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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.10.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.10.1904
- Sprache
- Deutsch
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8560 Nichtamtlicher Teil. 234. 7. Oktober 1904. Reihe von Bildnissen von Lenbachs Hand aus dem Besitz der fürstlichen Familie von Bismarck vor, zumeist Bildnisse des großen Kanzlers, dessen Freundschaft der Künstler sich rühmen durfte und in dessen Familie er jahrzehntelang ein häufiger und Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. V6rl3,§8g.v8ta1t vorm. R Nans, 6uod- unä Lunst- sodükt8jadr 1903/04. 4". 8 8. einem Lanä. 3erd8t 1904. 12". 92, 140, 114, 164, 132, 84, ment. 12". Neeüanik, Oüemie, 6e^v6rd6Üunck6,8anäel8vvi886N8eÜ3.kt, Lno^Irloxäckien. 204 8. ^ Personalnachrichten. Gestorben: am 5. Oktober in seinem Landhause zu Großbothen a. d. Mulde, wo er die wohlverdiente Ruhe des Alters genoß, in seinem 76. Lebensjahre von einem Schlaganfall unerwartet hinweg gerafft, Herr Ernst Elert Arthur Heinrich Seemann, Gründer und langjähriger Inhaber der Verlagsbuchhandlung E. A. Seemann in Leipzig, die unter seiner umsichtigen Reihe der deutschen Verlagshandlungen beanspruchen darf. Geboren am 9. März 1829, arbeitete er im Laufe seiner buch händlerischen Wanderjahre bei den Herren Velhagen L Klasing in Bielefeld, F. Volckmar (C. F. Amelangs Verlag) in Leipzig, A. Asher L Co. in Berlin und H. A. Pierer in Altenburg. Am 1. Dezember 1858 eröffnete er in seiner Heimatstadt Essen a. Ruhr unter der Firma E. A. Seemann eine Verlags- und Sortiments buchhandlung. Unter den Verlagsartikeln mit denen er begann, befanden sich bekannte bedeutende Werke, u. a. Gesenius' hebräische Grammatik, Gesenius' hebräisches Lesebuch, Tiedge's Urania, Lübke's Geschichte der Architektur, Lübke's Vorschule zur Kirchen baukunst. Im Beginn des Jahres 1861 übergab er das Sorti ment an Julius Deiter aus Halberstadt. Mit dem Verlags geschäft übersiedelte er im August desselben Jahres nach Leipzig, wo sich ihm ein reiches und in umsichtigster Arbeit von ihm bebautes Feld verlegerischen Schaffens erschloß. 1865 erfolgte die Gründung der -Zeitschrift für bildende Kunst«, und seitdem hielt Seemann die Pflege der Kunst, der Kunstgeschichte und des Kunst gewerbes als Leitstern seines Verlages fest im Auge. 1868 erwarb er dazu die im Schweighauserschen Verlage in Basel er schienenen bedeutenden Werke des Kunstgelehrten Jakob Burck- hardt, und jedes Jahr vermehrte durch seine findige und schöpfe rische Vcrlagstätigkeit Umfang und Bedeutung des Verlages. Dem deutschen Buch- und Kunsthandel ist die große Reihe, die innere und äußere Gediegenheit und insbesondre auch die wohl- bekannt, und als Sachverständiger weiß er ihren großen geschäftlichen Wert aufs beste zu würdigen. Seit 1885 half dem überlasteten Vater als Teilhaber des Geschäfts sein Sohn und Nachfolger Herr Artur Seemann die Bürde der Arbeit tragen. Zu Weihnachten 1898 schied Ernst Seemann aus dem Geschäfte aus und zog sich nach einem von Arbeit und Segen erfüllten Berufsleben zu ruhigem Genuß des Abends seines reichen Lebens zurück. Ungeachtet der beständigen Anspannung seiner Kräfte durch das wachsende eigene Geschäft hat sich der jetzt Verewigte stets bereitwillig in den Dienst der öffentlichen Angelegenheiten gestellt und hat mit diesem Wirken insbesondre dem Beruf unvergessene, dankenswerteste Förderung gebracht. Wie er schon 1863 durch sein lehrreiches Buch »Fingerzeige zur Abschätzung von Sortiments- (Antiquariats-) und Verlagsgeschästen« und durch die Eröffnung einer »Agentur zur Vermittelung von An- und Verkäufen buchhändlerischer