Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19020113
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190201138
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19020113
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-13
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
360 Nichtamtlicher Teil. — Sprcchsaal, s, 13. Januar 1902. der einen Rückblick auf die geschäftliche Thätigkeit des Jubilars warf, seine große Arbeitskraft pries, infolge deren es ihm ge lungen sei, aus einem verhältnismäßig kleinen Unternehmen eines der bedeutendsten Sortimentsgeschälte zu machen, und der großen Verdienste gedachte, die sich Hofbuchhändler Müller um das buch- händlerische Vereinsleben und die Organisation des deutschen Buchhandels, an denen er seit seiner Selbständigkeit regen An teil genommen, insbesondere als langjähriger Schriftführer und jetziger Vorsitzender des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler und als Vorstandsmitglied des Börsenvereins der deutschen Buchhändler in Leipzig erworben hat. Oberst Frank gedachte hierauf der bedeutenden Steigerung des Absatzes der Erzeugnisse des militär-geographischen Institutes während der letzten zwei Dezennien und die dadurch erfolgte Vermehrung der Kenntnisse des Publikums auf geographischem Gebiet. Hofrat Eder sprach als Präsident der photographischen Ge sellschaft, erinnerte, wie es die Firma Lechner war, die als erste in Wien sich mit dem Vertriebe und der Herstellung handlicher photographischer Apparate beschäftigte und dadurch sehr viel zur Popularisierung der Amateurphotographie, aber durch ihre sonstigen Apparate nicht minder auch zur Hebung der Photographie über haupt, insbesondere auf wissenschaftlichem Gebiete beigetragen habe. Herr Deuticke gedachte der nachhaltigen Förderung, die der Buchhandel durch die llnterrichtsbehörde in Oesterreich finde, und erhob sein Glas auf die beiden anwesenden Vertreter des Mini steriums für Kultus und Unterricht. Sektionschef Ritter v. Bernd dankte für diese freundlichen Worte, feierte die Bedeutung des Buchhandels als des Vermittlers zwischen den erhabensten Geistern der Nation und dem Volke, als des Verbreiters der Werke der Wissenschaft und Kunst, gedachte der Verdienste des Jubilars um die Verbreitung natur wissenschaftlicher Kenntnisse durch die Herstellung vorzüglicher Skioptikonbilder für die Schulen und seiner Bemühungen rn der Frage der Neuregelung der deutschen Orthographie, für die die Unrerrichtsverwaltung ihm zu besonderem Danke verpflichtet sei. Er erhob sein Glas auf das Gedeihen und Blühen des Wiener Buchhandels. Nachdem noch mehrere Redner, darunter Herr Lohwag, Baron Pirquet, Professor Weyr, Or. Gustav Egger, Ober ingenieur Pollack, gesprochen hatten, dankte der Jubilar in bewegten Worten für üie ihm erwiesenen Ehren und führte aus, daß er einen großen Teil seiner Erfolge der Unterstützung seiner Kollegen und seiner Mitarbeiter zu verdanken habe. Cr dankte in warmen Worten dem Vorstand des Vereins der österreichisch- ungarischen Buchhändler und seinem Geschäftspersonal, ins besondere den anwesenden Vertretern desselben, seinem Prokuristen Herrn Rieck, den Herren de Ball, Czerny und Groß, sowie dem Direktor seiner Fabrik, Herrn Weidner. Von den zahlreich eingelausenen Glückwunschtelegrammen wurden mehrere verlesen, darunter etn poetischer, warm empfundener Gruß von Frau Rosa von Gerold, ein launiges Gedicht von Hauptmann David und die herzliche Gratulation der greisen Dichterin Marte Ebner-Eschenbach. Herr Leopold Hörmann erfreute die Gesellschaft durch den Vortrag mehrerer eigener Dichtungen in österreichischer Mundart, und erst in später Stunde fand das animierte und in jeder Hinsicht vorzüglich gelungene Fest sein Ende. — In ebenso herzlicher Weise verlief die Feier des Jubiläums im Kreise des Personals der Firma R. Lechner. Herr und Frau Müller hatten sämtliche Angestellte der Firma für den Abend des Neujahrstages in das Hotel -Oesterreichischer Hof geladen. Nachdem Herr Müller seine Gäste begrüßt hatte, dankte Herr Rieck für die Einladung, die dem Personal der Firma Gelegenheit gegeben habe, gemeinsam seine Glückwünsche darzubringen. Zur Erinnerung an die Feier überreichte er ein vom Bildhauer P. Breithut modelliertes, >n Silber ausgeführtes Reliesporträt des Jubilars, sowie eine bei Christoph Reißer's Söhne gedruckte, prächtig ausgestattete Festschrift. Herr Müller dankte für diese schönen Gaben und knüpfte daran in längerer Ausführung eine Schilderung der geschäftlichen Verhältnisse, unter denen er seiner Zeit in die Firma eingetreten war, teilte mit, daß er seinen langjährigen Mitarbeitern, den Herren de Ball, Czerny und Groß, die Kolleklivprokura erteilt habe und für die von ihm vor Jahren begründete Stiftung sür Altersversorgung einen grö ßeren Betrag widme. Cs folgte noch eine Reihe von Toasten, darunter ein mit Begeisterung ausgenommencr aus die liebens würdige Gattin und aus die Familie des Jubilars, sowie musi kalische Vorträge, bis nach Mitternacht das Fest, das allen Teil nehmern in dauernder Erinnerung bleiben wird, sein Ende nahm. — Am selben Tage haben vormittags die Herren Konegen, Köhler und Robilschek, sowie die Herren Franz Deuticke und O. Friese dem Jubilar künstlerisch ausgesührte Glückwunsch adressen namens des Vereines der österreichisch-ungarischen Buch händler und der Corporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler überreicht. Gestorben. — Der Gründer und Herausgeber des bekannten Münchener Blattes -Das bayrische Vaterland-, Or. Sigl, ist am 9. d. M. in München gestorben. Er war am 28. März 1839 zu Ascholtshausen geboren und nahm lange Zeit hindurch eine scharf ausgeprägte Stellung im Parteileben Bayerns ein. In seinem Blatte vertrat er den ultramontanen und partikularistischen Stand punkt in oft sehr urwüchsiger Weise. Gestorben. — Wenige Tage vor Schluß des Jahres 1901 in jäher und tragischer Weise Herr Franz Sixtus in Wien, der langjährige verdiente Mitarbeiter und Prokurist der dortigen hochangesehenen k. u. k. Hof- und llniversitätsbuchhandlungen Wilhelm Braumüller (Verlag) und Wilhelm Brauinüller L Sohn (Sortiment). Der unermüdliche, ohne Rücksicht auf seine Gesund heit arbeitende Mann war — sich selbst und anderen unbewußt, schwer nervenkrank — nach beinahe fünfundzwanzigjähriger Thättg- keit im Hause Braumüller am 20. November 1901 aus diesem Hause geschieden, um sich durch llcbernahme der Firma Carl Teufen dort einen neuen, völlig selbständigen Wirkungskreis zu schaffen. Die Schwierigkeiten und Widerwärtigkeiten des Ein arbeltens in die ungewohnten neuen Verhältnisse verschlimmerten sein Leiden und führten den bedauernswerten Kollegen schnell zu einem vorzeitigen Ende. (Sprechsaal.) Vorausberechnung eines Lieferungswerkes pro komplett. Verleger ^.. giebt eine Subskriptionsliste für ein sechsbändiges Werk behufs Sammlung von Bestellern an Sortimenter ö., und zwar werden die Bezugsbedingungen folgendermaßen darin an gegeben: -Um die Anschaffung jedermann zu erleichtern, läßt die Verlagshandlung üas Werk in 6 Bänden erscheinen. Jeder Band bildet ein Ganzes für sich und kostet gebunden 4.50; Subskriptionspreis bis 1. Januar 1902 3.50. -Band I erscheint am 15. Dezember 1901 um als Weih nachtsgeschenk verwendet zu werden. -Bestellungen, die bis zum 1. Januar 1902 eingehen, werden zum Subskriptionspreis von 3.50 pro Band einschließlich der 5 später erscheinenden Bände ausgesührt; mit 1. Januar 1902 ist der Subskriptions-Preis erloschen.- L. bittet vor Beginn seiner Manipulation um Angabe der Bezugsbedingungen und erhält folgende Antwort: cond. bedauere nicht liefern zu können, nur gegen bar: Preis pro Band ord. ^ 4.50, ^ 3.— bar. Subskriptions preis bis 1. Januar 1902 pro Band ^ 3.50 ord., 2.50 bar.- ö. sammelt darauf hin Subskribenten und erhält auf seine Bestellung die gewünschte Partie des I. Bandes unter Voraus berechnung sämtlicher 6 Bände. Aus seine Reklamation erhält er folgende Begründung: -In Anbetracht des Subskriptionspreises sei H.. dazu jedenfalls berechtigt, da er diesen Preis doch nur gestellt habe, um sich einen festen Abnehmerkreis zu sichern, was nur geschehen könne, wenn er pro komplett berechne. Er sei bereit, die gelieserten Exemplare von Bd. l zum Sub skriptionspreis zu liefern; Bd. II u. ff. jedoch nur zum vollen Preis mit 33'/„°/g, wenn diese nicht sofort bezahlt würden.« Die Subskribenten bestehen auf Einzelzählung, da dies auf der Subskriptionsliste ausdrücklich als Bezugs-Erleichterung zu gesichert worden sei und sie nur daraus hin sich zur Bestellung ent schlossen hätten. Ergänzend mag noch beigefügt werden, daß das beteiligte Sortiment seit über fünfzig Jahren besteht und allgemein KredU genießt. Die Verlagshandlung wurde 1898 gegründet und ist seither mit größeren buchhändlerischen Unternehmungen nicht hervorgetreten. Ist L. zur Vorausnachnahme des Betrages für alle Bände berechtigt und darf er eigenmächtig den vereinbarten Subskriptions preis aufheben? —s—. Abgelehnte Ausführung einer Bestellung. Eine Firma Carl Grote in Berlin 80. bestellte -500 ver schiedene Cotta'sche Klassiker in Leinen und in Halbfranz- gegen Vorausbezahlung. Ausführung wurde abgelehnt. Leipzig, 10. Januar 1902. R. Streller.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder