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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1902
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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1692 Nichtamtlicher Teil. 45, 24. Februar 1902. Reihe von kauflustigen Interessenten zuweisen konnten, wofür die betreffenden Fabriken mehrfach ihren Dank aussprachen. Auch mit Führungen und Demonstrationen technischer Natur ist neuerdings in dieser Abteilung begonnen worden. Der Besuch unserer Ausstellungen im Deutschen Buch gewerbehause war ein hocherfreulicher; er betrug 39 451 Per sonen gegen 18 757 in der Zeit vom 20. Mai bis 31. De zember 1900. Ein illustrierter Führer dient seit kurzem zur leichteren Orientierung unserer Besucher. Zu unserem größten Leidwesen wurde der im Februar angekündigte Be such Seiner Majestät des Königs Albert, des hohen Protektors unseres Vereins, wegen des ungünstigen Befindens desselben in letzter Stunde wieder abgesagt. Dagegen er freuten uns Herr Äeheimrat Roscher vom Kgl. Ministerium des Innern zn Dresden und Herr Geheimrat Lewald vom Reichsamt des Innern zu Berlin mit ihrem Besuche, woraus wir aufs neue das wohlwollende Interesse ersahen, das Staats- und Reichsregierung unseren Bestrebungen widmen. Die Arbeit des Buchgewerbemuseums galt, wie bereits erwähnt, in erster Linie dem Ausstellungswesen, wobei planmäßig in folgenden drei Richtungen vorgegangen wurde: 1. Ausstellungen aus den Beständen des Museums. Hierher gehörte die Uebersicht über die Geschichte der Druck schrift, die Entwickelung des Holzschnittes bis zum Beginn des neunzehnten Jahrhunderts und die Geschichte des Buch einbandes in Nachbildungen, sowie die Vorführung dänischer Bucheinbände und Accidenzen. 2. Ausstellungen, die eine Uebersicht über ein ganzes Gebiet buchgewerblicher Produktion oder über die gesamte Arbeit einzelner Künstler geben sollen, so die Ausstellung von Lithographien, von buchgewerblichen Erzeugnissen aus Oesterreich-Ungarn, des Verlages S. Fischer, der Künstler Lunois, Orlik, Heine, Grimm, Tiemann. 3. Ausstellungen zur besonderen Anregung auf einem bestimmten Gebiet, wie die Ausstellung von Buntpapieren, von Leinenbänden und von künstlerischen Privatdrucksachen. Besondere Hervorhebung verdient die große Frühjahrs ausstellung von Lithographien aller Länder, die einen ausgeprägt wissenschaftlichen Charakter trug und wohl zum ersten Male dieses hochinteressante, in sich geschlossene Gebiet graphischer Kunst erschöpfend vor Augen führte. Ein ge druckter Führer wurde dazu herausgegeben, der Geschichte und Technik eingehend behandelt. Führungen zur Erläuterung aller dieser Ausstellungen fanden teils öffentlich, teils in angemeldeten Gruppen oder nur für die eingeladenen Mitglieder regelmäßig statt. Be sonders bot die Ausstellung »Die Kunst im Leben des Kindes« Gelegenheit zu anregender Fühlungnahme mit der Lehrerschaft und zu thätigem Eingreifen in die zeitgemäße Bewegung zu künstlerischer Erziehung der Jugend. Als praktische Erfolge unserer Ausstellungen können wir greifbare Anregungen auf dem Gebiete der Buntpapier herstellung und der kleineren Privatdrucksachen bezeichnen, die hoffentlich noch weitere Früchte tragen. Demgegenüber sind die Arbeiten in der Bibliothek und in den Sammlungen nur langsam vorgeschritten. Die Vermehrung der Blattsammlung war eine besonders starke, der Zuwachs beträgt hier die Hälfte des ganzen Bestandes zu Beginn des Jahres 1901. Der schönen Bunt papiersammlung wurde oben schon gedacht; von sonstigen Neuerwerbungen sind hervorzuheben Einzelblätter bedeutender Meister zur Technik der graphischen Künste und einzelne Blätter älterer Zeit, ferner Druckproben, Gelegenheitsarbeiten und Proben der Vervielfältigungsverfahren, endlich Nach bildungen zur Geschichte der Schrift und der Illustration. Alle diese Blätter wurden, ihrem Werte entsprechend, ver schiedenartig aufgelegt und in Kastenmappen untergebracht. In der Bibliothek wurden die kleineren Drucksachen, Kataloge, Prospekte, kleine Gelegenheitsdrucke u. s. w. in Kästen verschiedenen Formats untergebracht und aufgestellt. Desgleichen wurden die Schriftgießereiproben, soweit sie nicht gebunden sind, nach Schriftgießereien alphabetisch geordnet, in Kästen untergebracht und aufgestellt. Es besteht die Absicht, eine doppelte Sammlung von Schriftgießereiproben anzulegen, einmal alphabetisch nach Schriftgießereien und zweitens sach lich nach Schriftgattungen. Wir rechnen dabei auf regel mäßige Zusendung aller Neuerscheinungen auf diesem Gebiete in je zwei Exemplaren. Der Bücherbestand wurde ansehnlich vermehrt, um 672 Werke, insbesondere sind wir den Aus stellern der Jahres-Ausstellung und der österreich-ungarischen Ausstellung für reiche Gaben dankbar. An der Bildung einer Abteilung von Platten und Werkzeugen wurde weiter gearbeitet. Die Abteilung ist nahezu vollständig, sie soll im Herbst der Oeffentlichkeit übergeben werden. Hocherfreulich ist die Erwerbung der ge samten Einrichtung einer Druckerei im Jahre 1700 (Verlag und Druckerei Schuster's Wwe. in Salzwedel). Die Druckerei, die außer der Presse auch Setzkasten, Farbtisch, kurz alles Zubehör enthält, soll gleichfalls im Laufe des Sommers auf gestellt werden. Das Lesezimmer wurde im Ganzen von 5422 Personen besucht. Wir zweifeln nicht, daß der Besuch noch ein weit stärkerer sein wird, sobald die Katalogisierung der Blatt- sammlungen und die Ausarbeitung des Realkatalogcs über den Bücherbestand vollständig sein werden, die Benutzung somit außerordentlich erleichtert sein wird. Auch nach aus wärts ist die Verwaltung des Museums thätig gewesen. Teils haben wir auswärtige Ausstellungen unterstützt, teils hat der Direktor des Museums Vorträge gehalten, die ihrer seits wiederum mit kleinen Ausstellungen verknüpft waren, so in Elberfeld, Offenbach a. M., Frankfurt a. M., Halle a. S., Danzig, Königsberg und Altenburg. Endlich ist noch zu er wähnen, daß der Direktor seitens des Kgl. Ministeriums des Innern zu Dresden mit der Abfassung von Regeln für die Bewahrung und Erhaltung von älteren Büchern und Einzel blättern betraut wurde. Er hat dabei die Bereitwilligkeit des Museums, Auskunft über alle einschlagenden Fragen zu geben, auch wohl Wiederherstellungsarbeiten ausführen zu lassen und zu überwachen, versichert, und das Ministerium hat seiner Genugthuung üoer diese Erklärung Ausdruck gegeben. Vorträge in der Gutenberghalle wurden auch im ver gangenen Jahre unter starker Beteiligung der Prinzipale und Gehilfen abgehalten. Es sprach der Direktor des Buch gewerbemuseums vr. R. Kautzsch an drei Abenden über »Die Illustration« und der erste Vorsteher vr. L. Volkmann über --Wege und Ziele der deutschen Buchausstattung«. Sämtliche Vorträge, über die in der Vereinszeitschrift aus führlich berichtet ist, wurden durch Lichtbilder erläutert. Die Kommission für die deutsche Buchgewerbe- Ausstellung in Paris 1900 hat im April 1901 nach nahezu vierjähriger Thätigkeit ihre Arbeiten erledigt. Die Einnahmen und Ausgaben balancieren mit 86 941 ^ 43 H. Der größte Teil der Ausgaben entfällt auf das Ausstellungs mobiliar und die Ausstattung, die rund 43 000 erfor derten. Für Verpackung und Fracht mußten rund 10 000 für Gehalte der Ausstellungsbeamten in Paris 12 500 ^ aufgewendet werden. Für direkte Verkäufe wurden an die
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