Etablissements« sich in den Dienst der Öffentlichkeit gestellt hat, so hat er auch in Ehrenämtern des Ver eins der Buchhändler zu Leipzig, insbesondre aber des Börsen vereins ein großes Maß von Arbeit und persönlicher Aufopferung geleistet, wofür ihm dankerfüllte Erinnerung gebührt. Dem Vor- 1883 bis 1884 als zweiter, und von 1884 bis 1889^ als erster Schatzmeister angehört, in besonders arbeitsreichen und sorgen erfüllten Jahren, in denen es galt, den großen Bau des Deutschen Buchhändlerhauses in die Wege zu leiten und sein Fortschreiten zu beaufsichtigen. Ernst Seemann hat sich dieser Aufgabe mit voller Hingebung gewidmet. 1890 war er im Außerordentlichen Ausschuß zur Ausarbeitung einer Verlagsordnung tätig, von 1893 bis 1896 im Außerordentlichen Ausschuß zur Revision der Ge setze über das Urheberrecht. 1887, noch während seines Amtes als I. Schatzmeister, wirkte er gleichzeitig auch im Außerordentlichen Ausschuß zur Revision der Satzungen des Börsenvereins, deren Entwurf in der Frankfurter Hauptversammlung einen ent scheidenden Sieg errang. Ernst Seemann war ein Mann von unvergleichlicher Arbeits lust und Arbeitskraft. Immer voller Pläne, die er vorsichtig reifen ließ, immer arbeitend, wägend, wagend und geistig aufs äußerste angestrengt, machte sein Auftreten doch den Eindruck vollkommenster, heiterer Ruhe. Große Lebenserfahrung, Klarheit des Urteils und niemals ihn verlassende Besonnenheit befähigten ihn zu diesem außerordentlichen Maß beständiger Tätigkeit, die ihn die verschiedenartigsten Dinge gleichzeitig erwägen, leiten und er ledigen ließ. Im persönlichen Verkehr zeichnete ihn Offenheit, Heiterkeit des Gemüts und große Liebenswürdigkeit aus. Er hat sich durch die Gediegenheit und die bezaubernde Munterkeit seines Wesens viel aufrichtige Freunde erworben. Die unerwartete Nachricht von seinem Ableben wird in weiten Kollegenkreisen ernste Trauer wecken. Ernst Seemann hat vollsten Anspruch auf -s- Hauptmann Tanera. — Der bekannte Schriftsteller Hauptmann a. D. Karl Tanera, der kürzlich, von München am 4. d. M. dort gestorben. Sein Wohnsitz war Berlin; während der Sommermonate lebte er regelmäßig in Bernried in Oberbayern. Geboren am 9. Juni 1849 in Landshut, besuchte er die Kriegsschule in München, darauf die Kriegsakademie in Berlin und wurde später zur kriegsgeschichtlichen Abteilung des Großen Generalstabs kommandiert. Allgemein bekannt wurde Tanera durch seine flott geschriebenen volkstümlichen Darstellungen der deutschen Kriege. Ferner veröffentlichte er eine Anzahl von Romanen, Novellen, Jugendschriften und Abhandlungen. Am be kanntesten sind die »Ernsten und heiteren Erinnerungen eines Ordonnanzoffiziers«. Von seinen Werken seien hier folgende genannt: — Aus schwerer ^Zei?— Die Hexe von Erlabrunn — Savoyen- Dragoner — Der Baranyay-Husar — In der Bocchetta — Er innerungen eines Ordonnanzoffiziers — Leutnant v. Wernsdorfs Liebe — Die Kunstschützin — Der Krieg von 1870/71 — König Karl von Württemberg — Des Kronprinzen Kadett — Deutsch lands Kriege von Fehrbellin bis Königgrätz — Aus dem friedlichen Krieg — Ernst aus dem Soldatenleben — Zu Hause und im Feld — Die Kriege von 1848/49, 1859, 1864 und 1866 — I§86r - den - ^dckallad, der Araberfritz — Ernstes und Heiteres aus Altbayern — Das Kismet Kurt Röders — Alexander — Schwere Kämpfe — Indische Fahrten; Aus drei Weltteilen — Aus zwei Lagern — Der Freiwillige des »Iltis« — Mansura — Die Eurasierin — Was thun? — Deutschlands Kämpfe in China — Aus der Prima nach Tientsin — Der Rauh reiter — Eine Weltreise — Heinz, der Brasilianer — Frau Jzuna — Kaiser Wilhelm II. — Raupenhelm und Pickelhaube.
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