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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-10-28
- Erscheinungsdatum
- 28.10.1905
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- Deutsch
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9824 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 252, 28 Oktober 1905. Sache zur anderweitigen Verhandlung an das Landgericht II ver wies. Diese Verhandlung fand kürzlich unter Ausschluß der Öffent lichkeit statt. Rechtsanwalt Viktor Fränkl kürzlich als Verteidiger des Angeklagten dem Gerichtshof gutachtliche Äußerungen von Professor v. Lißt, Maximilian Harden, vr. Georg Hirsch, Ernst v. Wildenbruch und Detlev v. Liliencron zum Beweise dafür unterbreitet, daß weder in subjektiver noch in objektiver Hinsicht von einer Schuld des Angeklagten die Rede sein könne. Der Staatsanwalt dagegen beantragte 300 Geldstrafe. Das Ge richt jedoch schloß sich den Ausführungen des Verteidigers an und erkannte auf Freisprechung. ^ (Nat.-Ztg.) -Eule-, Verein jüngerer Buchhändler zu Leipzig. — Am 21. Oktober hielt Herr Karl Beck im Sachsenzimmer des Buchgewerbehauses einen Vortrag: »-Bibliographische Studien-. Der Redner wies zuerst darauf hin, daß die Tages und Fachpresse infolge ihrer umfangreichen Bücherbesprcchungen den Buchhändler aus seiner frühern Ehrenstellung eines litera rischen Beraters des Publikums fast gänzlich verdrängt habe. Bei der großen Menge der Neuerscheinungen sei es dem Buchhändler wohl auch unmöglich, eine solche Stellung jetzt noch einzunehmen; dafür trete aber an ihn die Aufgabe heran, sich eine gute biblio- Mangel, so daß es sogar schwer hält, bei begrenzten Mitteln die richtige Auswahl für die buchhändlerische Geschäftsbibliothek zu treffen. Aber nicht alle Erscheinungen genügten den Anforde- Buchs hinsichtlich Titel, Seitenzahl, Abbildung, Format, Verlag, Erscheinungsjahr, Einband und Preis. 2. Genaue, auch im kleinsten peinliche Anordnung. 3. übersichtlicher Druck und gutes Papier. 4. Einheitliche Anordnung bei periodisch erscheinenden Katalogen. 5. Größte Vollständigkeit, und 6. darf mit Registern nicht gespart werden. Herr Beck unterzog alsdann eine Reihe namhafter in- und ausländischer Kataloge einer sachgemäßen und von großem Verständnis zeugenden Kritik, durch die vielen von ihnen arge Verstöße gegen die aufgestellten Forderungen nachgewiesen wurden. Darauf ging Redner auf die verschiedenen Anordnungen der Bibliographien ein, unter denen er die alphabetische, die systematische und die gemischte unterschied, erläuterte die Schwierigkeiten, die selbst die rein alphabetische An ordnung dem Bearbeiter z. B. bei gewissen Verfassernamen (ten Brink, von der Goltz usw.) machen könne, und empfahl bei dieser Gelegenheit reichliche Hinweise. Als ideale Bibliographie in dieser Beziehung nannte er Ellis' Katalog der gedruckten arabischen Werke des Britischen Museums. Auch die systematischen Kataloge, von denen kaum zwei die gleiche Einteilung haben, weisen ihren vollkommensten Vertreter unter den wissenschaftlichen Spezialwerken auf, nämlich der Orientalischen Bibliographie. Neuerdings wird dem systematischen Katalog dessen Abart: der Schlagwortkatalog, vorgezogen. Als bestes Werk auf dem Gebiete der gemischten Bibliographie sei der Katalog des LuiAsons Otkios in Washington zu nennen. Um den Zuhörern die großen Aufwendungen von Fleiß und Eifer, die zur Fertigstellung einer Bibliographie ausgewendet werden müssen, klar zu machen, schilderte Herr Beck die Arbeiten, die zur Schaffung eines noch nicht vorhandenen Katalogs aller lithographierten, gestochenen und gedruckten Karten aller Länder aus allen Jahrhunderten notwendig sein würden. Das an schauliche, oft bis in die geringsten Einzelheiten klare Bild, das der Redner entrollte, ließ bei den Anwesenden die Meinung ent stehen, daß Herr Beck hier eine lange Jahre hindurch gehegte und ausgebauie Idee zum erstenmal öffentlich entwickelte. Zum Schluß ging Redner noch auf die Katalogisierung von Separat-Abdrücken, Dissertationen und Programmen ein und gab zuletzt eine selbst verfaßte Novellette: »Aus dem Lebenslauf eines Jnkunabels- zum besten. Die in einer Anzahl von etwa hundert Personen erschienenen Zuhörer waren den interessanten Ausführungen des Herrn Beck mit großer Aufmerksamkeit gefolgt und lohnten sie ihm durch reichlichen Beifall. Korczewski. lichen Generalversammlung, die zahlreich besucht war und in der u. a. die Berichterstattung des Gesamtoorstandes über das abge laufene Geschäftsjahr erfolgte, wurden wieder- bezw. neugewählt: als I. Vorsitzender: Jakob Maier i/H. Ferd. Enke, „ II. Vorsitzender: Paul Erps i/H. I. G. Cottasche Buchh. Nachf., „ Schriftführer: Eduard Büsching, „ Kassirer: Max Dünnebier i/H. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, „ Bibliothekar: Ernst Becker i/H. I. F. Steinkopf. Die übrigen Punkte der Tagesordnung wurden gemäß den Vorschlägen des Vorstandes erledigt. Spielkartenerzeugung in Österreich. — Wie den »Mit teilungen des k. k. Finanzministeriums« (Oktober-Heft) zu ent nehmen ist, wurden in den im Reichsrate vertretenen König reichen und Ländern im Jahre 1904 von 10 Erzeugern, 254 Hilfs arbeitern und 20 Koloristen in 16 Druckereien 1 499 576 Spiele Karten fertiggestellt; aus dem Auslande wurden 4322 Spiele eingeführt. Für die inländischen wie für die ausländischen Spiele wurde eine Stempelgebühr von insgesamt 631 288 L bezahlt. Aus Österreich wurden nach dem Auslande im Berichtsjahre von sechs Kartenerzeugern 3 111 498 Spiele im Gewichte von 429 930 kx ausgeführt. Mit dem Verkaufe der Karten befaßten sich 9601 Ver kaufsstellen. — Vergleiche hierzu die Zahlen über die Spielkarten- Erzeugung in Deutschland in Nr. 218 des Börsenblatts. * Reformationsfest. — Auf das Reformationsfest, Dienstag den 31. Oktober, das in Sachsen als hoher kirch licher Festtag gefeiert wird und das Ruhen geschäftlicher Arbeit fordert, sei — um Störungen des Geschäftsgangs zu vermeiden — für den Verkehr mit Leipzig wiederholt aufmerksam gemacht. Personalnachrichten. Laufbahn begann er in Köln am Rhein, wo er bei DuMont-Schau- berg, der Druckerei der „Kölnischen Ztg ", in die Lehre trat. Von hier aus führte ihn sein Entwicklungsgang durch bedeutende Buchdrucke- dern war er an hervorragender Stelle in der Wertpapierabteilung bei Orell Füßli L Cie. in Zürich tätig und hatte die technische Ober leitung als Oberfaktor in den weltbekannten Druckereien von Velhagen L Klasing in Bielefeld sowie bei der Herderschen Verlags handlung in Freiburg i. V. — bei jeder Firma mehrere Jahre hindurch — inne. Weiter wirkte er als technischer und kauf männischer Leiter in der Verlagsanstalt und Druckerei A.-G. vorm. I. F. Richter in Hamburg. Schließlich trat er, ausgerüstet mit einem reichen Schatz von Kenntnissen und Erfahrungen, vor nun mehr etwa 6 Jahren in die Pfälzische Verlagsanstalt ein, für deren Emporblühen er seine ganze Kraft einsetzt. Jubiläum. — Am heutigen Tage feiert der Markthelfer Herr Gustav Borsdorf in Leipzig die fünfzigste Wiederkehr des Tages, an dem er bei der Firma Berhard Hermann in Leipzig eingetreten ist, wo er von der Pike auf gedient hat. In musterhafter Treue und mit steter Wahrnehmung der Interessen des Geschäfts hat er unter drei Besitzer-Generationen seine Dienste mit Fleiß verrichtet. Andauernde Kränklichkeit zwingt den Jubilar jetzt, in den Ruhestand zu treten. (Sprechsaal.) Warnung für Verleger medizinischer Zeitschriften. Die holländische Firma H. Nanning, Apotheker im Haag, verbreitet in deutschen medizinischen Zeitschriften einen ohne unsre Genehmigung hergestellten Auszug aus dem »Zentral blatt für Stoffwechsel- und Verdauungskrankheiten« 1905. Wir warnen vor Annahme dieser Beilage, da selbstver ständlich die deutschen Verleger sich durch deren Verbreitung straf bar und ersatzpflichtig machen, während der Holländer, gedeckt durch die Vcrtraglosigkeit seines Landes, nicht haftbar zu machen ist. Göttingen. Vandenhoeck L Ruprecht.
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