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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1906
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Adolf v. Menzel in Berlin, die kleine Exzellenz mit dem großen meisterlichen Können, dem scharfen Auge und der sichern Hand, deren kostbare Erzeugnisse auf gra phischem Gebiet wir in einer Gedächtnis-Ausstellung fast lückenlos zur Schau brachten; Carl Berendt Lorck in Leipzig, den hochverdienten Alterssekretär unsers Vereins und Nestor des Deutschen Buchgewerbes, der nach einer überaus erhebenden Trauer feier von unsrer Gutenberghalle aus zur letzten Ruhe bestattet wurde, und Oberbürgermeister Gaßner in Mainz, der als Vorsitzender der Gutenberg-Gesellschaft in treuer Kameradschaft verwandte Ziele mit uns verfolgte und das Seine zur Ehre der schwarzen Kunst beigetragen hat. Allen unfern Dahingeschiedenen bewahren wir treues Gedenken, und ich bitte Sie, sich zu deren Ehre von Ihren Plätzen zu erheben. Über die allgemeine Finanzlage des Vereins und den Rechnungsabschluß im besondern wird der I. Schatzmeister Ihnen berichten. ^Schon hier aber möchte ich heroorheben, daß auch im letzten Jahre gemäß den Bestimmungen der Anleihe zur Erbauung des Deutschen Buchgewerbehauses wieder vier Anteilscheine im Nennwerte von 4000 ^ zurückgekauft wurden. Bei unsrer gerade nicht sehr günstigen Finanzlage wurde uns der Rückkauf dadurch erleichtert, daß uns von zwei Herren, die nicht genannt sein wollen, wiederum Anteilscheine zu erheblich unter dem Nennwert liegenden Beträgen zur Verfügung gestellt wurden. Den beiden opferwilligen Gönnern sei unser herzlichster Dank gesagt. Hoffentlich finden sich auch weiterhin solche edelmütige Freiwillige, damit wir unsere Einnahme in erster Linie für die vielen und wichtigen Aufgaben ver wenden können, die uns noch obliegen und die jedes Jahr aufs neue an uns herantreten, deren Erfüllung uns aber manchmal sehr schwer fällt, weil unsere Verhältnisse in Anbetracht der großen gemeinnützigen Ziele viel zu enge und kleine find. Wenn wir z. B. die Maschinenindustrie betrachten und sehen, welche Zuwendungen diese dem verhältnismäßig noch jungen Deutschen Museum für Naturwissenschaften und Technik gemacht hat, dann müssen wir uns sagen, daß das Buchgewerbe sein Museum nicht in gleicher Weise unterstützt. Wir besitzen nun einmal ein Buchgewerbemuseum, um das uns das Ausland beneidet; möge es auch immer mehr die wünschenswerte Förderung des Gewerbes finden! So beklagen wir es aufrichtig, daß auch in diesem Jahre zwei Büchersammlungen, die eine wertvolle Ergänzung unsers Museums gewesen wären, an andre Institute übergingen. Auch denkt man viel zu selten daran, wie willkommen alte Maschinen, Apparate rc. unserm Museum sind. Unsere Bemühungen, von Staat und Stadt eine Er höhung der Beihilfen zu erlangen, waren im letzten Jahre teilweise von erfreulichem Erfolg. Der Rat der Stadt Leipzig, der schon so oft unfern Unternehmungen wohl wollende und tatkräftige Förderung zu teil werden ließ, hat uns mit Zustimmung der Stadtverordneten für das Jahr 1906 wieder eine außerordentliche Beihilfe von 2500 bewilligt und für die nächsten zwei Jahre je 5000 ^ dafür ins Auge gefaßt. Beiden Behörden gebührt aufrichtigster Dank, den wir hiermit öffentlich erneut zum Ausdruck bringen. Immerhin können wir uns auch hier eines gewissen schmerzlichen Seitenblicks nach München nicht ganz erwehren, wo das Museum für Naturwissenschaft und Technik von der Stadt die ganze Kohleninsel im Wert von 2 Millionen Mark, ferner 1 Million Mark zum Bau, sowie einen Jahresbeitrag von 15 000 ^ erhielt, wozu der bayrische Staat und das Reich noch weitere je 50 000 ^ jährlich