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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.03.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-03-24
- Erscheinungsdatum
- 24.03.1902
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- Deutsch
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2562 Nichtamtlicher Teil. ^ 68, 24. März 1962. Gründung einer Kinderbibliothek vermacht. — Laut Beschluß des Reichsrats sollen jährlich 10 000 Rubel zur Erhaltung eines St. Petersburger Bureaus für internationale Bibliographie und und zur Subskription auf den internationalen bibliographischen Katalog an die Akademie der Wissenschaften verabfolgt werden. Zu Ehrenmitgliedern der kaiserlichen Akademie der Wissen schaften wurden neuerdings der vielgenannte belletristische Schrift steller Alexej Peschkow (Maxim Gorjkijl und der Dramatiker Alexander Ssuchowo-Kobylin erwählt. — Die Bibliothek der kaiser lichen Akademie der Wissenschaften hat eine sehr wertvolle Samm lung von Manuskripten aus dem 14. bis 18. Jahrhundert von L. Jazimirskij und eine Sammlung von Briefen und Manu skripten aus dem Nachlasse von I. A. Krvlow (dem Fabeldichter) von der Witwe Kenewitsch erworben. — Die Werke des verstorbe nen Akademikers A. Kowalewskij sollen gesammelt und von der Akademie der Wissenschaften herausgegeben werden. Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften hat an folgende Personen Prämien verliehen: a) Die Ilwarow-Prämie im Betrage von 500 Rubel an W. Uljanizkij für -Russische Konsulate im Auslande im 18. Jahrhundert-, an S. Runkewitsch für -Ge schichte d. russischen Kirche unter d. Verwaltung d. heil. Synods», an I. Gurland für -Das Reisen u. die Beförderung von Reisenden im Moskowiterreich bis z. Ende d. 18. Jahrhunderts», b) Goldene Medaillen erhielten^ L. Komarowskij, M. Gort- schakow und M. Djakonow. e) Prämien des Metropoliten Makarius erhielten: M. Michelsson für -Russische Gedanken u. ihr Ausdruck, Bersuch einer russischen Phraseologie», W. Perez für -Litterarhistorische Untersuchungen u. Materialien Bd. I. Aus d. Geschichte des russ. Liedes», W. Ssipowskij für -I. Karamstn als Verfasser der Briefe eines russischen Reisenden», N. Schljakow für -Von den Ermahnungen Wlad. Monomachs», W. Ssopikow für -Versuch einer russischen Bibliographie», ä) Puschkin-Prämien erhielten: A. Ssokolowskij für Uebersetzungen Shakespearescher Werke, P. Stanjukewitsch für -Seegeschichten», A. Nawrozkij für dramatische Werke 1. Bd., I. Steschenko für »Die Poesie Kotlja- rewskijs», Chaljkowskij für -Das serbische Volksepos-, Frau Tschjumin für eine Uebersetzung Miltons, D. Sarin für -Gedichte, 1899», Ljdow für -Seelen-Nachklänge, Gedichte». — Im Jahre 1802, also vor hundert Jahren, wurde der -Wjest- nik Jewropy- (Europäischer Bote») durch N. Karamsin gegründet; zu seinen Mitarbeitern zählten die besten unter den damaligen Schriftstellern: Shukowskij, Dershawin, Dmitrijew, W. Puschkin, A. Turgenjew u. a. 1830 hörte diese Zeitschrift zu erscheinen auf und 1866 wurde sie von Professor M. Shassjulewitsch unter Mit wirkung des Historikers N. Kostomarow neu begonnen und bis jetzt fortgesetzt. Die besten russischen Schriftsteller der letzten Jahr zehnte waren und sind Mitarbeiter dieser auch heute noch inhalt- reichsten und vornehmsten russischen Zeitschrift. — In Moskau wird eine neue illustrierte Wochenschrift -Mirskoj Tolk- und eine Monatsschrift -Industrie und Gesundheit»; in St. Petersburg eine Monatsschrift -Sammlung technischer Artikel»; in Kijew eine Wochenschrift -Der Freund-, und in Tschita eine Zeitung -Trans- baikalien» erscheinen. — Die Erlaubnis zur Herausgabe einer neuen, in Odessa erscheinenden Zeitung in französischer Sprache -lourval äss svtrsprisss russss pur aotions» ist erteilt worden. — Die erste Nummer eines -Berichts des Arbeitsbureaus zur all russischen Feier des 200jährigen Jubiläums der russischen, perio dischen Presse- ist erschienen. — In Finland wurden drei Zeitungen gänzlich verboten, das Erscheinen von sieben Zeitungen wurde auf ein bis fünf Monate untersagt, und zwei Zeitungen erhielten Verwarnungen. — Ein sehr bekannter Journalist, Herausgeber der Zeitung -Rosstja», Amfiteatrow, wurde auf administrativem Wege nach Sibirien geschickt und seine Zeitung verboten. I. Lasarewskij läßt ein Werk über die Geschichte der Malerei von Heiligenbildern drucken. Von demselben Verfasser soll auch eine ausführliche Monographie I. Schischkins als Maler, Radierer, Kupferstecher und Zeichner erscheinen. — Eine Anzahl Professoren der St. Petersburger Universität und eine Gruppe Schriftsteller wollen gemeinschaftlich ein umfangreiches Werk -Das russische Universitätsleben und die gegenwärtigen Lebensbedingungen» herausgeben. Der Reinertrag ist zur Unterstützung bedürftiger Studenten bestimmt. — Das St. Petersburger Archäologische Institut hat den Druck einer der ältesten Abschriften des Korans, Kaöschor-Almanach, begonnen. Dieses Manuskript soll dem Sultan Osman gehört haben, der während des Lesens dieses Korans ermordet wurde. Das Manuskript befand sich als Kriegstrophäe in Samarkand. — Professor Kapustins hinterlassene Denkwürdig keiten sollen durch den Akademiker N. Dubrowin veröffentlicht werden. Um die historische Bedeutung dieser Auszeichnungen zu würdigen, ist zu bemerken, daß sie u. a. die Vorträge enthalten, die der Verfasser dem Kaiser Alexander III. gehalten hat, ferner Notizen über den Aufenthalt in Abbas-Tuman, wo er dem Groß fürsten-Thronfolger Georg Alcxandrowitsch Unterricht im inter nationalen Staatsrecht erteilt hat. Auch eine bemerkenswerte Charakteristik der gesellschaftlichen Strömungen in St. Petersburg in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts befindet sich darunter. — Die Odessaer Brüderschaft des heiligen Andreas will eine Sammlung von Aufsätzen zur Widerlegung der Lehren von Leo Tolstoj drucken lassen. Tausende von Exemplaren dieser Sammlung sollen unentgeltlich im Volke verteilt werden. — »Skizzen zur Geschichte der russischen Litteratur und Aufklärung vom Anfänge des 19. Jahrhunderts an-, ist der Titel eines von Professor N. Bulitsch hinterlassenen und jetzt im Druck erschienenen Manuskripts. — Der erste Band von Titows -Be schreibung slawisch-russischer Handschriften- ist erschienen. — Vom Mitglieds der Russischen Geographischen Gesellschaft N. Owßjanny erschienen unlängst die Werke: -Serbien u. die Serben- und -Bulgarien u. die Bulgaren». Sie enthalten eine ausführliche Uebersicht des Kulturlebens dieser slawischen Länder. — -Materialien zur Charakteristik der mittelbulgarischen Sprache» von S. Kulbakin sind kürzlich erschienen. — Eine Subskription auf die gesammelten Werke von G. Brandes, A. Schopenhauer und Wl. Ssolewjow ist eröffnet. — -Um die Wende des Jahr hunderts» ist der Titel eines Prachtwerkes, das nächstens erscheinen und eine Uebersicht der wissenschaftlichen und kulturellen Errungen schaften des neunzehnten Jahrhunderts enthalten soll. — Der 10. Band von -Beschreibung der Akten und Dokumente des Archivs des heiligen Synods für 1130- ist erschienen. — In Warschau soll ein illustriertes Wörterbuch der polnischen Sprache und in Paris ein -Uivrs ck'or äo Io, voblssss russs» erscheinen. Unter den in den letzten Monaten erschienenen russischen Büchern hat keines ein so großes Aussehen erregt und einen so großen Absatz erzielt wie Weressajews -Aufzeichnungen eines Arztes». Es ist in zweiter Auflage erschienen und auch schon mehrfach übersetzt worden. Von demselben Verfasser sollen nächstens drei neue Novellen -Bei der Umkehr», -Der Alarm» und -Ein Ereignis- erscheinen. — Der Akademiker A. Ssobolewskij hat sein siebenbändiges Werk: -Die großrussischen Lieder- be endigt; es wurde auf Kosten des Großfürsten Michailowitsch ge druckt. — Der Professor des Sanskrit F. Schtscherbatskij arbeitet an einem Werke -Die Logik in Indien». — Professor Mandelstamm von der Helsingforser Universität erhielt eine Substdie von 7000 finnische Mark zur Herausgabe eines schwedisch-russischen Lexikons. — Ein interessantes Material zur Geschichte Rußlands in den Jahren 1845 bis 1890 wurde unlängst im 4. Bande von I. Grots -Arbeiten- veröffentlicht. — Der Privatdozent der St. Peters burger Universität P. Syrku ist aus Rom zurückgekehrt und wird nun sein in der vatikanischen Bibliothek gesammeltes Material über die Geschichte der litterarischen und kulturellen Beziehungen der Südslawen mit Rußland verarbeiten. — Von S. Bulitsch ist eine -Uebersicht der Geschichte der Sprachenkenntniß in Rußland zu erwarten. Von A. Jassinskij erschien ein Werk -Studien u. Unter suchungen über die gesellschaftlichen u. wirtschaftlichen Zustände Böhmens im Mittelalter». Bd. I. (2 R. 50 K.) — Frau Lichatschow, deren Werke über die weibliche Bildung in Rußland von der Akademie der Wissenschaften durch eine ehrenvolle Erwähnung ausgezeichnet wurden, hat neuerdings -Materialien zur Geschichte der weiblichen Bildung in Rußland, 1856—1880» herausgegeben. — N. Storoshenko wird nächstens eine Sammlung von Ab handlungen über Shakespeare herausgeben, worin sich auch eine -Geschichte der Shakespeare-Kritik in Deutschland- befinden soll. — Vom Akademiker A. Wesselowskij wird ein größeres Werk über »Shukowskij und die Romantik- erwartet. — Nachdem kürz lich die Korrespondenz N. Gogols in vier starken Bänden (bei A. F. Marcks in St. Petersburg) erschienen ist, haben sich nun verschiedene russische Kritiker, u. a. Kotljarewskij, Ostrogradskij und Schönrock, bewogen gefunden, litterarhistorische und kritische Abhandlungen über den Verfasser der -Todten Seelen» zu schreiben. — Panajcw beginnt jetzt mit der Veröffentlichung seiner Er innerungen an Turgenjew und Bjelinskij. — Noch nicht ver öffentlichte Briefe von I. Turgenjew werden jetzt gleichzeitig in drei russischen Zeitschriften gedruckt: -Nowpj Mir- druckt 10 Briefe an den Bibliographen Poltorazkij, »Rußkaja Mrffsl» 14 Briefe an Nekrassow und -Jeshemeßjatschnyja Ssotschinenija- eine Reihe von Schriften an A. Herzen. Mereshkowskij hat eine Abhandlung unter dem Titel -Die Liebe und der Tod nach L. Tolstojs Werken» geschrieben. — M. Masajew schreibt ein Werk über die neue russische Litteratur. — Der bekannte Kritiker Skabitschewskij veröffentlichte eine be merkenswerte Studie unter dem Titel -Die neuen Strömungen in der jetzigen russischen Litteratur-, worin er bemerkt, daß der seit fünfzig Jahren herrschende Naturalismus von den neuen Richtungen: Dekadenz, Symbolismus, Stimmungsdichtung und Sittenpredigt abgelöst worden ist.— Der unermüdliche P. Boborykin hat einen neuen Roman -Für den Glauben- beendigt. Er schildert darin das Suchen des religiösen Ideals im Volke und in den gebildeten Klassen. Auch ein neues Theaterstück aus der Finanz-
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