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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.12.1902
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- 1902-12-02
- Erscheinungsdatum
- 02.12.1902
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- Deutsch
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279, 2. Dezember 1902. Nichtamtlicher Teil. 10021 stadt zurückkehren. Gegenwärtig hält sie der Jagdsport noch auf dem Lande zurück, ein Beweis, daß sich BücherUebhabcrei und Jagd vergnügen nicht ausschließen. König Carlos von Portugal, der kürzlich sich einige Wochen in Paris aufhielt, ist sowohl ein leiden- schaftlichcr Jöge^ allein eingefleischter Bibliophile, ^dcr die in din in die Hand zu nehmen? Das ist zum mindesten besser als in das Cafe zu gehen und den Stammbrüdern erlebte und nicht erlebte Jagdabenteuer zu erzählen. Vorderhand ist die Jagd auf Wildpret freilich noch stärker als die Jagd auf Bücher. Immerhin haben schon einige be merkenswerte Bücherversteigerungen stattgefunden. nachdem die Besucher des Hotel Drouot genügend durch die Verkäufe des -Nach lasses. der berüchtigten Familie Humbert und des nicht minder be rüchtigten Bankiers Voulaine, ^ die an Büchern nur ^ sehr mindcr- am 29. und 30. August 1739 gegebenen Feste», Paris 1740 bei P. G. Lemercier, roter Maroquinband in Großfolio mit dem Wappen der Stadt Paris, erzielte 140 Frcs., — ein Exemplar der -kossien 8g.or663« von Lefranc de Pompignan, mit Illustrationen, Paris 1751, prächtig eingebunden in einen roten Oklavmaroquinband, der Rücken mit Dephinen und Lilien geschmückt, mit dem Wappen der Maria Josepha von Sachsen, Dauphine von Frankreich und Mutter Ludwigs XVI., 347 F^cs. In derselben Auktion wurde eine große Anzahl alter Stiche verkauft, von denen wir wenigstens einige hervorheben. Zwei Pendants: 8t. Lillb's beaut^- und 8t. äawS8'8 Lsaut^., nach Benwell, 70 Frcs., — -1,6 Lloäels bovvets-, nach Beaudoin radiert von I. M. Moreau dem Jüngeren und vollendet von Simonet, 62 Frcs., — I. Watson, -Ido eonüäavts., sehr schöner und seltener Stich nach E. Martin, 155 Frcs., — eine Sammlung von 44 Rotstiftzeichnungen von G. Demarteau nach Francois Boucher, 272 Frcs., — eine Sammlung von architek tonischen Motiven von Blondel, Paris 1673, roter Maroquinband in Folio mit dem Namenszug Ludwigs XIV., 141 Frcs. Am gleichen Tage wurde in einem andern Saal die Bibliothek Da Costa unter den Hammer gebracht. Folgende Bücher und Preise sind zu notieren: -I,a Oarieaturs morale, rsli- §isu8s, litterairs st 8eevi^us. von Philipon, mit schwarzen und kolorierten Lithographien von H. Monnier, Grandville, furnier u. s. w., 112 Frcs., — der Salonkatolog von 1804, st ^ravurs sxpo863 au Nue6s Napoleon-, Exemplar der Kaiserin Josephine, auf dem Maroquinband die in Gold gravierten Worte: »Seiner Majestät der Kaiserin«, 56 Frcs., — -Nemorial äs 8aints- Nelevs-, zusammengebunden mit -Napolöov äan8 1'sxil-, vom Grafen Las Cafes, Illustrationen von Charlet, Paris 1842, 248 Frcs., — -Alugse pour rirs», Sammlung von verschiedenen Karikaturen, Paris 1839, 1 Band, 125 Frcs. Aus der Fort setzung des schon früher begonnenen Verkaufs der wert vollen Kollektion Pochet ist folgendes zu nennen: Adressen, Einladungen, Illustrationen, Plakate von Cheret, Willette, Lepic, Gerbault, Adeline, Pelle Avril, Granet, Boutet, Lebegue, Robida, Morin rc., im ganzen 3100 Zeichnungen, brachten die Summe von 260 Frcs., — ein Portrait von Alexandre Dumas Sohn mit 10 Vignetten für die -Kameliendame, von Los Rios, 110 Frcs. — eine ausgezeichnete Lithographie mit dem kuriosen Titel -Lvkoveä I,aka^stts! ^.ttraps, mon visux., 106 Frcs., — eine Sammlung von 37 Holzschnitten von Charles Maurand für die Zeitschrift »Noväe illrwtre- (1861—1868) be- sondre Ausgabe auf China-Papier, 160 Frcs. In dieser Sammlung befindet sich ein sehr bemerkenswertes Portrait des charakteristischen Kopfes des Karikaturenzeichners Henri Daumides, das wohl den Preis der Sammlung so hoch ge trieben haben dürfte. -I,e kotour sn braves», Lithographie von Wert auf China-Papier, Paris 1841, 141 Frcs., — -1,08 Oovtrs- temp8<r von Eugöne Lami, 24 schöne Lithographien mit originellem Umschlag, 1823—24, 165 Frcs., — von demselben, -I,a Vis äs ebatsau., 10 kolorierte Stiche. 124 Frcs., — -Gaoarni-, Eigen- portrait des bekannten französischen Zeichners in Lithographie auf China-Papier, 1821, mit der handschriftlichen Widmung -Meinem Kameraden H. Monnier», 71 Frcs., — >8ouvsvir äo 8aivto-kelaxis. (kürzlich verschwundenes Pariser Gefängnis für Preß-Delinquenten) von Daumier, sehr seltenerund gesuchterStich auf China-Papier, aus der Sammlung Champfleury herrührend, auf dem drei Mitgefangene Daumiers, der Graveur Lerouge, der Advokat London und der Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 69. Jahrgang. Romanschreiber Maste, dargestellt sind, 181 Frcs., — fünf Samm lungen der Albums des Karikaturenzeichners Sem, 195 Frcs., — eine Radierung von Steinlen auf Japan-Papier und 250 Zeich nungen von demselben, 405 Frcs.. — -Napoleon en L^pts-, Asfiche für das Gedicht von Barthölemy und Mery, Abzug avant 1a Isttrs, 180 Frcs., — Steinlen, Sittenszenen, 480 Stiche für den -Oil Llag i1Iu8tre-, 670 Frcs., — Löandre, Karikaturen für -I,s Uirs-, -Li^aro., -äournal amu8avt- rc., 225 Stücke, 190 Frcs., — Forain, 300 im »6ourrier k'ran^aig» rc. erschienene Kohleslift zeichnungen, 305 Frcs., — Montesquieu, -l-sttrss psr8ans8», mit 9 Stichen von Boilvin auf Japanpapier. 705 Frcs. Der Verkauf der Kollektion Pochet, der sich auf mehrere Tage erstreckte, hatte im ganzen ein Ergebnis von 19345 Frcs. Aus der Versteigerung einer andern reichhaltigen Bibliothek sind der Notierung wert: Beraldi Henri, -1,68 6ravsur3 äu XIX« holländischem Papier, 111 Frcs., — Chateaubriand.' -^sg^Ivsvturel äu äervlor ^.dsveeraAS., mit Porträt nach David d'Angers, 43 Illustrationen von Daniel Vierge, gestochen von Florian, Aus gabe auf japanischem Papier, 245 Frcs. Am 25. November fand ein Autographenverkauf statt, der folgendes ergab: 6 Briefe von Baudelaire, 155 Frcs., — ein Brief von Balzac, 76 Frcs., — ein Brief von Voileau, 125 Frcs., — ein Brief von Francois Boucher, 282 Frcs., — ein Brief von Chateau briand an Lamartine, 205 Frcs., — ein Gedicht von Diderot, 280-Frcs., — ein Brief von Victor Hugo an Joseph Bonaparte vom 6. September 1831, in dem der Dichter sich erbietet, die kaiserliche Sache und namentlich die des Sohnes Napoleons I. zu verteidigen, 465 Frcs. — ein Beief von