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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1900
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19000514
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110, 14. Mai 1900. Nichtamtlicher Teil. 3735 zuhelfen, der Centralverein für das gesamte Buchgewerbe, der sich jetzt, um den vaterländischen Beruf mehr vorzuheben, Deutscher Buchgewerbeverein nennt, als selbständiger Verein begründet werden; nicht in Sonderbündelei, sondern natur gemäß unter Führung eines Buchhändlers und in Zusammen fassung aller vielgestaltigen Kräfte des Buchgewerbes, auch seiner Hauptkräfte des Buchhandels und Buchdruckes, aber mit Ausschließung der wirtschafts- und sozialpolitischen Be strebungen, in grundsätzlicher Beschränkung auf das technische, künstlerische Gebiet ist der Verein seit dem Herbste 1883 vorbereitet und am 29 Oktober 1884 begründet worden. Im gleichen Sinne wird er, wenn demnächst sein erster Vorsteher vom Amte zurücktritt, auch in Zukunft geführt werden, bis etwa einnial eine volle Einheit auch vom Börsenvereine ge wünscht wird. Zielbewußt stellte sich der Verein zunächst drei große Aufgaben. Das schwierigste Unternehmen, die Beschaffung eines deutschen Buchgewerbemuseums, ist dank der königlich sächsischen Regierung uud der sächsischen Stände versammlung durch Erwerb der Heinrich Klemmschen Samm lung dem Verein am leichtesten geworden. Daß auf dem Ge biete des buchgewerblichen Ausstellungswesens erfolg reich gearbeitet worden ist, wird das gerade heute eröffnete deutsche Haus zu Paris, dessen buchgewerbliche Gesamtaus- stellung durch das Vertrauen der Reichsregierung dem Verein auf Grund seiner Leistungen für die Weltausstellung in Chicago übertragen worden ist, gleich den Ausstellungen er weisen, die heute in diesem deutschen Hause des Buchgewerbes, zum Teil im ehrenvollen Aufträge des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, zugängig gemacht werden. Die scheinbar leichteste Aufgabe, das Hochschulwesen des deutschen Buchgewerbes auf die in dem für den Buchhandel wichtigen Jahre 1764 in Leipzig begründete Königliche Kunstakademie, die mit Errichtung des Reiches in eine Kunstgewerbeschule umgewandelt wurde, zu begründen, ist trotz der Freigebigkeit der königlich sächsischen Regierung und der sächsischen Stände versammlung, die gerade in Hinblick auf die Entwickelung des Buchgewerbes und der graphischen Künste ganz bedeutende Mittel für einen Neubau bewilligten, dem Verein am schwersten geworden. Doch auch hierfür ist durch gemeinsame Verhandlungen unter Vorsitz eines Regiernngsvertreters die Gewähr geboten worden, daß baldigst diese Akademie und Kunstgewerbeschule als eine Hochschule des deutschen Buchgewerbes und der graphischen Künste mit dem deutschen Bnchgewerbevereine, seinen Sammlungen und seinem Maschinenwesen in engere Verbindung gebracht werden wird. Der freien Kräfteentfaltung auf diesen zu mehrenden und zu erweiternden Gebieten, vor allem aber dem Haupt zwecke des Vereins, die »Vereinigungsstelle für die einzelnen Zweige des buchgewerblichen Vereins wesens r zu bilden, soll die Errichtung und Erhaltung des deutschen Buchgewerbehauses dienen, das wir heute als eine notwendige Ergänzung des deutschen Buchhändlerhauses festlich eröffnen. Dieses Unternehmen ist ein Wagnis, aber wenn die nächsten Jahre Schwierigkeiten bringen sollten, so wird nicht das Ziel, nur die Art des Wirkens zu ändern und vermehrte Kraft einzusetzen sein. Der Umgang durch das Haus wird Ihnen die eigenen Einrichtungen des Vereins vorführen: die Geschäftsstelle des Vereins mit der Schriftleitung seines Archivs für Buchgewerbe und dem internationalen Musteraustausche, das deutsche Buchgewerbemuseum mit Mbliothek, Lese- und Zeichensaal, die ständige buchgewerbliche Ausstellung und den Maschinen markt des Buchgewerbes in seinen ersten vielversprechenden Anfängen; damit vereinigt die Jahresausstellung des Börsenvereins der deutschen Buchhändler, eine Ausstellung der buchgewerblichen Abteilung von Schülerarbeiten der Königlichen Kunstgewerbeschule und — zum Zeichen, daß die Räume sich auch dem Auslande öffnen sollen — Zeichnungen für Buchschmuck eines amerikanischen Künstlers, vor allem aber, in einem Geschosse vereint, die dauernden Heimstätten der buchgewerblichen Vereine: den deutschen Buch druckerverein mit seiner Zeitschrift für Deutschlands Buch drucker, den Kreis Sachsen dieses Vereins mit der Feuer versicherungs-Genossenschaft deutscher Buchdrucker, dem Ehren- und Schiedsgerichte und dem buchgewerblichen Schutzverbande, die Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer mit dem Arbeits nachweise für Buchdrucker, die deutsche Buchdrucker-Berufs- genossenschast mit ihrer Sektion Sachsen, die typographische Gesellschaft zu Leipzig, den Verein sächsischer Steindruckereien, den Verein der Notenstechereien, die Leipziger Buchbinder innung mit ihrem Arbeitsnachweise, den Verein der deutschen Musikalienhändler mit der Zeitschrift Musikpflege und Musik handel und dem Wahlzettel für den deutschen Musikalien handel, den Verein der deutschen Musikalien-Verleger, den Verein der Leipziger Musikalienhändler und den Allgemeinen deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verband. Den weihevollen Mittelpunkt des Hauses bildet die Gutenberghalle, erbaut als ein Weiheraum der edelsten Erfindung der Menschheit, als ein gemeinsames Heiligtum des gesamten Buchgewerbes aller Völker, die der großen Er findung der Buchdruckerkunst zu danken haben. Als eine Dankesschuld, die mit dem Bürgerrechte im Reiche Guten bergs verknüpft ist, hat unser Verein in Verbindung mit dem hierzu gebildeten Gutenbergausschusse seit einem Jahr zehnte die Errichtung eines allgemeinen deutschen großen Ehrendenkmals der Erfindung und Vervollkommnung der Buchdruckerkunst vorbereitet. Es ist nicht an mir, schon jetzt den Schleier zu heben, wohl aber spreche ich die Hoffnung aus, daß Deutschland und das Ausland in edlem Wett bewerbe ihre großen Meister der Buchkunst durch Aufstellung von Stand- und Brustbildern in dieser Friedenshalle ehren werden: neben Hans zum Gutenberg, Aloys Senefelder und Friedrich König die alten Meister, deren Züge überliefert sind, Dürer und Froben, Aldus und Stephanus, Plantin und Elzevier, sodann die Erneuerer der in schwerer Zeit gesunkenen Druckkunst, Breitkopf, EnschedS, Didot, Stanhope, und dereinst die neuen Meister, die uns, wenn nicht alle Zeichen trügen, wieder erstehen. Die erste Handlung, die der deutsche Buchgewerbeverein in dieser Ehrenhalle vollzieht, sei eine That der Dankbarkeit. Er verkündet hierdurch auf einstimmigen Beschluß des Vor standes und aller Ausschüsse in dankbarer Würdigung ihrer Verdienste um das deutsche Buchgewerbe die folgenden Ehrenmitglieder. Von staatlichen und städtischen Leitern, die bereits für seine Ziele eingetreten sind: Seine Excellenz den königlich Sächsischen Minister des Innern, Herrn Georg von Metz sch in Dresden, den hochsinnigen Förderer der Buchkunst, Herrn Oberbürgermeister Justizrat vr. Bruno Tröndlin in Leipzig, den Fürsprech für die Freistätte des Buchgewerbes in der Druckhauptstadt Leipzig, Herrn Oberbürgermeister vr. Heinrich Gassner in Mainz, den treuen Hüter Gutenbergschen Erbes, Herrn Justizrat vr. Otto Schill in Leipzig, den Förderer des heimatlichen Druckgewerbes. Von der hohen Kunst: Seme Excellenz Herrn Professor vr. Adolf von Menzel in Berlin, den Altmeister neuer Kunst und Neu erwecker des alten deutschen Holzschnittes, Herrn Professor Max Klinger in Leipzig, den Erneuerer der deutschen Griffelkunst. Vom Buchhandel: 500"
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