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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1882-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1882
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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4450 Nichtamtlicher Theil. ^ 240. 16. Oktober dem Sortimenter seinen Brntto-Nutzen nachzurechnen, welchen es stets enorm hoch finden muß. da es die unverhältnißiniißig hohen Gesammtuiilosten nicht kennt, welche aus dem Gesammtnmsatzc einer Sortimentsbuchhandlung ruhen. und welche in einer großen Stadt im Durchschnitte 14 15 Pfennige Unkosten aus 1 Mark des Um satzes legen. Berlin. Oktober 1882. G. N. Zu dcm„Vorschlag" in Nr. 234d. Bl. — So wohlgemeint der Vorschlag ist, so wenig wird er beachtet werden! Schreiber die ses ließ sich, nur um dem Cominissionär die Expedition zu erleich tern und richtige Spedition herbeizusühren, Verlangzettel mit Cou pons drucken. Die Coupons enthielten: „zur Post", „zur Fuhre" sowie Firma und Ort und wurden auch allen aus den Circularen ausgeschnittenen Berlangzctteln aufgehestet; die Coupons sind per- sorirt und, da gummirt, rascher aufgeklebt, als die ziemlich lange Firma geschrieben. Welches Resultat hatte dies Verfahren? Noch nicht ein Drittel der Coupons ward benützt! Was keinen Coupon hatte und nicht sofort als „zur Post" verlangt kenntlich war, wun derte natürlich zum Fahrballen; waren es Novitäten gewesen, so blieb ein guter Theil unversandt. Die Herren Auslieferer haben keine Zeit, die Coupons zu beachten; eine Anzahl Berliner Firmen erließ im verflossenenDccembersogarein Circnlargegendie Coupons! Die Herren Anslieserer haben aber auch keine Zeit, aus ihren hundertfach verschiedenen Fakturen den bald da bald dort befind lichen Speditionsmodus aufzusuchen und so zu unterstreichen, daß er sofort ins Auge fällt. Ich möchte mir einen andern Vorschlag erlauben, dessen Ausführung keine Kosten verursacht, nur guten Willen und Einigkeit verlangt: Man einige sich dahin, daßderKopsderFacturen zu Nova und zu den zur Post oder als Eilgut beorderten Sendungen einen weithin sichtbaren Rothstiftstrich erhält. Zu der „Rechtsfrage" in Nr. 2S4 d. Bl.: „Ist ein Sor timenter juridisch verpflichtet, unverlangte Sendungen mit gewünsch ter früherer Remissionsfrist demgemäß zu behandeln?" sei bemerkt, daß eine und dieselbe Firma bei dem gleichen Fall einmal frei gesprochen — das andere Mal aber verurtheilt wurde?) — Das Recht hat eben eine wächserne Nase! — Saxionti sat! v. 0. L ü. Fürst Bismarck über Lateinschrift. — Die Ab neigung des Einsiedlers von Varzin gegen den Druck deutscher Werke mit lateinischen Lettern ist bekannt. Einen interessanten Beleg für dieselbe bietet ein Dankschreiben, welches der Fürst dieser Tage an die durch ihre populären Schilderungen der Thier welt in ganz Deutschland rühmlichst bekannten Brüder Carl und Adolf Müller gelichtet hat. Dieselben hatten ihr im Verlag von Theodor Fischer in Cassel erscheinendes Werk „Thiere der Heiinath" dem Fürsten eingesandt. worauf sie folgende Antwort erhielten: Euer rc. danke ich verbindlichst für die freundliche Uebersendnng Ihres Wertes. Die fesselnde Schilderung und die naturgetreuen Ab- voinitenlo gedruckt eine Stunde erfordert. Französisch oder Englisch 0 Ainu- d. Red. Letzterem Urtheil kann nach unserer Ansicht nur ein mangelhaftes sachliches Berständniß zu Grunde liegen, denn unterliegen, wonach die bezügliche Abrechnung, d. h. Zahlung oder