Schiller, 290 Frcs. — ein Brief Richard Wagners, 245 Frcs., ein Brief Sardous, die Kandidatur Emile Zolas für die -^.eaäemis kravyai86. betreffend, 52 Frcs. In diesem Schreiben erklärt sich Sardou nicht für einen prinzipiellen Gegner der Kandidatur Zolas. hält aber die Stunde für schlecht gewählt nach ,l,a 'I'srrs' und drei Mißerfolgen auf der Bühne. -Ec würde besser thun», heißt es weiter, -abzuwarten, bis er ein Werk geschaffen hat, das von groben Worten und übertriebenem Naturalismus frei ist. Zola hat mir jedes Talent abgesprochen, taut pis pour lui, daß ist der Beweis, daß er nie mals ein dramatischer Schriftsteller sein wird. Seine Verneinung meines Wertes hindert mich nicht, den seinigen anzuerkennen. Wenn er Feinde in der ^.oaäöwis hat, so gehöre ich nicht unter ihre Zahl.. Auch in Nantes ging jüngst ein größerer Bücherverkauf vor sich, bei dem sich zahlreiche Bücherfreunde um die Bibliothek des vor kurzem in dieser Stadt verstorbenen Verlegers Emile Grunaud drängten. Folgende Bücher seien erwähnt: >1,6 Obartrisr äs Ibouars., 60 Frcs., — die Bücher Gustave Bourcards: -1,68 -Nants3 en 1900» mit Stichen des Graveurs A. Lepere, 190 Frcs. Eine große Anzahl von Werken über die Kriege der Vendse und über die Hauplanführer der Vendser Cathelineau und Charette, sowie ein Buch des Doktors Paul Menier, der die Herzogin von Berry entband, über die Gefangenschaft dieser Prinzessin in Blaye, kamen gleichfalls zum Verkauf. Archiv für das Studium deutscher Kolonial sprachen. — Das Seminar für orientalische Sprachen beginnt mit dem -Archiv für das Studium deutscher Kolonialsprachen, eine neue Publikationenreihe, die seinen -Lehrbüchern. — seit 1882 — und seinen -Mittheilungen. — seit 1898 — ergänzend an die Seite treten soll. Das -Archiv, bezweckt eine möglichst schnelle und billige Veröffentlichung von Sammlungen und Stu dien über die in unfern Kolonien gesprochnen Sprächen, die dem patriotischen Bestreben von Beamten der Kaiserlichen Kolonial verwaltung, Offizieren der Kaiserlichen Schutztruppen, Missionaren und Forschungsreisenden zu verdanken sind, darauf gerichtet, unser Kolonialinteresse durch die Erweiterung der Sprachkenntnisse zu fördern. Solche Arbeiten, meistens die Früchte einer oft schwer errungncn, mühevollen Nebenbeschäftigung, sind nicht bloß geeignet, augenblicklichen praktischen Bedürfnissen zu dienen, sondern zu gleich auch wertvolle Bausteine, deren sich die Wissenschaft der Heimat, ausgerüstet mit allen Hilfsmitteln, die draußen in den Kolonien fehlen, für den weitern Fortschritt der Sprachstudien mit Vorteil bedienen kann. Den in die Kolonien hinausgehenden Beamten und Osfizieren wird durch diese Veröffentlichungen Ge legenheit gegeben, sich schnell mit demjenigen, was über die Ein- gebornen-Sprachen ihres künftigen Wirkungsfeldes bereits bekannt ist, vertraut machen, und ihnen damit zugleich eine Anregung geboten, auf den von ihren Vorgängern gelegten Grundlagen berichtigend, erwe ternd und vertiefend weiter zu bauen; anderseits wird aber auch der Wissenschaft genützt, wenn den Ge lehrten der Kulturwelt die jüngst gehobnen Schätze der Sprach studien in unfern Kolonien so, wie sie aus der Hand der Verfasser 1319
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