bibliothekswesen, der Titel eines Buches einen viel festeren Halt im Gedächtnis der Kundschaft besitzt als der Name von dessen Verfasser. Der Idee des Buches im großen und ganzen kann man also seine Anerkennung nicht versagen; nur wäre hinsichtlich der Ausführung zu wünschen gewesen, daß der Herr Bearbeiter nicht einer bibliographischen Methode der alphabetischen Titelordnung gefolgt wäre, welche in sehr vielen Fällen die Auffindung eines Buches eher erschweren als erleichtern dürfte. Diese Methode hat *) Vergl. Börsenblatt 1886, Nr. 213.
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