Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1904

8SIV Nichtamtlicher Teil. 233, 6. Oktober 1904. Nichtamtlicher Teil. Feste Verkaufspreise im RrstbuchhandeU (Vgl. Nr. 218, 227, 232 d. Bl.) Die trefflichen Ausführungen des Herrn Siegfried Neufeld im Börsenblatt Nr. 227 weisen richtig darauf hin, wie schwere Bedenken sich gegen den Vorschlag der Kölner Herren erheben müssen. Vor allem aber glaube ich, daß durch die vorgeschlagene Maßregel der beabsichtigte Zweck, ein Schutz gegen nichtbuchhändlerische Betriebe, absolut nicht erreicht wird. Ferner aber erscheint es mir geradezu als eine logische Notwendigkeit in der Entwicklung der Dinge, daß diejenigen Orte, die sich mit ihren Preisen binden, durch auswärtige Konkurrenz, die ungebunden ist, mit Katalogen zu weit niedrigerem Preise überflutet werden. Was will nun ein Herr in Köln in folgendem Falle, der praktisch jeden Moment eintreten kann, tun? Ein Werk ist mit 12 eingekauft, der herabgesetzte Verkaufspreis ist mit 24 normiert. Ein Kunde erhält einen Leipziger Katalog, in dem dasselbe Werk mit 18 angezeigt ist, und stellt es seinem Buchhändler anheim, ebenfalls so zu liefern, da er sonst aus Leipzig be ziehen würde. Kann der Kölner Herr als tüchtiger Geschäfts mann die Lieferung zu 18 die ihm noch 33 U Prozent Nutzen läßt, verweigern? Ich glaube, die Herren würden sich mit diesem Be schlüsse sehr in das eigene Fleisch schneiden, wie der Volks mund zu sagen pflegt. Strengster Schutz dem neuen Buch zum Ladenpreis; unbedingte Bewegungsfreiheit aber dem Restbuchhandel und Antiquariat, das sind meiner Ansicht nach die Mittel, die uns im Kampf mit nichtbuchhändlerischen Betrieben konkurrenzfähig machen müssen! Vor allen Dingen aber wollen ja das moderne Anti quariat, die Restbuchhandels-Ordnung des Börsenvereins und der Verleger, der verramscht, gerade das Gegenteil von dem, was die Kölner Herren beschließen. Unter Zuhilfe nahme der freien Konkurrenz soll das Werk vor dem Makulieren bewahrt werden. Der Antrag ist also ein direkter Verstoß gegen den Geist und die Absicht der beteiligten Faktoren. Nur die freie Konkurrenz macht es möglich, daß vom Restbuchhandel mit Hilfe des Antiquariats Posten ver kauft werden, die nie und nimmer unter einem gleichmäßig geschützten Preise absetzbar wären. Gleichviel welche Mittel auch zur Erreichung des gedachten Zweckes früher oder später vorgeschlagen werden sollten, der Restbuchhandel muß sie grundsätzlich ablehnen, wenn er sich nicht seinen Lebens nerv abschneiden lassen will. Die ausgesprochene Hoffnung, daß sich der Gesamt- buchhandel einmal dem gefaßten Beschlüsse anschließen wird, dürste wohl nie in Erfüllung gehen, denn die Erfüllung wäre ebenso unheilvoll, wie praktisch undurchführbar und direkt gegen den Geist dessen, was gewollt wird. Berlin, im Oktober 1904. Edmund Kantorowicz i/Fa. Berliner West-Buchhandlung E. Kantorowicz. Cagliostro — Marie Antoinette — Lohan — Der Halsbandproxest. Von Tony Krllrn, Effen/Ruhr. Nachtrag. <Vgl. Börsenblatt Nr. 210, 211, 212, 214.) ^Nachdruck verboten.) Die in dieser Zeitschrift erschienene Bibliographie hat in Fachkreisen ein lebhaftes Interesse erregt. Von verschiedenen Seiten sind mir in dankenswerter Weise Ergänzungen zuge- Hauptartikcls zusammenstelle. Die mit einem Sternchen (*) ver sehenen Titel enthalten entweder Ergänzungen (neue Ausgaben, Übersetzungen) oder eine Vervollständigung bezw. Berichtigung Antiquariatshandel. Ist bei einem ältern Werk der Original preis angegeben, so will das doch nicht sagen, daß das Werk jetzt noch als neu vom Verlag zu beziehen ist. Der Antiquar wird aber, wenn er den ursprünglichen Ladenpreis kennt, den Wert eines antiquarischen Exemplars leicht abschätzen können. Wo der Wert des Werks sich infolge besonderer Umstände wesentlich ver ändert hat, werden die antiquarischen Preise angegeben oder er klärende Anmerkungen hinzugefügt. I. Oa§Iio8tro. *Oourrier de l'Lurope. Riebt Ibeveneau de Norande, sondern I. ^bteilunS: dosepb La.l83.wo. 5 Lande. 246. 246, 244, 246 uvä 296 8. 80. Nit einem Lortrat. Oebektet 5 in xwei Landen §eb. 6 ^ 50 «H. II. ^bteilunS: 1)38 Dalsband der XöniSin. 3 Lände. 320, 332 und 308 8. 80. Oebektet 3 in einem Land Seb. 3 ^ 75 H. m 3 Lände° 207,^224 und 216 8. 80. Oebettet 3 xeb. 3 75 <Z. ii i, ^ paxiers. Lremiöre Serie. Laris 1900, Lerrin L Oie. in-8o. 5 kr. 8. 161—171. Das Daus OaSliostros. Nemorial, or briet kor 03Slio8t.ro in tbe 03U36 ok Oardinal de Loban eto. ^Iranslated b^ L. Naemabon.) London 1786. 80. 8tinde, dulius: Oie Wunder OaSliostros. Nit 2 Lorträts (Orak VelbaSen «k XlasinSS Nonatsbekte. VII. dabiS3NS 1892/93. Lekt 8, äpril 1893. 8. 193—204. ' 1 ^ 25 II. Narie Antoinette. *Lesamours de Obarlot et Loinette, preoedes de l'^utriobienne en SOSuettes. LtrasbourS 1871. 16". ^ ^ 2 ^kr. 50 e. Der LöniS suobte 3ueb das Lampblet Ie8 ^mours de Obar- lot et de loinette ru verniebten, ebenso wie das ^NSelueeis. Die VerniobtunS der mit sebamlosen ^.bbildunSSn aus- Sestatteten 8ebmäbsobrikt kostete der Lrivatkasse des Königs 17 400 livres, ^vis die von Nanuel in der »Loliee dövoilee« Louis XVI. Laris 1774. Dieses Lampblet ^var unterreiobnet: 0. (Ouillaums Lnxelnooi). Ls vvuräe von llonäon ans verbreitet, llenu- Oeokkro^. II, 224. — ^ v. ^rnetb, Leaumarebais und 8ounen- kels. ^Vien 1868. — Laut Lluot, Leaumarebais en ^IlemaSne. Laris 1869.