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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1904
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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5926 Nichtamtlicher Teil. 157, 9. Juli 1904. Lebedjew, Große Herzen. Lessings gesammelte Werke in Übersetzungen russischer Schrift steller. 10 Bde. Mitjurnikow, Das Reich der Kulissen. Oserow, Aus dem Arbeitsleben. — Finanzielle Studien. Rossijew, Provinzieller Sumpf. Roman. Rubakin, Gedankenmenschen und Arbeitsmenschen. Sienkiewicz, Auf dem Felde des Ruhms. (Vier Übersetzungen, wovon eine nach dem Manuskript.) Smirnow, Die staatliche Ordnung und die politischen Parteien in Westeuropa. Tichomirow, Gute Seelen. Topelius, Märchen. Mit Illustrationen. Wegweiser, Systematischer, der Literatur über die Bauernfrage. Kleine Mitteilungen. Vom Reichsgericht. Verurteilung eines hochver räterischen Buches. (Nachdruck verboten.) — Ein revolutio näres Buch bildete den Gegenstand der Verhandlung, mit der sich am 7. Juli das Reichsgericht zu beschäftigen hatte. Es handelte sich um das von der Buchhandlung Altenberg in OrrterckLiestH kooLvicy vonv8t.ani3. LtFeLvio^exo - zu deutsch: »Zum 40. Jahrestage des Januar- Aufstandes- (1863). Verfaßt ist dieses Buch von dem »Komitee für den polnischen Nationalfonds-, das aus bekannten Polen besteht. Zwei Exem plare des Buches wurden im Mai v. I. in einem Postpaket be schlagnahmt, das an eine Buchhandlung in Gnesen gesandt worden war. Inzwischen sind auch noch an andern Orten Exemplare dieses Buches gefunden worden. Da der Inhalt des Buches im Sinne von § 86 des Straf gesetzbuches als hochverräterisch anzusehen ist, so hatte sich das Reichsgericht mit dieser Sache zu beschäftigen, und laut Beschluß des ersten Strafsenats des Reichsgerichts vom 15. Januar 1904 wurde das objektive Verfahren eingeleitet, womit sich am 7. d. M. der vereinigte zweite und dritte Strafsenat des höchsten Gerichts hofes beschäftigte. Den Vorsitz führte Herr Senatspräsident Treplin. Die Anklage vertraten Herr Oberreichsanwalt vr. Olshausen und der Reichsanwalt-Hilfsarbeiter Herr Ober landesgerichtsrat Zaeschmar. Als Zeugen und Sachverständige waren zwei Polizeibeamte aus Posen erschienen. Die geladenen Interessenten, darunter Buchhändler aus Ostrowo, Posen und Gnesen, die im Besitz von Exemplaren des Buches waren, waren nicht erschienen. Das Buch enthält eine Sammlung von Manifesten des Nationalkomitees der aufständischen Polen vom Jahre 1863 und knüpft daran in schwülstigem Tone gehaltene Betrachtungen. Es ist von dem erwähnten Komitee in Lemberg zusammengestellt. Dieses Komitee verwaltet den polnischen Nationalfonds, der an geblich 300 000 Rubel beträgt und bisher in Rapperswyl in der Schweiz war, jetzt aber nach einer andern, nicht bekannten Stadt geschafft worden sein soll. Nachdem die angeschuldigten Stellen deS Buches verlesen und die Sachverständigen ihr Gutachten abgegeben hatten, beantragte die Neichsanwaltschaft, im Sinne der Anklage die Einziehung und Unbrauchbarmachung dieses Buches zu verfügen. Begründet wurde dieser Antrag damit, daß das Buch in seinem ganzen In halt eine hochverräterische Tendenz zeige. Die gesamte polnische Nation werde aufgefordert, die Waffen zu ergreifen, und es wird darauf hingewiesen, daß, wenn alle wie die Vorfahren gehandelt hätten, 1863 der Aufstand nicht gescheitert wäre. Im Vorwort des Buches sei gesagt, daß die Hälfte des Reinertrages dem Nationalschatz zufließe; dieser Schatz aber diene revolutionären Zwecken. Nach kurzer Beratung verkündete der höchste Gerichtshof, daß alle Exemplare des angeschuldigten Buches unbrauchbar zu machen, sowie die Formen und Platten zu vernichten seien. Universitätsbibliothek zu Würzburg. — Durch den gegenwärtigen Landtag wurde der Etat der Universitätsbibliothek zu Würzburg um 5000 erhöht. Diese verfügt infolgedessen jetzt über 26236 ^ jährlich für Bücheranschaffungcn. (Zentral blatt für Bibliothekswesen. Juli 1904.) Deutsche Verlagsaktiengesellschaft in Leipzig. — Das Kgl. Amtsgericht Leipzig, Abt. Il 6, gibt unter dem 2. Juli 1904 folgende Handelsregister-Eintragung bekannt: Auf Blatt 12 214 des Handelsregisters ist heute die Firma Deutsche Verlagsaktiengesellschaft mit dem Sitze in Leipzig eingetragen und weiter folgendes verlautbart worden: Der Gesellschaftsvertrag ist am 30. April 1904 festgestellt. Gegenstand des Unternehmens ist die Übernahme und Fort führung der in der Anlage zum Gesellschaftsvertrag verzeichneten Verlagswerke und der Betrieb von Verlagsgeschäften überhaupt. Das Grundkapital beträgt 200 000 in 200 Aktien zu 1000 ^ zerfallend. Die Dauer der Gesellschaft ist auf eine bestimmte Zeit nicht beschränkt. Sind mehrere Vorstandsmitglieder vorhanden, so ist jedes einzelne Mitglied zur Vertretung der Gesellschaft berechtigt. Zum Vorstand ist bestellt der Kaufmann Theodor Rudolph in Leipzig. Hierüber wird noch folgendes bekannt gemacht: Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus einer oder mehreren Personen. Der Aufsichtsrat bestimmt die Zahl der Vorstands mitglieder und wählt diese. lieh der Aufsichtsrat verpflichtet oder berechtigt ist, vom Vorstande einberufen. Die Einladung zu diesen erfolgt durch die Gesell schaftsblätter mindestens 3 Wochen vor dem anberaumten Alle von der Gesellschaft ausgehenden Bekanntmachungen er folgen in dem Deutschen Reichsanzeiger und in dem Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel in derjenigen Die Aktien lauten auf den Inhaber. Auf das Grundkapital macht der Verlagsbuchhändler Adolph Schumann in Leipzig folgende Sacheinlagen: schönheit, und Krauß, Anmut des Frauenleibes, 27 Kopien von Originalgemälden der klassischen Kunst, 26 Klischees für Drei- und Vierfarbendrucke zu diesen Gemälden, Um schlagklischees und Einbandplatten, Platten zu Fink, Musi kalischer Hausschatz, Klischees und Matern zu Marx, Musik, und Marx, Anleitung. 2500 Platten der Musi kalischen Universalbibliothek, Klischees zu Schillers Werken, Zeichnungen zu Schillers Gedichten und zu Schiller und Goethe, Satz und Matern zu Schiller Band 1 bis 12, 25 Kupferdruckplatten und Verlagsrechte Moderne Meister, 223 Stahlplatten Alte Meister, Städte-Ansichten rc., Papier- Vorräte, und zwar: 57000 grau Karton, 2000 weiß. Kunst druck (Klaff. Kunst), 188000 weiß. Notendruck. 15000 Umschlag für Noten, 25000 weiß. Kunstdruck, 60000 Klassiker- Papier. 56000 gedruckte Kartons; 330900 Bücher, Hefte und Musikalien und 112000 Bilder. 1. Mai 1904 auf die Gesellschaft über. Die Einlagen repräsentieren einen Gesamtwert von 195000 Sie werden von dem Gründer Adolph Schumann der Gesell schaft für den gleichen Betrag überlassen. Die Gesellschaft gewährt 195000 Irgendwelche Passiva werden seitens der G^ellschaft Urheber- und Verlagsrechte an den angegebenen Werken, sowie alle zur Herausgabe und künftigen Fortsetzung derselben dienenden Vorarbeiten, Unterlagen und sonstigen Materialien. Die Gesellschaft tritt in diejenigen beiden Verlagsverträge ein, die zwischen Adolph Schumann und vr. Friedrich Krauß in Wien über die beiden von vr. Krauß verfaßten Werke: »Streifzüge im Reiche der Frauenschönheit» und »Anmut Die Ausgabe der Aktien erfolgt zum Nennbeträge. Gründer sind der Verlagsbuchhändler Adolph Schumann, die Kaufleute Theodor Rudolph, Ernst Körner, Richard Meitzendorfs, sämtlich in Leipzig, und vr. pbil. Friedrich S. Krauß in Wien. Sie haben sämtliche Aktien übernommen. Mitglieder des ersten Aufsichtsrats sind der Verlagsbuch händler Adolph Schumann in Leipzig, vr. pbil. Friedrich S. Krauß in Wien und der Kaufmann Richard Meitzendorfs in Leipzig.
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