Remission, erst zur nächsten Ostermesse zu erfolgen hat. jeden Leser, auch den mit allen Alphabeten gleichinästig vertranten, die gleiche Schwierigkeit machen. Der gebildete Leser liest nicht Buch- st^benzeichen,^ sondert! Wortzeichen. ^Ein ^ delttsckte^ Wort in la^ed und sehen Sie in demselben kein Symptom von Undankbarkeit für Ihre freundliche Gabe, bei deren ansprechender Lectürc ich die Natio nalität der Typen gern vergesse. von Bismarck. Ein interessanter Fall von Selbstverlag. — Wer Etwas geschrieben hat, dessen Verlag zu übernehmen kein Buch händler sich erweichen läßt, weil Herstellungskosten und andere einen Verleger treffende Ausgaben größer zu sein scheinen, als der zu erwartende Absatz, der läßt, wenn er die Mittel dazu hat und durchaus das Etwas gedruckt sehen will, es Wohl aus eigene Kosten drucken und nimmt es in Selbstverlag. Aber der umgekehrte Fall, daß sich Verleger zu einem Werke finden, die dem Verfasser für das selbe nicht genug zu bieten scheinen, dürfte wohl zu den so sonder baren Fällen zu rechnen sein, daß er besonders erwähnt werden darf. Er ist jetzt, wie das „kllblisbersdiroular" mittheilt, in London vorgekommcn. Dem bekannten Oberst Burnaby, dessen „kick« to kbiva" in vielen (wenigstens 8) Auflagen erschienen ist. wurden von einer Londoner Firma 500 Ps. schreibe 10,000 Mark für das Mannscript einer soeben von ihm vollendeten Novelle geboten, und für den Fall, daß der Absatz eine gewisse Höhe erreichen sollte, noch ein Extraquantum zugesichert; — sei es nun jedoch, daß er durch den mit seinem Reisewerke erzielten Erfolge verwöhnt ist, oder daß ihm von dem dem Verleger zufließenden Gewinne über triebene Vorstellungen beigebracht worden sind, kurz, er zieht vor. sein Werk selbst zu verlegen. — Ob dieser Versuch nun nicht bloß kühn, sondern auch klug zu nennen sein wird, muß abgewartet werden. Roman-Reclame oder Reclame-Roman. — In Paris wurden kürzlich Prospekte unter das Publicum verthcilt, welche eine in Deutschland wohl noch nicht dagewesene Reklame verheißen. Es hat sich dort nämlich eine Gesellschaft gebildet, um den Reclame- Roman zu cultiviren. Angeblich sollen jetzt Handel und Industrie ihre Erfindungen und Produkte auf dem kostspieligen Wege des Jnserirens in Tagesblättern oft genug nutzlos empfehlen, weil in den Annoncenbeilagen unter den vielen Hunderten von Annoncen einzelne übersehen würden. Die Spekulation der Gesellschaft des Reclame-Romans geht nun dahin, in spannenden Romanen Ge schäftshäuser, und zwar, um den eigenen Credit nicht zu gefährden, nur solche erster Classe und in jedem Romane von jeder Branche nur eines zu empfehlen. Diese Art und Weise der Firmen-Ver- öffentlichung soll NM so wirksamer sein, als sie nur einer kleinen Anzahl von Firmen, d. h. der Elite derselben, zugestanden werden könnte! Der Reclame-Roman soll auch für Reisende ein treuer Führer sein, der ihm, dem Fremdling, mitten in einer Jntrigue, die Namen der bestrecommandirten Häuser der größeren Städte des In- und Auslandes zeigen soll. Die Gesellschaft verspricht, daß die bcstangesehenen jetzt lebenden Schriftsteller für sic arbeiten werden. Wer diese sind, davon schweigt sie. Pcrsonalnachrichtcn. Am 18. ds. feiert die Hos-Musikalienhandlung von Ludw. Trutschel (Bes.: Albert Schatz) in Rostock das Jubiläum ihres 25jährigen Bestehens. Herrn Heinrich Kirsch in Wien ist vom Papst das Ritter kreuz vom heil. Gregor verliehen worden.
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