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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1902
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- Deutsch
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228, 1. Oktober 1902. Nichtamtlicher Teil. 7819 von ihm nachgedruckten Romane. So brachte er einmal -Soll und Haben, von Otto Volkmann. Würde er noch leben, so würde er jetzt wohl -Jörn Uhl» von Otto Volkmann zum Nachdruck bringen. Die deutsch-amerikanischen Blätter befinden sich mit ver schwindenden Ausnahmen in wirtschaftlich ungünstiger Lage. Die allermeisten von ihnen sind nur unter der Voraussetzung, daß ihnen der Hauptinhalt stets kostenfrei zur Verfügung stehen würde, entstanden, und kaum eins von ihnen kann ohne diese Voraus setzung weiter bestehen.» Wie man sieht, ist das Citat auch noch anderweitig interessant. Jedenfalls bestätigt es die Angaben des Herrn Minuth viel eher als die Statistik des Herrn Steiger. Im übrigen muß ich natürlich Herrn Minuth überlassen, seine Angaben zu begründen. Die genannte Korrespondenz tritt entschieden für die Beibehaltung des Nachdrucks ein, und zwar im Interesse der Erhaltung des Deutschtums in Amerika. Sie meint, es sei besser, -daß die deutschen Schriftsteller und Buchhändler auf die fünf oder zehn oder sei es auch fünfzehn Millionen Mark, die sie jährlich mehr aus Amerika vielleicht beziehen könnten, verzichten und den Verlust, den sie so erleiden, durch das freudige Bewußtsein, unter der Herr schaft des litterarischen Diebstahls thatsächlich die eigent lichen Erhalter der deutsch-amerikanischen Presse und damit des Deutschtums in Amerika zu sein, für reichlich ausge glichen erachten.« Damit würde es nun nach Herrn Steiger keine Not haben, denn »es giebt doch Tausende und Zehn tausende von Büchern, die 99 Prozent der Leser noch nicht kennen, und die daher ,neu' für sie sind! Je älter, desto besser, sagte mir einmal ein deutscher samerikanischerj Zei tungsverleger, als er Nachdrucksstoff aussuchte«. — Nun, es will ja niemand den Amerikanern verwehren, alte Sachen nachzudrucken, die frei sind. Sie könnten sich also nach den Rezepten des Herrn Steiger und des deutsch amerikanischen Zeitungsverlegers: »je älter, desto besser« auch ferner die schönsten Sachen aussuchen! Weshalb sträuben sie sich denn, einen Vertrag einzugehen, der die deutschen Autoren und Verleger den amerikanischen gleichstellt? Der einzige Grund, den man gegen die Kündigung des jetzigen, Licht und Schatten so ungleich verteilenden Vertrags ins Feld führen kann, ist die Rücksicht auf den Musikalien handel. Nun hören wir zwar immer, daß so und so viele musikalische »Werke« in Amerika geschützt worden sind. Für die Beurteilung der Wirksamkeit des Vertrages wäre es indes ungleich wichtiger, zu erfahren, in welchem Werte deutsche Musikalien denn ausgeführt werden; denn es kommt doch nicht darauf an, welche Tänze und Märsche in Amerika nicht uachgedruckt werden dürfen, sondern wie viele Originale ausgeführt werden. Nach Herrn Steiger, der be hauptet, daß die Ausfuhr sich infolge eines Nachdrucksverbots in Amerika vermindert, müßte ja von vornherein der deutsche Musikalienhandel für die Kündigung des Vertrags eintreten. Aber wir wollen von dieser wohl kaum ernst zu nehmenden Behauptung absehen und einmal an nehmen, daß der Musikalienhandel wirklich mehr ausführt auf Grund des Vertrages. Mir ist leider keine Statistik darüber bekannt, denn das Statistische Jahrbuch für das Deutsche Reich wirft die Musikalien mit den Büchern in einen Topf. Es giebt nämlich Leute, welche glauben, daß für eine große Anzahl von Musikalien, die geschützt werden, das Geld zum Fenster hinausgeworfen sei, da es ohnehin nie jemand einfallen würde, sie nachzudrucken. Angeblich ist ja nun vor 1892, in der gesetzlosen Zeit, unglaublich viel nachgedruckt worden. Aber der Nutzen des Vertrags für den Musikalien handel muß sich doch in Ziffern ausdrücken lassen, und diese sind doch heutigentags die Hauptsache! Köln, den 26. September 1902. G. Hölscher. Kleine Mitteilungen. Handelshochschule in Köln. — Von der Kölner Handels hochschule liegt ein Bericht über das abgeschlossene dritte Halbjahr vor, den wir der Allgemeinen Zeitung entnehmen: Im ganzen haben in den beendeten Sommer-Semester 750 Besucher an den Vor lesungen und Uebungen teilgenommen. Von ihnen waren 146 imma trikulierte Studierende, gegenüber 68 im ersten, 117 im zweiten Se mester. Zu diesen immatrikulierten Studierenden kommen 59 Hospi tanten und Mitglieder des Handelslehrer-Seminars, von denen 27 sich ihren Studien an der Handelshochschule ausschließlich widmeten, so daß die Gesamtzahl der ständigen Besucher, die nicht zugleich einer Nebenbeschäftigung oblagen, sich auf 173 belief. Endlich gesellten sich zu den 205 immatrikulierten Studierenden, Seminaristen und Hospitanten, die zum größten Teil nicht aus Köln stammen, 545 Hörer aus Köln und seiner unmittelbaren Umgebung hinzu, die an den öffentlichen Vorlesungen, die in 23 Abendstunden ab gehalten wurden, teilnahmen. Unter den 146 immatrikulierten Studierenden befanden sich 134 Deutsche, von denen 39 unmittelbar nach dem Abiturientenexamen, 95 nach erledigter kaufmännischer Lehrzeit die Hochschule bezogen haben, und 12 Ausländer, ins besondere aus Holland, England, Frankreich und Schweden. Die inländischen Studierenden stammen aus allen Teilen Deutschlands. Alle preußischen Provinzen, mit der einzigen Ausnahme von Schleswig-Holstein, sind vertreten. Sie entsandten 108 Studierende, die Rheinprovinz 56 (darunter 23 aus Köln), Westfalen 22, Sachsen 8, Brandenburg 6, Schlesien und Hessen-Nassau je 4, Hannover 3, Pommern, Posen, Westpreußen, Ostpreußen je 1. Aus andern deutschen Bundesstaaten stammen 28 immatrikulierte Studierende, und zwar je 7 aus Bayern und Baden, je 3 aus Hessen und Elsaß-Lothringen, je 2 aus Sachsen und Hamburg. Mehr als 30 Studierende sind Söhne von Großindustriellen und Großkaufleuten, die sich an der Handelshochschule zur Ueber- nahme des väterlichen Geschäfts vorbereiten. Geschäftsjubiläum. — Die hundertste Wiederkehr seines Gründungstages feiert am heutigen 1. Oktober das große Buch handlungshaus E. F. Steinacker in Leipzig. Ein wohl- gemessenes volles, und zwar ein recht ereignisreiches Jahrhundert ist in die Lande gegangen, seit das bescheidene Eröffnungs-Cirkular hinausgeflattert ist; Generationen sind einander gefolgt, alle, tagaus — tagein, in unablässiger treuer Arbeit bemüht, dem Beruf zu dienen und den Ausbau des Handlungshauses zu sichern, das ihrer Obhut anvertraut war und ist. Ihr Bemühen ist nicht vergebens gewesen, ihrer Arbeit ist Segen als der Mühe Preis gefolgt, und als ein festgegründetes, wohlbeschirmtes Haus darf sich die ehrwürdige Firma E. F. Steinacker mit vollberechtigter Befriedigung des Ansehens rühmen, das sie und ihre Inhaber während dieser langen Jahre dauernd genossen haben. In bescheidenem Umfange begonnen, hat sie von der Umsicht und Arbeit ihrer Leiter Nutzen gezogen, einen großen Aufschwung genommen und sich im Laufe der Jahre unter den Firmen des deutschen Buchhandels in die vorderste Reihe gestellt auf einen Platz, dessen dauernde weitere Behauptung zahlreiche Freunde — und wir nicht zuletzt — ihr zum heutigen ehrenvollen Tage von Herzen wünschen. Die Geschichte der Firma ist bald erzählt. Am l. Oktober 1802 gab Erdmann Ferdinand Steinacker in Leipzig nach 20 jähriger Berufsthätigkeit, von denen sechzehn der Göschenschen Handlung gewidmet waren, die Eröffnung einer Verlagsbuchhand lung unter der Firma E. F. Steinacker bekannt. Sein Verlagsbestand erschöpfte sich in süns Artikeln, von denen einer nicht einmal eigener Verlag, sondern Kommissionsartikel war, ein gewiß bescheidner Beginn. E. F. Steinacker blieb im Besitz bezw. Mitbesitz des Ge schäfts bis 1. Juli 1840, wo er es seinem Neffen und Teilhaber Wilhelm Einhorn in Alleinbesitz übergab. In der Zwischenzeit änderte sich durch Hinzutreten von Gesellschaftern der Name der Firma mehrmals. Am 2. Januar 1819 trat der langjährige Mitarbeiter Steinackers Johann Gottlieb Wagner in die Firma ein, die nun bis 1824 Stein acker L Wagner hieß. Vom 1. Ok tober 1824 bis 1. Oktober 1832 lautete sie, nach Hinzutreten Georg Hartknochs, Steinacker L Hartknoch. Seit dem 1. Oktober 1832, an welchem Tage die Verbindung mit Hartknoch ihre End schaft erreichte und Wilhelm Einhorn mit der Prokura betraut wurde, hat die Firma wieder ihren ursprünglichen Namen. Im vorgerückten Alter, am 20. April 1836, zog sich E. F. Steinacker von der persönlichen Mitarbeit zurück. Wilhelm Einhorn wurde Teilhaber der Firma und einige Jahre später, am 1. Juli 1840, alleiniger Inhaber. Von geschäftlichen Ereig nissen unier seiner Verwaltung ist zunächst die Verbindung mit Ferdinand Sechtling (1. Januar 1850 bis 1. Oktober 1851) zu nennen (Sechtling schied wieder aus, um die Verlagsbuchhandlung von Ernst Fleischer zu übernehmen). Ferner vom 2. Januar 1857 1027»
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