Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. »igeothu« des Börsenverei»« der Deutsche» vuch-audler. LL3. Leipzig, Mittwoch den 25. September. Amtlicher T h e i l. 1867. . Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandel«. (Mitgetheilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung.) (' vor dem Titel ---» Titelauflage. ft — wird nur daar gegeben.) u. Lteiermailt, ^unxau, Kärnten, Kram, 6örr u. <>38 Kü8t6nlsnl1 f. Liniieim. u. Kremäe K68ekil6ert. 2. ^ull. 8. llel». * in engsl. Linli. * ^ 7943. Bibliothek dergesammteuHandclswisseuschafteu. Hrsg. v.Audrce,Bleib treu, Borel rc. 2. Ausg. 6. Lfg. gr. 8. Geh. U ./? 7944. Gesetzgebung, die. des Königr. Bayern seit Maximilian ll. m. Erläu- tergn. Hrsg, von C. v. Dollmann. Fortgesetzt v. I. Pözl. 3.Thl. 5.Bd. 3. Beilagenheft. Lcr.-8. * Inhalt: DaS Polijkistrafgesrtzbuch f. da- Königr. Bayern vom 10. Novbr. 1861. Mit Erläutergn. v. C. Edel. 3. Bellagenheft. 7945. vove, 8. ^v., ül). Ll8L6it, Kokn u. 8eiroeeo. xr. 8. 6ek. * ^ ! 7946. Elementarfibel, praktische, zum Anschauen — Denken — Sprechen — Schreiben — Lesen. 2. Ausl. 8. * 2 N/; geb. * 3 N/ Nichtamtli „Die Fchme der Vcrlegcrvereine, eine moralische Hinrichtung." Wir habe» im Börsenblatt noch nicht viel Verse gelesen. Die Leser wollen es uns zu gute halten, wenn wir einen solchen aus alter Zeit austischcn, er kam uns bei Schilderung der Morithat der 38 Leipziger Fehmrichter in den Sinn, die im Börsenblatt Nr. 179 ein Hr.bl. sür seinen Günstling zum Bcsten-gab. Eine solche „moralische Hinrichtung" ist wirklich etwas Entsetzliches, und wenn so circa 1100 von 2250 Sortimentern auf Einmal hingerichtet werden, und zwar wohl gemerkt jedes Jahr sich so was müssen gefallen lassen, so ist das ein Blutdurst, der ohne Beispiel in der ganzen Weltgeschichte steht. Anderwärts ist man so human und richtet die Leute Einmal hin, dann lägt man sie lausen; die Leipziger Fehmrichter aber ken nen keine Gnad' noch Barmherzigkeit. Doch zur Geschichte. 38 Fehmrichter in Leipzig, deren Namen alle zu lesen sind als Mitglieder des LeipzigerVerlegervereins, sehen sich veranlaßt, einen Hrn. N., weil er seine Verpflichtungen nicht erfüllt, nicht in das Verzeichniß der Firmen anfzunehmen, mit denen sie offene Rechnung halten, und ein Hr. bl. setzt sich aus das Streit roß, um in höchster Entrüstung Acht und Aberacht über die 38Fehm- richter auszusprechen, und das alles „im Namen der Humanität, der Collegialität und des kaufmännischen Ehr- und Rechlsgefnhls". — Gleichen Verbrechens machen sich auch 52 „Träger der Wissenschaft" an der Spree schuldig. Vierunddretßigster Jahrgang. cher Th eil. Was thnn die 38 und 52 uns sämmtlich als ehrenwerth bekannte Firmen? — Sie bildeten Vereine, um als Geschäftsleute für die Waarc, die sie an Geschäftsgenossen geliefert, ihr Guthaben zu be kommen, dessen Zahlung bei Jahrescredit zur Ostermesse fällig ist. — Welche Mittel wenden sie zu diesem Zwecke LN? Treiben sie den saumseligen Zahler von Haus und Hof? Nennen sie seinen Namen als nicht solid sofort öffentlich? — Bewahre, sie melden durch ihre Listen nur, mit wem sie offenes Conto haben, und lassen die circa 1100 Firmen, die nicht auf Liste stehen, ungeschoren. Hrn. k.'s Schützling scheint aus Liste 1866 zu stehen; — 1867 fiel aber seine Firma weg, weil er von 38 Vereinsmitgliedern an 10 seine Verbindlichkeit nicht erfüllte. Hr. L. und sein Schützling wis sen, daß die Aufnahme bis zur Michaclismesse ermöglicht ist, er hat also von Ostermesse bis Michaeli noch ein halbes Jahr Zeit, um wieder ausgenommen zu werden. Einsender ist auch Verleger, kennt die Firma von Hrn. tl.'s Schützling nicht, har nicht entfernt Zeit noch Lust, die Listen 1866 und 1867 miteinander zu vergleichen, wer da von 1867 in die Liste nicht ausgenommen wurde. Hat Hr. N. von den 500 Verlegern, mit denen er in Verbindung steht, nur mit den 38 Leipzigern momentan keine Rechnung und die übrigen 462 Ver leger alle bezahlt, also mit diesen allen offenes Conto, so ist das Unglück sür ihn nicht groß und Hr. kl. scheint es auch nicht für so entsetzlich zu hatten, denn er erzählt uns, daß die meistenFirmen die Unzweckmäßigkeit und Unverläßlichkeit der Bereinsverzeichnisse ken nen und sich „den Teufel um die Fchmliste scheren". Es wäre sehr heilsam sür unfern lieben Buchhandel, wenn jedes Jahr eine Liste sämmllicher Verleger und Sortimenter veröffentlicht werden könnte, die Vertrauen und Credit verdienen; es stände viel besser in unserem Geschäfte. Der Werth der Geschäfte besteht in de- 357