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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1902
- Sprache
- Deutsch
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^ 45, 24. Februar 1902. Nichtamtlicher Teil. 1693 Aussteller 4000 gezahlt, außerdem aber uoch für etwa 3000 Verkäufe vermittelt. Der Erfolg war auch äußerlich ei» sehr guter, denn von 142 Firmen haben 134 Auszeich nungen erhalten. Unsere Vereinszeitschrift, »Archiv für Buch gewerbe«, ist durch den Beschluß der außerordentlichen Hauptversammlung vom 2. Juli 1901 in ein neues Stadium ihrer Entwicklung getreten, da sie infolge der Erhöhung des Mitgliederbeitrages jetzt sämtlichen Mitgliedern kosten los gegeben wird. Das Archiv erforderte eine weit ge ringere Zuwendung, als im Voranschläge angefetzt war, was darauf zurückzuführen ist, daß nicht nur die Bezugsgelder, sondern auch die Anzeigenerträgnisse über die veranschlagten Summen hiuausgingen, während die Ausgaben innerhalb des Voranschlages blieben. Es war nur ein Zuschuß von 4183 ^ 87 H gegenüber 7700 des Voranschlages er forderlich, und wenn wir auch diesmal noch eine Beihülfe in den Haushaltsplan einsetzen mußten, so zweifeln wir doch nicht, daß sich die Zeitschrift allmählich decken wird und uns als geistiges Band zwischen unseren Mitgliedern dauernd von größtem Werte sein dürfte. Für den Mustcraustausch des Deutschen Buch gewerbevereins lagen Ende 1901 bereits 92 Anmeldungen vor, darunter auch eine größere Anzahl aus dem Auslande. Der Preßausschuß wird im neuen Jahre die weitere Wer bung energisch in die Hand nehmen, so daß der im Dezember 1902 erscheinende neue Baud nicht nur au Zahl, sondern auch an Vielseitigkeit der Beiträge den vorigen wesentlich übertreffen wird. Ein ganz besonderes Gewicht wurde im vergangenen Jahre auf die planmäßige Ausbreitung des Vereins und seiner Arbeit über ganz Deutschland gelegt, und schöne Erfolge wurden namentlich durch die lebhafte Tätig keit des Werbeausschusscs erzielt. In 36 Städten bestehen jetzt Pflegschaften des Deutschen Buchgewerbevereins, die sich allmählich zu Kreis- und Ortsvereinen entwickeln sollen. Daß durch Vorträge und Ausstellungen an den verschiedensten Orten eine anregende Wirksamkeit entfaltet wurde, ist bereits angedeutet worden. Besondere Erwähnung verdient hier nochmals die »Kunst im Leben des Kindes«, die als Wander ausstellung durch eine größere Reihe von Städten Deutsch lands und Oesterreichs geführt wird. Außer in Leipzig war sie bis jetzt in Dresden und München ausgestellt, und be sonders in München hatte sie einen durchschlagenden Erfolg. Der Eröffnung durch unser dortiges Vorstandsmitglied, Herrn Generalkonsul v. Oldenbourg, wohnte u. a. der Kultusminister vr. v. Landmann bei, und der künftige bayrische Thronfolger, Prinz Ludwig, zeichnete die Ausstellung mit seinem Besuche aus. Dankbar sei der thätigen Beihülfe des bayrischen Kunst gewerbevereins, der die Durchführung für München über nommen hatte, und speziell des Herrn H. E. Berlepsch ge dacht. Von München soll die Ausstellung nach Nürnberg, Stuttgart, Wien, Darmstadt, Wiesbaden, Kaiserslautern und Frankfurt a. M. weitergehen, so daß sie bereits bis Ende September 1902 fest vergeben ist. Auch sonst wurden auswärtige Bestrebungen des Buch gewerbes nach Möglichkeit gefördert. So haben wir zur Er richtung einer graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in München einen Beitrag von 200 bewilligt und einen jährlichen Beitrag in Aussicht gestellt, sobald unsere eigene Lage dies gestattet, und in Berlin haben wir durch die Be willigung von je 600 auf fünf Jahre den letzten Anstoß zur Verwirklichung des lange ersehnten Berliner Buch gewerbesaales, im Anschluß an unsere Pflegschaft Berlin und unter der Verwaltung der typographischen Gesellschaft, gegeben. Am 7. Dezember 1901 fand die feierliche Ein- üörsenblatt für den deutschen Buchhandel. 