Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1902
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- 1902-03-20
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1902
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- Deutsch
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65, 20. März 1902. Nichtamtlicher Teil. 2453 (Prag), Giesecke L Devrient (Leipzig), W. Tümmel-Pocher (Nürn berg), der Lehr- und Versuchsanstalt von Klimsch L Co. (Frank furt a. M.), Körner L Dietrich (Leipzig) und I. I. Wagner (Zürich); die letzteren beiden sind Vierfarbendrucke. -Ueber die Farbebeständigkeit der Papiere» belehrt Or. Paul Klemm. Einen interessanten Einblick in das Wesen der Schriftgießerei bietet Heinrich Weber in seinem Beitrage -Wie entstehen unsere Lettern?» der durch Illustrationen im Text und eine Beilage recht anschaulich wird. Von ganz besonderem Werte für Verleger, Drucker und Schrift gießer ist die Uebersicht mit beigedrucktcn 60 Schriftproben, die Friedrich Bauer in seinem Artikel -Moderne Buchdruckschriften- bietet. Man wird kaum anregender und fesselnder alle diese zahl reichen, heute in Geltung stehenden Buchdruckschriften besprechen können, als das der Verfasser vermocht hat. Dieser hält in seinen Ansichten die goldene Mittellinie ein zwischen der archaistischen und der extrem -modernen- Richtung. Der übrige Inhalt behandelt folgende Themata: -Etwas vom llmschlagdruck- von Otto Krüger; -Die Kombinationsverfahren Lichtdruck und Chromolithographie» von Friedrich Hesse; -Ueber das Gelatinieren von Drucksachen- von Heinrich Schmidt; -Die Farbannahme der Druckpapiere beim Hoch-, Flach- und Tiefdruck» von Or. Paul Klemm; -Die Technik des Blechdruckes- von R. Ull- mann; .Spezialmanieren der Tiefdrucktechnik, von Walther Ziegler; -Die Dimensionierung der Galvanoplastik-Anlagen unter Berück sichtigung der Herstellung von Nickclgalvanos- von Or. W. Pfarr häuser jr.; -Photographisch dekoriertes Metallpapier- von Ad. Brandweiner; -Strich- und Tonpapierzeichnungen für photogra phische und phototypische Reproduktion- von Friedrich Hesse; .Farbenfilter für photographische Reproduktion, deren Anwendung und Herstellung» von Ed. Hupfauf; -Ueber Gemälde-Reproduk tionen» von F. Fcisburg; -Das nasse Kollodiumverfahren in den Tropen» von A. Saal (Soerabaja); -Photomechanische Trocken- platten- von Otto Mente; -Sind Fortschritte in der Kornfrage zu verzeichnen?» von H. van Beek; -Anwendung des elektrischen Betriebes für Druckereien- von Wilhelm Vogel; -Rechtsschutz der graphischen Künste und Gewerbe» von Or. Paul Kent; -Der Blcn- densteller- von Ad. Brandweiner; »Zwei neue Zurichts-Mcthoden! Or. E. Albcrts Nelicfclichös und die Dethleffssche Zurichtung». Ich komme voraussichtlich auf den reichen Inhalt des Buches noch einmal zurück. Möge es so viele Käufer finden, wie es ver dient. Paul Hennig. Neues Mehrfarbendruck-Verfahren. Ein neues Verfahren zur Herstellung von Farbendrucken ist kürzlich Herrn Walther Ziegler in München, Bothmerstraße 17, patentiert worden. Das für Tief-, Flach- und Hochdruck gleich gut geeignete Verfahren besteht darin, daß das wiederzugebende Bild auf eine dünne Zeichenfläche, Papier u. s. w. mit Farbstiften gezeichnet wird. Dieser Zcichenfläche wird während der Arbeit eine mit weichem Aetzgrund versehene Druckplatte unterlegt, oder zwischen Druckplatte und Zeichenfläche eine mit Aetzgrund präparierte Zwischenschicht eingeschaltet und für jede Farbe eine neue Platte unterlegt. Aus diese Weise hat der Künstler stets die volle Farben- und Bildwirkung des Gezeichneten vor sich; er kann dem beabsichtigten Ton oder der gewünschten Farbenmischung jederzeit die richtige Stelle und die erforderliche Kraft geben. Graphische Kreise und Verleger seien deshalb auf dieses sehr inter essante Verfahren aufmerksam gemacht. Ueber dieses teilt der Erfinder dem Schreiber dieser Zeilen folgendes mit: -Mehrfarbendrucke werden bekanntlich bis jetzt in der Weise hergestcllt, daß man für jede Farbe eine besondere Druckplatte arbeitet und diese Platten nacheinander und übereinander auf einem Blatt Papier zum Abdruck bringt. Dies ist mit Ausnahme von Schablonendrücken oder dem vorherigen mehrfarbigen Bemalen einer einzigen Druckplatte der einzige Weg, um zu praktischen Resultaten zu gelangen. Die Schwierigkeit der Herstellung von Teilplatten für die einzelnen Farben besteht 1. in der Heraussonderung der einzelnen Farben aus der kombinierten Vorlage (Original), 2. kann nicht mit wirklichen Farben (Pigmenten), die dem je weiligen Teilfarbendruck entsprechen, die Teildruckplatte ge arbeitet werden, 3. benötigt man, um richtige Anhaltspunkte für die mit einer bestimmten Farbe zu bezeichnenden Stellen der Teilplatte zu haben, Klatschdrucke oder Pausen. Klatschdrucke, wie sie in der Lithographie und ähnlichen Verfahren zur Anwendung kommen, müssen gefeuchtet werden und sind dadurch dem Verziehen unterworfen. Börsenblatt für de» deutschen Buchhandel. KS. Jahrgang. Aus den angeführten drei Punkten ist ersichtlich, daß die Herstellung solcher Farbenteilplatten zu Kombinationsdrucken mühsam und zeitraubend ist, daß ferner große Uebung und Er fahrung dazu gehört, um hauptsächlich bei Erzeugung von Misch tönen die richtigen Werte zu treffen; auch benötigen solche Arbeiten viele Probedrucke und nachträgliche Retouchen. Das von mir er fundene und patentamtlich geschützte Verfahren läßt alle diese er wähnten Mißstände vernieiden. In allen Druckarten (Tief-, Flach- und Hochdruck) in An wendung zu bringen, ermöglicht das Verfahren die Herstellung von sämtlichen Teilplatten zu einem beliebig vielfarbigen Kombi nationsdruck in beinahe derselben Zeit, die zur Verfertigung einer Druckplatte für einen Einfarbendrnck nötig ist. Es sind keinerlei nennenswerte Acnderungen und Anschaffungen für eine bestehende graphische Anstalt erforderlich, um sofort das Verfahren in Ausübung zu bringen. Das Arbeiten in dem Verfahren erlaubt eine derartige kon trollierbare Sicherheit, daß nachmalige Korrekturen und Retouchen gänzlich vermieden werden können. (Doch können Korrekturen auf bequemste Weise vorgcnommen werden. Wird eine Zufügung von Zeichnung oder eine Tonverstärkung verlangt, so kann die Zeichensläche jederzeit mittels der Passen neuerdings wieder auf jede Teilplatte aufgelegt werden und die Hinzufügung irgend welcher Korrektur wird mit dem betreffenden Farbstift bewerk stelligt. Solche Korrekturen können auch noch vorgenomme» werden, wenn die Platte bereits geätzt ist; sie braucht dann nur vorher neuerdings grundiert zu werden. Das Hinwegschaffen unrichtig gezeichneter Stellen kann durch Abdecken vor dem Netzen leicht bewirkt werden. Während der Aetzung und nach derselben ist eine Korrektur- und Plattenbehandlung in jeder bekannten und üblichen Weise möglich, natürlich je nach Art der Hersiellungs technik selbst verschieden.) Alle Künstler, auch solche, die keine Erfahrung in graphischen Arbeiten haben, können sofort in dem Verfahren arbeiten. Das gewonnene Druckresultat ergicbt die Faksimile-Erscheinung des vom Künstler gearbeiteten Bildes. Das Verfahren ist sowohl zur Schaffung von Originalwerken, als auch zur Herstellung von Kopien nach Originalbildern geeignet. Die große Zeitersparnis, die Einfachheit und Sicherheit der Arbeit lassen mit Bestimmtheit behaupten, daß die gesamte Farben graphik der Zukunft auf diesem Herstellungssystcm fußen muß. Wird auf einer dünnen Zeichensläche mit Stiften gezeichnet, so genügt der geringe Druck, der ausgeübt wird, um den Stift zum Absärbcn zu bringen, dazu, um eine Pause auf einer Unter lage zu erzielen, wenn zwischen Zeichenfläche und Unterlage eine masseabgebende Zwischenschicht eingeschaltet wird. Verschiedene, Verfahren zur Herstellung von Druckplatten basieren auf diesem Pausvcrfahren, wie z. V. Vernis-mou, Salz- durchdrückverfahren, radierte Crayonmanier u. s. w. Zeichnen wir auf besagter Zeichenfläche mit verschiedenfarbigen Farbstiften (farbiger Kreide, Pastell, Orsts, xolzwolor u. a.) und wechseln bei jedesmaliger Anwendung eines anderen Farbstiftes die Unterlage, so haben wir aus der Zeichenfläche wohl immer die Kombinations- erscheinungen des Gearbeiteten, die verschiedenen Pausen auf den Unterlagen entsprechen aber genauestens den einzelnen Farben. Sind als Unterlagen Druckplatten in Verwendung gekommen und die Pausen auf diesen Druckplatten druckbar fixiert, so sind die Teilplatten dadurch automatisch erzeugt. Folgende Herstellungsverfahren ergeben günstige Resultate: I. Tiefdruck, a) Vernis-mou. Eine Kupfer- oder Zinkplatte wird mit dem weichen, deckkräftigen Durchdrnckgrund in einem ganz dünnen Häutchen bedeckt. Näheres über Herstellung des Grundes und das Verfahren ist aus dem von Walther Ziegler herausgegebcnen, bei W. Knapp in Halle vor kurzem erschienenen Werke: -Die Techniken des Tiefdruckes- zu ersehen. Man nimmt nun dünnes glattes, aber kräftiges Papier, schneidet es etwas größer als die Platte, legt cs vorsichtig auf die grundierte Plattenseite, biegt die Ränder scharf um die Kanten und befestigt die umgebogenen Papierränder mittels Wachsstückchen auf der Rückseite der Platte. Vor Beginn der Arbeit werden zwei möglichst weit von ein ander entfernte Punkte auf dem Papier bestimint, die mit der Nadel durchstochen werden und als Passen dienen. Auf den unter gelegten Druckplatten werden diese Passen wie üblich eingestochen. Man thut gut, vorher mit Rötel die Pause oder eine Skizze des zu schaffenden Bildes auf das Papier zu machen. Die Farben zeichnung kann vollständig individuell ausgeführt werden. Der Durchdrückgrund ist so sensibel, daß auch die leichtesten Striche bei der Aetzung sichtbar werden. Nach Vollendung der Zeichnung wird das umgeschlagene Papier vorsichtig entfernt. Man wird nun bemerken, daß da, wo der Bleistiftstrich der Zeichnung geführt wurde, sich der Aetzgrund an das Papier angchängt und beim Abheben des Papiers von 326
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