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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-12-13
- Erscheinungsdatum
- 13.12.1886
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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7170 ÜV 288, 13. Dezember 1886. damit zufrieden. Jagemann wird im October wahrscheinlich noch ans ewige Jahre nach Italien gehen, um daselbst zu schaffen, worüber ich sehr erfreut bin, denn copirt hat er beinahe zu lange. Jetzt eine angelegentliche Bitte theuerster Herr Hofrath — Sie haben Ihrem Pflegling, das äouru. ä. Lkoä., das sie so geistreich erzogen, in fremde — und da es zum Theil die mei- nigen sind — in dieser Hinsicht noch unerfahrene Hände gelegt. — Da hoffe und bitte ich recht sehr, daß Sie uns mit Ihren schätzbaren Beiträgen dazu, vorzüglich im Kunstfach noch ferner beehren werden. Diese Kunst-Schilderungen sind wahre Kunst Tableaus, die zur Bildung des Geschmacks unseres teutschen Publikums viel beitragen — und auf dieser höheren Stufe möchte ich gerne das ä. ck. N. erhalten wißen. Und dazu können Sie Verchrungswürdiger alles beitragen, und uns vielleicht auch noch zu mehreren guten Correspondenten rathen. So wünschte ich z. B. für Berlin und Petersburg gute Mitarbeiter zu haben, worüber Sie mir gewiß einige gute Winke geben könnten. Mein Kunst Portefeuille enthält aus Paris nicht viel; das hauptsächlichste sind einige leichte Ansichten von Paris, die ich durch einen jungen Wiener Landschaftsmahler arbeiten ließ. Diese will ich verkleinert mit einigen kleinen Aufsätzen in I-ouä. u. kuris geben, welches für unsere wiß- und neugierigen Lands leute gewiß nicht ohne Jntereße seyn wird. Von eigentlichen Carricaturen habe ich nichts mitgebracht, den Franzosen fehlt hierzu aller Wiz und alles Salz; alle neuerschienenen drehen sich um die plumpe vsleeuts des Königs herum. Napoleon Bonä- parte (das Buch) machte in Paris gewaltig Aufsehen. Das erste Exemplar kam sogleich ü 8ou ^äresss — nemlich an Tallsz-rauck der es einem seiner teutschen Interpreten zum Auszug gab. Natürlich setzte dieser alles in Feuer und Flammen — die Po- lizey suchte Key allen, vorzüglich teutschen — Buchhändlern nach, fand aber kein Exemplar, darauf ergiengen die Verhaftsbefehle in das Ausland —. Man konnte selbst im lKiuist. 6. ullbirss strnugsrss nicht läugnen, daß das Buch gut geschrieben sey. Nächstens nehme ich mir die Freiheit, Ihnen Abgüße neuer französischer Münzen zu schicken. Ich empfehle mich Ihrer würdigen Frau Gemahlin zu gütigen Andenken und verbleibe Hochachtungsvoll Ihr Gz. Ergebenster Dnr 6arl Lsrtuob. Weimar, den 18. Aug. 1804. F. I. Bertuch an Böttiger. Ich lege dem Briefe meines Sohnes auch ein Blättchen bey, l. Fr., um Ihnen nur bravissimo folgendes zu sagen. In Jena sind dermalen 346 Studenten und davon die Hälfte gewiß Gratuiten.*) Der H—(erzog) füttert anjetzt die Proseßoren wieder und hospitirt sogar bei ihnen, wie z. E. vor gestern bei Ackermann!!! Ob dieß aber Wunder thun wird, steht dahin. Niedhammer ist nun auch fort. — Vor 8 Tagen sprach und sah ich Göthen zum erstenmale wieder seit Michael, in Tieffurth bey der Herzogin wo ich und mein Sohn gegessen hatten, und er gegen Abend hinkam. Er that so freundlich und *) Wenige Jahre vorher 800! höflich gegen mich, als sey er mein dickster Freund.*) Eben so sahen wir uns auch wieder bei Gore.**) Ewig Ihr B. Weimar, d. 29. 8sxt. 1804. Nur 2 Worte für heute, liebster Freund, weil ich Sie bald selbst von Angesicht zu Angesicht wiederzuschauen und mit Ihnen freundlich zu schwatzen gedencke; denn ich rechne darauf daß Sie nach Leipzig komen.***) Ich gehe d. 3. Oot. dahin, und bleibe bis zum 12*', wo ich wieder sortfliege. Sie komen doch? Ich bin vorige Woche in Potsdam gewesen, habe unserm vortrefflichen Johannes lKüllsrff) und Hufeland ein Rendezvous gegeben; und mit unserm Müller, der nun ganz den Wißen- schaften leben, und nie wieder ein Staatsmann werden will, über seine Ownia abgeschloßen.ffff) Da giebts denn nun für Ihren Freund alle Hände voll zu thun. Llura äs bis aoram! Ewig Ihr F. I. B. Lond. u. Par. ist richtig vom Hrn. Rapolsou verbothen, vom Preuß. Adler aber schon in Schutz genomen. . . . Leipzig d. 9: Oot. 1804. Ich habe Ihre beyden lieben Briefe vom 4: u. 7. dies, richtig erhalten, mein geliebter Freund. Leider sehe ich daraus daß ich auf die Freude Sie in Leipzig zu sehen, und mich mit Ihnen einmal satt zu schwatzen, Verzicht thun muß. Jndeßen, Ihre Gründe sind geltend für den Moment; wenn es Ihnen nur nicht in Dreßden wie Avrils Staar zu Calais geht, der den Kopf aus dem Bauer streckte, und schrie, Isauuot out! — Vii rusliors.! ffffff) Freylich hätte ich Ihnen gar Mancherley zu sagen und zu vertrauen gehabt; unter Anderm daß man in Berlin wegen des Oberschul Collegii, jetzt nachdem nun Zöllner auch Todt, und 2 Stellen vacant sind, in großer und doppelter Verlegenheit ist. — Dem Weisen ein Wink! ff*) Sollte es in v— albern gehn, und das Pagen 8tabuluru nicht rein auszumisten seyn, so glaube ich gewiß daß der abgerißene Faden jetzt dort leicht wieder anzuknüpfen wäre und zwar durch Joh. M.ff**) Ich habe sogar mit diesen in Potsdam darüber gesprochen. Doch Sie müßen wißen, Freund, wie Sie liegen. — Hier eine Depesche *) Zwei jo verschiedene Charaktere wie F. I. Bertuch und Goethe konnten sich kaum zu einander hingezogen fühlen. Berluch galt Goethen und seinen Freunden als der »Philister« oowrus i! kaut, und Goethe wieder hatte sich von Hans aus bei Bertuch sehr unliebsam eingeführt, indem er am Abend des Tages, wo Bertuch seine junge Frau nach Weimar heimgeholt hatte, zu Bertuchs den Herzog brachte, dieser aber die sein tapezierte Stube durch Zerhauen der Tapete mit dem Säbel ver unzierte. Natürlich kränkte dieser »Geniestreich« den »Philister« schwer, und zwar so, daß er erkrankte und in der Nacht zwischen Tod und Leben schwebte! (Nach einem Briefe Böttigers.) **) Gore war ein vornehmer Engländer, der mit drei seingebildeten Töchtern in Weimar lebte. Er war mit der Herzogin Anna Amalie in Italien bekannt geworden und gehörte in Weimar zu den Hoskreisen. *") Zur Messe. ff) Verfasser der Schweizer-Geschichte, wurde im I. 1804 Geheimer Rat, beständiger Sekretär der Akademie und Historiograph des königl. Hauses. 44) Johannes Müllers Sämmtliche Werke erschienen nicht in Ber tuchs Verlag, sondern nach Müllers Tode von 1810 19 bei Cotta. 444) Vgl. Avrils Empfindsame Reise. 4") Probst Zöllner in Berlin, ein Feind Böttigers, hatte im I. 1803 gegen Böttigers Berufung nach Berlin agitiert. 4**) Johannes Müller.
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