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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-02-11
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1904
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- Deutsch
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1390 Nichtamtlicher Leit. ^ 34, 11. Februar 1904. Deutsche Photographien für die Weltausstellung in St. Louis. Die Photographie darf heute als ein Zweig der Kunst betrachtet werden. Diese Tatsache lehrt uns die ganze moderne Entwicklung der Photographie; sie wird aufs neue bestätigt durch die zurzeit im Buchgewerbe-Museum zu Leipzig veranstaltete Ausstellung von Photographien, die die Errungenschaften deutscher Photographen auf der Weltaus stellung in St. Louis darzulegcn bestimmt ist. Längst hat die Photographie aufgehört — wenigstens bei einer ganzen Reihe Amateur- und Berufsphotographen — nur ein rein technisches Verfahren zu sein, das den vom Apparat fest- gehaltenen Teil eines Naturmotivs, gleichviel ob figür lichen oder landschaftlichen Charakters, mit allen Zu fälligkeiten wiedergibt. Statt dessen sehen wir heute, und zwar auch in der hier ausgestellten Kollektion, eine Summe echt malerischer Auffassung, einen Sinn für Raum-, Licht- und Schattenverteilung, ein Empfinden für Farben- und Stimmungswerte, wie sie nur einem wirklich künstle rischen Empfinden eigen sind. Zu dieser Kunst des Photo- graphierens gesellt sich noch die Kunst des Kopiercns. Denn selten wird der Kunstphotograph den von der Platte ge wonnenen Abzug so belassen, wie er aus der Belichtung der Platte hervorgeht, sondern er wird durch allerhand Manipulationen der Geschlossenheit der malerischen Gesamt wirkung nachzuhelfen suchen, indem er manche Stellen des Bildes länger belichtet ckls andre, also abzutönen sucht, wie der Maler, um auch nach dieser Richtung hin seine künstle rische Fähigkeit zu bekunden. Daß bei der heutigen Vervollkommnung der Photo graphie diese gleichzeitig ein ungemein schätzenswertes An schauungsmaterial bietet und selbst dem Künstler viel An regung zu geben vermag, muß ebenfalls zugegeben werden. Wieviel Wissenswertes zeigt sie uns beispielsweise in Auf nahmen von Bölkertppen, wie hat sie uns die Augen geöffnet für die Bewegung von Menschen und Tieren, wie lebendig veranschaulicht sie uns das Milieu der mannig faltigsten Örtlichkeiten, und mit welcher Unmittelbarkeit führt sie uns den Charakter von Persönlichkeiten im Bildnis vor! Die für St. Louis bestimmte Reihe von Photographien enthält außer einigen Reproduktionen nach Gemälden, land schaftliche und figürliche Naturaufnahmen, sowie Porträts. Daß die letztere Kategorie photographischer Aufnahmen be sonders stark vertreten ist, liegt wohl in der Natur der Sache. Hat sich doch die Photographie seit ihrem Erscheinen vorzugsweise mit der Wiedergabe der Persönlichkeit be schäftigt! So sehen wir denn auch hier eine ganze Reihe vorzüglicher Charakterschilderungen, die neben der unmittel baren Lebenstreue auch höchst feinsinnige malerische Eigen schaften bekunden, namentlich durch die Art der Auffassung und Beleuchtung der Köpfe. Hierher gehören die vortrefflichen Bild nisse Paul Heyses, sowie Eduard Grlltzners und seiner Gattin, beide von F. Müller (München); ferner die beiden Bildnisse Sascha Schneiders, von H. Erfurth (Dresden), — das des Grafen Blllow, von Erwin Raupp (Dresden), — das Bildnis eines ältern Herrn, von Gustav Werner (Leipzig) '— und die interessanten Aufnahmen von F. Dühren (Berlin), — H. Lützel (München), — F. Pieperhoff (Halle), — R. Wiehr (Dresden), — Max Lusche (Hof i/B.), — Fr. Benade (Erfurt), — I. Hilsdorf (Bingen), — C. Ruf (Freiburg). Von besonderm Interesse sind auch die Bildnisse und Gruppenbilder von W. Weimer (Darmstadt), die eine außergewöhnliche Beherrschung der photographischen Technik erkennen lassen. Weimer gehört zu jenen Photographen, die die volle Wirkung der Erscheinung von der photographischen Platte beanspruchen und damit jede nachfolgende Tönung beim Kopieren aus schließen. Es fehlt in dieser Ausstellung auch nicht an be merkenswerten Genrebildern, wie die Aufnahmen von R. Dührkopp (Hamburg) und F. Ette lEisleben) dartun. Unter den Landschaftsbildern sind hervorzuheben: die köst lichen Winterbilder von H. Winkel mann (Berlin); das Gebirgsbild von Sivektng (Hamburg) und die intimen Flachlandschasten von O. Ehrhardt (Coswig) und O. Scherf (Krefeld). Ernst Kiesling. Kleine Mitteilungen. Vom Reichsgericht. Bericht über eine Gerichts verhandlung. (Nachdruck verboten). — Am 28. Mai v. I. war vom Landgericht Breslau der Redakteur der -Volkswacht-, Ludwig Radios, wegen Beschimpfung der katholischen Kirche durch einen Artikel »Die katholische Kirche als Bittstellerin« zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Über die Gerichtsverhandlung ver öffentlichte er in seinem Blatt einen ausführlichen Bericht, der, um ein volles Verständnis des Falles zu ermöglichen, auch die Stellen des^ angeschuldigten Artikels wiedergab, in denen die 28.^August^n I. vo^di^eser Anklage frei, .^ier Bericht des An^ habe, die rein historische Wiedergabe der Äußerungen sei eine neue Beschimpfung«. Die vom Staatsanwalt gegen dieses Urteil eingelegte Re vision wurde am 9. d. M. gemäß dem Anträge des Reichs- SAt^e 1424^^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ sn a Druckfehler-Berichtigung. — In dem Artikel »Die Wissenschaft und der deutsche Buchhandel III.« in Nr. 30 d. Bl. vom 6. Februar 1904 bitten wir, auf Seite 1230, dritte Zeile von oben, AU berichtigen: Notgewerbegesetz vom 8. Juli 1868 (statt: 3. Juli). Red. Der Zeitungsverkehr in Rheinland und Westfalen. — Daß bei dem hochentwickelten Postverkehr, den Rheinland und Westfalen aufzuweisen haben, auch der Zeitungsverkehr beträcht lich sein muß, ist etwas, was gemeinhin als selbstverständlich an gesehen wird. Aber Zahlen beweisen das erst recht, und die vor kurzem erschienene Statistik der Reichs-Post- und Telegraphenver waltung sür das Kalenderjahr 1902 bietet hierfür ein ebenso reiches wie interessantes Material. Was den Zeitungsverlagsverkehr im Ober-Postdirektions-Bezirk Köln betrifft, so hat die Zahl der von den Verlags-Postämtern I des Bezirks (Köln, Bonn, Mülheim a. Rh., Siegburg, Berg.- Gladbach, Euskirchen, Godesberg, Königswinter und Gummers bach) abgesetzten Zeitungsnummern nahezu 42'/, Millionen Stück betragen. Der Hauptanteil fällt auf die rheinische Metropole, indem von Köln allein über 37'/z Millionen (37 647 991) Stück dors hat 3 Millionen ,3 000 172), Gummersbach 796446 Stück, tOOMO^Stü/habim B^"g^-M a d b a^ch"(2m"906), Mülheim m Rtp (18^7 2öt) und Euskirchen (10^456) abgesetzt. ^Den schwächsten absatz der Postämter in andern Großstädten des Neichs-Postgebiets mit zum Teil erheblich größerer Einwohnerzahl als Köln, z. B. Breslau (422709 Einwohner), Dresden (4S2 797 Einwohner), Ham-
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