Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1886
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- 13.12.1886
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7168 288, 13. Dezember 186Ü. Nichtamtlicher Teil. überwies, so daß ein eigener Zufall den Zweck, für welchen die Lettern bestimmt gewesen, gerade in sein Gegenteil verkehrte. Im Laufe der Jahre brachte es die Druckerei zu einem bedeu tenden Typenreichtum, mit dem einst keine andere Druckerei zu konkurrieren vermochte', man setzte in allen Sprachen und Idiomen als: abpssinisch, schrift- nnd vulgär-arabisch, armenisch, kirchcu- und vulgär-persisch, türkisch, syrisch, hebräisch, rabbinisch, tibe tanisch, malabarisch, samaritanisch, birmanisch, japanisch, chinesisch, bulgarisch, brahmanisch, strangelochaldäisch, uestorianchaldäisch, koptisch, schrift- und vulgär-georgisch, griechisch, glagolitisch, illy risch, serbisch, russisch, sanskrit und ungezählten anderen Idiomen. Wie es im Zwecke des ganzen Instituts lag und wie wir auch schon oben erwähnten, war die verlegerische Seite der Druckerei hauptsächlich und in erster Linie der Missionsthätigkeit geweiht. So gingen denn zahllose Grammatiken und Wörter bücher, dem Unterricht der Zöglinge geweiht, aus ihr hervor, ferner die Ritualbücher des Kultus und schließlich Andachtsbücher. Eines der deutlichsten Beispiele dessen, was die Druckerei der Propaganda geleistet hat, bietet das bekannte kleine Buch des berühmten Jesuiten, Kardinal Bellarmin: oompsnckinm ckoo- triuas obristianas, das nach und nach in fast alle Sprachen der Welt übersetzt aus dieser Offizin hervorging. So wurde es ins Albanische von Pietro Budi übersetzt, zuerst 1636 gedruckt, in anderer Übersetzung von Guiseppe Guagliata 1845 und 1873; arabisch von Giovanni Hesnorita erschien es zuerst 1627, wieder aufgelegt 167 l, in dieselbe Sprache von Accurense übertragen, trat es 1642 und daun wiederholt 1668 und 1770 ans Licht; armenisch erschien es 1628 und armenisch mit gegenüberstehender italienischer Übersetzung 1630 und zum zweiten Mal, genau ein Jahrhundert später, 1730; die armenische Übersetzung von Basil Barsack kam 1680 heraus; in barmanischer Sprache erschien es 1776; in bosnischer 1661; in bulgarischer 1844 und 1869; in syrischer von Giacomo Begnamino 1633; in koptischer von Pietro Budi di Pietra Alba 1664; in epirotischer 1664; in äthiopischer 1786; in georgischer von Bernardo Maio da Napoli 1681 und in zweiter Übersetzung von David Tlukaanti 1741, 1797, 1800 und 1830; in madagaskarischer 1780; in griechischer von I. M. Karyophillis 1671 und 1715; in marattischer 1778; in hebrä ischer von G. B. Jona 1658; in hibernischer 1628; in polni scher 1844; in walachischer von dem Minoriten Vito Pilutio da Vignanello 1677; in illyrischer von Tomeus 1627, 1661, 1708 und in derselben Sprache von Maruavitius 1805; endlich polyglott, nämlich im Dialekt des Kongo mit portugiesischer, lateinischer und italienischer Version von Hyacinthus a Vetrella 1630. In der That ein imposantes Beispiel der Leistungen einer Offizin! Nachstehend heben wir noch einige der bedeutenderen Werke hervor, die seit Begründung der Druckerei aus ihr hervorgegangen sind, so vor allem 1631 das große slavonische Missale in zwei Bänden, für welches zum ersten Male die Ungnad'schen Typen benutzt wurden. — In türkischer Sprache brachte die Druckerei 1665 ein großes italienisch-türkisches Wörterbuch in drei Quart bänden, verfaßt von dem Kapuziner Bernardo da Parigi und übersetzt von Pietro d'Abbavilla, ferner 1774 prinoipii ckslla Ara.mina.1iog. luroa von Cosimo Comidas da Carbognano. — Das Kaukasisch-Georgische enthielt des D. F. M. Maggio 8/ntg.A- malon linAnarnm orisutg-Iivm, 1670 in zwei Folianten. — Armenisch erschienen 1645 des Clemens Galanus xrammalioa linAuas nrwsmcas, 1680 desselben oonoiliatio scolssiao ^rmsnae, 1675 Ivan Agop's Ruritas ba^Aioa, 1714 