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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1902
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- Deutsch
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dem deutschen Verlage und Sortiment, insbesondere dem Buchhandelsplatz Leipzig Ansehen und Gewinn bringen würden. An die Frage anknüpfend, die der Herr Vorsteher an den Antragsteller Herrn Titze gerichtet habe, mit Hilfe welcher Ersparungen im Haushalt die Einstellung des 1000 ^-Postens für den Buchgewerbeverein ermöglicht werden könnte, erlaube er sich, dem Vorstande eine entsprechend geänderte Aufstellung des Haushaltplans zu überreichen. Er fasse sich zum Schluß dahin zusammen, daß der Verein der Buchhändler zu Leipzig mit der weiteren Bewilligung seines früheren Jahresbeitrags seinem eigenen Interesse diene und daß er die Hergabe der Summe auch unter den jetzigen Einschränkungen leisten könne. Herr Vorsteher Credner: Es sei dem Vorstande recht leid gewesen, daß sich die gegenwärtige finanzielle Lage des Vereins zur Zeit zu wenig günstig gestaltet habe, um auch für das laufende Jahr die Gewährung des früheren Jahres beitrags an den Buchgcwerbeverein zu ermöglichen. Der Betrag von 1000 ^ hätte sich übrigens trotz der im Vorjahre durch den Konkurs der Leipziger Bank erlittenen Verluste immerhin erübrigen lassen, wenn der Verein im laufenden Jahre nicht auf eine Ausgabe von 8000 bis 10 000 ^ gefaßt sein müßte, die der Umbau im Buchhändlerhause für die Zwecke der Lehranstalt erfordern könnte. Die Höhe dieser Kosten sei zur Zeit noch nicht abzusehen. Jedenfalls müsse ein großer Teil davon dem Vereinsvermögen entnommen werden. Unter diesen Umständen habe sich der Vorstand nicht ent schließen können, den Beitrag an den Buchgewerbeverein auch diesmal zu beantragen. Wenn übrigens von den Vorrednern aus dem Interesse des Leipziger Buchhandels ein gewisses Maß von Verpflichtung gegenüber dem Buchgewerbeverein hergeleitet werde, so dürfe er wohl daran erinnern, daß gerade aus dem Leipziger Buchhandel so bedeutende freiwillige Beiträge für den Buchgewerbeverein geflossen seien, daß allein durch diese schon die Möglichkeit gegeben gewesen sei, mit dem Hausbau des Buchgewerbevereins zu beginnen. Das sei zu einer Zeit geschehen, als buchgewerbliche Firmen, die hierbei doch in erster Linie interessiert seien, mit ihren Beitragsleistungen noch sehr zurückgehalten hätten. Diese seien erst nach dem Eintreten des Buchhandels allmählich auch herangekommen. Er erinnere ferner daran, daß sowohl der Börsenverein, als auch der Verein der Buchhändler zu Leipzig alljährlich hohe Beiträge an den Buchgewerbeverein geleistet hätten. Es sei aber bisher nicht bekannt geworden, daß buchgewerbliche Vereine, die Buchdrucker-und Buchbinder-Vereine, Innungen u. s. w. Jahresbeiträge für den Deutschen Buchgewerbe- vcrein in ihre Haushaltpläne eingesetzt hättten. Man dürfe also dem Buchhandel keinen Vorhalt machen, dieser und insbesondere auch der Leipziger Buchhandel sei ein treuer Freund des Buchgewerbevereins. Wenn es dem Leipziger Buchhändlerverein aber nicht möglich sei zu geben, so schiene ihm der Hinweis auf die bisher weniger hervorgetreteue Freigebigkeit der eigenen zugehörigen Vereine nicht unbe rechtigt. Wenn man den Haushaltplan des Leipziger Buchhändlervereins ansehe, so finde sich da, was doch gewiß bemerkenswert sei, z. B. keine Spur von Ver waltungskosten. Eine fast undenkbare Thatsache bei einem Verein von gegen 750 Mitgliedern und einer sehr umfassen den Organisation und Wirksamkeit. Alles das, was an Lei tung des Ganzen erforderlich sei — und das sei nicht gering —, werde durch die eigene, ehrenamtliche, unentgeltliche Arbeit des Vorstandes und der Ausschüsse geleistet. Der Vorstand habe also jahraus, jahrein dem Vereine namhafte Beträge erspart, das vorhandene Vermögen sei zum größten Teil ein Ergebnis seiner persönlichen Arbeit, er dürfe also