Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1906

Andere Untersuchungen beschäftigen sich mit andern Fragen, die für die Jurisprudenz wie für die vergleichende Sprachforschung vielleicht einiges Interesse bieten. — Die Abhandlung wird in die Sitzungsberichte ausgenommen. Das wirkliche Mitglied Herr Hofrat D. H. Müller überreicht ferner eine Abhandlung, betitelt: »Shauri-Sprache. I. Teil: Texte« und ersucht um die Aufnahme derselben in die Denkschriften der Klasse. Dazu bemerkt der Verfasser folgendes: Die Arbeit enthält die Texte, die von mir im Sommer 1904 aus dem Munde des Beduinen und Weihraucharbeiters Mehemed b. Sälim aus ZafLr in oiermonatiger Arbeit (Juni bis Ende September) gesammelt wurden. Es sind meistens Originaltexte. Zum Teil sind sie auch von Ali b. Amer in das Soqotri übersetzt worden. Meine Er zählungen wurden auch aus Dr. Heins großer Sammlung von Mehri-Texten herübergenommen und mit einer Übersetzung in die Soqotri- und die Shauri-Sprache versehen. Einesteils wurden dadurch die Aufnahmen Heins bis zu einem gewissen Grad kon trolliert, und anderseits wird dadurch die Möglichkeit gegeben, die drei verwandten Sprachen (Mehri, Soqotri und Shauri) mit einander in lexikographischer und grammatischer Hinsicht zu ver gleichen. Das zweite Heft wird das Glossar und die Grammatik enthalten. — Die Abhandlung wird in die Denkschriften aus genommen. (Wiener Ztg.) * Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. ^llrsisskaleväer kür 1906 von lKsissullaoll li.ikko.rtll L Oo. in Dsr1iv-8ollöllsllerA. Dieser Kalender kann mit Recht als ein Kompendium der modernen Jllustrationstechnik bezeichnet werden. Der Deckel bringt die Nachahmung eines alten Pergamentbands mit Eckstücken und Schließen in reicher Goldpressung und einem Medaillon mit dem Georgs-Taler als Mittelstück. Mehr als 30 Vollbilder sind zwischen den einzelnen Kalenderblättern eingeschoben, Landschaften, Bildnisse, genreartige Darstellungen, kunstgewerbliche Gegenstände re. re. in fast allen Reproduktions arten, die die angesehene Firma pflegt. Es gewährt einen eignen Genuß, diesen Kalender zu durchblättern; bei jeden: Kunstblatt wird man durch die vorzügliche Wiedergabe des Dargestellten überrascht. Gleich das Titelblatt ist ein muster hafter Kupferdruck nach einem Bilde von Rembrandt; die übrigen Kunstblätter reihen sich in gleicher Vollendung an. Es ist schwer, eins von ihnen hervorzuheben; wir müssen uns damit begnügen, mit diesen wenigen Zeilen auf das hübsche Heft hinzuweisen. Wand-Kalender 1906 von Julius Sittenfeld, Buchdruckerei in Berlin. Der Kalender, der mit Papierrand 42x63 ow mißt, bildet einen hübschen Wandschmuck. Das Mittelfeld wird von dem Kalendarium eingenommen, das klar und deutlich in Fraktur schrift gedruckt ist. Dahinter erhebt sich der mächtige Stamm eines Baumes, der in der Mitte die Zahl 1906 trägt und dessen Zweige nach rechts und links Überhängen. Sehr hübsch sind die vier Jahreszeiten durch die Lebensalter zum Ausdruck gebracht. Links ein junges Mädchen, die farbenprächtigen Frühlingsboten vom Wiesengrunde pflückend, daneben ein ländlicher Arbeiter mit nackten Armen und nackter Brust, die Sense in der Hand, das Sinnbild des Sommers. Die rechte Seite nehmen Herbst und Winter ein. Sie sind durch die Gestalten einer Mutter mit Kind und eines Greises ausgedrückt. Auf der herbstlichen Halde steht die junge Frau, ihr Kind zu den goldigen Früchten des Baumes emporhebend, im Gespräch mit dem aus dem Boden sitzenden Greise. Der Entwurf stammt von Georg Her>, der Druck ist aufs sauberste hergestellt. Divres avoievs et rares. — LataloZue Ko. 56, Dsvrier 1906, äs 1a lillrairis Dranossoo Derrella. ä Kaples. 8". D. 16—32. 181 urs. Knvua.1 Lawmar^ Kumllsr ok tlls Dulllisllsrs' Wsslrlz', tlls Kmerioan Look Vraäs lournal vvitll vllioll is ineorporatsä tbs American Interar)' 6a.est.ts anä Dalllisllers' Oiroular (stalllisllsä 1852). Vol. DXIX, Ko. 4 (rvllols Kr. 1774). Dsx.-8". p. 107—582 Dudlioation Oküos: Kevv Xoric, 298 Lroaäva/. äurispruäsve. (^.us äsn Dillliotllsken äer f Herren Dunässilolltsr Dr. Herrn. Diendarä, Dr. Dmil liott, Dr. Deine. 