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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-10-28
- Erscheinungsdatum
- 28.10.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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252, 28, Oktober 1905, Nichtamtlicher Teil. 9821 worden wäre, und weist noch einmal auf den Unterschied zwischen dem Großbetrieb der Kommissions-Geschäfte und dem weniger Markthelfer erheischenden Betrieb der Verleger hin, Herr Walther Jäh rät den Leipziger Sortimentern, sich neutral zu verhalten oder zuzustimmen Für sie sei ja in 8, 7 eine Ausnahmestellung eingeräumt, Herr Karl W, Hiersemann beantragt Schluß der Debatte, Der Antrag wird angenommen. Der Herr Vorsteher nimmt das Schlußwort und führt aus, daß die Zustimmung zum Tarif niemand binde, daß sie aber helfe, die Gefahr zu beseitigen, »Mit Ja schieben Sie ein Schutzschild», fährt der Herr Vorsteher fort, »zwischen sich und die Markthelfer, Sagen Sie Nein, so entsteht ein Zustand des Unfriedens, der für den ganzen Buchhandel schädigend wirkt. Ich appelliere an Ihr Verantwortlichkeits gefühl und lehne zugleich etwa durch eine Verwerfung des Tarifs sich weiter nötig machende Verhandlungen für meine Person ab,« Bei der folgenden Abstimmung enthalten sich mehrere Herren (darunter Herr Johannes Hirschfeld) der Stimmabgabe, Für Punkt 1 des Antragss des Vorstandes sprechen sich aus 96 Stimmen, für Ablehnung des Tarifs, also gegen den Vorstandsantrag, 47 Stimmen, — Damit ist Punkt 1 des Antrags entsprechend angenommen, Punkt 2 des Antrags wird vom Herrn Vorsteher kurz begründet. Niemand spricht dazu, Herr vr, Ludwig Volk mann beantragt Abstimmung durch Zuruf, Der Punkt 2 wird einstimmig angenommen. Der Herr Vorsteher widmet dann noch dem lang jährigen, verdienstvollen, am 21. Oktober verstorbenen Leiter der Buchhändlerlehranstalt, Herrn vr, Willem Smitt aner kennende Worte des Dankes, Die Versammlung erhebt sich zur Ehrung seines Andenkens von den Sitzen, Der Herr Vorsteher hofft auf eine rege Beteiligung auch der Schüler an der Bestattung des Herrn Direktors, Zum Schluß erstattet der Herr Vorsteher über die außerordentliche Abgeordnetenversammlung der Kreis- und Ortsvereine, die am 17, Oktober in Weimar stattgefunden hat, kurzen Bericht, Er verliest die namens des Vorstandes in Weimar abgegebene Erklärung, die durchaus Zustimmung gefunden habe, sowie den ebenda gefaßten Beschluß der Versammlung, Mit Dank gegen die Anwesenden schließt der Herr Vor steher die Hauptversammlung gegen ^8 Uhr abends. (Red.) Vücherverlosnng des „Vereins für Massenverbreitung zur Verbreitung guter Volksliteratur". (V-rgl, Börsenblatt Nr, 248.) Der an dieser Stelle abgedruckte Brief des Herrn Hermann Gesenius gibt uns Anlaß zu einigen Be merkungen, Wir teilen die Ansichten und Befürchtungen des Herrn Gesenius nicht, Verlagswerke mit direktem Schaden an den Verein abzugcben, also unter dem Herstellungspreis, hat natürlich keinen Sinn. Aber der Verein diktiert doch keine Preise, sondern er bietet; zu billige Gebote müssen abgelehnt und statt dessen höhere Forderungen gestellt werden. Aber das ist Nebensache, Wir teilen nicht die Befürchtung, daß ein sehr großer Teil der zur Verlosung bestimmten Bücher in den Anti quariatsbuchhandel zurückfluten und dann die Ladenpreise für die nächsten Jahre illusorisch machen werde. Wenn gute Bücher zur Verlosung gelangen, so werden diese vielmehr in den allermeisten Fällen von den Gewinnern behalten werden, Börsenblatt für ven deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. Die Lust am Lesen und die Freude am Besitz von Büchern ist in den letzten Jahren unbestreitbar gewachsen und wächst stetig weiter, auch in den untern und un bemittelten Volksschichten. Man sehe sich doch in den öffentlichen Bücherhallen um, und besinne sich auf das, was man im eignen Sortiment an guten und billigen Büchern absetzt. Angenommen, es würden in einem Jahre 500 oder 1090 Exemplare fraglicher Dickens-Ausgabe als Geivinne verbreitet werden, dann würden die allermeisten Exemplare davon behalten, gelesen und wieder gelesen werden, namentlich von den sogenannten kleinen Leuten, Und weiter: wenn wirklich ein schlesischer Magnat 15 000 Lose an seine Angestellten und Arbeiter verschenkt, wie sollen dann die glücklichen Gewinner an die Antiquariate heran- kommen? Werden die Antiquare Aufkäufer in die schlesischen Dörfer und ins Riesengebirge schicken? Das glauben wir nicht! Und wenn die Kruppschen Arbeiter in Essen, oder die Werftarbeiter in Kiel, oder die Arbeiter in einer Großstadt wie Hamburg gute Bücher gewinnen, dann wird die Mehrzahl sie behalten. Das Lesebedürfnis ist stark entwickelt und nimmt zu. Soviel von den etwa verschenkten Losen, Die Käufer der Lose werden jedoch zumeist den ge bildeten Klassen angehören. Bei Gesprächen, die wir z B, mit akademisch gebildeten Leuten über die Bücherverlosung geführt haben, fanden wir Sympathie dafür. Wir befürchten bei den Gewinnern aus diesen Kreisen keine namhafte Ver äußerung an das Antiquariat; wohl halten wir dagegen die Verwendung von ungeeigneten oder schon vorhandenen Büchern zu Geschenkszwecken für wahrscheinlich. Über die Aufnahmefähigkeit guter Bücher im deutschen Volk möchten wir noch mit einem Beispiel dienen. Im Sommer 1902 besuchte uns Herr Heidmüller, um uns für die billige Hinstorffsche Reuter-Ausgabe zu erwärmen. Er äußerte vertraulich auch seine Zweifel, ob er wohl schon an eine zweite Auflage denken könne. Wir sagten ihm: Die 20000 Exemplare, die Sie drucken lassen, sind ganz un genügend, Telegraphieren Sie morgen sofort, daß das doppelte Quantum gedruckt wird. Wieviel Hinstorff im ganzen von dieser Ausgabe abgcsetzt hat, wissen wir nicht, wir möchten das Quantum auf 80000 schätzen. Jedenfalls gaben wir drei hiesigen Firmen, die wir uns das Vertriebs material gemeinsam herstellten — es handelte sich nur um Subskriptionslisten, die wir an geeigneten Orten auslegten — als erste Bestellung 1000 Exemplare auf. Von den Nach bezügen sei geschwiegen. Dann kam im vergangenen Jahre die Ausgabe bei Knaur Nachfolger zu 6 In diesem Jahre sind noch viele Ausgaben erschienen, u, a, hier in 'Hamburg eine als Zeitungsprämie, die gar nicht in den Buchhandel gekommen ist; wir haben davon Kollegen in der Provinz Hannover einige kleinere Partien besorgen müsseu. Wir behaupten: von Reuters Werken sind Millionen von Bänden — wir rechnen hier die Stückzahl der Bände — verbreitet. Da mußte man glauben: Reuter ist für das Sortiment einstweilen abgetan, das deutsche Volk ist damit »überschwemmt» , in den Antiquariaten werden sich Berge anhäufen. So dachten wir wenigstens. Aber weit gefehlt! Wir haben in diesem Jahre 1905 allein von den Hesseschen Ausgaben nach und nach bisher 107 Exemplare — diesmal rechnen wir vollständige Werke, sehen auch von Einzelausgaben ab — bezogen und zum größten Teile schon abgesetzt, abgesetzt im regulären Sortimentsbetrieb, ohne Kolportage, ohne Ratenzahlungen, ohne Subskriptionslisten und Prospekte, Und wir werden in diesem Jahre noch mehr beziehen. Nun also, Millionen von Bänden sind von Reuter verbreitet und im Sortiment werden tagtäglich weitere Exemplare verkauft. Und nun sollen in einem Jahre etwa 1298
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