Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-08-31
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010831
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190108311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19010831
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-31
- Monat1901-08
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6786 Nichtamtlicher Teil. 203, 31. August 19ul. (Die Sitzung wird wieder eröffnet, der Antrag des Herrn Hartmann, den Punkt 4 zunächst zurückzustellen, wird zurückgezogen und in der Beratung des Punktes 4 fort gefahren.) Herr Mohrmann: Meine Herren, wir Mitglieder des Württembergischen Buchhäudlervereins haben nach jeder Richtung hin sorgfältig erwogen, ob es wohl möglich sein würde, daß wir uns zur Wahl vorschlagen lassen, wir sind aber bei den Verhältnissen, wie sie momentan im Württem bergischen Buchhändlerverein liegen, zu der Ueberzeugung gekommen, daß es unmöglich sein wird, bei uns drei Kollegen zu finden, die die Geschäfte auf sich nehmen können. Es ist selbverständlich unmöglich, die einzelnen Persönlichkeiten, die da in Betracht kommen, hier zu besprechen. Ich selber würde, wie ich das von jeher bewiesen habe, jederzeit bereit sein, für den Buchhandel zu leisten, was in meinen schwachen Kräften steht. Ich bin aber schon so stark in Anspruch ge nommen; ich bin Vorstand des Württembergischen Buch händlervereins, bin Kassierer des Süddeutschen Buchhändler vereins, bin Mitglied der Verlegerkammer, und aus allen diesen drei Aemtern entspringen mir nicht geringe Geschäfte. Ich bin übrigens geschäftlich in derselben Lage, wie Herr Zwißler; ich betreibe mein kleines Verlagsgeschäft mit einer einzigen, nicht buchhändlerisch geschulten Kraft; wenn ich es selbst wagen wollte mit der Verbandsleitung, so würde ich etwas Unmögliches übernehmen. Außerdem habe ich vorhin schon gesagt, daß ich das Gefühl habe, daß der uns betreffende Vorschlag nicht gerade aus einem überwiegenden Vertrauen hervorgegangen ist; in dem Moment, wo unser Verein in diese etwas prononzierte Stellung getrieben worden ist, erscheint mir der Vorschlag, daß wir die Geschäftsleitung übernehmen sollen, mehr als eine kleine Revanche für die Haltung, die wir gestern ein genommen haben. Wir haben diese Haltung eingenommen in der vollen Ueberzeugung, damit dem Wohle des Buch handels am besten zu dienen. Ich kann es ja verstehen, wenn die Herren, die sich so viel Mühe mit der Sache ge geben haben, durch unsere ablehnende Haltung, die die Majorität für sich hatte, heute eine gewisse Verstimmung gegen uns hegen, aber Sie werden zugeben, daß ich mich durch diese Sachlage nicht ermutigt fühle, den Vorschlag, den Sie gemacht haben, anzunehmen. Ich möchte Sie aus allen den angeführten Gründen dringend bitten, von unserer Wahl abzusehen, und schlage dafür den Verein Rheinland-Westfalen vor, der jedenfalls leichter als wir drei geeignete Kräfte in seinen Reihen finden wird. (Zurufe: Bonz, Werlitz und Sie!) (Anderweiter Zuruf: Das geht nicht! Das wären drei Verleger!) Herr Otto Petters-Heidelberg: Meine Herren, ich be- daure, daß eine so wichtige Frage gewissermaßen ins Lächer liche gezogen wird, daß vorhin, als von Herrn Bonz und meinem Freunde Werlitz die Rede war, gelacht wurde. Ich kann die Versicherung geben, so lange ich die Herren kenne, — und es sind mehrere Jahrzehnte — haben sie stets für das Sortiment wie für den Verlag, für die Hebung beider Zweige unseres Berufs ein warmes Herz gehabt. (Bravo!) Herr Mohrmann hat die Ablehnung des Württem bergischen Vereins in längerer Rede begründet. Ich muß sagen, daß ich keinen Verein für besser geeignet halte, als den von Rheinland-Westfalen. Ich will nur unseren Freund Hartmann vorführen, der wiederum bei den diesmaligen