69. Jahrgang. weihung des in der Friedrichstraße gelegenen Saales durch unser Berliner Vorstandsmitglied Herrn Kommerzienrat Büxenstein und den ersten Vorsteher statt, und der Buch gewerbeverein hatte es sich nicht nehmen lassen, aus den Be ständen des Buchgewerbemuseums eine Ausstellung darzu bieten. Möchte dieses vorbildliche frohe Ereignis anderwärts bald Nachfolge finden! — So blicken wir auf ein Jahr regster Thätigkeit und schöner Erfolge zurück, doch wissen wir selbst am besten, wie vieles noch nicht erreicht ist und wie unablässig es weiter zu arbeiten gilt. Für die kommende Zeit hat der Verein u. a. die Durchführung der buchgewerblichen Gruppen auf der I. Internationalen Ausstellung für moderne Kunst und De koration in Turin 1902 sowie der Städte-Ausstellung in Dresden 1903 übernommen. Die Betheiligung an der Turiner Ausstellung ist völlig kostenlos, für Dresden wird ein mög lichst geringer Kostenanteil von den Ausstellern erhoben werden. Da beide Ausstellungen für das gesamte Buchgewerbe von weitgehendem Interesse sind, dem Buchgewerbeoerein aber keine Kosten dabei erwachsen, so setzen wir Ihr Einverständ nis mit diesen Maßnahmen voraus. Unsere eigene Arbeit haben wir bereits mit einem Vor- tragscyklus über Farbendruck im neuen Jahre fort gesetzt, woran sich eine ganz hervorragende Ausstellung von Farbendrucken schließt. Wenn wir unablässig nach den höchsten uns erreichbaren Zielen streben und dabei einen ernsten Maßstab an alle Leistungen anzulegen gewohnt sind, so sind wir uns bewußt, daß wir damit, nur das Beste des gesamten deutschen Buchgewerbes im Auge haben, aber auch, daß wir dazu der treuen Gesinnung und thätigen Mitarbeit aller unserer Freunde und Mitglieder bedürfen. Und darum bitten wir Sie alle auch für das kommende Arbeitsjahr. Kleine Mitteilungen. Deutscher Buchgewerbeverein. — Die am letzten Sonn abend, den 15. d. M., eröffnete Ausstellung von Farben drucken aller Verfahren im Erdgeschoß des Deutschen Buch- gerverbehauses ist in der abgelaufenen Woche vollends ergänzt worden und erfreut sich bereits eines lebhaften Besuches. Im Westsaal sind ältere Farbenstiche und Farbenholzschnitte vom fünf zehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts ausgestellt. Daran schließt sich im großen Hauptsaal (links vom Eingang) die Ausstellung der modernen graphischen Kunst in Farben. Auf der rechten Seite bereitet eine Zusammenstellung von älteren Farben drucken der photomechanischen Reproduktionsmethoden auf den dritten Saal vor, der die modernen Vervielfältigungsverfahrcn in Farben aufweist. Die in diesem Umfange und dieser Form noch nie gebotene Möglichkeit, die verschiedenen Verfahren miteinander zu vergleichen, sowie der außerordentliche künstlerische Wert so vieler Blätter sichern der Ausstellung das größte Interesse nicht nur der Fachleute, sondern auch aller Freunde der Kunst. Im Verlauf der nächsten Woche wird ein ausführlicher Katalog über die Aus stellung erscheinen. Unzüchtige Ansichtspostkarten. Entscheidung des Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) — Das Landgericht I in Berlin hat am 28. Oktober v. I. den Verlagsbuchhändler Richard Gardau wegen Vergehens gegen Z 184, 1 (»iox UsivLs») zu 60 Geldstrafe verurteilt und außerdem auf Unbrauchbar machung der inkriminierten Postkarten erkannt. Der Angeklagte hat in zwei Berliner Zeitschriften zwei Postkarten-Serien: »blo- ebarwantss aotrioss», 20 Bilder, und »Hochzeitsreise«, 6 Bilder, angezeigt und auch in seinem Geschäfte verkauft. Die Bilder der ersten Serie zeigen trikotbekleidete Frauen; sie sind nach dem Ur teile als unzüchtig anzuschen und verletzen mindestens das Scham- und Sittlichkeitsgefühl. Daß die Bilder nur Scenen vom Pariser Theater darstellen, ist für uns, so heißt es im Urteile, gleichgiltig, mindestens sind die Bilder in der Ocffentlichkeit der Schaufenster geeignet, das Schamgefühl gröblich zu verletzen. Zwei Bilder der -Hochzeitsreise- sind unzüchtig; das eine stellt ein halbentkleidetes Paar dar, das andere ein Schlafzimmer mit einem brennenden Lichte und lauter umherliegendcn Kleidungsstücken. Diese sind, so 227
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