Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-06-13
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010613
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190106133
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19010613
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-13
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erklärung zu den Verhandlungen der Vörsenvereins-Hauptversammlung. (Vcrgl. Bbl. Nr. 128.) Aus den mich betreffenden Erwiderungen des Herrn Heinze in Dresden in Nummer 128 des Börsenblattes will ich zwei herausgreifen, um daran darzuthun, daß das, was ich habe Vorbringen wollen, keineswegs unverständlich, geschweige seine Ausführung unmöglich sei. 1. Gegenüber der gewiß hohen Ziffer von 1747 Büchern, die mit einem geringeren Rabatt als 25 Prozent abgegeben werden, ist die Statistik erst dann beweiskräftig, wenn gleicherzeit ermittelt wird, welchen Teil diese 1747 Werke in dem Gesamtumsatz der 18 500 Titel des Volckmarschen Kataloges einnehmen. 2. Wenn Herr Heinze meint, ich verlange Unmögliches, denn dazu müßten alle Verleger vorgeladen werden, um eid liche Erklärungen abzugeben, so erwidere ich, daß dies gar nicht nötig wäre, daß dagegen gewiß einer der Herren Bar sortimenter das Absatzverhältnis dieser minder rabattierten Werke ermitteln würde, natürlich nicht nach Ziffern, sondern nach dem proportionalen Verhältnis von dem Gesamtabsatz der 18 500 Werke. Jeder Statistiker wird wissen, was ich meine und meine Ansicht für berechtigt halten. Dabei muß ich gestehen, daß es mir von meinem Standpunkte aus er wünscht wäre, ermittelt zu sehen, wie viele Barartikel und wieviel Artikel darunter wären, die in Jahresrechnung ge liefert werden. Um nicht die Meinung aufkommen zu lassen, als ob ich pro ävmo das Wort ergriffen hätte, will ich neben her erwähnen, daß ich selbst nie unter 25 Prozent rabattiert habe, daß ich stets meinen Geschäftsfreunden in Jahres rechnung liefere, auch stets vom Preise des Einbandes den selben Rabatt wie vom Werke selbst gebe und Buchbindern gar nicht oder nur mit dem Rabatt berechtigter Wieder verkäufer liefere. Auch bin ich weder Mitglied irgend eines Verleger-Vereins, noch der Verleger-Kammer. Wie ich mit ganzer Seele seit Jahrzehnten und zumal in letzter Zeit bemüht gewesen bin, die Einigung und den Frieden zu fördern, der nun endlich erreicht ist, so würde ich anderseits keinen Augenblick mich besinnen, aus dem Börsenverein auszutreten, wenn die Heinzeschen Anträge zum Beschluß erhoben werden sollten. Berlin, den 1l. Juni 1901. Carl Müller-Grote. Sonderausstellung dekorativer Kunstblätter neuerer deutscher Meister im Kunstgewerbe-Museum zu Berlin. Wie wir bereits in Nr. 119 d. Bbl. vom 24. Mai kurz mitgeteilt haben, hat der Direktor der Bibliothek des König lichen Kunstgewerbe-Museums, Herr vr. P. Jessen, seinen Verdiensten um das deutsche Buchgewerbe ein neues hinzu - gesügt durch Veranstaltung der obengenannten Ausstellung. Wohlgeordnet nach den Künstlern finden wir im Lichthofe des Kunstgewerbe-Museums reiche Schätze jedem Interessenten bequem, übersichtlich und unentgeltlich zugänglich gemacht. Bis zum 30. Juni, wenn nicht länger, ist diese bedeutsame Ausstellung wochentäglich (außer Montags) von 10—4 Uhr, Sonntags von 12—6 Uhr geöffnet. Kein Kollege wird sie verlassen, ohne dauernde Eindrücke und hohen Genuß em pfangen zu haben. In dem kleinen gedruckten Handweiser, der dem Besucher sofort einen Ueberblick über das Gebotene giebt, der aber wohl bald vergriffen sein wird, sagt Herr vr. Jessen: »Die Bib liothek des Königlichen Kunstgewerbe-Museums hat in den letzten Jahren als Ergänzung ihrer reichhaltigen Vorbilder sammlungen aus älterer Zeit, der Ornamentstiche, Buch ornamente u. a. eine Sammlung künstlerischer Blätter aus dem neunzehnten Jahrhundert angelegt, die unter irgend einem Gesichtspunkt dekorative Anregung bieten. Diese Er findungen haben die Künstler nicht in der Absicht zu Papier gebracht, der Zierkunst oder dem Kunstgewerbe Vorbilder zu geben. Es find vielmehr Schöpfungen, deren Zweck es nahe legte, den Stoff dekorativ anzuordnen oder ornamental aus zugestalten. Erstens Blätter, wie sie bei festlichem Anlaß oder für frohe Geselligkeit geschaffen werden, Einladungen, Tisch- und Speisekarten, Festprogramme, Theaterzettel, Diplome und andere Gelegenheitsblätter ernster und heiterer Art; diese Gattung ist besonders in den Künstlervereinen mit Liebe gepflegt worden. Eine zweite Gruppe ist aus Geschäfts bedürfnissen entstanden: Anzeigen, Empfehlungskarten, Pro spekte und ähnliches. Ein dritter ergiebiger Tummelplatz der dekorativen Phantasie ist von Alters her die Buchkunst gewesen, deren Gebiet sich im neunzehnten Jahrhundert so überraschend erweitert hat; hier kommt weniger die eigent liche Illustration in Betracht, als die vielerlei vom Texte unabhängigen Beigaben, die Umschläge, Titelblätter, Noten titel u. a. m. Auch die Ux libris, soweit sie vou Künstlerhand geschaffen sind, fügen sich dieser Gruppe an. Nebenher aber sind viertens auch mancherlei dekorativ wirksame Kunstblätter entstanden, die als Wandschmuck oder für die Mappe des Kunstfreundes bestimmt sind und ihren Zweck in sich selber tragen. So mannigfach wie die Anlässe und die Zwecke aller dieser Schöpfungen sind auch die Techniken, in denen sie ausgeführt sind. Neben dem Linienkupferstich der früheren Jahrzehnte ist die Radierung fast ohne Unterbrechung geübt worden. Im mittleren Drittel! des Jahrhunderts wußten die Künstler besonders den Steindruck (bezw. die Lithographie) mit Liede und Sorgfalt zu handhaben. Später haben sie es nur zu oft dem Photographen überlassen, ihre Zeichnungen mechanisch zu reproduzieren. Für den Buchschmuck dienten früher der Holzschnitt und heute die Zinkätzung Im letzten Jahrzehnt üben die Künstler wieder selber die graphischen Techniken und haben dadurch vielerlei neue Wirkungen erzielt, die besonders dem Druck in mehreren Farben zu gute ge kommen sind. Die Sammlung des Kunstgewerbe-Museums enthält Arbeiten aus verschiedenen Ländern. Franzosen, Engländer, Amerikaner, Niederländer, Skandinavier haben sich bald auf diesem, bald auf jenem Gebiete glänzend be- thätigt. Und doch sind die deutschen Künstler mannigfacher und tiefer als sie alle. Die Schöpfungen deutscher Meister sind so zahlreich, daß der weite Lichthof nur für eine Auswahl Platz bot. Die Ausländer müssen später einmal vorgeführt werden. Wie in der Sammlung, so ist auch in der Ausstellung das Werk jedes einzelnen Künstlers vereinigt. Sie sind mög lichst nach den Städten gruppiert, in denen sie hauptsächlich gewirkt haben oder noch heute schaffen. Sie nach Epochen zu ordnen, war nur in großen Zügen und ohne Verbindlich keit im einzelnen möglich; man wird rechts vom Eingang mehr die älteren, an das Historische anschließenden Richtungen, links vorwiegend die neueren Tendenzen erkennen. Die Mitte behaupten füglich Adolf von Menzel und Max Klingerr. Man kann wohl kaum mit kürzeren und treffenderen Worten in die Ausstellung selbst einführen. Es schließt sich hieran eine Uebersicht über die Künstler, die an den einzelnen Wänden in 1100 Blättern vorgeführt werden. Wir müssen uns darauf beschränken, aus der Fülle eine Auswahl heraus zugreifen, um den Besuchern der Ausstellung einen Leitfaden an die Hand zu geben. Die ersten sechs Wände sind Adolf Menzel gewidmet. Wir finden hier sonst selten vorgeführte Jugendarbeiten des Künstlers, die uns darthun, wie reif das Talent des neunzehn-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder