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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-10
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- Jahr1905
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1905
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- [13] - 8847
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Verlegern festgestellt wurde. Das Traurigste aber ist. daß die französischen Klassiker gar nicht mehr verlangt werden. Einige Verleger machten den Versuch, das Publikum durch Prämien zum Kaufen zu verlocken, aber auch das schlug fehl. -Vor einigen Tagen ging ich zu einem der größten franzö sischen Verleger. Auch er versicherte, daß die Nachfrage nach Büchern immer schwächer werde. Dann meinte er: »wenn mir heit ein großer Absatz erzielt werden könnte, so würde ich mit Vergnügen einige Zehntausende dafür opfern». Es muß doch wohl nicht leicht sein, eine solche Idee zu finden, denn der französische Buchhandel hat seit einer langen Reihe von Jahren keine Er- lust besonders angeregt hätte. Am gangbarsten ist noch immer die Belletristik; aber sogar Paul Bourget wird nicht mehr so stark begehrt wie früher, obwohl die Reklame fortwährend für ihn arbeitet. -Da Rußland zu den stärksten Konsumenten französischer Bücher gehört, so interessierte es mich, von den französischen Ver legern zu erfahren, was für einen Einfluß der russisch-japanische Krieg auf den Absatz französischer Bücher in Rußland gehabt habe. Man versicherte allgemein, daß die Nachfrage nach Belletristik während des Kriegs fast gar nicht nachgelassen habe, ja. daß sie zuweilen sogar stärker als sonst gewesen sei. Die Franzosen meinten, das käme daher, weil die russische Aristokratie und Bureaukratie — also die Hauptkonsumenten französischer Belle tristik — während des Krieges keine großen Gesellschaften gäben und auch die öffentlichen Vergnügungen, Bälle, Konzerte, Theater weniger besuchten, daher, um sich die Zeit zu vertreiben, mehr läsen. Dagegen wurde weiter die Bemerkung gemacht, daß der Absatz von wissenschaftlichen Büchern und teuern Prachtwerken sichtlich zurückgegangen sei. Ganz besonders beklagte man sich darüber, daß die russischen Übersetzungen französischer Autoren sogar mehrfach — übersetzt, und viele, die früher solche Werke in der Originalsprache gelesen hätten, begnügten sich jetzt mit den Übersetzungen.» Briefmarkensammelwesen. — Der erste Briefmarken- Katalog erschien nach dem »kbilatelie Ueeorä- in erster Auflage im April 1862, alsbald nachdem das Sammeln von Briefmarken bemerkenswerten Umfang anzunehmen begonnen hatte. Sein Titel, den -Die Post, Universalanzeiger für Briefmarkensammler« (Leipzig, Verlag des Universal-Briefmarken-Album F. Reinboth), Der »?bilLteIie R.eeorä- bemerkt dazu (nach der obenge nannten -Post» in Übersetzung von E. Stolpe) folgendes: Das Buch hat eine Größe von 4x6*/, englischen Zoll, das Titelblatt zeigt in der Mitte eine Nachbildung der 6 6. Marke Liberia. Um diese herum ein Kranz von Lorbeer- und Eichen blättern, der oben von einer Krone abgeschlossen ist. Bootys Name ist auf den beiden ersten Ausgaben nicht genannt, der Platz, wo der Autorname stehen müßte, zeigt die Worte -8^ 3. 6oUeetor ok 8o8ta§s LtampL». Die erste Auflage um faßte 32 Seiten und 2 Seiten -^ääeväs.», während die nächste Auflage, die übrigens die Bezeichnung -Zweite Auf lage» gar nicht aufweist, einen Zuwachs von 6 Seiten Anhang und 2 Seiten Druckfehler erfahren hat. Alle 3 Aus lagen erschienen im selben Jahre 1862. In der Einleitung zur 3. Auflage geht der Autor, neben einigen historischen Bemerkungen über das Postwesen, näher ein auf -die gegenwärtige Mode, Briefmarken zu sammeln-: -In einem Buche geschmackvoll angeordnet, die Marken jeder Nation auf einer besondern Seite, jede Marke sorgfältig gereinigt und auf farbiges Papier aufgeklebt, hiernach mit starkem Gummi angeheftet, eventuell auch ein- oder zweifarbige Linien um die Marke gezogen, schließlich die ganze Seite von einer farbigen Leiste umrahmt, mit den Flaggen und Wappen der verschiedenen Nationen in der Mitte, wird die Sammlung ein hübscher Schmuck des Salontisches sein. »Sammler werden