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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.12.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-12-02
- Erscheinungsdatum
- 02.12.1902
- Sprache
- Deutsch
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Ak 279, 2. Dezember 1902. Nichtamtlicher Teil. 19919 uncl ?8^olis. Lpliiiix. 2 LI. LaoöLelaaktsv mit Os^äbser u. Li^urgll. I^aeli L. Lsrra. pkot. <)u.-ko^a1k. L 7*/, iu tzu.- Lol. a 3 Oabillött. L 1 Lbä. Amtliche iöekMntnlachungen. Der Verein der Buchhändler zu Leipzig. Lekanntmachulig. Leipzig, 28. November 1992. Als Mitglied wurde ausgenommen: Fräulein Ella Thomaß in Firma Lotus - Verlag, Ella Thomaß. Herm. Credner, Rudolf Winkler, Allgemeiner Deutscher Suchhandlungs-Gehilfen Verband. Im Monat November wurden ausgezahlt: ^ 1333.— Krankengelder, „ 399 — Begräbnisgeld, „ 16.65 Jnvalidengeld f. Oktober. Leipzig, l. Dezember 1992. Der Vorstand. Nichtamtlicher Teil. Leonhard Simion. Am 11. November d. I. ist das Leben Leonhard Simions zu Ende gegangen. In ihm entschlief ein Buch händler im hohen und edlen Sinne, ein Mann, der die Würde unsers Berufs hochgehalten hat sein Leben hindurch. Leonhard Simion wurde, als er vor etwa dreißig Jahren seine Firma in Berlin gründete, besonders freundlich im Buchhandel begrüßt; die altern Kollegen hatten alle seinen Vater, den Buchhändler M. Simion gekannt, der sehr früh gestorben war, verehrt und betrauert über das gewöhn liche Maß hinaus. Man versprach sich nun viel von des Sohnes buchhändlerischer Wirksamkeit, und Leonhard Simion hat drei Jahrzehnte hindurch treu die auf ihn gesetzten Hoff nungen erfüllt. Er hat seine Kraft und seine Fähigkeiten nicht nur für sich und sein Haus verivertet, er erwies sich hilfreich, teilnehmend und fördernd auch im Interesse vieler anderer. Eine große Reihe von Jahren hindurch hat er als geschätzter und angesehener Handelsrichter gewirkt, mit voller Hingabe hat er sich und seine Arbeitskraft in den Dienst der Korporation der Berliner Buchhändler gestellt, deren erster Leiter er war, als er aus dem Leben schied. Wenige Tage nach Vollendung des sechzigsten Lebensjahres wurde er seiner Familie entrissen; er hinterläßt eine innig geliebte Frau und drei noch unmündige Kinder. Mit außerordentlicher Energie hatte er gekämpft gegen die seit drei Jahren immer heftiger werdenden Leiden, die durch eine Nierenkrankheit hervorgerufen wurden. Und nun mußte er sich mit dem schweren Gedanken des Scheidens für immer vertraut machen. Mit klarem Bewußtsein nahm er Abschied von Frau und Kindern, mit voller Herzlichkeit trug er seiner Gattin Grüße für die Freunde und Kollegen auf. Am Mittwoch früh ist er sanft entschlafen. Als nun die Stunde gekommen war, in der seine Ucber- reste in das Krematorium zu Hamburg geleitet wurden, da füllten sich die großen Wohnräume seines Hauses in der Dörnbergstraße mit Freunden und Verwandten. Er hatte gewünscht, daß kein Geistlicher eine Berufsrede an seinen! Sarge halten möge. Nach einem ergreifenden Gcsangsvor- trage schilderte der Stadtrat vr. Max Weigert, von Jugend auf mit Simion befreundet, in warm empfundenen Worten den Charakter und das Wirken des Verstorbenen. Dann hielt der Stellvertreter Simions und nun sein Nachfolger im Vorsteheramt der Korporation, unser verehrter Kollege Herr Ernst Bollert, eine Rede, deren Abdruck in diesem Blatt er aus unsere Bitte sreundlichst gestattet hat. Die Rede lautete: Hochgeehrte Trauerversammlung! Tief gebeugt stehen mit der Familie und den Freun den unseres Heimgegangenen Leonhard Simion an seinem Sarge auch die Vertreter des Berliner Buchhandels, der in ihm seinen erwählten Führer verliert, und dem er unvergeßliche Dienste geleistet hat, und tiefbewegt rufen wir dem lieben Freunde und Berufsgenossen Worte herz lichen Dankes für alles, was er uns gewesen ist, nach. So früh vollendet, liegt doch ein reiches Leben hinter dem Entschlafnen, ein Leben, von dem wir sagen dürfen, daß es köstlich war, weil es Mühe und Arbeit gewesen ist. Arbeit vor allem in seinem Beruf, der bereits der seines hochangesehenen Vaters war, eines Mitbegründers der Korporation der Berliner Buchhändler, in deren Vor stande er fünf Jahre lang an derselben Stelle segensreich gewirkt hat, die später das Vertrauen seiner Kollegen auch dem Sohne übertrug. Eine bedeutende geschäftliche Thätigkeit hat unser Heimgegangener Freund entfaltet. Die in seinen Lehr- und Wanderjahren gesammelten Kenntnisse und Erfah rungen zu verwerten, fand er reiche Gelegenheit als früherer Mitbesitzer der Firma Nsher L Co. und in dem von ihm begründeten und seinen Namen tragenden Ver lag, dem er später eine umfangreiche Buchdruckerei an- gliedertc. Seine verlegerische Thätigkeit trug überall den Stempel seines Geistes. Wie Simion vornehm bis in den innersten Kern seines Wesens war, so war auch alles, was er der Oeffentlichkeit übergab, lauter und rein, dem Guten dienend, das wahrhaft Nützliche fördernd und dem von ihm auch in politischer Hinsicht als das Rechte Er kannten die Wege bahnend! So hat er seine Firma zu einer der geachtetstcn im deutschen Buchhandel gemacht, deren Namen den allerbesten Klang hat, soweit Werke deutscher Wissenschaft und Litteratur Verbreitung finden. Dem Berliner Buchhandel wird das Andenken Leon hard Simions alle Zeit besonders teuer bleiben. Als der liebenswürdige Mann mit dem weiten Blick, dem klaren Verstand, dem milden Urteil und dem gütigen Herzen, der jedem, der ihm nahetrat, das Beste gab, was er in 1318»
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