des Jesuiten Jac. Villotte großes ckiotionarium latin. grmsnio. in Folio, 1756 des Jac. Nisibenus Werke in einer Übersetzung des Kardinal Anto- nelli, auch in Folio. — Syrisch gab die Anstalt 1628 des Abraham Ecchcllensis institutio linAuas s^riaeas, 1647 die Grammatik des Josephus Acurensis und neuerdings 1843 ein Nissals s^riaoum, 1871 eine Obrsstomatbig. s/riaaa von dem gelehrten Benediktiner Pater Pius Ziugerle, dem 1873 desselben Verfassers I-sxiocm sz-riaoum folgte. Arabisch erschienen 1631 Thomas Obicinus Arammatioa arabioa, 1636 ein ckiltionario ckslla linAua vcckAars arabioa von Domiuicus Germanus de Silesia, 1639 eine kabrica linAuas arabicas von demselben, 1642 PH. Guadagnoli arabicas linAuas institu- ticmss, 1650 ein gleichbetiteltes Werk von Antonio ab Aquila, 1745 Basilius des Großen rsAula aä monaobos, 1782 Adlers mussum Ouüoum RorAianum, 1790 Assemans Alobus oaslsstis Outmo-Lrabions; letztgenannte beide Werke gehören zu den Publi kationen des Kardinal Borgia über sein Museum in Velletri, 1860 Paul Segneris marmaks saoerckotum, 1863 des heiligen Alphons Maria von Liguori Betrachtungen, 1865 ein bluoboloAium maznum und eine italienisch-arabische Grammatik von Antonio da Melicocca. Äthiopisch kamen 1630 institutionss linAuas obatclasas ssn astbiopioas von Achilles Venerius, 1638 ein loxioon astbiopionm von Jacob Wemmers, 1786 eine Grammatik und Vokabular des Kurdischen von Maurizio Garzoni heraus. Koptisch erschienen 1631 Johann Viccars äsoapla in psalmos, 1636 des Jesuiten Athanasius Kircher prockromus ooptus, 1749 ein Rsaltsrium Ropto-Arabicum, 1789 des Aug. Ant. Georgi kraA- msntnm svanAslii ckobannis Araooo-oopto-Tbsbaioum, 1793 des selben Schrift über die Wunder des Heil. Coluthus (aus dem Museo Borgia), 1808 Jgnazio Rosst st^moloAia asA/ptiaoa und endlich noch eine ganze Reihe Schriften von Raphael Tuki, 1761 ein Ronti- üoals und küueboloAium copto-arabicum, 1763 ein Rituals, 1764 Tbsotoobia oopto-arabioa, 1778 Ruckimsnta linAuas aoptas. Sanskrit traten ans,Licht des Paulinus a S. Bartholomaeo, von den unbeschuhten Carmeliten, verschiedene Werke, so 1790 eine Arammatioa samsersckamica, 1791 ein sz-stema Rrabmanioum liturAieum (aus dem Museo Borgia), 1793 ein Katalog der in dischen Handschriften desselben Museums, 1804 V/aosraua ssu samscrsckamioas linAuas iustitutio. Von Publikationen in indischen Sprachen führen wir noch auf: 1651 ein ckiotionarium ^.nnamitioum von Alexander de Rhodes aus der Gesellschaft Jesu, aus demselben Jahr des gleichen Ver fassers anamitischen Katechismus; ferner 1762 ein alpbabstum Tibstanum von Aug. Ant. Georgi, 1778 eine Arammatioa marastta, aus demselben Jahr noch eine Hindostanisch-Portugiesische Grammatik. Japanische Lettern enthalten die beiden Werke des Domini kaners Didacus Colladus, mockus oontltoncki st sxaminancki posni- tsntem ckaponsnssm und ars Arammatioa japonioas linAuas, beide 1632 erschienen; 1870, wenige Jahre, nachdem Japan der euro päischen Kultur wieder erschlossen war, erschien auch schon ein Rexioon latino-zaponioum, nach einem alten Original japanischer Jesuiten zum Gebrauch der Missionare neu bearbeitet. — Chinesisch erschien 1865 ein Katalog aller chinesischen Städte von Joseph Novella. 1631 erschien ein malayisches Wörterbuch von David Haex; auch phönizisch findet sich in einer Schrift von Johannes Hyrcanus über die phöuizischen Münzen des Museo Borgia. Haben wir in Vorstehendem versucht, wenigstens ein an näherndes Bild der reichen und umfassenden Thätigkeit zu geben, welche die Druckerei der Kongregation in den letzten drei Jahr hunderten entwickelt hat, so erübrigt es uns noch, sie gegen den Vorwurf zu verteidigen, welchen neuere Schriftsteller gegen sie er hoben, indem sie von dem Verfall der Offizin sprachen. Berücksichtigt man einmal die Katastrophen, die seit einem
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