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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1882-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1882
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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aus sicherer Quelle mitgetheilt worden, ein vereinzelter Fall, daß in einem vornehmen Hause für den Tag, wo man Gäste er wartet, aus einer bekannten Buchhandlung — angeblich zur Aus wahl! — Pracht- und Kupserwerke entliehen und natürlich scheinbar als Eigenthum I — zur Unterhaltung der Gäste aus gelegt, anderen Tages aber mit Dank und dem Bemerken, daß sich nichts zur gewünschten Auswahl Geeignetes darunter ge funden habe, an die Buchhandlung wieder zurückgeschickt werden. Aus meinen eigenen Erfahrungen, die ich in Bezug auf das wahrhaft knickerige Verhalten der Leute gegen Geldausgaben sür Bücher zu machen Gelegenheit gehabt habe, und Gelegenheit ist mir in meinem länger als vierzigjährigen bibliothekarischen Geschästs- leben in Fülle geboten gewesen, werden mir namentlich zwei Fälle unvergeßlich bleiben. Der eine Fall ist folgender: Als der in den weitesten Kreisen bei Lebzeiten hochgescierte König Johann von Sachsen gestorben war und der Minister v. Falkenstein dessen Leben und Wirken in einem „Charakterbilde" geschildert hatte, hätte man glauben sollen, daß sich das Publicum um diese, zumal aus seither meist noch unbekannten Quellen geschöpfte und von der Presse allseitig sehr warm empfohlene Darstellung wahrhaft reißen würde; man halte erwarten dürfen, daß unter den Tausenden, die sich als Verehrer des Königs bekannt hatten und von denen überdies Viele demselben zu besonderem Danke verpflichtet waren, nur Wenige die Ausgabe von 8 M. 50 Ps., resp. 10 M., scheuen würden, um sich ein brosch., resp. geb. Exemplar des schön aus gestatteten und mit drei Bürkner'schen Portraits des Königs ver sehenen „Charakterbildes" zu eigen zu machen und sich dadurch ein bleibendes Andenken an den trefflichen Fürsten zu sichern; eine Auflage von ein paar tausend Exemplaren hätte, bei der Wichtigkeit und dem Werthe des Buches, doch mindestens in kürzester Zeit vergriffen sein und sogar in nicht allzu langer Frist eine zweite Auflage, zu welcher der Verfasser willig die Hand geboten haben würde, sich nöthig machen müssen. Da hatte man sich aber denn doch arg getäuscht: unter jenen Tau senden fanden sich nur zu Viele, darunter auch selbst Solche, welche dem verstorbenen König ihre ganze Stellung verdankten, denen, obschvn wohlbemittelt und sogar reich, die Ausgabe von 8 M. 50 Ps., resp. 10 M., doch zu theuer war und es rathsamer zu sein schien, auf die billige und abgekürzte Volksausgabe für 1 M. 50 Ps. zu warten oder — knickerig genug! — lieber das Buch zur Lectüre gratis zu borgen. Bei mir sind solche Knicker mit ihren Leihgesuchen freilich übel und böse angekommen: ich habe grundsätzlich keinem derselben das Buch dargeliehen. Der zweite Fall ist noch frappanter. Bekanntlich hatte Sachsens Militär-Vereins-Bund die erste öffentliche Anregung dazu gegeben, daß dem König Johann ein Denkmal gesetzt wer den solle, und zur Sammlung von Beiträgen zu einem solchen Denkmale ausgcfordert. Das Bundesdirectorium war dabei von der Ansicht ausgegangen, daß, da seither von anderer Seite noch keine Anregung zu einem Denkmale gegeben worden, es dem Militär-Vereins-Bunde sehr nahe gelegt sei, den ersten Anstoß dazu zu geben, weil das Denkmal dem edlen Fürsten gelten sollte, den der Militär-Vereins-Bund nicht nur als den Vater des Königs Albert, des Protectors der Militärvereine Sachsens, sondern auch als den vormaligen Kriegsherrn der meisten seiner Mitglieder, sowie um der Hochschätzung willen, die der Ver storbene dem Militär gegenüber stets gezeigt, in hohen Ehren zu halten allen Grund hat. Da indessen Stimmen laut ge worden waren, welche ihre