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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1902
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- 1902-10-11
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1902
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8190 Nichtamtlicher Teil. 237, 11. Oktober 1S02. staatswissenschaftliche Litteratuc. Für die Geschichtswissenschaft von Bedeutung sind die von Wilhelm von Hodenberg 1855 heraus gegebenen Urkundenbücher über das Calenberger- und Hoyaerland. Die neuere Produktion des Berlags pflegt besonders die Litteratur der angewandten Naturwissenschaften und hat in den letzten Jahren eine rege Entwicklung genommen. Franz von Lenbach über die Malerei von heute. — In einer Würdigung des künstlerischen Schaffens des am 4. Januar 1901 in München verstorbenen Malers Nicolaus Gysis spricht sich ein anderer, gleich bewährter und berufener Künstler, Professor Franz von Lenbach, über die Entwicklung der Malkunst von heute folgendermaßen aus: -Ich glaube nicht, daß irgend eine Epoche der ruhigen, zielbewußten Entwicklung begabter Maler so ungünstig gewesen ist wie die unsrige. Die fortlaufende Tradition ist jählings unterbrochen. Der erste beste Anfänger hält es für das einzig Richtige, direkt an die Natur zu gehen und sich von den -längst überwundenen Standpunkten- seiner Vorgänger thunlichst freizumachen. Wer keck genug ist, ohne Wahl und Geschmack sein Selbstgeschautes, wenn auch in abschreckender Weise, auf Leinwand zu bringen, der bildet sich ein, er habe die Kunst erfunden. Aus keinem andern Gebiete als leider dem künstle rischen wäre es denkbar, daß der junge Nachwuchs die Erfah rungen der früheren Generationen einfach mißachtete und dekretierte: -Mit mir fängt die Entwicklung von vorne an». Wenigstens würde es recht merkwürdige Folgen haben, wenn in Sachen der Wissenschaft oder Industrie jemand sich aus Selbständig keitswahn nicht mehr der schon gewonnenen Vorteile bedienen und die Grundlagen des Handwerks so außer Augen setzen wollte, wie es in Bezug auf unsre Kunstmittel geschieht. Sich gründliche Kenntnis der Maltechnik zu verschaffen, gilt als veraltet und ganz überlebt — und doch waren gerade die geistigsten, im höchsten Sinne künstlerisch begabten alten Meister am meisten aus Vervollkomm nung der Technik bedacht. Jedenfalls ist die jetzige Methode, nach welcher es nur noch Meister und keine Lehrlinge mehr giebt, sehr kraft- und zeitraubend, da der Einzelne nicht mehr durch die Er fahrungen seiner Vorfahren, sondern, wenn überhaupt, erst durch eignen Schaden klug wird.- Reichsdruckerei in Berlin. — Der neu angebaute Flügel der Reichsdruckerei ist jetzt bezogen worden. Die Räume sind hell, luftig und mit allem ausgestatlet, was der Gesundheit und dem Wohlbefinden der darin Arbeitenden dienlich ist. Mit diesem Neubau sind die Erweiterungsbauten dieser Reichsanstalt noch nicht beendet. Die städtische Blindenanstalt in der Alten Jakob straße, um deren Besitz die Reichsdruckerei schon seit vielen Jahren vergeblich geworben hat, wurde der Behörde von der Stadt un längst Übertassen. Nach Erledigung der Vorarbeiten soll mit dem Abbruch dieser Gebäude, die sich zwischen den Baulichkeiten der Reichsdruckerei befinden, begonnen und der Verbindungsbau er richtet werden. Die Vordergebäude müssen, da die Alte Jakob straße an jener Stelle sehr schmal ist, zufolge der Bauordnung so niedrig fern, daß die Baustelle von der Reichsdruckerei nicht ge nügend ausgenutzt werden kann. (Papierztg.) Besitzübergang. — Wie die im Prochaskaschen Verlage in Teschen erscheinende -Silesia- vom 8. ü. M. meldet, wird die Soriimentsabteitung der k. u. k. Hofbuchhandlung Karl Prochaska in Teschen am 1. Januar 1903 in den Besitz der Herren Prokurist Philipp Meyer und Rudolf Raschka, langjähriger Mitarbeiter des Hauses, übergehen. Ausstellungswcsen. — Der Polizeipräsident von Berlin hat das Gutachten der -Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin erbeten über die Voraussetzungen der staatlichen Förderung von Ausstellungsunternehmungen. Es wird eine behördliche Regelung dieser Sache beabsichtigt. Die Förderung soll an gewisse Vor bedingungen geknüpft werden, um dadurch dem Unwesen der soge nannten -wilden- Ausstellungen zu steuern. Die -Aeltesten- machen in ihrem Gutachten zunächst darauf aufmerksam, daß durch Versagung der staatlichen Förderung gerade die schlimmsten unter den sogenannten wilden Ausstellungen nicht getroffen werden würden, weit die Unternehmer dieser sich um staattiche Förderung nicht zu bemühen pflegen, sondern mit der Zusicherung rein privater Auszeichnungen solche Aussteller anzulocken wissen, die ihrerseits wieder ihre Kunden durch lärmende Bekanntgabe der erhaltenen Auszeichnungen zu täuschen denken. Dessenungeachtet dürste die Zurückhaltung der staatlichen Organe auf die Verminderung unnötiger Ausstellungen hinwirken, und jedenfalls habe der Staat alle Ursache, seine Autorität nur für gute Ausstellungen in die Wagschale zu werfen. Als Maßnahmen der behördlichen Förderung kämen im einzelnen in Betracht: 1. die Genehmigung zur Veranstaltung von Lotterien; 2. die Bewilligung von Staats medaillen oder die Inaussichtstellung der Gewährung von Staats medaillen aus Anlaß der Ausstellung; 3. die Bewilligung von Frachtermäßigungen durch die Eisenbahnvermaltungen; 4. der Bei tritt unmittelbarer oder mittelbarcrStaatsbeamten zu den Komitees, Ehrenkomitees und Pceisrichterkollegien. Voraussetzung für die Gewährung der behördlichen Förderung sollen etwa die folgenden Punkte sein: 1. daß das Ausstellungsunternehmen gemeinnützig und wirtschaftlich reell sei; 2. daß als Auszeichnung, abgesehen von barem Gelds, nur echt goldene, silberne oder bronzene Denk münzen, und zwar unentgeltlich, unter schriftlicher Angabe des Grundes verliehen werden dürfen; 3. daß die sogenannten Ver gnügungsecken beschränkt werden; 4. daß eine Gewähr für die finanzielle Sicherheit der Ausstellung vortiegen und deshalb ein ausreichender Garantiefonds hinterlegt sein muß; 5. daß die Bil dung von Preisgerichten und das von diesen zu beobachtende Ver fahren bestimmten Forderungen entspricht. Brahms-Denkmal. — Das Preisgericht über Entwürfe zu einem Brahms-Denkmal für Wien hat den Entwurf des Wiener Bildhauers Rudolf Weyr preisgekrönt. Der Entwurf Max Klingers, Leipzig, der in Nr. 232 ö. Bl. vom 6. d. M. erwähnt worden ist, mußte von der Beurteilung ausscheiden, weil er eine wichtige Bedingung des Wettbewerbs, die Begrenzung der Kosten auf die für die Ausführung vorhandene Summe von 90 000 L nicht beachtet hatte. Die Entwürfe sind noch bis zum 18. d. M. im Künstterhause zu Wien zur allgemeinen Besichtigung (9 bis 4 Uhr) ausgestellt. Buchhandlungsgchilfenverein zu Leipzig. — Der Verein wird am Freitag den 31. Oktober (Reformationsfest) im Deutschen Buchhändlerhause sein 69. Stiftungsfest in hergebrachter Weise feiern. Für Mittwoch den 15. Oktober, abends von */z8 Uhr ab, hat die Firma Metzger L Willig die Besichtigung ihrer Druckerei für Gruppen von je höchstens 25 Besuchern gestattet, die in halbstünd lichen Zeiträumen unter sachkundiger Führung erfolgen wird. Zusammentreffen von 7 Uhr ab im -Siebenmännerhaus-, Bayerische Straße. Die Direktion des Leipziger Schauspielhauses (früheren Carola theaters) hat den Vereinsmitgliedern für den Besuch des Theaters an Werktagen namhafte Preisermäßigungen bewilligt. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Nssrlanäioa. 8ammlung von Lüobsrn, I'iugsebrikten, ^nsiobtsn uvä Lartsn rur dssobiobts, lloxograxbis, 8praobs null Uitts- ratur, Luvst unck IVisssnsobakt cksr Nisäsrlancks. Uagsr- lratalog 464 von ckossxb Lasr L Oo. in Lranlckurt a/N. 8". 96 8. 1602 Nrn. Lllgsmsins Libliograpbis. Nonatliobss VsrLsiobnis cksr viob- tigsrn nsusn Lrsobsinungsn cksr äsutsobsn unck auslänckisobsn luttsratur. Ursg. Vi V. L. Lroolrbaus in Usiprig. 47. ckabr- gang (1902) Nr. 9, 8sptsmbsr. 8". 8. 129—144. Nsusrrvsrbuvgsn aus vsrsobiscksnsn Wrsssnsgsbistsn. Latalog Nr. 67 von N. dlogau jr. in Hamburg, Llsiobsnbrüolrs Nr. 6. 8°. 81 8. 2915 Nrn. Nonatliobs Ubsrsiobt cksr bsäsutsnäsrsn Lrsobsinungsn ckss äsutsobsn Uuobbancksls. Hrsg, von cksr ck. 0. Uinriobs'sobsn Luobbanälung in Usipaig. Nit Ulats kür Lirmsn-Lukärnolr. 37. Oabrgang 1902 Nr. 10, Olrtobsr. 8". 8. 145—160. Latalog von Nartinus Nijbokk im Haag. 8". Nr. 316: Oatalogus ok rars anck valuabls booirs rslating to Lastsrn - Lsia, Lrrtisb anck Uutob Last-Inckia, dbina, ckapan, Ubilippins - Islanäs, inolucking tbs valuabls librar^ ok 8sLor Don Lntonio lkabiö, Ninistro äs Ultramar, to vbiob ars ackcksck a ksrv rars Lmsrioana. 65 p. 640 nrs. Nr. 317: L Oatalogus ok booirs rslating to tbs bistorz» ok tbs bistorzi ok tbs Luroxsan oountriss. 57 p. 712 nrs. dsäsnlrblatt rmr Vollsnckung ckss Urrvsitsrungsbauss Nausr- strasss 43 (Lsrlin) cksn donnern unck Vrsuncksn gsrviämst von cksn Illrmsn ckulius 8ittsnkslck, Luobärnolrsrsi unck Oarl Us^manns Vortag in ösrlin 1902. gr. 40. 16 8. m. Usistsn u. Vignstts unck 3 Lunstblattsrn in Umsobiag. Illustrationsprobsn cksr Luobckruoirsrsi ckutius 8ittsnkslä in Usrtin V7. Von cksn vsrsinigtsn Uirrnsn lulius 8ittsnkslä, Luobäruolrsrsi, unck Oarl Us^manns Vsriag in Usrtin übsrrsiobt. gr. 4". Mtsl unck 25 Lrobsn cksr vsrsobiscksnsn Vsrkabrsn in Umsoblag. 2ur ckugsnäsobriktsnkrags. Lins 8ammluvg von iluksatxsn unck Lritilrsn. Nit sinsm ^nbang: Lmxksbtsnsrvsrts Lüobsr kür ckis ckugsnä mit vbaralrtsrisisrsncksn ^.nwsrlrungsn. Usraus- gsgsbsn von cksn Vsrsinigtsn äsutsobsn Urükungs-Lussobüsssn kür ckugsnäsobriktsn. 8". IV, 143 8. Usipmg 1903, Vsriag von Lrnst IVunäsrliob. Ursis ^ 1.60; geb. 2.— orck.
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