Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1900

thekars Herrn Konrad Burger im Börsenblatte Nr. 69 vom 24. März 1900 abgedruckt. Der Bericht giebt ein erfreuliches Bild über die wachsende Bedeutung und Benutzung unserer prächtigen Büchersammlung. Nachdem der Supplements- Katalog nunmehr der Vollendung nahe ist, dürfte die Be nutzung eine weitere Zunahme erfahren. Unsere wertvollen Blattsammlungen harren noch immer der Ordnung und Katalogisierung; doch glaubte der Vorstand, die von: Bibliothekar und dem Ausschüsse für die Bibliothek befürwortete Inangriffnahme dieser Arbeit für ein Jahr zurückstellen zu sollen, da die hohen dafür erforderlichen Aufwendungen das diesjährige Budget zu sehr belastet hätten, ' zumal da noch eine Rate der Kosten für den Supplements- Katalog der Büchersammlung zu tilgen ist. Unserem umsichtigen Bibliothekar, sowie Herrn vr. Voll sack, der seine Dienste der Bibliothek auch im abgelaufenen Jahre wieder aus freien Stücken und -in uneigennütziger Weise gewidmet hat, sei der beste Dank dargebracht. Während im vorigen Jahre von einer Steigerung des vom Börsen blatte abgeworfenen Erträgnisses berichtet werden konnte, ist diesmal leider ein nicht unerheblicher Rückgang eingetreten, der auf einer Verminderung der Wieder holungen von Anzeigen beruht. Einer Anregung aus der Mitte unserer Mitglieder folgend, ist kürzlich versuchsweise in dem täglichen Ver zeichnis der erschienenen Neuigkeiten eine Trennung zwischen den selbständigen Neuigkeiten und den Fortsetzungen ein geführt worden. Ob diese Einrichtung beibehalten werden kann, wird davon abhängen, wie sie sich nach dem Urteil unserer Mitglieder bewährt. Die Ergebnisse der Arbeiten des Rechnungsaus schusses und des Wahlausschusses befinden sich in Ihren Händen. Die Amtliche Stelle in New Uork hat auch in diesem Jahre ihren Bericht eingesandt, der im Börsenblatt Nr. 15 vom 19. Januar 1900 zum Abdruck gelangt ist. Der Abschluß des Registers weist 1801 Eintragungen und zwar lediglich von Musikalien (gegen 1791 im Vorjahre) aus. Während 1898 nur 91 Firmen die Amtliche Stelle be nutzten, waren es im Jahre 1899 114 Firmen, also eine bedeutend größere Anzahl, dagegen aber auffallenderweise nur 10 Eintragungen mehr. Bezüglich der alljährlich veranstalteten Ostermeß-Aus stellung ist eine Vereinbarung mit dem Deutschen Buch gewerbeverein getroffen worden, wonach diese Ausstellung in diesem Jahre im Deutschen Buchgewerbehause stattfindet. Der Deutsche Buchgewerbe-Verein, der bisher im Buchhändlerhause sein Heim hatte, ist nunmehr in sein eigenes stattliches Gebäude übergesiedelt. Die frei gewordenen Räume hoffen wir anderweit für allgemeine buchhändlerische Zwecke vermieten zu können und stehen hierüber mit dem Verein der Buchhändler zu Leipzig in Verhandlung, der sie für die Buchhändler-Lehranstalt ins Auge gefaßt hat. Infolge der Errichtung deL, Buchgewerbehauses macht es sich notwendig, den Garten des Buchhändlerhauses mit einer neuen Einfriedigung zu versehen, die der Um gebung angemessen ausgeführt werden soll. Die Kosten dafür sind auf circa 6000 ^ veranschlagt worden, die im Vor anschlag vorgesehen sind. Auch in diesem Jahre haben wir alle Ursache, den Beamten des Börsenvereins, namentlich Herrn G. Thomälen, unserem Geschäftsführer, und Herrn Max Evers, dem Redakteur des Börsenblattes, für die gewissen hafte und hingebende Erfüllung ihrer Obliegenheiten die ver diente Anerkennung auszusprechen. Der Bericht, den der Vorstand des Unterstützungs vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs- gehülfen in Berlin über seine Thätigkeit im verflossenen Jahre uns überreicht hat, beweist aufs neue, in welch um fassender Weise dieser Verein der Not der Bedrängten zu steuern bestrebt ist. Soll der Unterstützungsoerein auch ferner seiner schönen Aufgabe in vollem Maße gerecht werden können, so ist es dringend erforderlich, daß ihm die Mittel dazu reichlicher zufließen, als es im vergangenen Jahre leider geschehen ist. Es ist aufs tiefste zu beklagen, daß die Mitgliederzahl dieses segensreich wirkenden Vereins, anstatt zu wachsen, beträchtlich abnimmt. Zum Schluffe lassen Sie uns noch daran erinnern, daß der Börsenverein nun seit fünfundsiebzig Jahren besteht. Blicken wir zurück auf seine Wirksamkeit, so haben wir allen Grund, uns zu freuen über das, was in treuer Arbeit geleistet worden ist, was wir dem Börsenverein an .Förderung des deutschen Buchhandels verdanken; wir er innern uns aber auch des Zolles der Dankbarkeit, den wir den Männern schulden, die weitausschauend den Verein be gründet, und denen, die ihn in rastlosem Streben zu seiner heutigen Bedeutung und Blüte gebracht haben. Blicken wir vorwärts, so sehen wir noch große und schwere Fragen, die ihrer Lösung harren, und es wird der Anspannung aller Kräfte bedürfen, den uns erwartenden Aufgaben gerecht zu werden. Vor allem brauchen wir gegenseitiges Vertrauen und die Ueberzeugung, daß der deutsche Buchhandel ein Organismus ist, der nur dann ersprießlich funktionieren kann, wenn jedes seiner Glieder lebenskräftig und gesund er halten wird. Möge es dem Börsenverein nie an opferwilligen Männern fehlen, die bereit sind, jederzeit für ihn einzutreten! Dann wird unsere Organisation auch ferner blühen, wachsen und gedeihen zum Frommen unseres lieben deutschen Buchhandels. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Mitgeteilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung.) ° vor dem Titel — ohne Aufdruck der Firma des Einsenders auf dem betr. Buche. ff vor dem Preise — nur mit Angabe eines Nettopreises eingeschickt. Die mit n. vorgezeichneten Preise der Verleger müssen im AuSlande zum Teil erhöht werden, die mit n.n. und n.n.n. bezeichnten auch im Jnlande. Preise in Mark und Pfennigen. Alphonsns-Buchh. in Munster. Freund, G.: Sociale Vorträge. 3. Ausl. 12". (IV, 273 S.) n. 2. —; geb. n. 3. — A. Asher ei- Co. in Berlin. Klein, G. Al.: Die Leistungen der Arbeiterversicherung des deutschen Reichs. Merkblatt. Für die WeltauZstellg. zu Paris im amtl. Auftr. bearb. gr. 8". (20 S.) bar n. —. 20 Verlag „Austria" Franz Doll in Wien. Cyr: Bruder Flamidien u. Das Verbrechen v. Lille im Lichte der Wahrheit. Aus dem Franz, gr. 8°. (57 S.) bar n. —. 40 W. Bertelsmann in Bielefeld-Gadderbaum. Geschäftsanweisung f. die Vollziehungsbeamten im Bereiche der Verwaltungen der direkten u. indirekten Steuern. Vom 11. X. 1879. Abgeändert durch Ministerial-Erlaß vom 13. XII. 1899. gr. 8°. (56 S.) Kart. n. 1. —