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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-08-31
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1901
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Zwißler von gestern zurückkommen. Er hat uns, die wir gegen den Entwurf der neuen Satzungen gestimmt haben, ausdrücklich erklärt, daß wir nicht das Werk des Vorstandes vor uns haben, sondern das Werk einer Kommission. Es ist wiederholt erklärt worden, daß der Verbandsvorstand diesen Satzungen ganz objektiv gegenübersteht, daß sogar Differenzpunkte vorhanden seien, in denen die Herren nicht mit dem Entwurf übereinstimmen. Die gestern erfolgte Ab lehnung des Entwurfs kann also nicht als ein Mißtrauens votum gegen den jetzigen Vorstand angesehen werden (Zu stimmung), und wenn die drei Vereine, zu denen ich auch den Verein, dem ich angehöre, als den vierten anführe, diesen Entwurf zu Fall gebracht haben, so ist es nur geschehen, weil wir glaubten im Interesse der Zukunft unserer Ver einigung so handeln zu müssen. Irgendwelche persönliche Spitze gegen die Herren aus Hannover und Braunschweig, aus Hamburg-Altona und dem Kreise Norden hat uns voll ständig fern gelegen, wir haben ganz sachlich die Debatte geführt, und es war uns vollständig aus dem Herzen ge sprochen, als ein Herr aus München uns gestern abend noch sagte, daß wir den Herren, die diese Arbeit geleistet haben, wenn sie auch scheinbar zunächst fruchtlos gewesen ist, Dank schuldig sind, und zum Zeichen dessen uns von den Sitzen erhoben haben; eine größere Ehrung giebt es in parlamen tarischen Verhältnissen nicht. Ein Beweis eines Mangels an Vertrauen gegen den Verbandsvorstand ist aus keiner der gestern gemachten Ausführungen zu entnehmen. Ich kann nach den Eröffnungen des Herrn Zwißler nur wiederholen, wir bedauern lebhaft diesen Zusammenstoß zwischen der Firma Teubner und Ihnen; wie es möglich war, daß eine so hoch angesehene Firma in dieser Weise Sie brüskiert hat, darüber will ich jetzt nicht weiter sprechen; jedenfalls glaube ich im Sinne der ganzen Versammlung zu sprechen, wenn ich Ihnen danke für das Maß der Geduld, die Sie bei diesen Verhandlungen gezeigt haben. Ich glaube, diese Worte genügen, um Ihnen zu beweisen, daß Sie unser volles Ver trauen haben, und ich möchte den Wunsch, den ich zuerst ausgesprochen habe und den Herr von Zahn wiederholt hat, zum drittenmal aussprechen: zeigen Sie, daß Sie der Ab lehnung der Satzungen, wie Sie es gestern gesagt haben, objektiv gegenüberstehen, und versuchen Sie es mit den alten Satzungen, die bald 25 Jahre bestanden haben, auch noch ein weiteres Jahr. Herr Engelhorn: Meine Herren, Herr Goeritz hat an läßlich einer Differenz mit einer einzigen Firma eine recht heftige Apostrophe gegen die Verleger im allgemeinen vom Stapel gelassen. Ich glaube, dazu liegt kein Grund vor, und ich möchte das zurückweisen. Ich würde es bedauern, wenn Herr Goeritz auf dieser Ansicht beharrte, um so mehr als der Verlagsbuchhandel in seltener Einmütigkeit in der letzten Zeit bewiesen hat, daß er bereit ist, für das Sortiment ein zutreten, durch Unterzeichnung der neuen schärferen Erklärung gegen die Schleuderei, und ich glaube, es ist gerade jetzt absolut nicht der Moment, den Verlagsbuchhandel im allgemeinen anzugreifen, sondern eher das Gegenteil wäre am Platze. Herr Goeritz: Auf die letzten Ausführungen des Herrn Engelhorn möchte ich nur erwidern: wir werden nachher bei dem Antrag der Dresdner Buchhändler noch Gelegenheit haben, auf andere Verhältnisse zu sprechen zu kommen. Es liegt mir sehr fern, den Verlagsbuchhandel im allgemeinen anzu greifen; das habe ich auch meines Wissens wohl nicht gethan; ich habe gesagt: es giebt einzelne Verlagsbuchhandlungen. Herr Engel Horn: Ihr Verleger! Herr Goeritz: Ich wandte mich an die Herren, die auf dieser Seite des Saales