oft in der Lage sein, ganz geringe Unter schiede bei den Marken herauszufinden; die eine ist Heller in der Schattierung, die andre dunkler, die eine in Holzschnitt, die andre in Steindruck hergestellt, diese weist Datum auf, jene nicht, dabei alle aber untereinander so ähnlich, daß viele da rüber hinweggehen werden in der Meinung, Doubletten vor sich zu haben, wie es z. B. bei der Englischen blauen 2 a Marke der Fall ist, die auch leichte Abarten in Farbe und Datum auf weist. -Dem Sammler ist vor allem auch große Vorsicht beim Tausch und Ankauf von Marken anzuempfehlen (gilt in ver stärktem Maße auch heute noch. Redaktion der -Post-.), denn eine große Anzahl von Marken sind gar keine richtigen Brief marken, sondern Schmuckstücke z. B. von Musiknoten, wie vom -liwbrs ko8ts 63.I0P- (Briefmarken-Galopp) usw. usw. Wieder eine große Anzahl von Marken werden postalisch gar nicht an das Publikum abgegeben und sind deshalb sehr schwer zu be kommen. Als Beispiel hierfür diene Rußland, Malta usw.» Derselbe Aufsatz bringt auch eine photographische Nachbildung des Titels des in demselben Jahre (1862) erschienenen illustrierten k'orsiAv ko3ta.A6 8tawp8, 200 ^ao^wils Ora^ioZ^. 8^ 8reck^ 8oot^. 8. L 6. IrsLeüsr, 8ri§bton. 8g,wiItov, ^äaw8 L 60., Iwnäov. 1862. Dazu werden folgende Erläuterungen gegeben: Das Buch ist durch und durch in Steindruck hergestellt und mißt 7*/zx4'/, engl. Zoll. Der Einband auf grünem Überzug papier ist ebenfalls durch Lithographie hergestellt und zeigt eine seitwärts gestellte Mulready-Vignette. Oben befindet sich das Königliche Wappen, unten die Worte »8ud1i8beä 8. L 6. Irsaeösr, 8ri§üton 1862.«. Der Preis ist nicht aufgedruckt, der -Lvb1i8b OataloAue» führt das Werkchen jedoch mit 3 8Ü. an. Das Werkchen selbst kommt in zwei verschiedenen Ausgaben vor. In der einen ist die Einleitung nur einseitig gedruckt, in der andern auf beiden Seiten. In allen Exemplaren ist jedoch der wirkliche Katalog nur einseitig gedruckt (44 Blatt Argentina bis Württemberg). Wie man aus Nachstehendem ersehen mag, bringt das Vor wort manches Interessante: »Es ist merkwürdig, zu beobachten, wie sehr sich die öffent liche Meinung über das Briefmarkensammeln geändert hat. Wer vor ein oder zwei Jahren als vereinzelter Briefmarken sammler — heute giebt es deren Hunderte — genannt wurde, galt zwar als harmloser, aber dafür unrettbar Verrückter, und seine Freunde und Bekannten waren gern bereit, seinen Wünschen nach »alten Briefmarken-, die niemandem etwas nützen konnten, zu befriedigen. Wenn diese Spötter heute die wirklich schönen Bücher sehen würden, die mancher geschmackvolle, glückliche und vor allem beharrliche Sammler besitzt, so würden sie sicher zu geben müssen, daß Schönheit selbst in »entwerteten Brief marken- zu finden ist. Die jetzt in fast allen Papiergeschäften käuflichen Bücher in Albumform sind schon recht nett; aber erst eine Sammlung, bei der das linke Blatt mit hellfarbigen Rand bordüren, den Wappen, Flaggen, Kronen usw. der verschiedenen Länder geschmückt ist, während auf der rechten Seite, die eben falls eine mit den Farben der gegenüberstehenden Wappen und Flaggen harmonierende Bordüre aufweist, jede Marke auf far bigem Untergrundpapier, alle symmetrisch geordnet, aufweist, wird jedermann zugeben müssen, daß eine derartige Sammlung unter allen andern Sammlungen ihren Platz würdig be haupten kann. »Während ich aber bisher das Briefmarkensammeln nur vom ästhetischen Standpunkt verteidigt habe, muß ich auch den Nutzen, den es bietet, hervorheben.- »Wenn es wahr ist, was uns die Phrenologen sagen, daß in jedem Gehirn der Erwerbsinn mehr oder weniger ausge bildet ist, so wäre es im Interesse der Menschheit wünschens wert, daß dieser Erwerbsinn sich niemals auf kostspieligere Sachen als auf das Sammeln -entwerteter Briefmarken- ge richtet hätte. Es ist, ich glaube dies sagen zu dürfen, mit dem Erscheinen dieses ^aesiwile Look' ein in Sammlerkreisen em pfundenes Bedürfnis befriedigt worden. Verschiedene andre mit wörtlicher Beschreibung der Briefmarken, die vielfach jedoch gar nicht angemessen sind, sind allerdings schon
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