Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1908

11294 Börsenblatt f. v. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 240, 14. Oktober 1908. der Landesoersicherungsanstalten und der Ausführungsbehörden unter Beteiligung von Laienbeisitzern des Reichs-Versicherungs amts angesetzt. Außerdem sind zu allen Verhandlungen, deren Leitung durch den Staatssekretär des Innern, Staatsminister vr. von Bethmann-Hollweg, erfolgen wird, die beteiligten Reichsbehörden, die größeren Bundesstaaten und das Reichs-Ver sicherungsamt eingeladen. (Nationalztg.) ü- Denkmal. — Am 17. d. M. wird in Christiania ein Denkmal des berühmten norwegischen Mathematikers Henrik Abel enthüllt werden. Die Anregung dazu kam, wie die -Franks. Ztg.» mitteilt, anläßlich der Feier von Abels hundertsten Geburts tag (5. August 1902) vom internationalen Mathematiker-Kongreß. Dieser leitete damals eine Sammlung ein, die 60 000 Kronen er gab. Das Denkmal steht im Schloßpark zwischen der Universität und dem königlichen Schloß. Es ist eine Arbeit des jungen Bild hauers Vigeland. Philippinen. Ursprungs«,igabcn auf Einfuhrwaren. — Durch AvschnNl 27 des Kongreßakls der Vereinigten Staaten von Amerika vom 20. Februar 1905 ist Vorsorge getroffen, daß alle, Waren durch die Zollbeamten von der Einfuhr ausgeschlossen werden sollen. Dieser Kongreßakt ist auch für die Philippinen maßgebend. Infolgedessen hat der Iv8vlLr OoIIeotor ok Oustoms in Manila unter dem 3. Juni d. I. die ihm unterstellten Be- amten angewiesen, gemäß den Vorschriften des bezeichneten Kon« greßakts zu verfahren. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Kon sulats in Manila.) (Aus den im Reichsamt des Innern zusammen gestellten -Nachrichten für Handel und Jndustrie-.- * Buchhandlungsgehilfen-Verein zu Leipzig. Zur Feier seines 7öjahrlgen Besteyens. (Vgl. Nr. 237 o. Bl.)— Indem Bericht in Nc. 237 d. Bl. über die Feier des 75jährigen Bestehens des Buchhandlungsgehilfen-Vereins zu Leipzig am 3. und 4. Ok tober d. I. ist zu berichtigen, daß Herr Paul Scholtze sieb zehn Jahre lang den Verein als I. Vorsitzender geleitet hat (nicht nur zwölf). Ferner dürfen wir zu diesem Bericht noch folgendes ergänzend nachtragen: AuS der Damenspende konnte ein Betrag von 1500 ^ der Witwen- und Waisenkasse des Vereins überwiesen werden. Der Buchhandlungsgehilfenoerein -Buchfink- in Wien ehrte den Verein durch Übergabe eines prächtigen silbernen Humpens. (Red.) * Internationale Konferenz in Berlin zur Nevision der Berner Literarkonvention. — Die inlernauonale Konferenz zur Revision oer Berner lloeremkunft, betreffend die Bildung eines internationalen Verbandes zum Schutze von Werken der Literatur und Kunst, vom 9. September 1888, tritt am 14. d. M. in Berlin zusammen. Das Postamt des Reichstags wird für die Dauer der Konferenz in Betrieb gehalten werden. Verband deutscher Buhnenschriftfteller. — Der am 24. März 1908 rn Berlin gegründete Verband Deutscher Bühnenschriftsteller, dem gegenwärtig bereits gegen hundert Mitglieder, darunter fast sämtliche führenden Vühnenschriststeller, angehören, hielt am Sonnabend im-Hohenzollern-Saal- des Restaurants Neues Schau spielhaus in Berlin unter Leitung seines Vorsitzenden Max Dreyer eine von den meisten namhaften Autoren besuchte außerordentliche Generalversammlung ab. Die Versammlung beschloß die Errichtung einer eigenen Bühnenvertriebsstelle, und zwar in der Weise, daß aus den Mitgliedern des Ver bandes eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung ins Leben treten soll unter der Firma: Vertriebsstelle des Verbandes Deutscher Bühnenschriftsteller, G. m. b. H. Mit den notwendigen Vorarbeiten wurde der Verbands vorstand beauftragt. Das Grundkapital für die neue Vertriebs stelle, der bereits viele Mitglieder des Verbandes den Bühnen vertrieb ihrer Werke übertragen haben, ist sofort aus der Mitte der Verbandsgenoffen gezeichnet worden. (Nationalztg.) * Schenkung. — Herr Buchhändler Otto Streit in Glauchau (tn Firma Arno Peschke) hat seine frühere Leih bibliothek der Stadtbücherei in Glauchau als Schenkung über wiesen. (Nach: Glauchauer Zeitung.) * Gesangverein Berliner Buchhändler. — Der Gesang verein Berliner Buchhändler veranstaltet am Sonnabend den 31. Oktober, abends '/,9 Uhr, in Zemters Festsälen, Berlin, Kommandantenstraße 62, einen Liederabend, unter gütiger Mitwirkung der Konzertsängerin Erna Zarnack-Trentzsch, des Opernsängers Karl Foll er von der xravä Opera zu Melbourne und der Rezitatorin Frau A. von Albert. — An schließend findet ein Tanzkränzchen statt. — Eintrittskarten wollen von Herrn Helmuth Otto, Schöneberg, Königsweg 8, verlangt werden. * VII. Internationaler kongrcs; für Arbeiter-Ver sicherung. — Am 12. d. M. ist in Rom der VII. inlernationale Kongieß für Arbeiterversicherung zusammengetreten. Die Tagung wird bis zum 16. Oktober dauern. * Reue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. — 46 Huartssit^L. 8" 60 8. 582 — VerLtsixsruvg: 26. von kieüarä UärtsI iu Orsgäso. 8". 50 8. 1444 tirv. üoitL L Nüväol) iu 8t,ra8sburK i LI3. 8". 49 8. 8trL88durger vrueksrsi uvä Vsrls.S8av8tg.lt vorwal8 Vor8taväs8 über das 20. 6s3ebLkt8jLÜr 1907/08. 8eblu88bi1av2. tobsr 1908. 4". 8 8. In Uw8eblax. Personalnachrichten. * Gestorben: am 11. Oktober im siebenundsechzigsten Lebensjahre uner wartet nach kurzem schweren Leiden der Buchhändler Herr Hermann Fischer in Königsberg i/Pr., langjähriger Inhaber der geachteten Firma C. Th. Nürmbergers Buch handlung. Der Verstorbene war am 1. Juli 1870 als Teilhaber von Carl Theodor Nürmberger in besten Buchhandlung in Königs- berg i/Pr. eingetreten und hatte diese im Juli 1879 in Allein besitz übernommen. Er hat das im Jahre 1843 von Ernst Her mann Mangelsdorf eröffnete, seit 1846 von diesem mit Adolph Klaehr, seit 1851 von Carl Theodor Nürmberger geführte Sorti ment zu hohem Ansehen erhoben und zu einem der bedeutendsten im deutschen Osten gemacht. Er war Hauptmann der Landwehr, hohe Orden schmückten seine Brust. Als langjähriger Vorsitzender des Kreisvereins Ost- und Westpreußischer Buchhändler hat er diesen mit Umsicht und opferfreudiger Arbeit geleitet. Bei seinem Rücktritt ernannten ihn seine dankbaren Vereinsgenoffen zum Ehrenmitglieds des Vereins. Sein ehrenhafter Charakter, sein liebenswürdiges, mildes, auf Ausgleichung von Gegensätzen be dachtes Wesen sicherten ihm die Verehrung und freundschaftliche Zuneigung aller, die ihm persönlich nahetraten. Sein Andenken wird bei allen seinen Kollegen in Ehren gepflegt werden.