sitzen, ich habe aber nur von einigen Verlagsbuchhandlungen gesprochen. Gestatten Sie mir einen weiteren Uebelstand hier vorzutragen. Die Bezugs bedingungen für verschiedene Schulbücher sind so kolossal herabgemindert worden, daß sie bereits unter das Maß der geschäftlichen Spesen gekommen sind; und das nenne ich ruinös. Man muß einen Mitarbeiter, dessen Arbeitskraft man nach den verschiedensten Richtungen in Anspruch nimmt, so in seinem Verdienst situieren, daß er frei dasteht. Wenn für den Verleger geschäftliche Schwierigkeiten durch die Er höhung der Druck- und Papierpreise und der Honorare ent stehen, so liegt kein Grund vor, diese ganzen Kosten nach und nach von dem Sortiment einzuziehen, sondern der be troffene Verleger muß sich nach einem anderen Auswege Um sehen, dem Sortiment aber den vollen Rabatt lassen. Das ist das Eine. Das Zweite, was ich noch auf die Ausführungen des Herrn Hartmann erwidern wollte, ist das: unser neues Statut sollte eben den engeren Zusammenschluß des Sortiments bezwecken. Es ist gestern über die Ver trauensmänner so viel gesprochen worden; es sind Ihnen ja Beispiele angeführt worden, wie Mißstände, die in einer Stadt, einem Kreisverein auftauchen, dort einfach begraben werden. Diejenigen, die an der Spitze des Verbands stehen, müssen in der Lage sein, wie durch ein Feuersignal von jedem solchen unangenehmen, aber auch von jedem ange nehmen Vorkommnis sofort Kenntnis zu bekommen, um das wieder weiter zur allgemeinen Kenntnis des Sortiments zu bringen. Sie haben also dem neuen Verbandsvorstand, indem sie ihm die neuen Statuten versagt haben, die Mög lichkeit genommen, den engeren Zusammenschluß wirklich durchzuführen und mit regeren Kreisvereinen zu arbeiten, als es bis jetzt der Fall war. Die Schwierigkeiten sind für uns so unüberwindlich, daß es uns nicht möglich ist, weiter im Verbandsvorstande zu arbeiten. Ich bin vielmehr, wie schon gesagt, der Ansicht, einer der gegensätzlichen Vereine muß den Weg zeigen, wie besser vorgegangen werden kann. Vorsitzender: Meine Herren, gestatten Sie mir noch wenige Worte zu dem, was Herr Hartmann gesagt hat. Ich glaube, in keinem Worte, das ich gesagt habe, hat durch geklungen, daß meine Ablehnung in Beziehung zu setzen ist zu der gestrigen Ablehnung der revidierten Statuten. Mein Freund Wollermann kann mir bezeugen, daß ich von dem Tage an, wo wir diese Statutenrevision zu beraten hatten, einen schweren Kampf gekämpft habe, weil die revidierten Statuten eine Einseitigkeit zu konstruieren gedachten nach dem reinen Sortimenterstandpunkt hin. Und dann bin ich eben nicht in der Lage, die Sache noch zu vertreten, dann bin ich als Verbandsvorsitzender nicht mehr zu gebrauchen, dann müssen Sie eine Sortimenterkammer oder einen Sorti menterbund gründen. So lange wir einen Weg zusammen gehen wollten, konnte ich nicht einen Statutenentwurf befür worten, der innerhalb der gegebenen Grenzen allerdings eine Stärkung des Sortiments bezweckte. Meine Freunde Woller- mann und Goeritz teilen in dieser Beziehung mein Empfinden, sie sind beide ebensogut Verleger, wie sie Sortimenter sind. Ich habe dagegen angekämpft bis zum letzten Augenblick, habe aber gesagt: Wenn die Statuten in der Weise ange nommen werden, wie wir sie unter Ausscheidung störender Punkte schließlich angenommen haben, so möchte ja der weitere Versuch gemacht werden, wie weit sie dem Sortiment dienen könnten, und das habe ich mit meinem Verlegerherzen in Einklang bringen können, insofern ich mir sagte: die Lebensfähigkeit und das Blühen des Sortiments ist auch die Lebensfähigkeit und das Blühen des Verlags, und von diesem Standpunkt aus habe ich gesagt: nun gut, macht den Ver such, seht zu, wie weit ihr kommt; ich will mich nicht dagegen sträuben. Meine Ablehnung aber, ferner im Verbandsvor-
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