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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1900
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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110, 14. Mai 1900. Amtlicher Teil. 3729 zu richten, es möchte dem deutschen Buchhandel rechtzeitig von der Durchführung dieses Planes Mitteilung gemacht werden, so daß er die noch vorhandenen Bestände an Schulbüchern in der bisherigen Orthographie abzusetzen vermöge. Ferner sprachen wir den Wunsch aus, es möchte das hohe Ministerium dafür besorgt sein, daß diese Angelegenheit seiner Zeit für das ganze preußische Königreich einheitlich geregelt werde. Hierauf ist uns die Erwiderung geworden, der Vorstand dürfe das Vertrauen hegen, daß das Interesse der deutschen Buchhändler, insbesondere der Schulbücherverleger, an der etwaigen Ein führung einer Aenderung auf dem Gebiete der Rechtschreibung volle Würdigung finden werde. Ein nachträglich für die Tagesordnung der Hauptversammlung eingegangener Antrag betrifft denselben Gegenstand. Nachdem unsere an den Reichstag gerichtete Petition gegen diejenigen Bestimmungen der sogenannten Isx Heinze, die den Buch- und Kunsthandel mit Schädigung bedrohen, leider keine Berücksichtigung gefunden hatte, wandten wir uns noch in letzter Stunde mit einer ähnlichen Eingabe an den Reichskanzler. Die Antwort, die uns hierauf erteilt wurde, ist im Börsenblatt Nr. 60 vom 13. März d. I. veröffentlicht worden. Die Centralstelle für Vorbereitung von Handels verträgen, der der Börsenverein als Mitglied beigetreten ist, hat im Einverständnis mit dem Vorstande eine Eingabe an den Reichskanzler gerichtet, worin darauf hin^ gewiesen wird, daß der Zoll für gebundene deutsche Bücher bei der Einfuhr nach Italien 20 Lire für 100 Kg beträgt, während für Frankreich dieser Satz auf 12 Lire ermäßigt worden ist. Diese Ermäßigung sollte aber auch Deutschland zu gute kommen, da es in Italien das Recht der Meist begünstigung genießt. Aehnlich verhält es sich mit geo graphischen Karten. Der Reichskanzler hat hierauf erwidert, daß, was den ersten Punkt anbelange, die Angelegenheit bei der italienischen Regierung zur Sprache gebracht werden solle, wogegen über den zweiten Punkt noch weitere Er hebungen erforderlich seien. Den Entwurf eines neuen Zolltarifschemas haben wir im Börsenblatte veröffentlicht und dabei gebeten, uns etwaige Wünsche Mitteilen zu wollen. Wesentliche Be denken gegen den Entwurf sind nicht geltend gemacht worden; auch hatten wir selbst keine Vorschläge zu Aenderungen zu machen. Unter diesen Umständen haben wir von weiteren Schritten in dieser Richtung abgesehen. Der außerordentliche Ausschuß zur Beratung der Lehrlingsfrage hat seine Aufgabe in gewissenhafter und fleißiger Arbeit gelöst; namentlich hat er einen Aus bildungsplan für den Lehrling entworfen. Die von ihm für die Hauptversammlung eingebrachten Anträge werden Ge legenheit geben, die ganze Frage ausführlich zu erörtern. Unser hochverehrter früherer Vorsteher, Herr Geheimer Kommerzienrat Adolf Kröner in Stuttgart, hat, wie bereits im Börsenblatte Nr. 110 vom 15. Mai 1899 zur allgemeinen Kenntnis gebracht wurde, dem Vorstande ein Kapital von 20 000 übergeben, mit der Bestimmung, daß dieses zunächst noch durch Ansammlung von Zinsen so lange vermehrt werden solle, bis es eine jährliche Rente von 1000 gewährt. Von diesem Zeitpunkte ab soll die Stiftung in Wirksamkeit treten, wobei es dem jeweiligen Vorstande über lassen bleiben soll, die jährlichen Zinsen zu Nutz und Frommen des deutschen Buchhandels und seiner Angehörigen, eventuell auch zur weiteren Ausschmückung des Buchhändler hauses zu verausgaben. Diese Stiftung hat ihren Ursprung in einer Sammlung, die im Kreise der Mitglieder und Freunde des Verbandes Siebenundsechzigster Jahrgang. der Provinzial- und Lokalvereine im Deutschen Buchhandel veranstaltet und bei Gelegenheit der Einweihung des Deutschen Buchhändlerhauses Herrn Kröner überreicht wurde, um damit den Dank für seine Bestrebungen zum Wohle und Gedeihen des Deutschen Buchhandels in bleibender Form zu be- thätigen. Mit diesem Fonds von 10 000 sollte eine Kröner-Stiftung geschaffen werden, über deren Verwen dung und Verwaltung Herr Kröner nach eigenem Ermessen bestimmen sollte. Herr Kröner hat nunmehr das inzwischen auf 14713 ^ 25 H angewachsene Kapital seinerseits auf 20 000 ^ abgerundet und es dem Vorstande des Börsen vereins übergeben. Der Vorstand spricht an dieser Stelle nochmals den' wärmsten Dank für diese hochherzige Zuwendung aus und verspricht, die Kröner-Stiftung gewissenhaft im Sinne des Stifters zu verwalten. Möge diese Stiftung auch den fernsten Geschlechtern noch die bahnbrechende Thätigkeit Adolf Kröners, die er zum Segen des Buchhandels entfaltet hat, ins Ge dächtnis rufen! Unser vor wenigen Wochen viel zu früh verstorbener hochverehrter Kollege, Herr vr. Paul Parey in Berlin, hat in seinem Testament den Börsenverein mit einem Legat von 20 000 und einem plastischen Kunstwerke aus seinem Nachlasse bedacht und dabei bestimmt, daß die Zinsen dieses Kapitals zur Unterstützung invalider Beamter des Börsen vereins oder deren Hinterbliebener verwendet werden soll. vr. Parey, dessen große Verdienste um den Börsen verein, in,dem er in sturmbewegter Zeit das Amt des Ersten Vorstehers verwaltet hat, unvergessen sind, hat sich mit diesem Vermächtnis ein Denkmal gesetzt, das ihm zur Ehre gereicht und für alle Zeiten daran erinnern wird, wie warm sein edles Herz für den Buchhandel und den Börsenverein geschlagen hat. Bei seiner Beerdigung war der Vorstand durch eines seiner Mitglieder vertreten, das eine Kranzspende an seinem Sarge niederlegte. Konnten im Geschäftsbericht des Vorjahrs die Aussichten der von den Erben des vor dem Buchhändlerhause ver unglückten Buchhandlungsgehilfen Bernh. Walther gegen den Börsenverein angestrengten Entschädigungsklage als nicht ungünstig geschildert werden, so muß jetzt leider gesagt werden, daß sich die Sachlage inzwischen zu unseren Ungunsten ver schoben hat. Die Gutachten der ärztlichen Sachverständigen sind nämlich so sehr zu Gunsten der Klägerinnen ausgefallen, daß mit Wahrscheinlichkeit zu erwarten war, der Prozeß werde in der Berufungsinstanz gegen uns entschieden werden. Da die dem Börsenverein in diesem Falle zur Last fallende Entschädigung voraussichtlich mehr als 10 000 ^ betragen haben würde, so glaubte der Vorstand den Rat unseres Rechtsbeistandes, der einen Vergleich anempfahl, nicht von der Hand weisen zu sollen. Ein solcher Vergleich ist, nachdem auch der Rechnungs-Ausschuß sich dafür aus gesprochen hatte, zu stände gekommen. Der Börsenvercin verpflichtet sich dadurch zur Bezahlung von 3000 ^ und zur Tragung der beiderseitigen Anwaltskosten, während die Kläge rinnen die Gerichtskosten übernehmen. Wie aus dem im Börsenblatte Nr. 59 vom 12. März 1900 abgedruckten Berichte des Herrn vr. Oskar von Hase über die Geschichte des deutschen Buchhandels hervor geht, hat diese Arbeit im verflossenen Jahre abermals weitere Fortschritte gemacht, so daß deren Vollendung im Laufe der nächsten Jahre zu erhoffen sein dürfte. Wie üblich, wurde der dem Vorstande von dem Aus schüsse für die Bibliothek überreichte Bericht des Biblio- 499
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