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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1902
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- Deutsch
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3826 Nichtamtlicher Teil. äß 105, 9. Mai 1902. Und beteiligt sind die ersten Kräfte, die überhaupt zur Ver fügung stehen. Die Zahl der gelungenen Werke überwiegt denn auch bei weitem die andern. Ganz besonders finden sich unter den Landschaften ausgezeichnete Bilder. Es genügt, auf fol gende besonders hinzuweisen: H. v. Volkmann (Die Sonn' erwacht, Aehrenfetd), I. V Cissarz (Nordseelandschaft), K. Biese (Hünengrab), G. Kampmann (Mondaufgang), Otto Fischer (Dresden), A. Luntz (Schwäbisches Städtchen), O- Kallmorgen (Spitzbergen) und Ed. Euler (Schloß Tirol). Unter den Bildern mit Vorwürfen aus dem Volks und Tierleben heben wir W. Georgis »Pflügender Bauer«, C. Bantzers »Abendmahl« und O. Fikentschers »Krähen im Schnee« hervor. Nur wenige, aber ausgezeichnete Historien bilder sind bis jetzt zu nennen: A. Kampf »Einsegnung der Freiwilligen« und H. Thoma »Christus und Petrus«. Die Verwertung des künstlerischen Schatzes, der in all' diesen Bidern ruht, wird nun ganz und gar davon abhängen, wieviel Verständnis und Liebe ihnen von den maßgebenden Kreisen entgegengebracht werden wird. Für die Schule ist vor allem von seiten des Lehrers Verständnis für echte Kunst nötig; vielleicht gelingt es, hier in der Ausbildung der deutschen Lehrerschaft in Zukunft das nachzuholen, was leider Vergangenheit und Gegenwart versäumt haben. Es ist wohl überflüssig, heroorzuheben, daß die Bilder als Wandschmuck auch für das Haus gedacht sind. An Stelle der üblichen Oeldrucke, der einfarbigen Photographien rc. wünschen wir recht viele dieser Künstlerlithographien ins deutsche Haus. Kann es doch nicht mehr zweifelhaft sein, daß keine Reproduktion so gut imstande ist, zum eigentlichen künst lerischen Sehen, und damit überhaupt erst zum wirklichen Kunstverständnis anzuleiten wie originale Kunst. Neben ihren Lithographien haben B. G. Teubner und R. Voigtländer eine große Anzahl von Büchern ausgestellt. Auch hier ist das Streben nach künstlerischer Wirkung des Satzes, der Umschläge, Einbände und des Buchschmucks er freulich zu beobachten. Insbesondere ist der Versuch, auch Schulbüchern ein künstlerisches Gewand zu geben, mit Dank zu begrüßen. Wir hoffen, daß das Vorgehen dieser Firmen im Buchhandel weitere Kreise zu gleichem Bemühen und zu gleichen Erfolgen veranlaßt. X. 2. Der deutsche Holzschnitt auf der Internationalen Ausstellung von Holzschnitten in Paris. Im vergangenen Winter hat sich in Paris ein Aus schuß zur Durchführung einer Ausstellung von alten und neuen Holzschnitten aller Länder gebildet, die in der Zeit vom 1. bis 31. Mai 1902 in der Lools äs8 bsuux arts in Paris stattfindet. Die ersten Sachverständigen auf dem Ge biete der Graphik in Paris, sowie die angesehensten graphischen Künstler und Sammler gehören dem Ausschuß an, dem August Lepdre als Präsident vorsteht. Auf Ersuchen der Pariser Herren sind dem Ausschuß die Herren vr. Richard Graul, Direktor des Kunstgewerbemuseums in Leipzig, und vr. R. Kautzsch, Direktor des Deutschen Buchgewerbemuseums in Leipzig, für Deutschland beigetreten. Der Deutsche Buchgewerbevercin hat es übernommen, für die Bildung einer deutschen Gruppe (Deutschland und Oesterreich) die äußere Möglichkeit zu bieten. Das von ihm unterhaltene Deutsche Buchgcwerbemuseum hat diese Gruppe durchgeführt und die von ihm zusammengebrachten Gegenstände nach Paris gesandt. Da Holzschnitte des fünfzehnten und sechzehnten Jahr hunderts in genügender Zahl und Qualität für eine Aus stellung in Paris nicht zusammenzubringen waren, so be schränkten sich die Herren des deutschen Ausschusses darauf, für die ältere Zeit ausführliche Listen nach Paris zu senden, damit dort das Erforderliche beschafft werden könnte, und schickten zur Ergänzung nur einige wenige ältere Bücher nach Paris, die aus dem Besitze des Deutschen Buchgewerbemuseums und des Herrn Architekten Griesebach in Berlin stammen. Da gegen ist die Abteilung des neunzehnten Jahrhunderts voll ständig im Deutschen Buchgewerbemuseum zusammengestellt worden. Neben Illustrationen und Einzelblättern von Menzel und Richter, zum Teil in wundervollen Vorzugsdrucken auf China- oder Japanpapier, weist die Gruppe Blätter und Bücher von Schwind, Kaspar Braun und seinen Leuten, ferner von Rethel, Schnorr, Führich, Preller, Steinhaufen und anderen auf. Weiter ist der Holzschnitt der größeren Prachtwerke glänzend vertreten. Das Entgegenkommen der einzelnen Verlagsanstalten hat das deutsche Komitee in den Stand gesetzt, die ersten Meister des deutschen Holzschnittes der siebziger und achtziger Jahre des vorigen Jahr hunderts in ausgewählten Drucken auf Chinapapier vorzu führen. So sind Cloß - Stuttgart, überhaupt der Stutt garter Holzschnitt, ferner Hecht in Wien mit seinen aus gezeichneten Arbeiten nach Gabriel Max, Wilhelm Diez und anderen, Brend'amour in Düsseldorf, Th. Knesing in München, Käseberg L Oertel in Leipzig, Heuer L Kirmse in Berlin, und mit neueren und neuesten Arbeiten Braun L Schneider in München, Otto Hönemann in Berlin und I. I. Weber (Jllustrirte Zeitung) in Leipzig vortrefflich vertreten. Eine Zusammenstellung interessanter Blätter ein zelner moderner Künstler (Behrens, Eckmann, Hahn, Hsroux, Krüger, Laage, Orlik, Schäfer) schließt die Ausstellung ab. Dank der Mitwirkung aller beteiligten Kreise besteht die Hoffnung, daß sich in Paris der deutsche Holzschnitt neben der glänzenden Konkurrenz des Auslandes würdig behaupten wird. Die Verwaltung des Deutschen Buch gewerbemuseums aber denkt daran, die deutsche Gruppe von Holzschnitten nach der Rückkehr von Paris auch im Deutschen Buchgewerbehause in Leipzig auszustellen. X. 2. Englische Büchersammler.*) Als dritter Band der von A. Pollard herausgegebenen: Vbs üvglisb Looüwan's llibrar^ ist vor kurzem Fletchers stattliches Werk über die englischen Büchersammler erschienen. Der Verfasser beabsichtigt mit diesem Werke hauptsächlich, in angemessener zu sammenhängender Form die zerstreuten Nachrichten über englische Büchersammler zu bringen. In kurzen Lebensbeschreibungen und vielfach mit den häufig sehr urwüchsigen Worten ihrer 'Lebens beschreiber wird gezeigt, welcher Art die Männer waren, die mehr oder weniger umfangreiche Büchersammlungen zusammengebracht und so unzählige schätzbare Manuskripte und kostbare seltene Bücher vor der Zerstörung bewahrt haben. Bei der großen Zahl der englischen Sammler war es natürlich unmöglich, in einem Bande von 448 Seiten über alle erschöpfend Nachricht zu geben; Fletchcr hat deshalb diejenigen ausgewählt, die wegen ihrer be sonderen Persönlichkeit oder wegen der unbedingten Wichtigkeit ihrer Büchcrschätze Anspruch auf Erwähnung haben. Die Sammler vor der Rcgierungszeit Heinrichs VII. sind nicht berücksichtigt, da bis dahin ja noch die Handschrift vorherrschte und das Buch erst seit wenigen Jahren seinen Siegeslauf begonnen hatte. Die Neigung zum Sammeln von Büchern war in Eng land immer vorhanden und seit dem Ende des siebzehnten Jahr hunderts sehr erstarkt. Am Anfang des achtzehnten Jahrhunderts streiften hervorragende Sammler, wie der Herzog von Devonshire, die Earls von Oxford und Sunderland u. a., während der Winter monate in den verschiedenen Londoner Stadtvierteln herum, um nach seltenen Büchern zu fahnden, und manche Sammler wurden von einer wahren Leidenschaft zur Bereicherung ihrer Bibliotheken erfaßt. Dibdin meinte 1813, daß diese Vibliomanie nunmehr *)Lv8lisbLooIr0o1loot,ors b^ IVilliam VouvAsr Vlstobsr. IVitb 46 illustr. 4". (XI, 448 p.) lloväon 1902, XsAav Paul, Vrsvob, Vrübnsr avä Lowpan^, ttiwitsä. Olotb, Zllt top. 10 8Ü. 6 ä.
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