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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.02.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-02-08
- Erscheinungsdatum
- 08.02.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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32, 8. Februar 1906. Nichtamtlicher Teil. 1445 Rudolf und dessen Tätigkeit entrollt, ist mit Liebe und vollem Verständnis seiner Persönlichkeit gezeichnet. Im Gegensatz zu seinem Bruder und seinem Neffen Albert widmete sich dieser nur wenig den allgemeinen Angelegen heiten des Buchhandels und Buchdruckgewerbes, hielt sich auch vom öffentlichen Leben mehr zurück. Neben seiner meist dem technischen Betrieb, aber auch dem Verlage zugewandten Tätig keit nahmen ihn seine Kunstsammlungen gefangen, und seine literarischen Studien, die ihren Ausgangspunkt in seiner Liebhaberei für das Sammeln von Autographen hatten, gewährten ihm hohe Befriedigung. Nicht minder liebevoll, aber offensichtlich nach peinlicher Prüfung und Abwägung alles Erwähnenswerten ist die Tätig keit seines Sohnes Albert und seines Neffen Rudolf in der fünften und sechsten Geschäftsperiode geschildert. Mit der Erwähnung des Eintritts von Eduards jüngstem Sohn vr. jur. Fritz Brockhaus in die Firma an Stelle seines ausgeschiedenen Vetters Rudolf Brockhaus (jun.) und des hundertjährigen Jubiläums schließt das Buch an die Gegen wart an. Die außerordentlich lebhafte Verlagstätigkeit unter Heinrich Brockhaus wurde schon bei seinen Lebzeiten von seinen Söhnen Eduard und Rudolf auf einzelnen Gebieten etwas zu beschränken versucht. Es kam in der 21 Jahre umfassenden fünften Geschäftsperiode der Grundsatz »mnitum, vov wuits« immer mehr zur Geltung. Die Reise literatur, epochemachende Werke über wissenschaftlich hervor ragende Forschungsreisen nehmen in dieser und der folgenden Geschäftsperiode neben dem fortwährenden Ausbau des Konver sations-Lexikons die wichtigste Stelle ein Diese mit Vor liebe gepflegte Richtung hat große buchhändlerische Erfolge erzielt, und deshalb ist die mit voller Absicht auch in der sechsten Periode durchgeführte Einschränkung auf andern Verlagsgebieten wenig bemerkbar Mit desto größerer Hingabe widmeten sich im neuen Jahrhundert die (seit 1895 alleinigen) Inhaber Albert und Rudolf der Erweiterung und Vervoll kommnung aller graphischen Zweige der Firma und dem infolgedessen erforderlich gewordenen Umbau beinahe sämt licher für die graphischen Zweige bestimmten Gebäude, ins besondre der für die Buchdruckerei, Z-plographische Anstalt, Lithographie, Steindruckerei, Kupferdruckerei und Buchbinderei Welche prächtigen Erzeugnisse in allen graphischen Künsten die Firma jetzt für Industrie und Handel, Buch handel eingeschlossen, liefert, kann man nach dem zum Jubiläum herausgegebenen Proben-Album (vergl. Börsen blatt 1905, Nr. 271) beurteilen. Das Wachsen der Firma wird auch durch drei dem Buche beigegebene litho graphische Tafeln gekennzeichnet, auf denen das Grundstück der Firma Brockhaus mit allen darauf errichteten Geschäfts häusern aus der Vogelschau sichtbar ist. Die drei Ansichten stammen aus den Jahren 1843, 1872 und 1905 und zeigen die großartige Entwickelung des Geschäfts auch äußerlich. Neben den wohlgelungenen, kunstvoll in Stahlstich wiedergegebenen Porträts der acht Inhaber zieren das Buch auch fünf Autotypie-Tafeln mit den Bildnissen von 16 her vorragenden und verdienten Mitarbeitern des Hauses. Vier Ge lehrte: Professor F. Ehr. A. Hasse, Professor Leskien, Professor K. Biedermann und Rudolf von Gottschall, die ihre Arbeit dem Konversationslexikon und periodischen Unternehmungen der Firma widmeten, und 12 Angehörige des Buchhandels und Buchgewerbes bilden diese Galerie. Es gereicht der Ge schichte der Firma zu hohem Lobe, daß sie an jeder ge eigneten Stelle auch der treuen Arbeit ihrer Angestellten gedenkt und die Verdienste derjenigen Mitarbeiter ange messen hervorhebt, die sich die Inhaber zur Hilfe in der Leitung der einzelnen Geschäftszweige ausgewählt hatten. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. Von dem ganz in der Familie heimischen und zu ihr ge hörigen, unverheiratet gebliebenen »Onkel Bochmann« sin dem Geschäft von 1813 — 52) bis zu dem jetzt im 81. Lebens jahr noch tätigen Prokuristen Herrn Bernhard Siegfried findet man in dieser Galerie Männer von reichem Wissen und rast loser Schaffenskraft, von vielseitiger buchhändlerischer Bildung und vorbildlicher treuer Anhänglichkeit Ein genau gearbeitetes, ausführliches Register ermöglicht schnelles Wiederauffinden einer gelesenen Stelle und erleich tert überhaupt die Benutzung des Buchs. Gewisse Richtungen wissenschaftlicher Forschung werden vielleicht die materielle Seite der Literatur in dem Buch zu wenig berücksichtigt finden, sie werden z. B. zahlenmäßiges Be rechnen der einzelnen buchhändlerischen Erfolge und ähnliche durch Ziffern darzulegende Feststellungen vermissen. Aller dings sind statistische Angaben nicht gerade häufig der Dar stellung einverleibt, dafür aber hat die Geschichte den Vor zug, daß die großartige Entwicklung des Geschäfts auch ohne verwirrendes, oft nicht beachtetes Zahlenmaterial anschaulich herausgearbeitet und mit Genuß zu lesen ist. Von dem reichen Inhalt und dem ganzen Wesen des Buchs konnten vorstehende Zeilen nur Andeutungen geben. Das Buch bietet sicher jedem Buchhändler viel Lehrreiches in unterhaltender, zum Teil spannender Lektüre. Höchstens wenige Seiten, auf denen in den Perioden regster Verlags tätigkeit die Anführung der Titel sich häuft, dürften weniger auf die Aufmerksamkeit der Leser rechnen können. Dagegen werden diese Übersichten über die Verlagswerke sicher dem Literarhistoriker willkommen sein. Die Geschichte der Firma Brockhaus wird jedem Buchhändler einen genußreichen Rückblick auf den Buchhandel einer selbstdurchlebten Zeit und der ihr voraufgegangenen Perioden gewähren und zugleich wichtige zeitgeschichtliche Ereignisse des letzten Jahrhunderts in Erinnerung rufen. —i. Kleine Mitteilungen. * Chr. Friedrich Vieweg, G. m. b. H. in Groß-Lichter- felde. — Das königliche Amtsgericht I zu Berlin, Abteilung 122, gibt folgenden Eintrag in das Handelsregister 8 vom 1. Februar 1906 bekannt: Nr. 3464. Chr. Friedrich Vieweg, Gesellschaft mit be schränkter Haftung. Sitz: Groß-Lichterfelde. Gegenstand des Unternehmens ist: Fortführung der offenen Handelsgesellschaft Verlagsbuchhandlung in Firma Chr. Friedrich Vieweg in Groß-Lichterfelde sowie der Betrieb buchhändlerischer Unternehmungen aller Art. Das Stammkapital beträgt 80000 Geschäftsführer: Friedrich Vieweg, Verlagsbuchhändler in Groß-Lichterfelde, Heinrich Vieweg, Verlagsbuchhändler in Groß-Lichterfelde. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsoertrag ist am 4. Januar 1906 festgcstellt. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei derselben vertreten. Den Geschäftsführern Friedrich Vieweg und Heinrich Vieweg steht die selbständige Vertretung der Gesellschaft zu. Außerdem wird hierbei bekannt gemacht: Die Gesellschafter Verlagsbuchhändler Friedrich Vieweg und Heinrich Vieweg in Groß-Lichterfelde bringen in die Gesellschaft ein die von ihnen bisher als offene Handelsgesellschaft in Groß- Lichterfelde betriebene Verlagsbuchhandlung in Firma Chr. Fried rich Vieweg zum festgesetzten Werte von 25 000 wovon auf die Stammeinlage des elfteren 10 000 auf die des letzteren 15 000 angerechnet werden. Der Gesellschafter Rentier Christian Vieweg in Quedlin burg bringt eine ihm gegen die Firma Chr. Friedrich Vieweg in Groß-Lichterfelde zustehende Forderung zum Betrage von 45000 die Gesellschafter Referendar Albert Vieweg und Fräulein Marie Vieweg, beide in Groß-Lichterfelde, je eine 192
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