bewilligten, während uns zwar die Königlich Sächsische Regierung und die Stadt Leipzig in überaus dankenswerter Weise regelmäßig unterstützen, die Reichsbehörden jedoch trotz wohlwollender Gesinnung (die sich neuerdings wieder in der Übersendung des zweiten Bandes des kostbaren Werkes über die sixtinische Kapelle von seiten des Reichsamts des Innern dokumentierte) unsre Bitten um Unterstützung mit Hinweis auf den schlechten Stand der Reichsfinanzen stets ablehnend beschicken. Wir hegen die Hoffnung, daß die angestrebte allgemeine Besserung auch uns einmal zugute kommen möge. Übrigens darf dabei hervorgehoben werden, daß mit der verdienstvollen Münchener Neuschöpfung selbst, an der unser Vorstandsmitglied Herr Generalkonsul Kommerzien rat Rudolf v. Oldenbourg in München speziell beteiligt ist, freundliche und sympathische Fühlung hergestellt wurde, was auch äußerlich dadurch zum Ausdruck gelangte, daß der erste Vorsteher unsers Vereins mit in den dortigen Ausschuß gewählt wurde. Unsere Vereinszeitschrift, das Archiv für Buchgewerbe hat im letzten Jahre eine erheblich größere Zuwendung aus Vereinsmitteln erfordert, als wir erwarteten. Abgesehen davon, daß das Erträgnis an Bezugsgeldern unter dem ver anschlagten Erträgnis geblieben ist, erfordert die Herstellung der Vereinszeitschrift bedeutende Mittel, zumal dieselbe, um erzieherisch zu wirken, im letzten Jahre zahlreiche Beilagen brachte, die mit Ausnahme des Weihnachtsheftes auf eigene Kosten hergestellt wurden. Die Mitglieder des Buchgewerbe vereins erhalten die Vereinszeitschrift kostenlos; in den Büchern wird aber von dem Jahresbeitrag von 15 für jedes Vereinsexemplar ein Betrag von 5 dem Konto Archiv für Buchgewerbe gutgeschrieben. Dem Verein kostet die Herstellung von 12 Heften an Satz, Druck, Papier, Honorar usw. etwa 9 so daß auf jedes Exem plar ein Betrag von 4 ^ zugezahlt wird, den wir unbe dingt als eine Aufwendung zum Nutzen unsrer Mitglieder betrachten müssen, wodurch aber auch die hohe Zuwendung an das Archivkonto von 4838 65 H entsteht. Ein wei terer Grund für die Zuwendungen war der relativ sehr niedrige Anzeigenpreis im Archiv für Buchgewerbe, nämlich 25 H für die Petitzeile. Seit mehr als 25 Jahren hatte dieser Anzeigenpreis Geltung, obwohl inzwischen doch die Kosten für Satz, Druck und Papier eine ganz erhebliche Steigerung erfahren hatten. Der Preß-Ausschuß hat daher auf Antrag der Geschäftsstelle beschlossen, vom 1. Januar 1906 ab eine Änderung des Anzeigenpreises dadurch ein- treten zu lassen, daß den neu erscheinenden Anzeigen als Berechnungsschrift Nonpareille zugrunde gelegt wird, der Zeilenpreis selbst aber für Mitglieder in der bisherigen Höhe von 25 H verbleibt. Mit Freude aber kann festgestellt wer den, daß die Vereinszeitschrift sich weit über den Kreis unsers Vereins hinaus eine geachtete Stellung erworben hat, die Aus lage daher von Jahr zu Jahr eine höhere wird. So hat diese am 1. Januar 1906 wieder um 200 Exemplare erhöht werden müssen; sie beträgt nun 2400 Exemplare. Wir müssen hierfür dem Preß-Ausschuß und der Schriftleitung. aufrichtig dankbar sein. Von den Veranstaltungen des Vereins sind sodann wiederum in erster Linie die vom Ausstellungs-Ausschuß gepflegten Ausstellungen zu erwähnen. Außer der in Verbindung mit dem Börsenverein der Deutschen Buch händler veranstalteten Ostermeß - Ausstellung und Weih nachts-Ausstellung wurden noch folgende größere und kleinere Sonderausstellungen zur Schau gebracht: 1. bis 15. Januar. Ausstellung von buchgewerblichen Original arbeiten von I. V. Cissarz in Darmstadt. 15. Januar bis 19. Februar. Ausstellung von französischen
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