8tamw in Davsavne.) — Antiquar.-Katalog Ko. 259 (äer paaren Heide Ko. 409) von widert Haustein, 8ollevsiesrisollss Anti quariat in 2ürioll. ,8". 69 3. 2313 Krn. Draktisolls katllolisolls 'Ideologie nellst einer Kusrvalll von lls- äsutsnäsn unä seltenen Werken aus äer rvissevsollaktliollsn Ideologie. — Katalog DXXVIII äss 8üääsutsodon Anti quariats in Nüuoden. 8". 26 8. 722 Krn. Katural Disiorzq 8port sto. ste. — Oatalogus Ko. 660, 1'edruarz- 17td. 1906, d^ Denrz- 8otderan L Oo. in Donäon. 8". 32 x. 670 nrs. Dsläkaus, Kran?. Claris, Ossolliellts äer grössten tsodnisodsn Dr- Lnäungen. (Kulturgesodiodtliods Düollersi 6.) 12". 68 8. Kötesobsnllroäa unä De>p?ig, D. K. Käolk Vllalvitesr. (Enthält als 3. Aufsatz eine Darstellung der Buchdrucker kunst und des Buchhandels.) Musikgeschäftliche Blätter. Zeitschrift des Vereins der Ber liner Musikalienhändler nebst Beiblatt und.Wahlzettel für den Musikalienhandel. Verantwortlicher Schriftleiter und Herausgeber: Wilhelm Graf; Verlag des Vereins der Ber liner Musikalienhändler. 1. Jahrgang, No. 1. Mitte Januar 1906. 4". 10 S. Beiblatt: Wahlzettel für den Muiikalienhandel. 1. Jahrg. No. 1. 4". 6 S. einseitig bedruckt. »Als Handschrift für den Musikalienhandel.. Erscheinungsweise monatlich. Bezugspreis für das Jahr 3 Morgenpost-Kalender 1906 nach Entwürfen von Maler G. Tippel, gedruckt bei Ullstein L Co. in Berlin. Schmal - Folio. 27 Seiten. Der vorzüglich ausgestattete Kalender zeigt auf dem Um schläge in sechsfarbiger Ausführung das Geschäftsgebäude der »Berliner Morgenpost.. Die verschiedenen Monate, denen im Innern stets die rechte Seite eingeräumt ist, werden durch den Entwicklungsgang eines Baumes versinnlicht; gegenüber, auf der linken Seite wird im Medaillon je ein Teil des technischen Betriebs im Bilde gezeigt lewisstija knisollvzwll maZasivoE Vovarlstsollsstwa N. 0. Wollt (Aitteiiunqsn äer DoklluellllanälunK Ick. 0. Wollt in 8t. Dstsrs- llurK unä Noskau) 1906. Kr. 6. Inllalt: Das Duell äer Woolls: Oeselliellts äer revolutionären DsevsAUNA in Russiavä. — Keui^ksitsn aus äer russisollen 8ollriktsts1Isrevelt. — DüollsrnsuiAlreitsn. — Dilllioqrapllisolls lilittsilunAen aus lkravkreioll, Deutsolllanä, DuKlauä, Amerika unä slavisollen Dänäsrn. — Dbersiollt russisollsr 2sitsollrikteu. — DüellorllkspreollunASn. — Wöollentlioder Katalox neuer russisoller, kraveösisollsr unä äsutseller Düollor. — Vereoioll- nis von Düellsrn unä Drosollürsn, äie sloll im Druck llsünäen. — Dilllioxrapllisolls Kneeixsn. Pers onalnachrichten. Karl Futterer P. — Professor Dr. Karl Futterer, den ein tragisches Geschick vor etwa einem halben Jahre zwang, auf seine Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule zu Karlsruhe zu verzichten, ist am 18. Februar im Alter von 40 Jahren in der Heil- und Pflegeanstalt Jllenau gestorben. Dr. pllil. Futterer, ein Badenser, war seit 1890 akademischer Lehrer. Zuerst Privat dozent für Geologie und Paläontologie an der Berliner Universität, wurde er 1895 Extraordinarius der Mineralogie und Geologie an der Karlsruher Technischen Hochschule als Nachfolger von Professor R. Brauns. Zwei Jahre später erfolgte seine Ernennung zum Ordinarius. Von November 1897 bis Ostern 1899 unter nahm er eine wissenschaftliche Forschungsreise durch Zentral asien, Nordost-Tibet und China. Außer zahlreichen Arbeiten in Zeitschriften schrieb er: »Afrika in seiner Bedeutung für die Goldproduktion in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft-1 (1895), — »Durch Asien: l. Geographische Charakterbilder. (1901). ^ (Beilage zur Allgemeinen Zeitung.) * Weiter sind von ihm erschienen: Geographische Skizze derl Wüste Gobi zwischen Hami und Su-tschSu (Petermanns Mittei-I lungen, Ergänzungsheft Nr. 139; 1902). — Durch Asien. III. Bd.f 1. Liefg. Naturwissenschaftliche, meteorologische und astronomische! Ergebnisse (1903). — Durch Asien. III. Bd. 3. Liefg. (1903). Geographische Skizze von Nordost-Tibet (Petermanns Mitteilungen,! Ergänzungsheft Nr. 143; 1903). Red.