Verwunderung darüber aussprachen, warum gerade der Militär-Vereins-Bund es sei, der zuerst die Hand anlege, dem niehr als Friedenssürstcn denn als Militär gefeierten König ein Denkmal zu stiften, so habe ich eigens im Interesse des Vorhabens des Militär-Bereius-Bundes ein „Das Militärische aus dem Leben des Königs Johann von Sachsen" betiteltes Schriftchen herausgegeben und darin zu zeigen gesucht, daß, wenn auch durch die Verhältnisse dem König in seinem langen Leben die Gelegenheit versagt geblieben sei, seiner Jugend- neiguug zum militärischen Fache zu folgen, derselbe gleichwohl zu allen Zeiten militärischen Geist gezeigt habe. Dieser militärische Geist finde sich unter anderem, wie ich namentlich hervorheben zu müssen glaubte, auch darin ausgesprochen, daß der König früh zeitig die besondere militärische Anlage seines ältesten Sohnes, des Prinzen Albert, richtig erkannt und demselben infolge dessen eine tüchtige und, wie die Kriegsgeschichte der Neuzeit gelehrt hat, trefflich bewährte militärische Bildung habe geben lassen. Ich nahm dabei Gelegenheit, im Interesse der Leser, aus welche im Kreise des Militär-Vereins-Bundes mein Schriftchen vor nehmlich und mit Sicherheit rechnen zu dürfen schien, einige Mittheilungen aus dem militärischen Jugendleben des hoch gefeierten Bundesprotectors zu machen. Hatte schon um derent willen mein Schriftchen, zumal dessen Reinertrag für die vom Militär-Vereins-Bund angeregte Denkmalsstistung bestimmt sein sollte und dasselbe überdies in dem osficiellen Cenlralorgan sür sämmtliche sächsischeMilitär- und Krieger-Vereine, dem „Kameraden", sehr eindringlich empfohlen worden war, allen Anspruch darauf, unter den überaus zahlreichen Bundesmitgliedern — deren Corps bestand erst jüngst in der General-Bundesversammlung aus mehr als 77,000 angegeben wurde — vielseitige Theilnahme zu fin den, so ist doch diese vielseitige Theilnahme durchaus allsge blieben. Zu den zahllosen, mit mehr oder weniger Kosten doch jedesmal immer jvcrbundenen j Fahnenweihen, Stiftungsfesten, Uebungsmärschen und Ausflügen zum Besuche von Bruderver einen, und was dergleichen mehr ist, hat man stets Geld zur Hand, aber von den mehr als 77,000 Mitgliedern hat sich unter hundert nicht ein voller ganzer Mann, nicht ein halber, ja nicht ein viertel gefunden, der bereit gewesen ist, das Schriftchen für 1 M. 20 Pf. gewöhnt., resp. 2 M. feiner Ausgabe zu kaufen Es ist wahrhaft kläglich zu sagen, daß durch die Bezirks-Militär vereine unter deren Mitgliedern nicht mehr als gerade einige SO Exemplare abgesetzt worden sind! Ob sich einzelne Vercinsmit- glieder das Schriftchen auf anderem Wege gekauft haben, weiß ich freilich nicht; das aber weiß ich sicher, daß es nicht viele gewesen sein können. Unter allen Umständen bleibt das Resultat des Verkaufes des Schriftchens an den Militär-Vereins-Bund ein überaus klägliches. Und bei so geringer Lust des Publicums, sür Bücher Geld auszugeben, will dasselbe auch noch klagen, daß die Bücher allzu theuer seien, da Loch die Verleger die Preise nur billiger stellen könnten, wenn sie auf einen größeren Absatz rechnen dürsten. I. Petzholdt. „Auch eine rnrn s.ris" würde wie früher einmal der alte Wilh. Hoffmann in Weimar ausgerufen haben, wenn er den Inhalt der nachstehend abgedruckten Postkarte gelesen hätte, welche Hr. Fr. Eugen Köhler in Gera, um dem Sortimentshändler die Mühe zu ersparen, sich für die neue Ubarmacopoos. zu verwenden, an die Apotheker und Apo theker-Gehilfen des Deutschen Reichs versandt hat. Dieselbe lautet wörtlich: — Tausend Exemplare! --- 1'. i' Um eine Gesammtbestellung von 1000 Exemplaren der neuen Ubarnrnoopoea Aormairioa jchon vor Erscheinen bei der Verlagsbuchhandlung gegen Cassa ausgeben zu können, bitte ich auch Sie sreundiichst, mir aus anhängendem Zettel umgehend Ihren Bedars
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