auch vom reiu persönlichen Standpunkte aus gegen un zeitgemäße Ausgaben sich auflehnen. Wenn freilich die Hauptversammlung den Jahresbeitrag beschließe, so habe seine Gewährung zu erfolgen. Sie werde dann selbstverständlich erfolgen; aber der Vorstand würde diesen Beschluß bedauern. Schatzmeister Herr Rudolf Winkler: Zu den Aen- derungsvorschlägen im Haushaltplan, die Herr vr. Volkmann dem Vorstande eingereicht habe, dürfe er bemerken, daß, wie in jedem sorgfältig aufgestellten Hnushaltplane, so auch in dem des Leipziger Buchhändlervereins die Einnahmen nach niedriger, die Ausgaben nach hoher Schätzung eingesetzt seien. Nur auf diesem Wege sei es möglich, unliebsamen Fehl beträgen zu begegnen. Da sei es natürlich nicht schwer, durch Hinaufsetzung der elfteren und Herabsetzung der letzteren bei einem Gesamtbeträge von 13 000 ^ selbst den verhältnis mäßig hohen Betrag von 1000 ^ bequem unterzubringen und die Möglichkeit seiner Zulassung herauszurechnen. Auf die einzelnen Posten könne er hier nicht eingehen, nur die von Herrn vr. Volkmann vorgeschlagene Erniedrigung des Ausgabepostens für Drucksachen finde er bemerkenswert. Sie habe ihn als Schatz meister des Vereins mit Befriedigung erfüllt, und er dürfe sich wohl der Hoffnung hingeben, diesmal von der Druck firma Breitkopf L Härtel eine im Preise wesentlich herunter gesetzte Rechnung vorgelegt zu erhalten. (Große Heiterkeit.) An anderen Ersparungen im Haushalt sei unter den obwaltenden Umständen nicht zu denken. Er gestehe, daß die Zumutung an den Vorstand, den von diesem und dem Rechnungs ausschuß sehr sorgfältig erwogenen Haushaltplan zu grinsten der Erlangung einer pflichtgemäß abgelehnten Unterstützung nachträglich zu ändern, diesen nicht angenehm berührt habe. Wenn die Hauptversammlung aber vielleicht beschließe, daß der Vorstand den in Frage kommen den Betrag aus dem Vereinsvermögen nehme, so sei das etwas anderes, die Hauptversammlung habe das Recht, über das Vereinsvermögen zu verfügen. Im übrigen begrüße er den Buchgewerbeverein zu dem Erfolge des auch ihm nicht erspart gebliebenen Verlustes beim Kon kurse der Leipziger Bank, der ihm von opferwilligen Freunden nicht nur voll gedeckt, sondern, wie Herr vn. Volkmann wörtlich sich ausgedrückt habe, sogar über das Erfordernis hinaus gedeckt worden sei, so daß sich also aus dem Verlust ein Gewinn ergeben habe. (Große Heiterkeit.) Herr vr. Volkmann: Er müsse zunächst der letzten Ausführung des Herrn Vorredners widersprechen und dessen Annahme, daß der Verlust des Bnchgewerbevereins über einen Betrag hinaus gedeckt worden sei, auf ein Miß verständnis zurückführen. Wenn ferner der Jahresbeitrag von 1000 ^ an den Buchgewerbeverein nicht anders gedeckt werden könne, als durch Entnahme aus deni Vermögen des Leipziger Buchhändlervereins, so möchte er darum bitten, daß die Hauptversammlung in diesem Sinne beschließe. Herr Adolf Foerster: Der Vorstand werde seine Ab lehnung des Beitrages gewiß reiflich erwogen haben. Die Hauptversammlung müsse dem Vorstande mit diesem Ver trauen entgegenkommen und den Posten von 1000 für den Buchgewerbeverein auch ihrerseits ablehnen. Der Buch gewerbeverein habe übrigens Hilfsquellen an der Hand, die er nur mit Geschick zu nutzen brauche, um außer Verlegen heit zu sein. Er gebe eine bekannte und gut eingeführte Fachzeitschrift heraus, die finanziell nutzbar gemacht werden sollte; auch seine anderweitigen Veranstaltungen brauchten nicht kostenlos jedermanns Besuche freizustehen; wenn ihr Be such für den Fachmann notwendig sei, so hindere den Buch gewerbeverein nichts daran, Eintrittsgelder zu erheben. Herr Johannes Friedrich Dürr tritt seinerseits warm dafür ein, daß die Bitte des Buchgewerbcvereins ge nehmigt werde, da ein Freund den andern nicht in der Not plötzlich im Stiche lassen dürfe. Er gäbe aber anderseits gern zu, daß der Vorstand des Leipziger Vereins als guter
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