Verhandlungen bewiesen hat, wie maßvoll sachlich und mit welch jugendlicher Frische er die Dinge auffaßt. Wir haben in Rheinland-Westfalen Männer, die durch ihre Person die Gewähr geben, daß sie der Sache gewachsen sind und dafür eintreten werden. Ich bitte also, Rheinland-Westfalen in Vorschlag zu bringen. Herr B. Hartmann-Elberfeld: Meine Herren, ich bin Herrn Petters für seine liebenswürdigen Worte sehr ver bunden; ich glaube allerdings, er überschätzt meine Wenig keit. Nichtsdestoweniger ist sich der Verband Rheinland- Westfalen seiner Verantwortung voll bewußt. Ich nehme für uns Rheinländer in Anspruch, daß wir gestern sowohl wie heute in durchaus ruhiger und sachlicher Weise unsere Meinung zum Ausdruck gebracht haben. Wenn manches Sie trotzdem verletzt hat, so bedaure ich das lebhaft; das lag aber nicht in den Personen, sondern in sachlichen Be denken, die wir hatten. Ich habe zehn Minuten mit meinen Freunden, die hier versammelt sind, Rücksprache gehalten und kann Mitteilen, daß der Kreisverein Rheinland-West falen bereit ist, den Vorsitz im Verband zu übernehmen. ;Bravo!) Persönlichkeiten können wir Ihnen heute nicht vorführen; ich für meine Person werde nicht in dem Verbandsoorstand sein; aber jedenfalls werden mein Freund Lader und ich die drei Herren mit allen Kräften unterstützen und ich hoffe von den 200 und einigen Mitgliedern, die unser Verband zählt, daß dort sich drei thatkräftige Männer finden, die für ein Jahr das Amt übernehmen. Herr Petters: Ich schlage vor, die Wahl durch Zuruf oder Erheben von den Plätzen vorzunehmen. Herr Hartmann: Der Kreisverein Rheinland-Westfalen legt Wert auf schriftliche Abstimmung. (Abstimmung) Vorsitzender: Es sind 51 Zettel für Rheinland-West falen gezählt worden, außerdem 2 für Württemberg und ein leerer Zettel. (Bravo!) Herr Hartmann: Meine Herren, Sie haben einmütig den Kreisverein Rheinland-Westfalen zum Vorort erwählt, und im Namen meiner Vereinsgenossen nehme ich die Wahl dankend an und bitte um Nachsicht, wenn wir mit den alten Satzungen, die jetzt zu Recht bestehen, zunächst auf ein Jahr weiter arbeiten. Bezüglich der Uebernahme der Akten u. s. w. muß ich erst mit meinen Vereinskollegen Rücksprache nehmen und werde den Herren dann das Weitere Mitteilen. (Fortsetzung folgt.) Personalnachrichten. Auszeichnung. — Eine hohe Auszeichnung ist dem ersten Borsteher des Börsenvereins, Herrn Albert Brock Haus in Leipzig, durch die von der Regierung der französischen Republik erfolgte Ernennung zum Offizier der Ehrenlegion zu teil geworden. Die - llibliograpüis äs tu Ist-avos-, der wir diese Nachricht entnehmen, begleitet sie mit folgenden warmen Worten: -Mit Vergnügen hat der Lsrsls äs tu llibrairis die Erhebung des Herrn Albert Brockhaus zum Grade eines Offiziers der Ehren legion erfahren. Alle diejenigen Mitglieder unserer Körper schaft, die sich vergangenen Juni nach Leipzig begeben hatten, wissen, mit welcher Autorität und welcher vollendeten Courtoisie der junge Präsident des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler sich der schwierigen Aufgabe entledigt hat, die Arbeiten des vierten Internationalen Verlegerkongresses zu gutem Ende zu führen. Gewiß werden auch alle unsere französischen und aus ländischen Kollegen die hohe Auszeichnung mit warmem Beifall begrüßen, die Herrn Albert Brockhaus von der französischen Re gierung erwiesen worden ist. Die Auszeichnung ehrt auch die deutschen Vereinigungen, die an dieser wichtigen korporativen Kundgebung teilgenommen haben.» Gestorben: am 28. August im hohen Alter von 93 Jahren der Buch händler Herr August Gebhardt in Luzern, Inhaber und bis zuletzt Leiter der unter der Firma seines Namens dort blühenden Sortimentsbuchhandlung. I
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder