Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.10.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-10-07
- Erscheinungsdatum
- 07.10.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19041007
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190410079
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19041007
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-07
- Monat1904-10
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
234, 7. Oktober 1904, Nichtamtlicher Teil. 8557 die Meinung vor. der Kongreß könne entweder selbst noch ergänzende Anträge zu einzelnen Bestimmungen annehmen, oder durch seine Kommission solche ergänzenden Vorschriften in das Statut einstigen lassen. So brachte Herr Burlumi. der Delegierte der Foreign krsss Lssoomtiov in London, am zweiten Verhandlungstag zwei Zusatzanträge ein. wonach als »Preßvergehen» zu betrachten wären einmal alle beleidigenden Angriffe gegen Personen, die außerhalb der Politik stehen (?!) und deren Stellung ihnen die Replik unmöglich macht, sodann die beleidigenden Angriffe gegen Nationen und gegen die Presse der verschiedenen Länder. Man sieht, es ist noch manche Unklarheit zu über winden; allein dies wird leichter durch die Praxis als durch theoretische Diskussionen geschehen. II. Berufsfragen. Viel zu reden gab in der Dienstag sitzung die sogenannte journalistische Identitätskarte (Bericht erstatter die Herren Taunay und Albert Menus), die als ein von der Vereinigung an auf Reisen gehende Journalisten ausgestellter Paß gedacht ist. der ihnen bei den andern Landesvercinen und Kollegen eine gute Ausnahme, namentlich in anderssprachigen Ländern, gegebenenfalls auch Vergün stigungen auf Eisenbahnen usw., sichern soll. Diese Karte ist jährlich zu erneuern; sie kann nur für den Fall einer Reise und nur durch Vermittlung des Landesdelegierten sowie nach Einsendung von zwei Photographien vom Centralaus- schuß ausgestellt werden; durch diese Vorsichtsmaßregeln sollen Mißbräuche verhütet und das Vertrauen in die Träger solcher Karten befestigt werden. Während die einen dieser Legitimationskarte jeden praktischen Wert absprachen, konnten andre aus Erfahrung zu deren Gunsten eine Lanze brechen; es wurde sogar unter allgemeiner Heiterkeit in einer folgen den Sitzung eine solche Karte — r-u-a »vis — vorgezeigt, aber auch beschlossen, daß die Delegierten zum zukünftigen Pressekongreß in Lüttich sämtlich eine solche Karte zu be ziehen hätten. Nach den Klagen des Generalsekretärs sind die Mitteilungen des Zentralausschusses an die einzelnen Vereine über diese Legitimationskarte von vielen Vereinen gar nicht beantwortet worden. Auf Antrag Bienstock (Ruß land) sollen nun alle diesbezüglichen Mitteilungen in die verschiedenen Sprachen der Landesvereine übersetzt und diesen zugesandt werden. Im Übrigen wurde die sehr allgemein gefaßte Resolution der Referenten angenommen. Sie hat fol gende Fassung: »Es wird durch den Kongreß eine Umfrage veranstaltet zum Zweck, die Bande, welche die einzelnen Vereine umschließen, fester ^u knüpfen. den dringendst gebeten^ diesen Fragebogen bis zum 1. April nächsten Jahres zu beantworten, so daß dem Kongreß für 1905 eln Gesamtbericht vorgelegt werden kann.« Dazu stellte Herr Burlumi in Bezug auf die Stellung des fremden Korrespondenten folgenden ebenfalls ange nommenen Zusatzantrag: »Im Interesse der Berufssolldarität zwischen den Journa listen aller Länder soll der Kongreß verlangen, daß die Rechte und Erleichterungen genießen, welche der einheimischen Presse zugestanden werden. Der Kongreß möge aussprechen, daß er es als die Pflicht der Journalisten aller Länder erachtet, ihren ausländischen Kollegen hilfreich zur Seite zu stehen.- Gleich erwähnt sei hier eine andre damit zusammen hängende Berufsfrage, betreffend die Verbesserung des so genannten Korrespondentenbureaus (öureau ckes vorrs- sponck-mts). Im Jahre 1898 war mit großer Mühe eine Börsenblatt sär den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. Liste von vierhundert bis fünfhundert Korrespondenten aus siebzehn Ländern aufgestellt worden, die sich zur Abfassung von Artikeln und Berichten über ein bestimmtes Tätigkeits gebiet in bestimmten Sprachen bereit erklärten. Damit sollte den Zeitungseigentllmern und Redaktoren ein Mittel an die Hand gegeben werden, sofort in irgend einem Lande, wo etwas Wichtiges sich ereignet, eine passende journalistische Kraft zur raschen und zuverlässigen Berichterstattung zu ge winnen. Die Referenten Janzon und Humbert gedachten der Einrichtung dadurch neues Leben einzuhauchen, daß sie, statt eine einzige zentralisierte Liste zu schaffen, die Sekre tariate der einzelnen Landesvereine auffordern wollten, unter genauer Berücksichtigung der lokalen Verhältnisse solche Ver zeichnisse von Korrespondenten für ihre Vereine aufzustellen und auf dem lausenden zu halten; die Leiter der wichtigsten Zeitungen jedes Landes wären durch Zirkular auf diese Informationsquelle aufmerksam zu machen. Dagegen wollte der Korreferent Doormann die Landesdelegierten beim Zentral ausschuß verpflichten, sich hehufs Organisation dieses inter nationalen Arbeitsmarkts den verschiedenen Zeitungsunter nehmungen zur Auskunftserteilung zur Verfügung zu stellen; er wollte also weder ein Zentralbureau gründen, noch Landesverzeichnisse anlegen. Die Frage wurde aber auf An trag des Herrn Janzon bis zum nächsten Kongreß vertagt. Nicht vertagt, sondern eher höflich zu Grabe getragen wurde eine andre Frage, die in den Augen ihrer Befür worter den Journalisten Material für ihre Arbeiten auf nationalem und internationalem Felde liefern soll. Auf dem Berner Kongreß hatte der freibergische Kantonsstatistiker I)r. Buomberger angeregt, es möchte unter den Auspizien des Preßvcrbands in jedem Lande ein Realindex der Tagespresse nach einem einheitlichen Plane geschaffen werden. Herr Heinzmann-Savino (Antwerpen), der über diese Frage berichtete, gab selbst zu. daß die Notwendigkeit eines solchen Repertoriums nicht völlig feststehe, da die Journalisten aus Mangel an Zeit sich gewöhnlich nicht mit langen Quellenstudien abgeben, sondern sich auf Infor mationen beschränken; dagegen würde eine Aufbewahrung der Preßartikel für diejenigen, deren Arbeiten das Tages interesse zu überdauern und das Kapital des allgemeinen Wissens zu bereichern bestimmt sind. Nutzen bringen. Da könnte das belgische OkLoe biblivgraplügus international durch Beifügung einer von ihm schon geplanten besondern bibliographischen Abteilung, betreffend die Tagespresse, die gewünschten Dienste leisten. Für diesmal beantragte daher der Referent folgendes; tragt die im Verbände stehenden Vereine, alle Maßregeln zu treffen, welche geeignet sind, diesen Wunsch zur Realisierung zu bringen, und fordert sie aus, diese dem Bureau des Kongresses mitzuteilen, welche sie zentralisieren und der nächsten Versammlung über die damit gemachten Erfahrungen berichten wird.« Aber dieser Schlußsatz wurde von verschiedenen Rednern bekämpft, und schließlich erfolgte auf Antrag der Herren Bienstock und Berger einfach die platonische Zustimmung zu der Anregung des Realindex (»Der Kongreß nimmt die Idee an«) und Übergang zur Tagesordnung. Über eine andre Berufsfrage, nämlich die berufliche Bildung der Journalisten, über die ebenfalls Herr Heinzmann-Savino berichten sollte, lag kein Bericht vor, so daß sie auch nicht diskutiert wurde, zum Leidwesen einiger Teilnehmer, die gerade hierüber Mitteilungen zu machen hatten oder entgcgennehmen wollten. Herr I)r. Wrcde (Berlin) ließ ein interessantes Schriftchen, betitelt -Journa listischer Fachunterricht, ein Rückblick auf die Entwickelung der Journalistenhochschule zu Berlin« zur Verteilung ge- 1127
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder